DE2702657C3 - Wärmedämmende Masse und ihre Verwendung - Google Patents
Wärmedämmende Masse und ihre VerwendungInfo
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Description
Um die Wärmeisolation ».on Gebäuden zu verbessern,
ist es üblich, sogenannte Varmedämmplatten anzubringen, wodurch die Transmissionswärme wesentlich
verringert wird. Bei Neubauten lassen sich solche Wärmedämmplatten innerhalb der Mauern montieren,
wobei meist noch eine Aluminiumfolie als Feuchtigkeitsschutz notwendig ist. In neuerer Zeit sind
Wärmedämmplatten entwickelt worden, die auf der Außenseite bestehender Gebäude angebracht werden
können. Bei der Vielgestaltigkeit der Fassaden bereitet jedoch das Anpassen und Befestigen erhebliche
Schwierigkeiten.
Wird der bestehende Verputz durch gleichdicke Wärmedämmplatten ersetzt, so können die vorhandenen
Fensterläden, insbesondere deren Befestigung, beibehalten werden. Kalkulationen haben in diesem Fall
ergeben, daß die Hälfte bis zwei Drittel der Transmissionswärme eingespart werden kann und die Amortisationszeit
bei den derzeitigen Heizölpreisen etwa 8 bis 10 Jahre beträgt.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer neuartigen wärmedämmenden Masse aus einem zunächst
flüssigen, erhärtungsfähigen Bindemittel und darin in enger Packung gleichmäßig verteilten Isolierkörpern,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Isolierkörper Hohlkörper sind, deren Hülle gasdicht ist,
daß die Hohlkörper mit einem Gas gefüllt sind, dessen Wärmeleitfähigkeit kleiner ist als die von Luft, und daß
das Verhältnis von Dicke der Hülle der Hohlkörper zu dem Durchmesser der Hohlkörper höchstens 0.1 ist.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der erfindiingsgcmä'ßen Masse als Verputzmasse. Der
Raumanteil der Hohlkörper soll relativ zum Raumanteil
des Bindemittels möglichst groß sein, d h., die Hohlkörper müssen eng geschüttet und gleichmäßig mit
dem Bindemittel vermischt werden. Besonders geeignet sind Hohlkörper aus Glas, doch können auch Kunststoffe,
z. B. Gießharze und Thermoplaste, zur Anwendung gelangen.
Theoretische und experimentelle Untersuchungen haben ergeben, daß sich mit Kugeln eine Packungsdichte
bis zu 0,65, mit kleinen Zylindern bis zu 0,75 erreichen läßt, während die Packungsdichte für Raschigringe bei
0,38 liegt.
Im folgenden wird die Erfindung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch ein Berechnungsmodell der Erfindung,
Fig.2 einen Schnitt durch ein Anwendungsbeispiel
der erfindungsgemäßen wärmedämmenden Masse.
Nachstehende überschlägige Berechnung ergibt einen ersten Anhaltspunkt über die thermischen
Eigenschaften der erfindungsgemäßen wärmedämmenden Masse.
Im folgenden bedeuten:
λ = 0,85 W/mK die Wärmeleitfähigkeit von Beton,
A1 = 0,024 W/mK die Wärmeleitfähigkeit von Luft,
kg = 0,7 W/mK die Wärmeleitfähigkeit von Glas,
A40 die effektive Wärmeleitfähigkeit der Masse,
d den Innendurchmesser der Kügelchen = 2r.
A1 = 0,024 W/mK die Wärmeleitfähigkeit von Luft,
kg = 0,7 W/mK die Wärmeleitfähigkeit von Glas,
A40 die effektive Wärmeleitfähigkeit der Masse,
d den Innendurchmesser der Kügelchen = 2r.
Für eine dünnwandige luftgefüllte Glaskugel I mit umgebendem Beton-Ersatzzylinder 2 der Wandstärke
Ar(Fig. 1) ergibt sich in erster Näherung eine Ar-Zahl
von
-i f -ι
2r Ir
2 .τ r Ir
und damit eine effektive Wärmeleitfähigkeit der Masse
■in von
2 I r
αϊ Für eine Platte der Dicke Λ ην wird
Die Wanddicke χ dünnwandiger Hohlkugeln ergibt
sich /ti
Für Mauerziegel ist
»,= 200- 300 kp/cm-,
wahrend für Bleiglas
wahrend für Bleiglas
Λ,/..,,, = 4000-8000 kp/cm-'
ist. Mit den Mittelwerten ergibt sich
ist. Mit den Mittelwerten ergibt sich
M)()l)
(t.<>2 ι .
2(.ν+ Ir) 4a- 4-0,02γ
= 0,08.
r r r
Damit erhält man
/.«, = /.,+ 0,08 /. = 0,024-1-0,08 · 0,85 = 0,09 W/mK.
/.«, = /.,+ 0,08 /. = 0,024-1-0,08 · 0,85 = 0,09 W/mK.
Demgegenüber weist Beton eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,85 W/mK auf, also einen annähernd zehnmal
größeren Wert
Eine Bestätigung dieser ersten Schätzung ergibt sich aus der theoretisch-experimentellen Studie von P.
Zehner, »Experimentelle und theoretische Bestimmung der effektiven Wärmeleitfähigkeit durchströmter
Kugelschüitungen bei mäßigen und hohen Temperaturen«, VDI-Forschungsheft 558, woraus das dimensionslose Wärmeleitfähigkeitsverhältnis λχ/λ in Funktion
von XJk entnommen werden kann.
Für luftgefüilte kugelförmige Hohlräume in Beton
findet man mit
ein effektives Verhältnis ohne Berücksichtigung von Konvektion und Strahlung von
'""' = 1.2· IO ' = 0,12
und somit
λ,, = 0,12 -0.85 = 0,1 W/mK,
also ein Wert, der um den Faktor 1,1 größer ist als der
näherungsweise errechnete von 0,09.
Man hat bereits versucht, die Wärmeleitfähigkeit von Beton durch Beimischung schlecht wärmeleitender
Partikel oder durch künstlich erzeugte Porosität zu verringern. Dabei ergab sich, daß durch hohe Beimischungen
oder große Porosität zwar die Wärmeleitfähigkeit herabgesetzt, die mechanische Festigkeit hingegen
stark verringert wird. Auch läßt sich mit derartigen künstlich erzeugten Poren keine Packungsdichte in der
Größe von 0,6 bis 0,7 erreichen. Im Gegensatz da;iu
weisen Hohlkügelchen oder allseitig abgeschlossene Hohlzylinder, wie gezeigt, eine hohe Druckfestigkeit
auf, so daß z, B. ein Verputz aus einem Beton-Hohlkörpergemisch etwa die Festigkeit von Beton aufweist Um
die Haftfestigkeit zwischen den Hohlkörpern und dem Bindemittel zu verbessern, kann es zweckmäßig sein, die
ίο Außenoberfläche der Hohlkörper aufzurauhen. Es
können somit auch Mauer- und Dachziegel, Beläge, Rohrumhüllungen und dergleichen aus diesem Gemisch
hergestellt werden. Solche Ziegel und Platten wären besonders für Neubauten geeignet Werden Rohre z. B.
is für Wärmeübertragung aus Heizkraftwerken unmittelbar
aus der wärmedämmenden Masse nach der Erfindung hergestellt, so bedarf es keiner weiteren
Wärmeisolation mehr, was eine Raum- und Kostenersparnis ergibt
In F i g. 2 ist ein wärmeisolierendes Rohr 3, bestehend aus dem erfindungsgemäßen Mater; :i, dargestellt Die
Glaskugeln 1 sind in dem bereits erhärteten Bindemitte!
4 in enger Packung gleichmäßig verteilt und bilden somit einen einfachen wärmedämmenden Rohrkörper,
in dem sich der Wärmefluß, ohne größere Verluste, in Richtung des Pfeiles 5 bewegt.
Geht es jedoch darum, bestehende Bauten mit einer besseren Wärmeisolation zu versehen, so wird man vor
allem den Verputz mit diesem Verbundwerkstoff
«) ausführen, was ebenso einfach wäre wie das Anbringen
eines gewöhnlichen Verputzes.
Da die Hülle der Kügelchen oder Zylinder gasdicht ist besteht zusätzlich die Möglichkeit, sie mit einem Gas
zu füllen, dessen Wärmeleitfähigkeit kleiner als die von
J5 Luft ist, z. B. Krypton oder Xenon, die eine drei- bzw.
viermal schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Luft aufweisen. Es kann zudem auch keine Feuchtigkeit eindringen,
was eine bedeutende Verbesserung gegenüber normalem Beton ergibt. Ein weiterer Vorteil besteht dann, daß
im Inneren des Verputzes zwischen den Kugeln keine Konvektion stattfindet und auch die Strahlung weitgehend
unterdrückt ist. Werden die Hohlkörper mit Gas unter Überdruck gefüllt, so wird durch die hierdurch
erzeugte Vorspannung die Druckfestigkeit erhöht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Wärmedämmende Masse aus einem zunächst flüssigen, erhärtungsfähigen Bindemittel und darin in
enger Packung gleichmäßig verteilten Isoliesrhohlkörpern, deren Hülle gasdicht ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlkörper mit einem Gas gefüllt sind, dessen Wärmeleitfähigkeit
kleiner ist als die von Luft, und daß das Verhältnis von der Dicke der Hülle der Hohlkörper zu dem
Durchmesser der Hohlkörper höchstens 0,1 ist.
2. Wärmedämmende Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper aus
Glas bestehen.
3. Wärmedämmende Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper aus
Kunststoff bestehen.
4. Wärmedämmende Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper kugel-
oder zylinderförmig sind.
5. Wärmedämmende Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper mit
Xenon gefüllt sind.
6. Wärmedämmende Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenoberfläche
der Hohlkörper aufgerauht ist.
7. Verwendung der wärmedämmendenMasse nach Anspruch 1 als Verputzmasse.
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Family Applications (1)
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