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Verfahren und Gerät zur Iierztaktbeeinflussung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Gerät zur Jlerztaktbeeinflussunq
insbesondere durch Kardioversion und zur Wiederbelebung in Notsituationen mittels
eines durch Messunq dosierten voreinstellbaren elektrischen Impulses über Elektroden.
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Es ist bekannt, zur Kardioversion und Defibrillation bzw. Wiederbelebung
elektrische Impulse über Elektroden in das herz oder den Körper des Patienten einzuleiten.
Dazu geben bekannte Geräte über ein RC-oder ein RCL-Glied eine bestimmte, in einem
Kondensator elektrisch gespeicherte Energie ab.
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Die Bedienungsperson stellt am Gerät die gewünschte Energie von beispielsweise
200 J ein und löst dann den elektrischen Impuls als Schock aus. Dieser elektrische
Impuls nimmt dabei abhängig von der Impedanz im Entladungskreis, nämlich von dem
Ubergangswiderstand zwischen den Elektroden und dem Patienten, dem Widerstand in
dem Patienten und den Impedanzen wie Widerständen, Induktivitäten und Kapazitäten
im Gerät die Form einer periodisch oder aperiodisch gedämpften Schwingung an.
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Aus der DT-OS 2 352 631 ist ein Defibrillator bekannt, bei dem durch
analoges Multiplizieren der an den Elektroden anliegenden Spannung mit dem durch
die Elektroden und den Patienten fließenden Strom und Integrieren der als Multiplikationsresultat
erhaltenen Spannung die an den Elektroden abgegebene Energiemenge errechnet wird.
Sobald eine voreinstellbare Energiemenge erreicht ist, wird die Energiezufuhr zu
den Elektroden unterbrochen. Ferner wird die Energiezufuhr auch dann unterbrochen,
wenn beispielsweise wegen eines zu hohen übergangswiderstandes zwischen den Elektroden
und dem Patienten die voreingestellte Energiemenge nicht innerhalb eines vorbestimmten
Zeitraums erreicht ist. Die an den Elektroden abgegebene Energiemenge wird angezeigt,
so daß die Bedienungsperson durch einen Vergleich der angezeigten Energiemenge mit
der voreingestellten Energiemenge die Wirksamkeit des Defibrillators überprüfen
kann und beispielsweise Maßnahmen zur Verringerung des Ubergangswiderstands treffen
kann. Bei diesem bekannten Defibrillator besteht jedoch der Nachteil, daß die gemessene
und die voreingestellte Energiemenge keinen echten Maßstab für die Wirksamkeit des
Gerätes ergeben. Es sind zwar Anhaltswerte für die Energiemenge von Scockipulsen
in Ws bzw. J bekannt, jedoch werden diese Energiemenqen aus unterschiedlichen Quellen
mit verschiedenen Spannungen und aus verschiedenen Kondensatoren abgegeben. Da dabei
die tatsächlich das Herz erreichenden Energiemengen nur sehr ungenau festzustellen
sind, ist kein direkter Vergleich bezüglich der tatsächlichen Herzbeein-
flussung
möglich. Ferner ist es bei dem bekannten Defibrillator nachteilig, daß bei Auftreten
eines zu hohen Ubergangswiderstands an den Elektroden am Patienten Verbrennungen
auftreten können, da zunächst eine große Energiemenge unter hoher Spannung abgegeben
wird.
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Aus der DT-OS 2 104 591 ist ein Defibrillator bekannt, der für die
Speisung am kerzen angebrachter Elektroden vorgesehen ist, an die ein elektrischer
Impuls durch Anschließen eines festen Kondensators mit einer festen Ladespannung
abgegeben wird, wenn der Iferzkammerdruck im Durchschnitt einen vorbestimmten Wert
unterschreitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Gerät
zur ilerztaktbeeinflussung insbesondere durch Kardioversion und zur Wiederbelebung
in Notsituationen mittels eines durch Messung dosierten voreinstellbaren elektrischen
Impulses zu schaffen. Mit diesem Verfahren und diesem Gerät soll eine wiederholbare
genaue Dosierung des Schockimpulses ermöglicht werden; dabei sollen Verbrennungen
vermieden werden.
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Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur
Dosierung des Impulses dessen Elektrizitätsmenge unter gleichzeitiger Messung der
Impedanz zwischen den Elektroden ermittelt und unter Berücksichtigung der gemessenen
Impedanz gesteuert wird.
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Da für die physiologische Wirkung des Schockimpulses nicht dessen
Energiegehalt maßgebend ist, sondern der tatsächlich dem herzen zugeführte Strom
sowie dessen zeitliche Verteilung, d.h. also die dem kerzen zugeführte Elektrizitätsmenge,
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Dosierung des elektrischen Impulses
hinsichtlich der Elektrizitätsmenge desselben gemessen. Die tatsächlich wirksame
Elektrizitätsmenge ist ein von der Elektrodenanbringung und der Beschaffenheit der
verschiedenen Gewebe sowie dem anltomisctlen
Bau des Patienten abhängiger
Bruchteil der an den Elektroden abgegebenen Elektrizitätsmenge, so daß diese abgegebene
Elektrizitätsmenge unter Berücksichtigung der Elektrodenanbringung und der Patientencharakteristika
aufgrund von Efahrungswerten ein Maß für den tatsächlich wirksamen Strom untl dessen
zeitliche Verteilung ist. Dabei ergibt die <leichzeitig mit der Ermittlung der
abgegebenen Elektrizitätsmenge vorgenommene Messung tler Impedanz zwischen den Elektroden
zusätzliche Anhaltspunkte sowohl über die Elektrodenanbringung als auch über die
durch den Patienten in dem Elektrodenstromkreis gebildeten elektrischen Werte, so
daß eine genaue und wirkungsvolle Dosierung des elektrischen impulses möglich ist.
Durch die Berücksichtigung der gemessenen Impedanz zwischen den Elektroden, die
insbesonders anfangs sehr stark stromabhängin, also von der Elektrizitätsmenge abhängig
ist, können durch die entsprechende Steuerung der Elektrizitätsmenge auf sichere
untl einfache Weise Verbrennungen vermieden werden, indem beispielsweise vor dem
Auslösen eines wirksamen Schockimpulses mittels eines <Jefahrlosen schwächeren
Impulses eine Prüfung im Hinblick auf die Verbrennungsgefahr vorgenommen wird oder
der Schockimpuls vor Erreichen einer zu Verbrennungen führenden Elektrizitätsmenge
ausgeschaltet wird.
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Eine meßtechnisch besonders zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens
liegt darin, daß die Elektrizitätsmenge durch Messen des Stroms durch die Elektroden
und Integrieren der Meßergebnisse über die zeit ermittelt wird, wobei die Meßergebnisse
auch zur Impedanzmessung verwendet werden.
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Die Steuerung der Elektrizitätsmenge erfolgt vorzugswelse dadurch,
daß die Elektrizitätsmenge durch Einprägen voll Strömen tiber die Elektroden unter
Vorwahl des zeitlichen Einsetzens tin<l/oder der Stärken der Ströme aufgebracht
wird.
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Eine hinsichtlich der einfachen Ausbildung vorteilhafte Weiterbildung
besteht dabei darin, daß die Ströme durch
Kondensator-Ent ladungen
hervorgerufen werden, der in Einsatzzeitpunkte und/oder Ladungsmengen vorgewählt
werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei vorteilhaft dadurh erweitert daß
- unter Vorwahl des zeitlichen Einsetzens und/ oder der Stärken - entgegengesetzt
gepolte Ströme eingeprägt werden.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient vorteilhaft
ein Gerät, das einen in dem Stromkreis aus den Elektroden und dem Patienten eingeschleiften
Strommeßgeber aufweist, dessen Ausgangssignal für die Elektrizitätsmengenermittlung
an einem Integrator sowie für die Impedanzmessung an einer Dividierschaltung als
Nennersignal anliegt, deren Zählersignal das Ausgangssignal eines zwischen die Elektroden
geschalteten Spannungsmeßgebers ist. Bei diesem erfindungsgemäßen Gerät steht einerseits
am Ausgang des Integrators ein Signal an, das als zeitliche Summierung der Ausgangssignale
aus dem Strommeßgeber das Produkt aus Strom x Zeit und somit die Elektrizitätsmenge
darstellt.
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Andererseits steht am Ausgang der Dividierschaltung als Impedanzsignal
das Ergebnis der Teilung des Signals aus dem Spannungsmeßgeber durch das Signal
aus dem Strommeßgeber an.
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Der Strommeßgeber kann beispielsweise ein Widrerstand sein, der zweckmäßig
auch zur Strombegrezung dient. Das Elektrizitätsmengensignal aus dem Integrator
und das Impedanzsignal aus der Dividierschaltung werden vorteilhaft in Anzeigevorrichtungen
zur sichtbaren Anzeige gebracht, wobei es für eine bequemere Ablesung der Anzeigevorrichtungen
vorteilhaft ist, wenn diesen Angevorrichtungen Anzeigewertspeicher vorgeschaltet
sind. Dabei können an den Anzeigewertspeichern die Abfragezeit und auch die Speicherdauer
vorbestimmi oder steuerbar sein.
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In vorteilhafter Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Gerät eine
mittels einer Ladenschaltung aufladbare Ladungsspeicherschaltung auf, deren Ladung
über die Elektroden
unter Steuerung durch einen Steuerrechner abführbar
ist, der mit Eingabesignalen und den Ausgangssignalen des Integrators und/oder der
Divisionsschaltung beaufschlagt ist.
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Die Verwedung der Ladungsspeicherschaltung unter Steuerung durch d<n
Steuerrechner erlaubt eine genaue Steuerung des an den Patienten abgegebenen Schockimpulses,
da sowohl eingegebene als auch aus den Ermittlung-bzw. Meßresultaten abgeleitete
Daten die Dosierung des Impulses bestimmen. Ein einfacher, übersichtlicher und zuverlässiger
technischer Aufbau ergibt sich dadurch, daß die Ladungsspeicherschaltung aus einer
Mehrzahl von Speichereinheiten aufgebaut ist, die jeweils aus einer Reihenschaltung
eines Kondensators und eines elektronischen Schaltelements sowie einem zu dieser
parallel geschalteten Umleit-Element bestehen und deren jeweilige Ladung durch Schalten
des Schaltelements freigegeben werden kain. Auf diese Weise ergibt sich eine große
Erweiterung der Gestaltung der Schockimpulse hinsichtlich ihrer Zeit und Intensität.
Eine weitere Steigerung der Variationsmöglichkeiten ergibt sich dadurch, daß die
Speichereinheiten In Form einer Matrix zu Spalten in Reihe geschaltet sind und als
Spalten gemeinsam parallel geschaltet sind. Zur Vermci dung einer gegensseitigen
Beeinflussung müssen selbstverständlich zwischen parallel geschaltete Spalten Bauteile
eingesetzt sein, die Gegenströme unterbinden. Diese Bauteile können natürlich gleichfalls
schaltbar sein. Für eine Vervollständigung der Anwendungsmöglichkeiten des Geräts
ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eine aus der Mehrzahl von Speichereinheiten
für die Aufnahme und Abgabe von Ladung gepolt ist, deren Polarität derjenigen der
übrigen Speichereinheiten entgegengesetzt ist. Dadurch können periosch gedämpfte
Schwingungen des Schockimpulses ohne Verwedung von Indutivitäten im Elektrodenstrokreis
erreicht werden und zugleich können schmälere Impulse mit höherer Flankensteilheit
erzeugt werden.
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Eine besonders günstige und preiswerte Gestaltung des erfindungsgemäßen
Geräts liegt dabei darin, daß als Schaltelemente Thyristoren verwendet werden. Damit
kann ein schnelles und trägheitsioses Schalten seii>st hoher Ströme durch einfache
Signale des Steuerrechners erreicht werden.
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Als Umleitelemente können je nach dem beabsichtigten Umfang der Steuerbarkeit
der Schockimpulse Dioden oder ebenfalls Thyristoren dienen.
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Eine hinsichtlich der Genauigkeit der Schockimpulse und ferner auch
der verwendeten Bauelemente besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Geräts liegt
Ferner darin, daß die Ladung der Ladungsspreicherschaltung unter Steuerung durch
den Steuerrechner erfolgt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß zum richtigen
Zeitpunkt in allen Kondensatoren die richtige Ladung zur Verfügung steht. Dabei
können vorteilhafterweise für die Kondensatoren gewöhnliche Elektrolytkondensatoren
- natürlich mit entsprechendem Leckstromausgleich - verwendet werden, die wesentlich
billiger und kleiner als bolist erforderliche Metallfilm-oder Kunststoffilmkondensatoren
sind.
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In vorteilhafter Weiterbildung ist das Gerät so ausgelegt, daß der
Steuerrechner hinsichtlicht seiner Ausgabesignale durch Eingabesignale aus einer
Elektrizitätsmengen-Einstellschaltung und/oder Impulsprogrammschaltung einstellbar
ist. Auf diese Weise ergibt sich eine Mehrzahl unterschledlicher austauschbarer
Möglichkeiten der Schockimpulsgestaltung, so daß die Schockimpulse einerseits den
gegebenen Umständen angepaßt werden können und andererseits auch optimiert werden
können. Die Anwendbarkeit des Geräts wird weiter dadurch geisteigert, daß der Ablauf
der Ausgabesignale des Steuerrechners über eine Synchronisierschaltung auslösbar
ist.
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Auf diese Weise kann erreicht werden, die Schockimpulse gezielt unter
Auswertung externer Meßgrößen wie beispielsweise der R-Zache im Elektrokardiogramm
einzusetzen. Weiterhin kann dabei ein Schockimpuls ausgelöst werden, wenn zu einem
vorlestimmten Zeitpunkt eine erwartete Betzreaktion gar nicht oder unzureichend
Fintzitt. Vorteilhafterweise
weist dabei die Synchronisierschaltung
ein Verzögerungsglied auf, damit zeitlich nicht konstant eintretende Herzreaktionen
oder andere Auslösereaktionen für die Synchronisierschaltung nicht zu einem unnötigen
Impuls führen, wenn die Herzreaktion oder dgl. verspätet auftritt. Vorzugsweise
ist die Verzögerung in dem Verzögerungsglied einstellbar.
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Die Sicherung des Patienten gegen Verbrennungen erfolgt zweckmäßig
dadurch, daß der Steuerrechner die Ladungsabgabe aus der Ladungsspeicherschaltung
aufgrund eines Vergleichssignals sperrt, das ein Vergleicher für die Ausgangssignale
der Dividierschaltung und einer Impedanzvorwählschaltung bei einem vorbestimmten
Unterschied der Signale abgibt. In Anbetracht der zeitlichen Veränderung der Patienten-Impedanz
nach dem Anlegen eines Schockimpulses ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn das
Vergleichssignal zu einem vorbestimmten Zeitpunkt nach der ersten Ladungsabgabe
wirksam wird. Damit kann vermieden werden, daß eine bei der Schockauslösung zu hohe
Impedanz, die nicht auf ungünstige Elektrodenanbringung oder andere zeitlich konstante
Umstände zurückzuführen ist, das Anlegen des Schockimpulses von Anfang an unterbindet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 ist ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels des Geräts
zur Herztaktbeeinflussung.
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Fig. 2 ist ein schematisches Teilschaltbild eines Ausführungsbeispiels
einer Ladungsspeicherschaltung in dem Gerät nach Fig. 1.
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Fig. 3 zeigt als Diagramm schematisch die zeitliche Veränderung der
Impedanz zwischen den an einen Patienten angelegten Elektroden nach dem Anlegen
eines Schockimpulses.
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Das Gerät zur Herztaktbeeinflussung wird anhand der Fig. 1 durch
die Beschreibung von Betriebsabläufen erläutert, die für seine Anwendung typisch
sind. Zunächst wird das Gerät durch Einschalten eines Stromversorgungsteils 1 in
Betrieb genommen, der alle Einheiten und Schaltungen des Geräts daraufhin mit den
entsprechenden Spannungen versorgt.
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Der Stromversorgungsteil kann entweder über Netz oder für den mobilen
Einsatz aus Batterien gespeist werden. Durch das Anlegen der Speisespannung wird
ein Steuerrechner 2 in seinen Ausgangszustand versetzt, bei dem er einerseits eine
in einer Ladungsspeicherschaltung 3 eventuell verbliebene Restladung durch Kurzschließen
bzw. Ableiten beseitigt und andererseits für Befehle aufnahmebereit ist. Danach
können gefahrlos Elektroden 4 an den Patienten angelegt werden, der durch einen
Widerstand 5 symbolisch dargestellt ist. Als erste Befehle erhält der Steuerrechner
2 entweder Instruktionen über eine abzugebende Elektrizitätsmenge aus einer Elektrizitätsmengen-Einstellschaltung
6 oder einer Impulsprogrammschaltung 7. Die Elektrizitätsmengen-Einstellschaltung
6 weist eine beispielsweise in As geeichte Einstellvorrichtung auf und gibt einen
Befehl für die Abgabe der eingestellten Elektrizitätsmenge innerhalb eines vorbestimmten
Zeitabschnitts ab. Die Impulsprogrammschaltung 7 gibt Befehle zur Abgabe bestimmter
Strommengen innerhalb bestimmter Zeiträume aus. Zu diesem Zweck kann die Impulsprogrammschaltung
7 beispielsweise aus einer Reihe senkrecht verschiebbarer Schiebeschalter bestehen,
deren senkrechte Stellung einer Stromstärke proportional ist, während ihre Position
in der Reihe einem vorbestimmten Zeitabschnitt entsprichtplit einer derartigen Anordnung
kann in entsprechender Stufung ein gewünschter zeitlicher Stromverlauf übersichtlich
eingestellt
und eingegeben werden. Weiterhin ist es möglich, als Impulsprogrammschaltung 7 eine
Speicherschaltung beliebiger Art zu verwenden, die einen zeitlichen Stromablauf
oder wahlweise unterschiedliche zeitliche Stromabläufe als Befehle ausgibt.
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Aufgrund der empfangenen Befehle schaltet der Steuerrechner 2 eine
Ladeschaltung 8 in der Weise, daß die Ladungsspeicherschaltung 3 unter Sperrung
einer Ausgabe an die Elektroden 4 für die Abgabe der durch die Befehle bzw.
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Instruktionen vorgeschriebenen Elektrizitätsmengen aufgeladen wird.Die
Ladungsspeicherschaltung 3 wird in einem Ausführungsbeispiel später eingehend erläutert.
Nach erfolgter Aufladung der Ladungsspeicherschaltung 3 ist das Gerät für die Abgabe
eines Schockimpulses bereit, der nun ausgelöst werden kann. Das Auslösen erfolgt
über eine Synchronisierschaltung 9 je nach dem Anwendungsfall des Geräts entweder
manuell mittels einer Taste 10 oder unter Steuerung durch ein Auslösesignal, das
an einen Anschluß 11 der Synchronisierschaltung 9 angelegt wird. Dieses Auslösesignal
kann beispielsweise mittels eines EKG-Geräts erzeugt werden, das zur Abgabe eines
Signals bei Eintreten bestimmter Zustände der Herzströme eingerichtet ist. Zum Beispiel
kann auf diese Weise die Auslösung durch die sog. R-Zacke im Elektrokardiogramm
oder durch Fehlen bestimmter EKG-Signale erfolgen.
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Ferner kann auch das Auslösen durch andere Kriterien herbeigeführt
werden. Für eine Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten bzw. für die Anpassung
an unterschiedliche Auslösesignale ist ein Verzögerungsglied 12 vorgesehen, das
nach einer vorbestimmten einstellbaren Zeit anstelle der Synchronisierschaltung
9 die Schockimpulsabgabe über den Steuerrechner 2 auslöst. Das Verzögerungsglied
12 kann eine in Zeiteinheiten geeichte Skala aufweisen, bei deren O-Stellung die
Schockauslösung direkt von der Synchronisierschaltung 9 erfolgt, während bei den
anderen entsprechend markierten Stellungen die Schockausläsung um die eingestellte
Zeit verzögert wird.
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Auf den Erhalt des Signals aus der Synchronschaltung 9 oder dem Verzögerungsglied
12 hin schaltet der Steuerrechner 2 die Ladungsspeicherschaltung 3 so, daß die zuvor
gespeicherte Ladung entsprechend den Befehlen bzw. Instruktionen, die der Steuerrechner
2 anfänglich aus der Elektrizitätsmengen-Einstellschaltung 6 oder der Impulsprogrammschaltung
7 aufgenommen hat , über die Elektroden 4 entladen wird. Dabei fließt über die Elektroden
4 und den durch den Patienten dargestellten Widerstand 5 ein Strom, der von einem
Strommeßgeber 13 in ein proportionales Ausgangssignal I umgesetzt wird. Der Strommeßgeber
13 kann zugleich ein Strombegrenzungswiderstand sein, der im Falle eines Kurzschlusses
zwischen den Elektroden 4 das Gerät schützt. An dem durch den Patienten gebildeten
Widerstand 5 entsteht bei der Schockimpulsabgabe zwischen den Elektroden 4 eine
Spannung, die mittels eines Spannungsmeßgebers 14 in ein zur-Spannung proportionales
Ausgangssignal U umgesetzt wird.
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Das Ausgangssignal I des Strommeßgebers 13 liegt direkt am Steuerrechner
2, an einem Integrator 15 und als Nennersignal an einer Dividierschaltung 16 an.
Das Ausgangssignal U-des Spannungsmeßgebers 14 liegt als Zählersignal an der Dividierschaltung
16 an. Falls zwischen den Elektroden 4 ein Kurzschluß besteht bzw. ein so niedriger
Widerstand liegt, daß der Strom aus dem Gerät zu hoch ist und bei dem Patienten
direkt oder durch Erwärmung der Elektroden zu Verbrennungen führen kann oder Bauelemente
im Gerät geschädigt werden könnten, schaltet das Ausgangssignal I über den Steuerrechner
eine weitere Stromabgabe ab. Wenn der Strom aus dem Gerät nicht übermäßig groß ist,
wird er mittels des Ausgangssignals I des Strommeßgebers 13 in dem Integrator 15
über die Zeit integriert. Zugleich gibt die Dividierschaltung 16 ein Ausgangssignal
Z = U/I aus, das einen Maßstab fÜr die zwischen den Elektroden 4 liegende Impedanz
darstellt. Dieses Ausgangssignal Z wird in einem Vergleicher 17 mit dem Ausgangssignal
einer Impedanzvorwähleinrichtung 18 verglichen. Der Vergleicher 17 erzeugt ein Ausgangssignal1
wenn
die durch das Ausgangssignal Z der Dividierschaltung 16 dargestellte Ubergangsimpedanz
zwischen den Elektroden 4 größer als eine an der Impedanzvorwähleinrichtung 18 eingestellte
Sollimpedanz Zo ist. Dieses Ausgangssignal des Vergleicher 17 wird dem Steuerrechner
2 zugeführt und von diesem nach einer vorbestimtiitcn Zeitdauer von Beginn des Schockimpulses
an abgefragt. Falls zu diesem Zeitpunkt die Ubergangsimpedanz zwischen den Elektroden
4 so hoch ist, daß für den Patienten eine Gefahr der Verbrennung besteht, sperrt
der Steuerrechner 2 die weitere Ladungsabgabe der Ladungsspeicherschaltung 3. Ein
weiterer Steuerungsfall für die Sperrung cler Ladungsabgabe durch die Ladungsspeicherschaltung
3 mittels des Steuerrechners 2 besteht dann,wenn eine Auslösung erfolgt ist, ohne
daß die Elektroden 4 en Patienten angelegt worden sind. Der in diesem Fall extrem
niedrige Strom durch den Strommeßgeber 13 bewirkt über dessen Ausgangssignal I gleichfalls
eine Sperrung mittels des Steuerrechners 2.
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Bei allen diesen vorgenannten Kriterien, nämlich Elektrodenkurzscluß,
zu hohem Widerstand nach einer vorbestimmten Zeit oder fehlendem Elektrodenanscluß
wird die Sperrung der Ladungsspeicherschaltung 3 mittels des Steuerrechners 2 an
einer Anzeigevorrrichtung 19 zur Anzeige gebracht, die vorzugsweise so ausgebildet
ist, daß sie auch die Ursache für die Sperrung ersichtlich macht. Der Steuerrechner
wird auf <I<in ursprünglichen Ausgangszustand zurückversetzt.
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Bei normalem Behandlungsablauf,d.h. wenn die Elektroden richtig angelegt
sind und nach der vorbestimmten Zeitdauer die Ubergangsimpedanz zwischen den Elektroden
4 unterhalb eines für den Patienten qefährlichen Werts liegt, nimmt der Steuerrechner
a vorn Integrator 15 ausgegebene Integrationssignale auf. Falls die Elektrizitätsmenge
mittels der Elektrizitätsmengen-Einstellschaltung 6 eingestellt worden ist, sperrt
der Steuerrechner 2 die weitere Ladungsabgabe
aus der Ladungsspeicherschaltung
3 bei Erreichen des eingestellten Werts. Bei Instruktion des Steuerrechners durch
die Impulsprogrammschaltung 7 kann die Sperrung entweder gleichfalls nach Erreichen
einer vorgegebenen Elektrizitätsmenge erfolgen oder als ein eingegebener Programmschritt
ausgeführt werden.
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Die Ausgangssignale des Integrators 15 und der Dcvidierschaltung
16 werden an Anzeigevorrichtungen 20 bzw. 21 angezeigt, wobei die Anzeige über Speicher
22 bzw. 23 erfolgt, mit denen die Anzeigezeit und die Anzeigedauer für eine gute
Ablesbarkeit eingestellt werden.
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Die Fig. 2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel für die Ladungsspeicherschaltung
3. Die Ladun<jsspeicherschaltung 3 ist aus im wesentlichen gleichen Speichereinheiten
30 aufgebaut, von denen nur zwei dargestellt sind. Die Speichereinheiten 30 besitzen
jeweils cine Reihenschaltung aus einem KotidensaLor 31 und einem Thyristor 32, der
als Schaltelement dient, sowie eine zur Reihenschaltung parallel geschaltete Diode
33 als Umleitelement. Der Kondensator 31 ist vorzugsweise ein Elektrolytkondensator.
Die Kondensatoren 31 werden jeweils über Widerstände 34 aus der Ladeschaltung 8
unter Steuerung durch den Steuerrechner 2 aufgeladen.
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Zur Ladungsabgabe werden vom Steuerrechner 2 die Thyristoren 32 in
ihrer Anzahl und in der zeitlichen Aufeinanderfolge entsprechend den Befehlen bzw.
Instruktionen gezündet, die dem Steuerrechner 2 eingegeben worden sind. Speichereinheiten
30,deren Thyristoren 32 nicht gezündet worden sind, sind in Flußrichtung durch die
Umleitdioden 33 überbrückt und stellen damit austelle von Stromquellen bzw. Spannungsquellen
gewöhnliche Kurzschlüsse dar. Während schenatisch in Spaltenrichtung zwei Speichereinheiten
30 dargestellt sind, können parallel dazu zwischen Ausgabesammelleitungen 35 weitere
Spalten von Speichereinheiten angeschlossen werden, die selbstverständlich durch
geeignete Dioden oder Thyristoren untereinander
so abgesichert
sein müssen, daß nicht ein Ladungsaustausch zwischen den Speichereinheiten stattfindet.
Die Elektrolyt-Kondensatoren 31 sind vorzugsweise mit Widerständen überbrückt, um
definierte Ladungsverhältnisse zu schaffen.
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Die Fig. 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der über gangs-Impedanz Z
zwischen den Elektroden 4 bei deren Anliegen an dem Patienten, wobei der Zeit-Nullpunkt
dem Beginn des Schockimpulses entspricht. Durch chemische bzw. elektrolytische Veränderungen
an der haut usw. ist die Ubergangsimpedanz für eine kurze Zeitspanne nach dem Anlegen
des Schockimpulses relativ hoch. Sie sinkt jedoch nach beispielsweise ungefihr 0,5
ms unter einen Sollimpedanzwert Zo ab, unterhalb dem eine Wärmeentwicklung durch
den Strom des Schockimpulses so gering ist, daß keine Gefahr von Verbrennungen besteht.
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