DE2703461A1 - Verfahren und vorrichtung zum wiederaufschmelzen von polymerabfaellen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum wiederaufschmelzen von polymerabfaellenInfo
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Description
•137 31 OFFENBACH (MAIN) · KAISERSTRASSE · ■ TELEFON («ill) HBB . KABEL BWOPAT
26. Januar 1977
Op/ef
1/7505
Zimmer Aktiengesellschaft Borsigallee 1
6000 Frankfurt 60
6000 Frankfurt 60
Verfahren und Vorrichtung zum Wiederaufschmelzen von Polymerabfällen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Wiederaufschmelzen
voluminöser Polymerabfälle unterschiedlicher Struktur, bei welchem die voluminösen Polymerabfälle zunächst
zerkleinert und danach mit Hilfe einer Stopfschnekke einer beheizten Schneckenmaschine aufgegeben und darin
aufgeschmolzen werden. Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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In Produktionsanlagen der Chemiefaserindustrie fallen in den verschiedenen Verfahrensstufen in zum Teil erheblichen
Mengen Abfallprodukte an, wie Polymerbrocken, Kabel, Gewölle, Anspinnabgänge, unverstreckte und verstreckte
sowie zum Teil präparierte Fasern und Fäden, Ausschußspulen usw. Diese Abfallprodukte sind einerseits zu wertvoll
um verworfen zu werden, andererseits verursacht ihre Beseitigung Kosten und kann zu untolerierbaren Umweltsbelastungen
führen. Die Wiederaufarbeitung derartiger Abfälle ist daher geboten. Auch bei der Herstellung von
Kunststoffolien fallen im erheblichen Umfang Produktionsabfälle an, die der Aufarbeitung bedürfen.
Für die Aufarbeitung von thermoplastischen Polymerabfällen stehen grundsätzlich zwei Verfahren zur Verfügung, zum
einen der kontrollierte Abbau des Polymeren zwecks Wiedergewinnung der monomeren Ausgangssubstanzen, beispielsweise
die sogenannte Depolymerisation von Poly- ( -Caprolactam zu (-Caprolactam oder die Glykolyse von Polyäthylenterephthalat,
zum anderen das Wiederaufschmelzen mit anschließender Filtration, Verformung und Verfestigung der erhaltenen
Polymerschmelze. Wegen der Vielzahl der wiederaufzuarbeitenden unterschiedlichen Hochpolymeren, z. B. in Gestalt
der verschiedenen Polyamide, Polyester, Polyolefine, ist eine entsprechende Vielzahl von Abbauverfahren erforderlich,
die zum Teil wegen ihrer Kompliziertheit hohe Investititionen und Unterhaltungskosten verursachen und häufig
nur mit bescheidenen Ausbeuten an den rückzugewinnenden Wertstoffen arbeiten.
Auch die Wiederaufschmelzverfahren sind im wesentlichen
polymer- und/oder strukturspezifisch ausgelegt und daher in der Regel nicht für verschiedene Kunststoffarten und
Abfallstrukturen verwendbar. Schwierigkeiten bereiten ins-
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besondere die erwähnten voluminösen Polymerabfälle der Chemiefaserindustrie, weil diese nach der erforderlichen
Vorzerkleinerung nur ein Schüttgewicht von etwa 0,1 bis 0,15 kg/1 besitzen, also von daunenähnlicher Struktur
sind, was ihre kontinuierliche Zuführung zum Aufschmelzaggregat, d. h. zur Schneckenmaschine, problematisch macht.
Sofern präparierte Fasern und Fäden wiederaufgeschmolzen werden sollen, müssen zuvor die Präparationsöle mit Hilfe
aufwendiger Wasch- und Trocknungsverfahren entfernt werden.
In der die Aufarbeitung von Chemiefaser- und Folienabfällen betreffenden Literatur (Maschinenmarkt MM Industriejournal, Würzburg, 78 (1972) 4 S. 65 und 66) wird bereits
darauf hingewiesen, daß diese Abfälle selbst nach Zerkleinerung in einer Schneidmühle noch ein sehr geringes Schüttgewicht
haben, so daß das Gut in die Extruderschnecken nur ungleichmäßig eingezogen wird. Wie es weiter heißt, müßten
ferner Stopfschnecken am Extrudereintrag vorgesehen werden,
da die Schnitzel zu Brückenbildungen beim Siloaustrag führen können und damit Störungen in der Dosierung hervorrufen.
Diese der eingangs bezeichneten Gattung entsprechende Arbeitsweise wird aber in der erwähnten Literaturstelle
für so problematisch gehalten, daß es als zweckmäßig bezeichnet wird, diese Art von Abfällen in eine rieselfähige
Granulatform zu überführen. Hierbei wird der zerkleinerte Kunststoff über eine Dosierschnecke einem Verdichter zugeführt,
dessen Rotor die Schnitzel erfaßt, die dann durch Friktionswärme und Druck gegen eine feststehende Gegenmahlbahn
gesintert werden. Aus dem Sintergut müssen später noch vorhandene Schnitzel separiert werden. Das fertige
Granulat steht dann für ein Wiederaufschmelzen in Schnekkenmaschinen
zur Verfügung. Durch die beim Sintervorgang
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erforderliche Friktionswärme und das spätere abermalige Wiederaufschmelzen werden thermoplastische Kunststoffe
häufig thermisch geschädigt und können dann nicht mehr zu hochwertigen Endprodukten weiterverarbeitet werden.
Hier schafft auch das Vermischen der durch Verdichten und Sintern agglomerierten Regenerate mit Frischgranulat
keine Abhilfe, denn dabei tritt häufig infolge unterschiedlicher Kornform und -größe Entmischung auf, so
daß aus dem Schmelzextruder im zeitlichen Verlauf eine Schmelze mit schwankender Qualität austritt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Wiederaufschmelzen voluminöser Polymerabfälle bereitzustellen, das sich für eine breite
Palette chemisch unterschiedlicher thermoplastischer Kunststoffe* und deren Mischungen unabhängig von der Abfallart
eignet, Brückenbildungen bei der Aufgabe der Abfälle in die Schneckenmaschine und damit Förderstörungen im kontinuierlichen Betrieb sicher verhindert,
nur geringe Investitions- und Betriebskosten erforderlieh macht und hydrolytische sowie thermische Schädigungen
des Polymeren bei der Wiederaufarbeitung in engen Grenzen hält.
Ausgehend von dem Verfahren entsprechend der eingangs bezeichneten
Gattung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die voluminösen Polymerabfälle auf eine Siebgrftße
entsprechend einer Maschenweite zwischen 15 und 40 mm zerkleinert werden, worauf die zerkleinerten Polymerabfälle
in einer sich in Förderrichtung verengenden Aufgabezone durch darin quer zur Förderrichtung angeordnete
im wesentlichen über die Aufgabezone verteilte Rührwellen unter ständiger Auflockerung einer kontinuierlich
einziehenden und verdichtenden ein KompressionsverhäIt-
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nis zwischen 1:4 und 1:5 aufweisenden Stopfschnecke zugeführt
werden, und daß die darin verdichteten Polymerabfälle kontinuierlich und unmittelbar der beheizten
Schneckenmaschine zugeführt und in dieser mehrfach zur Entfernung von Lufteinschlüssen und von unter den Aufschmelzbedingungen
flüchtigen Bestandteilen entgast und aufgeschmolzen werden.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß es mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens möglich ist, sehr unterschiedliche Kunststoffe und deren Mischungen wiederaufzuarbeiten,
wobei die Kunststoffe auch in unterschiedlicher Abfallstruktur anfallen können, ohne daß es zu der
gefürchteten Brückenbildung bei der Aufgabe in den Schmelzextruder kommt. Bei der Wiederaufarbeitung von
Abfällen der Chemiefaserindustrie können ohne weiteres die dort regelmäßig anfallenden unterschiedlichen Abfallarten
miteinander vermischt dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich daher durch eine hohe Flexibilität
ZO aus, die seine breite industrielle Anwendung ermöglicht und damit auch Wiederaufarbeitungsbedürfnisse befriedigt,
die mit bekannten Verfahren nur unzureichend oder gar nicht beherrschbar waren.
Die Zerkleinerung der voluminösen Polymerabfälle auf den angegebenen Siebgrößenbereich reicht beim erfindungsgemäßen
Verfahren vollständig aus, um eine störungsfreie kontinuierliche Förderung und Aufgabe der Abfälle zu gewährleisten.
Bei der Wiederaufarbeitung von Fasern oder einem vorwiegend Fasern enthaltenden Mischabfall werden
geringere Siebgrößen verwendet, während für Gewölle und dgl. größere Maschenweiten in Betracht kommen. Zweckmäßig
werden die Polymerabfälle nach dem Zerkleinern pneumatisch in die Aufgabezone gefördert.
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Die pneumatische Förderung führt nicht nur zu einer im
kontinuierlichen Betrieb gleichbleibenden Beschickung der Aufgabezone, sondern eröffnet auch die vorteilhafte
Möglichkeit, hydrolytischem Abbau unterliegende Polymerabfalle während der Förderung in die Aufgabezone einer
Stromtrocknung zu unterwerfen. Mit Hilfe einer derartigen Stromtrocknung kann beispielsweise bei Polyäthylenterephthalatabfällen
ein hydrolytischer Abbau, der sonst etwa zwischen 0,1 bis 0,15 f-ntr beträgt, fast vollstän-
dig vermieden werden. Beispielsweise bei Poly-£-Caprolactam
und Polyhexamethylenadipinamid trat keine erkennbare Schädigung des Polymeren bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein. Da jedoch die Durchsatζleistung
vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig ist, kann auch bei nicht zu hydrolytischem Abbau neigenden Polymerabfällen eine
Stromtrocknung vorgesehen sein.
Anstelle oder zusätzlich zu einer im pneumatischen Förderweg vorgesehenen Stromtrocknung kann das Verfahren auch so
durchgeführt werden, daß hydrolytischem Abbau unterliegen* de Polymerabfälle in der Aufgabezone mit erwärmter Luft
einer Gegenstromtrocknung unterworfen werden. Dieser sehr wirksame Trocknungsschritt läßt sich sicher beherrschen,
wenn die Luftströmungsgeschwindigkeit gering genug eingestellt wird, um ein Aufschweben oder Aufwirbeln der zerkleinerten
Polymerabfälle zu verhindern. Hierfür sind Strö mungsgeschwindigkeiten unterhalb etwa 1 m/sec in der Regel
ausreichend. Die Luft wird zweckmäßig auf Werte zwischen etwa 80 und etwa 160 0C je nach Polymerart vorgewärmt bevor
sie in entsprechender Verteilung in die Aufgabezone eingeführt wird. Z. B. wird bei der Behandlung von PoIyäthylenterephthalatabfällen
mit einer Lufttemperatur zwischen etwa 140 und 150 0C gearbeitet.
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Das Verfahren bietet die vorteilhafte Möglichkeit der Erzielung einer gefärbten Schmelze, indem in die Aufgabezone
kontinuierlich Farbstoff zudosiert wird. Diese Möglichkeit ist besonders dann von Vorteil, wenn bereits gefärbter
Produktabfall vorliegt und/oder die Schmelze zu Spritzguß verarbeitet werden soll.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können ungetrocknete,
präparierte Faserabfälle ohne Vorwaschen kontinuierlich aufgearbeitet werden. Bei der Vorkomprimierung
der Abfälle in der Stopfschnecke erwärmt sich das Fördergut, so daß bereits bei seinem Eintritt in die Schneckenmaschine
ein Teil der Feuchtigkeit über eine Entgasungsöffnung verdampfen kann. Auf dem Weg durch die Schneckenmaschine
können weitere Entgasungsöffnungen zur Entfernung von Wasser, Präparationsölen und sonstigen flüchtigen
Stoffen, wie Monomeren usw. vorgesehen sein.
Die verfahrensgemäß erzeugte Polymerschmelze kann in bekannter
Weise zu Schnitzeln verarbeitet werden, welche die üblichen Verwendungen erlauben, beispielsweise Verkauf,
Herstellung von Schnitzelmischungen im Spinnereibetrieb und die Spritzgußerzeugung. Die erzeugte Schmelze
kann aber auch direkt in das polymerbildende Verfahren zurückgeführt werden, beispielsweise bei der Herstellung
von Poly- 1 -Caprölactarn in das VK-Rohr und bei
der Herstellung von Polyäthylenterephthalat in die Umesterungsstufe
oder in eine Vorkondensationsstufe. Die Schmelze kann allerdings auch direkt einer Spritzgußnaschine
zugeführt oder zu Fadenbündeln ausgesponnen werden, die zu Stapelfasern geschnitten werden.
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' 4*
Eine für die Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Aufgabezone
von einem in seinen Querschnitten rechtwinkligen Trichter gebildet ist, der über seine Höhe durchgehend
zwei gegenüberliegende planparallele Wände und zwei gegenüberliegende
in Förderrichtung stetig konvergierende Wände aufweist, an deren unteren Enden das nach oben offene
Gehäuse des sich zwischen den planparallelen Wänden und rechtwinklig dazu erstreckenden Einzugsteils der Stopfschnecke
angeschlossen ist, und daß sich die mit gegenseitigen Abständen parallel zueinander angeordneten Rührwellen
zwischen den planparallelen Wänden achsparallel zur Stopfschnecke erstrecken und an diesen Wänden gelagert
sind. Es hat sich gezeigt, daß die solchermaßen ausgebildete Vorrichtung jegliche störende Brückenbildung in der
Aufgabezone verhindert, wodurch eine kontinuierliche Zuführung des zerkleinerten Abfalls zur Stopfschnecke gewährleistet
ist.
Diese Vorrichtung gestattet eine Anordnung, bei welcher auf den Trichter ein Vorratsbehälter unmittelbar aufgesetzt
ist, der über seine Höhe durchgehend einen gleichbleibenden der oberen Trichteröffnung entsprechenden Querschnitt
aufweist, wobei im Vorratsbehälter auf seine Höhe verteilt mehrere Rührwellen angeordnet und parallel zu den
Rührwellen im Trichter ausgerichtet sind. Hierdurch steht ein beträchtliches Vorratsvolumen an zerkleinerten Polymerabfällen
unmittelbar über der Aufgabezone zur Verfügung, ohne daß dieser Vorrat Störungen in der Zufuhr des
Zerkleinerungsgutes zur Stopfschnecke hervorrufen kann. Bei dieser konstruktiven Ausgestaltung können die Polymerabfälle
ebenfalls pneumatisch zugefördert werden, wobei sie nicht in die Aufgabezone, sondern in den Vorratsbehälter
eingeführt werden. Der Vorratsbehälter kann auch trichterförmig ausgebildet sein.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist
vorgesehen, daß an den Rührwellen und rechtwinklig dazu sich zum freien Ende hin verjüngende Rührfinger befestigt
sind, wobei die Rührfinger zueinander versetzt angeordnet sind und sich bei benachbarten Rührwellen in Projektionsrichtung
der Rührwellen gesehen mit ihren äußeren Kreiswegen nicht überlappen, und daß die Rührfinger jeweils
in der Nähe der benachbarten Wände des Trichters bzw. des Vorratsbehälters enden. Diese Anordnung der
Rührwellen und der daran befestigten Rührfinger sorgt dafür, daß die zerkleinerten voluminösen Polymerabfälle
in der Aufgabezone ui?d ggf. auch im Vorratsbehälter
ohne Störung der in Richtung der Stopfschnecke erfolgenden Förderbewegung und ohne Bildung von toten Zonen
ständig aufgelockert werden, so daß keine Brückenbildung eintreten kann. Dabei wird durch die sich in Richtung
ihrer freien Enden verjüngenden Rührfinger eine Reinigung der Rührorgane von eventuell sich aufwickelnden
überlangen Fäden erleichtert.
Eine besonders wirksame Gegenstromtrocknung feuchter Polymerabfälle
in der Aufgabezone und ggf. dem darüber befindlichen Vorratsbehälter läßt sich erzielen, wenn die
beiden in Förderrichtung konvergierenden Wände des Trichters in der Nähe ihrer unteren Enden mit über ihre Länge
2C durchgehenden Perforationsfeldern versehen sind, die von
außen durch Zuführungstaschen für Warmluft abgedeckt sind. Somit tritt die Warmluft in optimaler Verteilung längs
der längeren Seiten des rechtwinkligen Trichterquerschnittes ein.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend anhand der schematisierten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
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Fig. 1 Die insgesamt für die Verfahrensdurchführung
erforderliche Vorrichtungszusammenstellung, bei welcher der Aufgabetrichter und der aufgesetzte
Vorratsbehälter in einer Seitenansieht und der Aufschmelzextruder in einer
Fig. 2 die Vorrichtungszusammenstellung gemäß Fig. 1, jedoch mit einer Stirnansicht des Aufgabetrichters
und des Vorratsbehälters und einer Seitenansicht des Aufschmelzextruders, und
Fig. 3 eine Einzelheit am unteren Ende des Aufgabetrichters.
Die Polymerabfälle werden der Schneidmühle 1 aufgegeben und nach ihrer darin erfolgenden Zerkleinerung pneumatisch
über eine Leitung 2 einem Zyklonabscheider 3 zugeführt. Im gezeichneten Beispiel befindet sich unterhalb des Zyklonabscheiders
3 nicht unmittelbar der allgemein mit 4 bezeichnete Aufgabetrichter der Stopfschnecke 5, sondern auf
den Aufgabetrichter 4 ist ein Vorratsbehälter 6 aufgesetzt. In das obere offene Ende dieses Vorratsbehälters 6
gelangen die zerkleinerten voluminösen Polymerabfälle aus dem Zyklonabscheider 3.
Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 2 entnehmbar ist, besitzt der die Aufgabezone bildende Trichter 4 an jeder
Stelle seiner Höhe einen rechtwinkligen Querschnitt, der von den beiden planparallelen Wänden 7 und 8 und den beiden
in Förderrichtung stetig konvergierenden Wänden 9 und 10 begrenzt wird. An die untere Öffnung des Aufgabetrichters
4 schließt sich das nach oben offene Gehäuse 11 der Stopfschnecke 5 an. Das Einzugsteil der Stopfschnecke 5
erstreckt sich über den vollen Abstand zwischen den beiden
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planparallelen Wänden 7 und 8 des Aufgabetrichters 4. Die Kompressionszone 12 der Stopfschnecke 5 befindet sich
außerhalb des Aufgabetrichters 4 und ist an den bezüglich seiner Achse rechtwinklig zur Stopfschnecke 5 angeordneten
allgemein mit der Bezugszahl 13 bezeichneten Aufschmelz extruder angeschlossen.
Im gezeigten Beispiel sind im Aufgabetrichter 4 achsparallel zur Stopfschnecke 5 drei Rührwellen 14, 15 und 16
an den planparallelen Wänden 7 und 8 gelagert. An jeder der Rührwellen 14 bis 16 sind beispielsweise sechs Rührfinger
17 in Abständen befestigt, wobei die Rührfinger aufeinanderfolgend einen Winkelversatz von 120° aufweisen.
Auch im Vorratsbehälter 6 sind im gezeigten Beispiel drei Rührwellen 18, 19 und 20 drehbar gelagert, die mit entsprechend
daran befestigten Rührfingern 21 ausgerüstet sind. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besitzen die Rührwellen
15, 16 und 18 bis 20 einen gemeinsamen Antriebsmotor 22 und sind untereinander durch nicht näher bezeichneten Kettentriebe
kraftschlüssig verbunden. Die Kettentriebe sind so ausgelegt, daß sich die erwähnten Rührwellen mit gleicher
Drehzahl und in gleicher Drehrichtung bewegen.
Die der Stopfschnecke 5 unmittelbar benachbarte Rührwelle 14 wird ebenfalls über einen Kettenantrieb direkt von der
Stopfschnecke angetrieben, die ihrerseits über ein stufenloses Drehzahlwechselgetriebe 23 von einem Motor 24 angetrieben
wird.
Die Rührfinger 17 und 21, die sich in Richtung ihrer freien Enden zur Vermeidung von Polymeransammlungen verjüngen,
können als konisch ausgebildete Stifte kreisrunden Quer-
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Schnitts ausgeführt sein. Sie können aber auch einen rechtwinkligen
Querschnitt besitzen, der in Richtung auf ihre Enden hin abnimmt.
Fig. 2 veranschaulicht, daß sich die in gestrichelten Linien angedeuteten Kreiswege der äußeren Enden der Rührfinger
einerseits nicht überlappen und andererseits in der Nähe der benachbarten Wände befinden.
Wenn im Aufgabetrichter 4 und ggf. im aufgesetzten Vorratsbehälter
6 eine Gegenstromtrocknung durchgeführt werden soll, sind die konvergierenden Wände 9 und 10 des Aufgabetrichters
in der Nähe ihrer unteren Enden mit Löchern oder Schlitzen 25 versehen, die über die Länge dieser Wände
durchgehende Perforationsfelder bilden, welche parallel zur Stopfschnecke 5 verlaufen. Diese Perforationsfelder
sind von außen durch die Zuführungstaschen 26 abgedeckt, denen die für die Gegenstromtrocknung benötigte Warmluft
in der erforderlichen Menge zugeführt wird. Die Strömungsgeschwindigkeit der Warmluft im Aufgabetrichter hängt von
der Anzahl der vorgesehenen Löcher bzw. Schlitze und von deren Querschnitten sowie von der zugeführten Luftmenge ab.
Der Aufschmelzextruder 13 besitzt im gezeichneten Beispiel sechs Heizzonen 27 bis 32, welche die Einstellung eines
gewünschten Temperaturprofils über der Schneckenlänge gestatten.
In den Heizzonen 30 und 31 befindet sich jeweils eine Entgasungsöffnung 33 und 34. Die aufsteigenden Gase
und Dämpfe werden von einer darüber angeordneten Abzugshaube 35 aufgenommen und abgeführt. Am Ende des Aufschmelzextruders
13 befindet sich das Extruderwerkzeug 36, beispielsweise ein Bandspinnkopf.
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liehen störungsfreien Betriebes aufeinander abgestimmt
sein. Hierfür kann eine einfach aufgebaute Regelung vorgesehen werden, bei welcher die Drehzahl der Stopfschnekke
5 nach Maßgabe der Ampereaufnahme der Schnecke des Aufschmelzextruders
13 mit Hilfe des stufenlosen Drehzahlwechselgetriebes 23 eingestellt wird. Hierbei wird der
Strommessungsimpuls unmittelbar dem Stellmotor des Drehzahlwechselgetriebes
aufgeschaltet. Auf diese ebenso wirkungsvolle wie einfache Weise wird die Beschickung des Aufschmelzextruders
mit Hilfe der Stopfschnecke störungsfrei geregelt. Die Bezugszahlen 37 und 38 in Fig. 2 bezeichnen
den Antriebsmotor und das Getriebe für den Aufschmelzextruder 13.
Zwischen dem Antriebsmotor 22 und den davon angetriebenen Rührwellen 15, 16 und 18 bis 20 kann ebenfalls ein stufenloses
Drehzahlwechselgetriebe angeordnet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Verfahrensbeispiele näher erläutert.
Ein Gewölle aus Poly-L -Caprolactam mit einer Viskosität
von 1Te-t - 2,5 bis 2,6, bestehend aus Anspinnabfällen,
d. h. endlosen und unverstreckten Fäden, und Spulenabfällen von Spinnerei-Abzugsmaschinen, wurde in einer
Menge von 150 kg/h einer Schneidmühle des Typs CS 4 der Firma Condux-Werk Herbert A. Merges KG zugeführt und unter
Verwendung eines Schneidsiebes mit einer Maschenweite von 25 mm zerkleinert. Das anfallende voluminöse daunenähnliche
Zerkleinerungsgut hatte eine durchschnittliche
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Dichte von etwa 0,1 g/l. Das Zerkleinerungsgut wurde fortlaufend einem Aufgabetrichter für eine Stopfschnecke
pneumatisch zugeführt. Der Aufgabetrichter hatte eine obere öffnung von etwa 600 χ 650 mm, wobei sich das öffnungsmaß
von 650 mm stetig auf etwa den Durchmesser von etwa 160 mm des Einzugsteils der Stopfschnecke verringerte.
Der StopfSchneckendurchmesser nahm in der Kompressionszone, außerhalb des Aufgabetrichters auf etwa 100 mm ab. Im
Trichter waren drei übereinander angeordnete Rührwellen vor gesehen, an welchen jeweils sechs Finger von 6 mm Dicke,
20 mm Breite an der Rührwelle und 15 mm Breite am äußeren Ende gleichmäßig verteilt angeordnet waren. Die untere
Rührwelle wurde mit einer Drehzahl von 30 min" angetrieben, während die beiden oberen Rührwellen eine Drehzahl
von 20 min" aufwiesen.Die Antriebsdrehzahl der Stopfschnek
ke betrug 60 min" . Die Stopfschnecke förderte das verdichtete Zerkleinerungsgut über eine seitliche Aufgabeöffnung
in einen Aufschmelzextruder des Fabrikats Sikoplast 180/ 110/2. Dieser war mit sechs auf Temperaturen zwischen 250
bis 310 0C beheizbare Heizzonen ausgestattet. Die Extruderschnecke
wurde auf etwa 180 0C beheizt. Die Entgasung der Schmelze fand in der 4. und 5. Heizzone statt. Die Schmelze
trat aus dem Extruder mit einer Temperatur von etwa 295 0C aus und wurde einem Bandspinnkopf zugeführt. Die
ausgesponnenen Bänder wurden durch Abzugswalzen durch
eine zur Abkühlung vorgesehene Wasserwanne abgezogen und in einem Granulator zu einem Granulat mit der durchschnittlichen
Korngröße von 2 χ 2 χ 3 mm zerkleinert. Die Verweilzeit des aufzuarbeitenden Abfallgutes im Extruder betrug
2 bis 3 Minuten. Die relative Viskosität des hergestellten Granulats betrug 7rel * 2'5 bis 2>6 und entsPracn
damit derjenigen des Ausgangsmaterials. Das erhaltene Produkt konnte nach dem Wiederaufschmelzen zu hochwertigen
technischen Fäden versponnen werden.
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Aus einer Faserstreckanlage stammende getrocknete und verstreckte Kabelabfälle aus Polyäthylenterephthalat mit
einer Viskosität von 7intr = 0>63 wurden in einer Menge
von 150 kg/h der im Beispiel 1 erwähnten Schneidmühle zugeführt und darin unter Verwendung eines Schneidsiebes
mit einer Maschenweite von 15 mm zerkleinert. Die durchschnittliche Dichte des Zerkleinerungsgutes betrug etwa
0,1 g/l. Das wiederum sehr voluminöse Zerkleinerungsgut wurde kontinuierlich dem in Beispiel 1 beschriebenen Aufgabetrichter
und der daran angeschlossenen Stopfschnecke mit Hilfe der Rührwellen zugeführt. Im Aufgabetrichter
wurde eine Gegenstromtrocknung mit Warmluft durchgeführt. Es wurden etwa 200 m /h auf 145 0C erwärmte Luft durchgesetzt.Das
von der Stopfschnecke komprimierte und erwärmte Zerkleinerungsgut wurde wiederum auf die in Beispiel 1
beschriebene Weise dem dort angegebenen Aufschmelzextruder aufgegeben, dessen Heizzonen eine Temperatur zwischen
250 und 280 0C aufwiesen. Die Temperatur der Schnecke betrug
180 0C. Die aus dem Extruder nach einer Verweilzeit
zwischen 2 und 3 Minuten austretende Schmelze besaß eine Temperatur von 275 0C. Aus der Schmelze wurde analog Beispiel
1 ein Granulat hergestellt, das eine Viskosität von 7intr = ^»55 aufwies, die sich von der Eingangsviskosität
trotz des unvermeidlichen thermischen Abbaus nur geringfügig unterschied. Die erhaltene Schmelze konnte nach Filtration
auch ohne weiteres wieder dem Hauptproduktstrom in einer kontinuierlich arbeitenden Polykondensationsanlage
für die Herstellung von Polyäthylenterephthalat einverleibt werden.
Zur Bestimmung der Intrinsic-Viskosität (7intr) wurde zunächst
mit Hilfe des Kapillarviskosimeters nach Ubbelohde
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die relative Lösungsviskosität (^rei) ermittelt. Als Lö
sungsmittel gelangte eine Mischung aus Phenol und Tetrachloräthan im Gewichtsverhältnis 60:40 bei 25 0C zur Anwendung.
Die Konzentration (c) des Polyesters betrug 0,5 g/100 ml Lösungsmittel. Die Berechnung der Intrinsic
Viskosität erfolgte unter Verwendung der nachfolgenden Näherungsformel nach Billmeyer
-1 , 3 ln Vl
- Ansprüche -
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Claims (9)
1.\ Verfahren zum Wiederaufschmelzen voluminöser V^ojfymer ab fälle unterschiedlicher Struktur, bei welchem
die voluminösen Polymerabfälle zunächst zerkleinert und danach mit Hilfe einer Stopfschnecke
einer beheizten Schneckenmaschine aufgegeben und darin aufgeschmolzen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die voluminösen Polymerabfälle auf eine Siebgröße entsprechend einer Maschenweite zwischen 15
und 40 mm zerkleinert werden, worauf die zerkleinerten Polymerabfälle in einer sich in Förderrichtung
verengenden Aufgabezone durch darin quer zur Förderrichtung angeordnete im wesentlichen über die
Aufgabezone verteilte Rührwellen unter ständiger Auflockerung einer kontinuierlich einziehenden und
verdichtenden ein Kompressionsverhältnis zwischen 1 zu 4 und 1 zu 5 aufweisenden Stopfschnecke zugeführt
werden, und daß die darin verdichteten Polymerabfälle kontinuierlich und unmittelbar der beheizten
Schneckenmaschine zugeführt und in dieser mehrfach zur Entfernung von Lufteinschlüssen und von
unter den Aufschmelzbedingungen flüchtigen Bestandteilen entgast und aufgeschmolzen werden.
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809831/01St
ORIGINAL INSPECTED
Zimmer Aktiengesellschaft 1/75O5
270346 I
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerabfälle nach dem Zerkleinern pneumatisch in die Aufgabezone gefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß hydrolytischem Abbau unterliegende Polymerabfälle
während der Förderung in die Aufgabezone einer Stromtrocknung unterworfen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß hydrolytischem Abbau unterliegende
Polymerabfälle in der Aufgabezone mit erwärmter Luft einer Gegenstromtrocknung unterworfen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer gefärbten Schmelze
in die Aufgabezone kontinuierlich Farbstoff zudosiert wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufgabezone von einem in seinen
Querschnitten rechtwinkligen Trichter (4) gebildet ist, der über seine Höhe durchgehend zwei gegenüberliegende
planparallele Wände (7, 8) und zwei gegenüberliegende in Förderrichtung stetig konvergierende Wände (9, 10) aufweist,
an deren untere Enden das nach oben offene Gehäuse (11) des sich zwischen den planparallelen Wänden und
rechtwinklig dazu erstreckenden Einzugteils der Stopfschnecke (5) angeschlossen ist, und daß sich die mit ge-
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809831/0151
Zimmer Aktiengesellschaft 1/7505
genseitigen Abständen parallel zueinander angeordneten Rührwellen (14, 15, 16) zwischen den planparallelen Wänden
achsparallel zur Stopfschnecke erstrecken und an diesen Wänden gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Trichter (4) ein Vorratsbehälter (6) unmittelbar
aufgesetzt ist, der über seine Höhe durchgehend einen gleichbleibenden der oberen Trichteröffnung entsprechenden
Querschnitt aufweist, wobei im Vorratsbehälter auf seine Höhe verteilt mehrere Rührwellen (18, 19, 20) angeordnet
und parallel zu den Rührwellen (14, 15, 16) im Trichter ausgerichtet sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rührwellen (14, 15, 16; 18, 19,
20) und rechtwinklig dazu sich zum freien Ende hin verjüngende Rührfinger (17; 21) befestigt sind, wobei die
Rührfinger zueinander versetzt angeordnet sind und sich bei benachbarten Rührwellen in Projektionsrichtung der
Rührwellen gesehen mit ihren äußeren Kreiswegen nicht
überlappen, und daß die Rührfinger jeweils in der Nähe der benachbarten Wände des Trichters (4) bzw. des Vorratsbehälters
(6) enden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden in Förderrichtung konvergierenden
Wände (9, 10) des Trichters (4) in der Nähe ihrer unteren Enden mit über ihre Länge durchgehenden Perforationsfeldern
(25) versehen sind, die von außen durch Zuführungstaschen (26) für Warmluft abgedeckt sind.
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