DE2706303B1 - Saugvorrichtung zur pneumatischen Betätigung von Blutentnahmevorrichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Saugvorrichtung zur pneumatischen Betätigung von einer oder mehreren Blutentnahmevorrichtungen, die einen Zylinder und einen Kolben ohne Kolbenstange aufweisen und bei denen der Kolben durch Ansaugen zurückbewegt wird.

Man könnte zwar zum Aufziehen solcher Blutentnahmevorrichtungen eine kleine, elektromotorisch angetriebene Saugpumpe verwenden. Der Nachteil der Verwendung eines solchen Pumpenaggregates besteht darin, daß entweder ein Netzanschluß benötigt wird oder aber der Elektromotor von Trockenbatterien gespeist wird, die von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden müssen. Eine Blutentnahmevorrichtung soll aber stets einsatzbereit sein, unabhängig vom elektrischen Leitungsnetz und vom Zustand elektrischer Batterien.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, zuverlässige und ohne Zuhilfenahme elektrischen Stromes, nämlich von Hand zu bedienende Saugvorrichtung zu schaffen, durch die die besagten Blutentnahmevorrichtungen mit pneumatischer Betätigung aufgezogen werden können. Dabei ist es außerdem erforderlich, daß nicht schlagartig ein starker Unterdruck erzeugt wird, sondern im Interesse einer s langsamen und gleichmäßigen Betätigung der Blutentnahmevorrichtung der Unterdruck allmählich aufgebaut wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen beiderseits abgeschlossenen Zylinder gelöst, in dem

ίο verschiebbar und luftdicht ein Kolben geführt ist, der eine Kolbenstange trägt, die sich luftdicht abgedichtet durch eine Stirnwand des Zylinders hindurch erstreckt und an ihrem freien Ende einen Handknopf trägt, sowie am anderen Ende des Zylinders einen mit Rückschlagventil versehenen Auslaß und einen ebenfalls mit einem Rückschlagventil versehenen Einlaß sowie einen mit dem Einlaß verbundenen Anschlußnippel für einen Verbindungsschlauch zur Blutentnahmevorrichtung. Die Saugvorrichtung wird so montiert, daß sich der

M Kolben in der einen Endlage befindet, nämlich an dem dem Auslaß und dem Einlaß abgewandten Ende des Zylinders, wobei die Kolbenstange aus dem Zylinder maximal herausragt. Wenn jetzt durch Druck auf den Handknopf die Kolbenstange eingedrückt und damit der Kolben zum anderen Ende des Zylinders bewegt wird, entsteht in dem Ringraum zwischen Kolbenstange und Zylinder ein Unterdruck, der den Kolben in seiner Ausgangslage zurückzuziehen trachtet. Dieser Unterdruck stellt ein ideales Federmittel dar, das nach Freigabe des Handknopfes eine gleichmäßige Rückwärtsbewegung des Kolbens garantiert.

Bein Eindrücken der Kolbenstange wird von dem Kolben die Luft, die sich im Zylinder zwischen Kolben und Auslaß befindet, durch diesen Auslaß herausge-

■S5 drückt. Ein Austreten dieser Luft durch den Einlaß wird durch das sperrende Rückschlagventil verhindert.

Sobald der Handknopf wieder freigegeben wird, zieht der Unterdruck im Ringraum zwischen Kolbenstange und Zylinder den Kolben allmählich wieder zurück.

Dadurch wird der Raum unterhalb des Kolbens wieder vergrößert und es entsteht dort ein Unterdruck, der sich dadurch ausgleicht, daß durch den Einlaß, dessen Rückschlagventil in dieser Richtung öffnet, Luft aus dem angeschlossenen Schlauch angesaugt wird. Während dieses Hubes ist das Rückschlagventil des Auslasses geschlossen.

Der Verlauf der auf den Kolben wirkenden Kraft in Abhängigkeit von seiner jeweiligen Lage läßt sich leicht dadurch verändern und damit den praktischen Erfordernissen anpassen, daß sich in der Ausgangslage des Kolbens, also bei ausgefahrener Kolbenstange, schon ein gewisser Luftstrom zwischen Kolben und Kolbenstange sowie Zylinder befindet. Je größer dieser anfängliche Luftraum ist, desto weicher ist die sogenannte Federcharakteristik der SaugvOrrichtung.

Erfindungsgemäß wird ferner vorgeschlagen, einen auslösbaren Sperrhaken am Zylinder anzuordnen, der hinter einen Rastvorsprung am Handknopf angreift und somit die durch Eindrücken der Kolbenstange gespannte te Vorrichtung zunächst in dieser Lage hält, der sich aber leicht durch Druck auf einen Auslöseknopf, entgegen der Kraft einer Feder, lösen läßt.

Während sich die erfindungsgemäße Saugvorrichtung in der vorstehend beschriebenen Form als kleines,

^hr> leichtes Handgerät realisieren läßt, so daß es besonders geeignet für einzelne Blutabnahmen ist, läßt sich diese Saugvorrichtung so weiterentwickeln, daß sie auch zur pneumatischen Betätigung einer größeren Anzahl von

Blutentnahmevorrichtung hintereinander geeignet ist. Dazu wird vorgeschlagen, zwei oder mehrere Zylinder der genannten Art in einen gemeinsamen Block unterzubringen, wobei in jedem Zylinder ein Kolben mit abgedichtet herausgeführter Kolbenstange und Handknopf sowie Auslaß und Einlaß mit entsprechenden Ventilen ausgestattet ist und alle Einlasse zweckmäßig durch eine Sammelleitung miteinander verbunden sind. Die Sammelleitung wird dann an den Anschlußnippel für einen Verbindungsschlauch zur Blutentnahmevorrichtung angeschlossen und dieser Schlauch kann dann nacheinander von einer auf die nächste Blutentnahmevorrichtung umgesteckt werden. Man kann dann bereits vorher einige oder alle Zylinder des Blockes spannen und jeweils nach dem Anschluß einer Blutentnahmevorrichtung durch Auslösen des betreffenden Auslöseknopfes die Kolbenstange und Kolben eines Zylinders des Blockes freigeben.

Zur Erhöhung der Sicherheit wird dann zwischen die Sammelleitung und den Anschlußnippel für den Verbindungsschlauch ein weiteres Rückschlagventil eingeschaltet, das ein versehentliches Austreten von Luft aus dem Block für den Fall des Versagens eines Einzelventils mit Sicherheit verhindert.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Saugvorrichtung mit mehreren Zylindern und

F i g. 2 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie 11-11 in Fig. 1.

Die dargestellte Saugvorrichtung besteht aus einer Grundplatte 1, einem auf diese aufgesetzten Block 2 und einer Deckplatte 3 sowie den nachstehend beschriebenen, in diese drei Teile eingebauten weiteren Bauteilen.

Der Block 2 besitzt zwei Reihen durchgehender Bohrungen 4a und 46, in die innen geschliffene und gegebenenfalls polierte Zylinder 5a bzw. 56 eingesetzt sind. Die Zylinder sind unterseitig gegenüber der Grundplatte 1 durch Ringdichtungen 6a bzw. 66 und oberseitig gegenüber der Deckplatte 3 durch Dichtscheiben Tb abgedichtet, die in ihrer Mitte eine Bohrung und eine diese umgebende Dichtlippe zur Abdichtung der Kolbenstange 9a bzw. 9b tragen.

In den Zylindern sind Kolben 8a bzw. Sb mit Dichtungen eingesetzt und in den Zylindern luftdicht verschiebbar. Die Kolben sind mit den Kolbenstangen 9a bzw. 9b verbunden, die an ihren oberen, aus der Deckplatte 3 herausragenden Enden Handknöpfe 10a bzw. 106 tragen, die zum Eindrücken der Kolbenstangen und damit der Kolben dienen.

Die Handknöpfe 10a, 106 tragen an ihrem Umfang am unteren Rand vorspringende Wulste 11a, 116, die als Rastvorsprünge für die Spitzen von winkelförmigen Sperrhaken 15a, 12a bzw. 156, 126 dienen. Diese Sperrhaken sind in Schlitzen der Deckplatte untergebracht und durch Stifte schwenkbar gelagert. Die Hebelarme 12a und 126 dieser Winkelhebel werden durch Schraubendruckfedern 13a, 136 aufwärts gedrückt, so daß die Spitzen der Hebelarme 15a, 156 hinter die Rastvorsprünge lla, Wb der Handknöpfe 10a, 106 greifen und diese, sofern die Kolbenstangen eingedrückt sind, in ihrer unteren Grenzlage festhalten. Die Sperrhaken können durch Betätigungsknöpfe 14a, 146 entgegen der Kraft der vorgenannten Federn ausgeschwenkt und damit die Handknöpfe freigegeben werden. In Fig.2 ist der Kolben 8a in seiner unteren Grenzlage, der rechte Kolben 86 in seiner oberen Grenzlage dargestellt.

ίο Unterhalb jedes Zylinders befinden sich in der Grundplatte 1 öffnungen, die einerseits zum Auskaß der vom Kolben während seines Abwärtshubes verdrängten Luft durch entsprechend gerichtete Rückschlagventile 118a, 186 dienen und andererseits über entgegengesetzt gerichtete Rückschlagventile 20a, 206 und Leitungen 119a, 196 zu einer Sammelleitung 23 führen, die über ein weiteres Rückschlagventil 24 mit dem Anschlußpinsel 25 für einen (nicht dargestellten) Verbindungsschlauch führt. Sobald der in seiner unteren Grenzlage angelangte und durch Einrasten des Sperrhakens in dieser Lage arretierte Kolben durch Auslösen der Sperre freigegeben wird, treibt ihn der über ihm befindliche Unterdruck aufwärts, wobei er gleichzeitig den Zylinderraum unter sich vergrößert und über das Einlaßventil 20a, die Leitung 19a, die Sammelleitungen 23 und das Rückschlagventil 24 Luft aus dem an den Nippel 25 angeschlossenen Verbindungsschlauch ansaugt.

Beim Abwärtsdrücken des in F i g. 2 rechts in seiner oberen Grenzlage dargestellten Kolbens 86 wird die unter ihm befindliche Luft durch die Leitung 166, Leitung 176und Auslaßventil 186 ins Freie gedrückt.

Die vorstehend beschriebene Saugvorrichtung, die in dem dargstellten Ausführungsbeispiel 16 Zylinder mit Kolben enthält, genügt praktisch allen Anforderungen des Massenbetriebes, beispielsweise in Krankenhäusern. Die Arbeit wird damit begonnen, daß sämtliche Handknöpfe heruntergedrückt werden und dann durch Drücken irgendeines Betätigungsknopfes ein Kolben ausgelöst wird, der sich dann aufwärts bewegt und eine gewisse Luftmenge ansaugt, die zum Aufziehen einer normalen Blutentnahmevorrichtung für kleine Blutmengen ausreicht.

Beim Anschluß der nächsten Blutentnahmevorrichtung wird dann einfach ein anderer Kolben durch Drücken des Betätigungsknopfes ausgelöst. Man kann somit 16 Blutentnahmen hintereinander durchführen, ohne sich um das Nachladen der Saugvorrichtung kümmern zu müssen. Es bereitet andererseits auch keine

so Schwierigkeiten, während der Blutentnahme an einem Patienten oder auch zwischen zwei Blutentnahmen die entspannten Teile durch Eindrücken der aufgestiegenen Kolbenstangen wieder zu spannen bzw. zu laden, ohne daß dadurch die Betätigung der Blutentnahmevorrichtung in irgendeiner Weise gestört wird.

Andererseits können mit der vorstehend beschriebenen Saugvorrichtung auch Blutentnahmevorrichtungen für größere Blutmengen betätigt werden, indem einfach gleichzeitig oder besser nacheinander zwei oder

M) mehrere Kolbenstangen bzw. Kolben ausgelöst werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche;

1. Saugvorrichtung zur pneumatischen Betätigung von einer oder mehreren Blutentnahmevorrichtungen, die einen Zylinder und einen Kolben ohne Kolbenstange aufweisen und deren Kolben durch Ansaugen zurückgezogen wird, gekennzeichnet durch einen beiderseits abgeschlossenen Zylinder (5), einen darin verschiebbar und luftdicht geführten Kolben (8) mit Kolbenstange (9), die sich durch eine Stirnwand des Zylinders, luftdicht abgedichtet, hindurch erstreckt und an ihrem freien Ende einen Handknopf (10) trägt, ferner durch einen mit Rückschlagventil (18) versehenen Auslaß (16,17) und einen ebenfalls mit einem Rückschlagventil (20) versehenen Einlaß (19), an dem der Kolbenstange (9) abgewandten Ende des Zylinders sowie durch einen mit dem Einlaß (19) kommunizierenden Anschlußnippel für einen Verbindungsschlauch zur Blutentnahmevorrichtung.

2. Saugvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Sperrhaken (15), der hinter einen Rastvorsprung (11) am Handknopf (10) bei eingeschobener Kolbenstange (9) einrastet und durch einen Betätigungsknopf (14) entgegen der Kraft einer ihn in Raststellung haltenden Feder (13) auslösbar ist.

3. Saugvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch dia Anordnung von zwei oder mehreren Zylindern in einem gemeinsamen Block (2), wobei jeder Zylinder mit einem Kolben mit Kolbenstange und Handknopf sowie einem Auslaßventil und einem Einlaßventil versehen ist und wobei die Einlasse mehrerer oder aller Zylinder des Blockes durch eine Sammelleitung (23) miteinander verbunden sind.

4. Saugvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen der Sammelleitung (23) und dem Anschlußnippel (25) für einen anzuschließenden Schlauch ein weiteres Rückschlagventil (24) befindet, das ein Ausströmen von Luft aus der Sammelleitung in den angeschlossenen Schlauch zusätzlich verhindert.