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Verfahren und Vorrichtung zum Verteilen von Schlamm
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verteilen von Schlamm, insbesondere
bei einem kombinierten Müll- und Schlammverbrennungsverfahren und hat auch eine
Vorrichtung bzw. einen Schlammverteiler zum Gegenstand.
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In der Entwicklung und Erprobung befinden sich zur Zeit Schlammaufgaben,
bei denen der Schlamm von einem Schlammaufgaberohr über eine Art Trompetenrohr,
insbesondere auf Müll auegepresst wird. Um eine gute Verteilung zu erreichen,wurde
hierbei der Schlamm über das Trompetenrohrmundstück ausgepresst, das nur eine Stärke
von 2,5 bis 3 cm bei einer Breite von 30 cm aufwies.
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Bei einer solchen Schlammaufgabe stellte sich der erwartete
Erfolg
nicht im gewünschten Maße ein, da zwangsläufig die Schlammpartikel sich nach dem
Harabfallen aufhäuften und der Verteilereffekt dadurch weitgehend wieder zunichte
gemacht wurde, trotz der Vermischung mit dem Müll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schlammverteilung wesentlich
zu verbessern, um hierdurch den Verbrennungsgrad zu erhöhen.
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Erreicht wird dies bei einem Verfahren zum Verteilen von Schlamm,
insbesondere bei einem kombinierten Müll- und Schlammverbrennungsverfahren, dadurch,
daß Druckluft strahlen auf den Schlamm im Bereich seiner Aufgabe gerichtet werden.
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Diese mit hoher Geschwindigkeit austretenden Druckluftstrahlen bewirken,
daß der aus dem Trompetenrohrmundstück als Strang austretende Schlamm verteilt,
insbesondere zerstäube wird.
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Zweckmäßig wird die auf die Schlammpartikel gerichtete Druckluft in
eine Vielzahl von Strahlen unterteilt.
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Vorzugsweise werden diese Strahlen schräg nach unten gerichtet.
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Wesentlich ist, daß die Luftstrahlen direkt unterhalb des Schlammaustritte
zur Wirkung kommen.
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Die fächerförmige Anordnung bewährt sich besonders.
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Zweckmäßig zeigt die Richtung der Luftstrahlen unter einem spitzen
Winkel zur Richtung des Sohlammstrange, Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird
zusätzlich Druckluft in das Schlammrohr unter Abstand vor dessen Austritt
mundstück
eingedüst.
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Im allgemeinen wird man mit einem Hochdruckgebläse oder einem Kolbenkompressor
arbeiten.
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Die Düsenformen sind so zu wählen, daß sich eine hohe Geschwindigkeit
bzw. ein hoher Bewegungsimpuls ergibt.
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Bei der wahlweisen bzw. zusätzlichen Möglichkeit der Eindüsung von
Pressluft in das Schlammaufgaberohr entstehen im Schlammstrang unter Überdruck stehende
Luftblasen, die bei Austritt aus dem Mundstück zerplatzen und den Schlamm zerteilen.
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Durch das Aufbrechen des Schlammstrangs mittels Luft werden kleinere
Schlammteile in den Aufgabeschacht und auf den Müll verspritzt, wodurch die günstigere
Verteilung erreicht wird.
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Schlammpartikel, die an Bauten aus Blech oder Mauerwände gespritzt
werden und dort haften bleiben, werden zwangsläufig von dem aufgegebenen Müll mitgerissen,
sodaß sich im Bereich der Aufgabe eine Selbstreinigung einstellt.
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Die für die Schlammverteilung erforderliche Luft kann gegebenenfalls
angewärmt werden, sodaß ein gewisser TrocknungsefSkt bzw. Anwärmeffekt für den Schlamm
erzielt wird.
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In Sonderfällen kann hierzu auch Rauchgas hoher Temperatur herangezogen
werden.
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Es ist auch möglich, den Großteil der Luft kurz vor dem Trompetenrohrmundstück
einzudüsen, wodurch sich dann eine Wirkung ähnlich der Primärluft bei Kohlestaubbrennern
(Mitreißwirkung) ergibt.
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Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun
mit
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden, in denen Fig. 1 schematisch
eine erste Ausführungsform in der Ansicht erkennen lässt; Fig. 2 ist eine Teildraufsicht
auf die Ausführungsform gemäß Fig. 1; Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform.
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Nach der Ausführungsform der Fig. 1 wird Schlamm über das Schlammaufgaberohr
10 einem Trompetenrohr 12 zugeführt, dessen Schlammaustretemundstück 26 einen Querschnitt
von 30 cm x 3 cm aufweist. Unterhalb des Trompetenrohres 12, das in Fig. 2 deutlicher
zu erkennen ist, endet eine Druckluftleitung 28 mit Absperrventil 30, aus der Luft
unter solchem Druck zugeführt wir¢, daß der gestrichelt angedeutete Schlammstrang
nicht nur abgelenkt sondern in einzelne Partikel zerstäubt wird. Nicht dargestellt
ist ein Verteilerkopf, um die Aufteilung in mehrere Luftstrahlen herbeizuführen,
wobei dann jeder Leitung ein eigenes Absperrventil 30 zuzuordnen wäre.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß die Luft auf dem Schlammstrang
unmittelbar nach seinem Austritt trifft.
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Ersichtlich sind dabei die Luftstrahlen geringfügig nach unten gerichtet,
sodaß sich ein spitzer Winkel zu dem gegen die Vertikale geneigten Trompetenrohr
und damit zum Schlammstrang3austritt einstellt.
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Nach dieser Ausführungsform ist zusätzlich eine Lufteindüsung vorgesehen,
die die Wirkung der Luftstrahlen unterstützt. Beide Anordnungen können aber auch
unabhängig voneinander vorgesehen werden.
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Hierzu strömt Luft oder ein sonstiges zur Verfügung stehendes, beispielsweise
heißes Fluid wie Rauchgas aus einem
Kompressor oder Gebläse 24 über
ein Absperrventil 22 und von dort in eine mit Absperrventil 18 versehene Zweigleitung
16. Diese Leitung 16 ist bis in die Mitte des Schlarnmaufgaberohres 10 geführt.
In der Zeichnung sind entstehende Druckluftblasen mit 14 bezeichnet.
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Bei dieser zusätzlichen Maßnahme werden also die austretenden Schlammpartikel
einmal der vorbeschriebenen Wirkung der nach unten gerichteten Luftstrahlen, zum
anderen der Wirkung der beim Austritt zerplatzenden Luftblasen 14 ausgesetzt, was
zu einer noch besseren Zerstäubung führt.
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Fig. 3 zeigt ein Detail zur ersten mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen
Maßnahme.
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Hiernach wird die Druckluft über die Hauptleitung 20, das Absperrventil
22 einem nicht dargestellten Verteilerkopf zugeführt, von dem aus verschiedene Leitungen
30 fächerförmig gegen den Schlammaustrittskopf 26 des Trompetenrohrs 12 geführt
werden. Fig. 3 verdeutlicht hierbei eine schematische Darstellung, entgegen Schlammaustrittsrichtung
gesehen.
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Die Ausbildung der Düsen liegt im Bereich des Könnens des Strömungsfachmanns,
der einfache Strahlrohre, Dralldüsen, evtl. Venturidüsen im Bereich der Lufteindüsung
in das Schlammaufgaberohr oder dergleichen zur Anwendung bringen wird.
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Die Maßnahmen nach der Erfindung sind selbstverständlich nicht auf
die Kombination einer Aufgabe von Schlamm und Müll beschränkt. Grundsätzlich sind
Verfahren und Vorrichtung zur Schlammverteilung nach der Erfindung auch dann möglich,
wenn zusammen mit dem Schlamm andere Fossile aufgegeben werden.
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Werden andererseIts erhebliche Luftmengen in das Schlammaufgaberohr
eingedüst, so kann auch der Transporteffekt der Luft ausgenützt werden.
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Patentansprüche