DE2722994C2

DE2722994C2 - Vorrichtung zur mechanischen Durcharbeitung einer Charge in einem Lichtbogenofen

Info

Publication number: DE2722994C2
Application number: DE2722994A
Authority: DE
Inventors: Otto 5900 Siegen Hümmler; Bo Christer Ljungaverk Welander
Original assignee: Dango & Dienenthal 5900 Siegen De; KEMANOBEL STOCKHOLM SE AB; Dango & Dienenthal 5900 Siegen; KEMANOBEL STOCKHOLM AB
Current assignee: Dango and Dienenthal KG
Priority date: 1976-05-21
Filing date: 1977-05-20
Publication date: 1983-07-14
Also published as: SE408090B; AT383887B; IT1143572B; JPS537511A; NO771778L; NO150765B; ATA358477A; NO150765C; US4122296A; SE7605823L; ZA773002B; DE2722994A1; JPS5740435B2; FR2352266A1; FR2352266B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Durcharbeitung einer Charge in einem Lichtbogenofen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Vorrichtung dieser Art ist bei einem metallurgischen Schmelzbadbehälter aus der DE-PS 12 57 811 bekannt, wobei der Stocherarm nicht nur um eine horizontale Achse in vertikaler Richtung, sondern auch um eine vertikale Achse in horizontaler Richtung schwenkbar an der Stocherkatze gelagert ist. Durch die Winkelstellung des Stocherarms zur Längsrichtung der Führungsbahn werden im Betrieb Kräfte auf die Stocherkatze ausgeübt, die eine erhebliche seitliche Komponente aufweisen und an der Stocherkatze, die mit einem gewissen Spiel in der Führungsbahn geführt ist, zu unkontrollierten Hörizontalbewegungen führen. Bei einem Lichtbogenofen können derartige nicht kontrollierbare Bewegungen des Stocherarms zu einer Beschädigung der Elektroden führen. Ferner wird bei einer seitlichen Ausschwenkung des Stocherarms der von diesem beanspruchte Bereich verbreitert, ohne daß dadurch die Stocherwirkung verbessert wird. Dadurch wird nicht nur der Einsatz des .Stocherarms in bestimmten Winkelstellungen zur Führungsbahn ungünstig beeinflußt, sondern es besteht auch die Gefahr einer Beschädigung von Ofenteilen bei unachtsamer seitlicher Verschwenkung des Stocherarms und damit zu großer Breite der Stocherstrecke.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß eine wesentlich genauere Führung des Stocherweges auch in sehr schmalen Schneisen

ίο zwischen Elektroden möglich ist

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst Durch die seitliche Verschwenkung des Stocherarmes um eine die Führungsbahn mit ihrer Abstützung verbindende vertikale Achse wird sichergestellt, daß die vom Stocherarm auf die Stocherkatze übertragene Stocherkraft immer genau in Richtung der Längsachse der Führungsbahn für die Stocherkatze aufgebracht wird, und seitliche Kräfte auf ein Mindestmaß reduziert werden, Anderer seits wird dadurch auch möglich, die Führungsbahn auch bei erheblicher Länge an einem Drehpunkt zu lagern, ohne daß die auf die Führungsbahn übertragenen seitlichen Kraftmomente zu einer zu starken Belastung führen. Durch diese Anordnung der vertikalen Schwenk achse ergibt sich zwar eine gewisse Einschränkung des Arbeitsbereichs des Stocherarms im Ofen, durch die Anbringung der Führungsbahn an einer Laufkatze, die um den Ofenumfang verfahrbar ist wird aber insgesamt eine sehr hohe Beweglichkeit des Stocherarms erreicht Es ist zwar bei einem Lichtbogenofen nach der US-PS 36 79 806 bekannt eine Stochereinheit auf einer um den Ofen verlaufenden Fahrbahn zu verfahren, jedoch liegt dabei die Fahrbahn am Ofenrand, während der Stocherarm an der Stochereinheit horizontal und vertikal verschwenkbar ist Hierdurch ist die Bearbeitung des Ofeninhalts nahe dem Ofenrand erschwert während durch die erfindungsgemäße Anordnung an einer Laufkatze ein steilerer Winkel des Stocherarms für eine Bearbeitung der Charge nahe des Ofenrandes möglich ist

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläu tert Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Lichtbogenofen mit Stochervorrichtung, F i g. 2 eine Seitenansicht und F i g. 3 eine Schnittda/stellung.

Wie aus den Figuren hervorgeht ist um einen Ofen I mit senkrecht stehenden Elektroden 2, 3 und 4 eine kreisförmige, an der Decke befestigte Fahrbahn 5 angeordnet Auf dieser Fahrbahn kann eine Verteil- und Stochermaschine 6 in Arbeitsstellungen 7, 8, 9, 10, Il und 12 fahren. Die Energiezufuhr zum Fahren von einer Arbeitsstellung zur anderen erfolgt durch eine konzentrisch verlegte Schleifleitung 13. In den vorgesehenen Arbeitsstellungen oder Stationen verriegelt sich die Maschine durch Bolzen oder Krampen 14 mit der Fahrbahn oder Hallenkonstruktion in einer solchen Weise, daß Laufräder IS von den von der Maschine ausgeübten Kräften entlastet werden. Mit Hilfe von in Schuhe 16 eingefahrenen Kontakten 17 wird eine Steuerverbindung 18 zu einem entfernt liegenden Steuerstand 19 hergestellt Unter einer Laufkatze 20 hängt ein Führungsarm 21. In den verschiedenen Arbeitsstellungen kann der Führungsarm 21 mit einer Stocherkatze 22 mit Hilfe eines Antriebes 28 nach links

oder rechts in Tcüisehritten oder kontinuierlich geschwenkt werden, Auf dem als Fahrbahn ausgebildeten Führungsarm 21 bewegt sich die Stocherkatze 22 vorwärts und rückwärts mittels Laufrädern, Der an die Stocherkatze 22 angelenkte Stocherarm 23 mit auswechselbarem Stocher- und Verteilwerkzeug 24 wird durch einen Antrieb 75 gehoben und gesenkt In den Gelenken sind Isolierbuchsen 26 und 27 eingebaut.

Die Arbeitsbewegungen »Einfahren in die Arbeitsstellung«, »Verriegeln der Laufkatze«, »Schwanken des Führungsarmes mit der Stocherkatze«, »Vor- und Zurückfahren der Stocherkatze« sowie »Heben und Senken der Verteil- und Stocherplatte« werden von dem entfernt liegenden Steuerpult 19 sowohl in Einzelals auch in Programmsciialtung gesteuert

Durch die einzelnen Antrieben zugeordneten verstellbaren Arbeitswege und deren Abstimmung untereinander werden von dem Stocher- und Verteilwerkzeug die Grenzkurven 29 oder 30 nicht überfahren und dadurch alle Teile des Ofens gegen Anfahren geschützt

Bei Reparaturarbeiten wird die Maschine mit Hilfe der Wechseleinrichtung 31 zu der .Ausweichfahrbahn 32 gefahren, Don wird die Maschine in die Reparaturstellung 33 gefahren. Ober die Wechseleinrichning 3t wird dann die Ersatzmaschine 34 in die Fahrbahn 5 gefahren, um die Arbeiten am Ofen zu übernehmen,
Der Befestigungspunkt des Stocherarms Iieg| zwischen 0,3 und 3 m oberhalb des Ofenrandes, am besten zwischen 1 und 2 m, um die Charge in der Nähe des Ofenrandes gut bearbeiten zu können. Ferner werden die Arbeitsbedingungen begünstigt, wenn der Befestigungspunkt des Stocherarmes in der Horizontalebene innerhalb der Grenzen von V* D vom Ofenrand in den Ofen hinein bis zu 1 Z? vom Ofenrand heraus bewegt werden kann, wobei D der Durchmesser des Ofens ist Eine günstige Ausgestaltung erhält man durch die Grenzen von V₈ Onach innen und ¹Z₂ Dnach außen.

Damit die Ofenumgebung für andere. Arbeitsvorgänge frei bleibt, liegt die Führungsbahn 2 bis 5 m über dem Boden.
Die Arbeitsbewegungen können hydraulisch, pneumatisch oder elektro-mechanisch gesteuert werden. Die Fernbedienung kann drahtlos oö-" über ein Kabel erfolgen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche;

1. Vorrichtung stur roechanischen Durcharbeitung einer Charge in einem offenen oder teilweise geschlossenen Lichtbogenofen mit einem in einer horizontalen Ebene schwenkbaren Stocherarm, der um eine horizontale Achse vertikal schwenkbar an einer Stocherkatze gelagert ist, die auf einer horizontalen Führungsbahn in Stocherrichtung verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Führungsbahn (21) um eine vertikale Achse schwenkbar an einer Laufkatze (20) gelagert ist, die auf einer in an sich bekannter Weise um den Ofen verlaufenden Fahrbahn (5) verfahrbar ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Verriegelungselement (14) zum Festlegen der Anordnung in einer vorbestimmten Stellung auf der Führungsbahn (5) derart, daß die Laufräder (15) der Laufkatze (20) oder andere Verbindungseinrichtungen von dec Arbeitskräften entlastet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verfahren der Laufkatze (20) und der Stocherkatze (22) und für das Heben und Senken des Stocherarmes (23, 24) je ein getrennter Antrieb derart vorgesehen ist, daß der Stocherarm gleichzeitig in der x-, y- und z-Richtung bewegbar ist

4. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, da B isolierende Organe vorgesehen sind, die einen elektrischen Kontakt zwischen den Ofenteilen und der Erde über die Vorrichtung verhindern.

5. Vorrichtung nach Anspruch», dadurch gekennzeichnet daß der Sioche-arm (23, 24) an der Stocherkatze (22) über elektrische i- viatoren (26,27) befestigt ist

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung beim Einfahren in die Arbeitsstellungen automatisch in elektrische Kontakte (16, 17) einfährt, die mit dem entfernt stehenden Steuerstand für die einzelnen Bewegungen der Vorrichtung verbunden sind.