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Schmelzkleberverbindung von zwei oder mehr Bögen oder
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Bahnen Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzkleber-Verbindung
von zwei oder mehr Bögen oder Bahnen aus Papier, Karton, Folie oder ähnlichen Materialien,
die sich wegen ihrer Material- oder Oberflöchen-Beschaffenheit nicht oder nicht
befriedigend verkleben lassen.
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Papier, Karton und dgl. werden für ihre jeweilige Weiterverwendung
in der verschiedensten Art oberflochenbehondelt, bedruckt, lackiert,
beschichtet,
folienkaschict usw.. Dies erfolgt zumeist einseitig, in vielen Fällen aber auch
beidseitig, wobei Vorder- und Rückseite auch durchaus unterschiedlich behandelt
sein können.
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In der Regel stellt eine Oberflächenbehandlung für eine Verklebung
des Materials eine erhöhte Schwierigkeit dar, weil der Kontakt zwischen Klebstoff
und Papier- oder Kartonfaser, d. h. eine Penetration des Klebstoffes in das eigentliche
Trägemiaterial, verhindert wird. Die restigkeit der Klebeverbindung ist dann allein
von den adh@@iven Kräften abhdngig, die zu der jeweiligen Oberfläche, z. B. Druckfarbe,
Lackierung, Beschichtung, Folie usw. entwickelt werden können. Die Festigkeit des
Gesamtverbundes ist aber ebenso abhängig von der Haftung der Beschichtungen usw.
auf dem Papier-, Karton- usw. Trogermateriel und schließlich von der Kohäsion der
Beschichtungen in sich selbst.
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Ein besonderes Problem stellt in diesem Zusammenhang die Verklebung
sogenannter Selbst-Durchschreibepapiere dar, die - nach verschiednen System aufgebaut
und auch verschieden in ihrer Funktion - vor alle in der Formularherstellung zunehmend
Vervendung finden.
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Man kann eine grobe Unterteilung vornehmen in physikalische und in
chemisch reagierende Beschichtungen. Im ersteren Fall ist ein Vergleich mit dem
seit langem gebräuchlichen Kohlepapier möglich. Die Papiere sind rUckseitig mit
einer @@@@@@@@@sehen, die sich beim Beschriften
teilweise löst
und auf ein darunter liegendes Papier überträgt. Diese Art von Papieren bezeichnet
man auch als "mechanische Kontaktpapiere". Das System funktioniert nur deshalb,
weil die Kohäsion der Farbschicht und/oder ihre Haftung auf dem Trägermaterial sehr
gering ist. Es ist erklörlich, daß eine solche Beschichtung nur sehr bedingt, unter
Umständen auch überhaupt nicht durch Kleben weiterverarbeitet werden kann. Bei schon
geringer Beanspruchung der Klebestellen löst sich die Farbschicht in sich selbst
oder von ihrem Träger, wie das im Sinne auch ihrer eigentlichen Funktion geschieht.
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Chemisch reagierende Durchschreibe-Papiere stellen ein System aus
zwei unterschiedlichen Beschichtungen dar, wovon die eine als Geberschicht, die
andere als Nehmerschicht bezeichnet werden kann. Dabei liegt die Geberschicht, bestehend
aus Microkapseln, die einen Farbbildner enthalten, in der Regel auf der Rückseite
der Papiere. Die Nehmerschicht liegt auf der Vorderseite. Bei gegenseitigem Kontakt
der Beschxhtungen und Typenanschlag bzw. Schreibdruck platzen die Microkopseln auf,
und ihr Inhalt reagiert mit der Beschichtung der Nehmerseite in Form einer Kopie.
Bei chemisch reagierenden Durchschreibepapieren gibt es für die Verklebung weniger
Schwierigkeiten, weil die Schichten besser auf ihrem Trägewnpier haften. Die Geberschicht
reagiert jedoch unterschiedlich empfindlich auf Druck, Wärme usw., wobei die Microkapseln
- in diesem Falle ungewollt - ebenfalls geschädigt werden können. Als Folge davon
ergeben sich Schwierigkeiten vor allem bei der Verklebung
durch
mit Schmelzklebstoffen, deren KlebefähigkeitIden Kapselinhalt beeinträchtigt wird,
was zum Versagen der Klebung führen kann. Im Gegensatz dazu ist die Nehmerseite
kompakter und ohne besondere Komplikationen verklebbar.
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Für die Verklebung von Formularsötzen im Endlosverfahren, also na
h der rationellsten Methode in RotqtionsdDuckmaschinen oder Collatoren werden bevorzugt
Schmelzklebstoffe verarbeitet. Diese sind Klebstoffe auf Kunstharzbasis in fester
Form, die durch Erhitzen verflüssigt und in diesem flüssigen Zustand aufgetragen
werden, wonach die jeweils nachste Bahn zugeführt wird und durch Abkühlung eine
fast spontane Klebung entsteht. Schmelzkleber lassen daher sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
bzw. Maschinenleistungen zu.
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Für die Verklebung der vorher beschriebenen Beschichtungen kommen
bisher jedoch nur relativ weich eingestellte Schmelzklebstoffe zur Verwendung, die
sich infolge der ihnen eigenen höheren Elastizität gerade bei schwach haftenden
Schichten oder Schichten geringer eigener Kohäsion als günstiger erwiesen haben.
Diesen Spezialklebern fehlt aber andererseits gerade das Moment der spontanen Erstarrung,
weshalb es bei der Auslage der Formulare häufig zu Schwierigkeiten, Bahnverschiebungen
t"Hütchenbildung"), usw. kommt. Zur Erzielung einwandfreier Formulare müssen die
Maschinen demzufolge langsamer gefahren werden.
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Außerdem gelten aber auch für diese weicheren Schmelzkleber die zuvor
beschrebenen Probleme, die sich aus den Beschichtungen generell ableiten. Und schließlich
zeigen diese weichen Schmelzklebetoffe ene gewisse Nachklebrigkeit oder Haftklebeeffekt,
was dann nachteilig ist, wenn die später separierten Formulare usw. weiterbearbeitet
werden, wobei sie ungewollt an anderen Papieren haften können.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Schmelzkleber-Verbindung
von Bögen, Bahnen, Zuschnitten oder dgl. zu ermöglichen, die mit derartigen Beschichtungen
versehen sind, ohne daß die geschilderten Nachteile eintreten.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die übereinanderliegenden
Bögen oder Bahnen mindestens stellenweise stufenartig zueinander versetzte Kanten
aufweisen und eine punkt- oder streifenförmige Schmelzkleberschicht die Kantenbereiche
einseitig überdeckt.
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Mit der Lehre der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß fUr die
Vertndung einer beliebig großen Anzahl von Ubereinanderliegenden Bögen oder Bahnen
nur ein einziges Auftragegorät für den Schmelzkleber benatigt wird und daß mit der
Schmelzkleberschicht jeweils nur die Oberseite der stufenartig geschuppten Bögen
oder Bahnen im Kantenbereich belegt wird. Damit kommt die Unterfläche der einzelnen
Bögen oder Bohnen gar nicht in Verbindung mit dem Klebstoff, dessen Klebewirkung
im
wesentlichen darin besteht, daß eine große Adhäsion des Klebstoffes auf den Oberseiten
der Bögen und Bahnen gegeben ist und die Klebstoffschicht eine derartig große Kohäsion
besitzt, die ausreicht, die untereinander verbundenen Bögen oder Bahnen ausreichend
miteinander zu verbinden.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Breite der einzelnen Bögen oder Bahnen unterschiedlich groß ist, wobei das
Deckblatt die geringste Breite und das unterste Blatt die größte Breite besitzt.
Infolgedessen liegen die Randkanten der Ubereinander befindlichen Bögen oder Bahnen
an einer Seite stufenartig voneinander versetzt, wobei im Bereiche dieser versetzten
Randkanten der Klebstoffauftrag erfolgt, beispielsweise als unterbrochene oder durchgehende
Leimlinie.
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Bei einem anderen Ausführungsbeispiel sind die stufenartig zueinander
versetzten Kanten durch die Ränder von Aus schnitten gebildet, wobei es sich pfithlt,
daß die Ausschnitte der Ubereinander befindlichen Bögen oder Bahnen in Bewegungarichtung
derart versetzt zueinander angeordnet sind, daß die Randkante der jeweils oberen
Ausschnitte gegenüber der darunter befindlichen in Bewegungsrichtung vorsteht.
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Der jeweils unterste Bogen bzw. die unterste Bahn ist hierbei im Bereiche
der Ausschnitte frei von Ausstanzungen.
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Dadurch, daß der Schmelzkleber nicht zwischen den zu verklebenden
Schichten liegt sondern die Kantenbereiche einseitig Uberdeckt, umgeht man diejenigen
Oberflächenbereiche, die sich zufolge ihrer Beschichtung nicht oder nur unbefriedigend
verkleben lassen. Da mit dem Klebstoff Kanten überdeckt werden, ergibt sich eine
Art Brückenbildung von Kante zu Kante, wobei der Schmelzkleber auch an der schmalen
Stirnseiten der Kante haftet.
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In bestimmten Fällen kann es auch vorteilhaft sein, our das unterste
Blott bzw. die unterste Bahn seitlich vorstehen zu lassen. Die Zwischenblotter bzw.
-bohnen werden daher nur an der Stirnseite ihrer Kanten vom Klebstoff erfaßt und
lassen sich folglich leicht aus dem Verband lösen, was manchmal erwünscht ist.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung. In ihr
ist die Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1:
eine perspektivische Ansicht, teilweise im Schnitt, einer mehrschichtigen Bahn,
Fig. 2: eine Draufsicht auf eine mit Ausschnitten versehene Bahn und Fig. 3: einen
Querschnitt durch ein aus mehreren B(igen oder Bahnen bestehendes tlerkstück.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird davon ausgegangen, daß eine
Deckbahn 1, eine oder mehrere Zwischenbahnen 2 und eine Unterbahn 3, die mit nicht
oder nur unbefriedigend verklebbaren Beschichtungen 4 versehen sind, miteinander
stellenweise durch eine Schmeizklebeschicht 7 verbunden werden sollen. Die Deckbahn
1 und die 7wischenschichtbahnen 2 weisen an ihren Unterseiten jeweils die Beschichtungen
4 auf, die beispiels-weise eine Beschichtung physikalischer Natur sein kann.
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Die Unterbahn 3 kann unbeschichtet sein. Eine Verklebung der Bahnen
1,2,3 untereinander, wobei also die Schmelzkleberschicht 7 mit der Beschichtung
4 in Berühnng kommen würde, wäre praktisch wirkungslos, weil die Adhäsion der Schmelzkleberschicht
7 an der Beschichtung 4 größer als die Adhäsion der Beschichtung 4 an der jeweiligen
Bahn 1,2 ist.
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Aus diesem Grunde sind die seitlichen Randkonten 5 der Deckbahn 1
und der Zwischenbahnen 2 unterschiedlich breit, und zwar in der Weise, daß die Deckbahn
1 die geringste Breite und die Unterbahn 3 die größte Breite besitzen. Auf diese
Weise ergibt sich eine stufenartige Uberlappung der Randkanten 5, so daß jeweils
Kantenbereiche 6 am betreffenden Rand stufenweise nach außen vorstehen. Die Schmelzkleberschicht
wird nun stellenweise oder durchgehend auf diese Kantenbereiche 6 aufgebracht. Da
diese Kantenbereiche 6 keine Beschichtungen 4 aufweisen, wird eine gewünschte Verklebung
der Bahnen 1,2,3 herbeigeführt. Die Darstellung in der Zeichnung ist maßstäblich
übertrieben, indem die Dicke der einzelnen Bahnen 1,2,3 und der Beschichtung 4 wcsetlich
größer als
natürlich vorkommend dargestellt ist. Die Schmelzklebeverbindung
der einzelnen Bahnen 1,2,3 rührt von der Kohäsion der Schmelzkleberschicht 7 und
der Adhäsion dieser Schicht 7 auf den Kantenbereichen 6 der Bahnen her.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Beschichtungen 4 physikalischer
Natur. Sie befinden sich nur auf der Unterseite der Deckbahnen 1 bzw. Zwischenbahnen
2 und haben die Wirkung beispielsweise eines Kohlepapieres. Anstelle von Bahnen
1,2,3 können aber auch Gruppen übereinandergelegter Bögen, Zuschnitte oder dgl.
in der angegebenen Weise miteinander verbunden werden.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 weisen die Bahnen bzw. Bögen 1,2,3
gleiche Breite auf, weshalb sie om Rand nicht in der in Fig. 1 angegebeen Weise
miteinander verbindbar sind. Im Falle der Fig. 2 werden dann in die Deckbahn 1 und
Zwischenbohnen 2 Ausschnitte 8 eingebrocht, deren in Bewegungsrichtung 14 vorausliegenden
Randkarten stufrenattig zw Snondbr angeordnet sind, so daß man durch den Ausschnitt
8 des DeckJ>attes 1 die Kantenbereiche 6 der jeweils darunter befindlichen Zwischenbahnen
2 sieht. Eine Schmelzkleberschicht 7 erfaßt demnoch auch in diesem Beispel die Kantenbereiche
6 und verankert sich an der Untezbahn 3, die keinen Ausschnitt aufweist, damit die
Schmelzkleberschicht nicht durch diese Unterbahn 3 hindurchdringen kann. Es
liegt
auf der Hand, daß die Ausschnitte 8 beliebig gestaltet werden können, sofern sie
die Bedingung der stufenartig zueinander versetzten Kantenbereiche 6 erfüllen. Mit
den Perforationen 10 und Randlochungen 9 ist angedeutet, daß man derartige Bahnen
1,2,3 oder Bögen als Formulorsotze oder sonstige Blattstapel ausbilden kann.
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Im Beispiel der Fig. 3 ist schließlich dargestellt, daß die Bahnen
oder Bögen 1,2,3 chemische Beschichtungen 12,13 aufweisen, die einander zugekehrt
sind und die man in der Praxis als gebende und nehmende Schichten bezeichnet. Es
ist erkennbar, daß die gebende Schicht 12 überhaupt nicht in Berührung mit der Schmelzklebersdicht
7 gelangt. Die Klebeverbindung der einzelnen Bahnen 1,2,3 ergibt sich durch den
Klebstoffpfropfen 7, der sich durch die Ausschnitte 8 hindurch erstreckt und an
den vorstehenden Kantenbereichen 6 haftet, deren Beschichtung eine befriedigende
Verklebung zuläßt.