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Herbizide Mittel
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine synergistisch wirkende Kombination
aus zwei bekannten Herbiziden, die mehrere fUr die selektive Unkrautbekämpfung in
RUbenkulturen unerwartete Vorteile aufweist.
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Die Kombination besteht aus der Verbindung I der Formel
2-Aethyl-6-methyl-N- (1 -methyl-2-methoxyäthyl)-chloracet anilid und der Verbindung
II der Formel
3-Methyl-4-amino-5H-6-phenyl-1,2,4-triazin-5-on.
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Die Verbindung I ist aus der DT-OS 2'328'340 bekanntgeworden.
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Ihre Wirkung entfaltet sie in erster Linie bei der Bekämpfung von
grasartigen Unkräutern, z.B. Wildhirsen in Nutzpflanzenkulturen wie Mais, Soja,
Baumwolle, Zuckerrüben oder anderen, wobei jedoch gleichzeitig auch eine Reihe wichtiger
dicotyler Unkrautarten erfasst wird. Verbindung I gehört zur Stoffklasse der Chloracetanilide,
deren Einsatz im allgemeinen vor dem Auflaufen der Unkrautflora empfohlen wird,
um bestmögliche Wirkung zu erreichen.
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Als Literatur zu der bekannten Verbindung II sei auf die DT-OS 2'107'757,
DT-OS 2'138'031 und insbesondere auf die DT-OS 2'224'161 hingewiesen, in der die
Verbindung als selektives Herbizid ftir Riibenkulturen beschrieben wird. Sie kann,
wie angegeben. mit vergleichbar gutem Erfolg sowohl vor dem Auflaufen als auch nach
dem Auflaufen der Unkräuter (bzw. der Pflanzen kultur) angewendet werden. Verbindung
II bekämpft gleichfalls monocotyle wie dicotyle Unkräuter, besonders gute Ergebnisse
werden jedoch bei der Bekämpfung der Dicotylen erzielt.
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Völlig liberraschend wurde gefunden, dass die Kombination beider Präparate
nicht nur eine prinzipiell zu erwartende additive Ergänzung des Wirkungsspektrums
auf die liblicherweise mit Rtibenkulturen vergesellschafteten Unkräuter hervorruft,
sondern dass sie einen synergistischen Effekt erzielt, der die Wirkungsgrenzen beider
Präparate unter zwei Aspekten erweitert.
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Einmal werden die Aufwandmengen der Einzelverbindungen I und II bei
gleichbleibend guter Wirkung deutlich gesenkt. Zum anderen erzielt @t die kombinierte
Mischung auch dort noch einen hohen Grad der Unkraut-Bekampfung, wo beide Einzelverbindungen
im Bereich allzu geringer Aufwandmengen völlig wirkungslos geworden sind. Dies hat
eine wesentliche Verbreiterung des Unkrautspektrums und eine zusätzliche Erhöhung
der Sicherheitsmarge auf Rübenkulturen zur Folge, wie sie flir unbeabsichtigte Wirkstoff-Ueberdosierung
notwendig und erwiinscht ist.
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Die erfindungsgemässe Wirkstoffkombination enthält das Chloracetanilid
der Formel (1) und das 1,2,4-Triazin-5-on der Formel (II) im allgemeinen im Verhältnis
8 : 1 bis 1 : 8, vorzugsweise 3 1 bis 1 . 3. Eines der besonders bevorzugten Mischungsverhäitnisse
ist das einer 1 : 1 -Mischung angenäherte 3 : 2 bis 2 : 3 -Verhältnis.
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Die erfindungsgemässe Wirkstoffkombination zeigt eine ausgezeichnete
Wirkung gegen Unkräuter, ohne die Pflanzengattung der Reiben (Beta spp) in tiblichen
Au'wandmengen nennenswert zu beeinflussen.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Kombination der Verbindungen
I und II zur selektiven Bekämpfung von unerwlrnschtem Pflsanzenwuchus in Rübenkulturen.
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Unter Berlicksichtigung regionaler Unterschiede in den Hauptanbaugebieten
fiir Zuckerriiben und Futterriiben sind fiir diese Kulturen als typische Unkräuter
alle mit ihnen vergesellschafteten Pflanzen zu verstehen. Monocotyle Hauptvertreter
sind Alopecurus, Avena spp., Apera, Digitaria, Echinochloa crusgalli, Lolium, Poa
spp., Setaria. Als dicotyle Hauptvertreter wären zu nennen Anagallis, Atriplex,
Capsella, Chenopodium, Fumaria spp., Galeopsis tetrahit, Calinsoga parviflora, Calium,
Geranium arvense, Lamium, Matricaria, Mercurialis, Papaver rhoeas, Polygonum, Portulaca,
Raphanus, Senecio, Sinapis, Solanum nigrum, Sonchus, Steliaria, Thlaspi arvense,
Urtica, Veronica, Vicia cracca, Viola tricolor.
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Die Verbindungskombination des Chloracetanilids der Formel I und des
l,2,4-Triazin-5-ons der Formel II kann fir sich allein oder zusammen mit geeigneten
Trägern und/oder anderen Zuschlagstoffen verwendet werden. Geeignete Träger und
Zuschlagstoffe kannen fest oder Eliissig sein und entsprechen den in der Formulierungstechnik
üblichen Stoffen wie z.B. nattirlichen oder regenerierten mineralischen Stoffen,
LUsungs-, Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs- Bindemitteln oder auch Diingemitteln.
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Der Wirkstoffgehalt in handelsfähigen Mitteln liegt zwischen 0,1 bis
95 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 80 Gewichtsprozent.
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Zur Applikation kann die Verbindungskombination in den folgenden Aufarbeitungsformen
vorliegen (wobei die Gewichts-Prozentangaben in Klammern vorteilhafte Mengen an
Wirkstoff darstellen): Feste Aufarbeitungsformen: Stäubemittel und Streumittel (bis
zu 10 %) Granulate, Umh@llungsgranulate, Imprägnierungsgranulate und Homogengranulate
(1 bis 80 %); Fltlssige Aufarbeitungsformen: a) in Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate:
Spritzpulver (wettable powders) und Pasten (25-90 % in der Handelspackung, 0,01
bis 15 % in gebrauchsfertiger Lösung); Emulsions- und Lösungskonzetrate (1C bis
50 %; 0,01 bis 15 % in gebrauchsfertiger Lösung); b) Lösungen (0,01 bis 20 %); Zur
Herstellung fester Aufarbeitungsformen (Stäubemittel, Streumittel, Granulate) werden
die Wirkstoffe mit festen Trägerstoffen vermischt.
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Als Trägerstoffe kommen zum Beispiel Kaolin, Talkum, Bolus, Löss,
Kreide, Kalkstein, Kalkgrits, Ataclay, Dolomit, Diatomeenerde,
gefällte
Kieswelsäure, Erdalkalisilikate, Natrium- und Kaliumaluminiumslikate (Feldspäte
und Glimmer), Calcium- und Magnesiumsulfate, Magnesiumoxid, gemahlene Kunstgoffe,
Dönge mittel wie Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Harnstoff, gemahlene
pflanzliche Produkte, wie Getreidemehl, Baumrindemehl, Holzmehl, Nusschalnmehl,
Cellulosepulver, Rlckstände von Pflanzenextraktionen, Aktivkohle etc., je fiir sich
oder als Mischungen untereinander in Frage.
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Granulate lassen sich herstellen, indem man die Wirkstoffe in einem
organischen Lösungen löst und die so erhaltene Lösung auf ein granuliertes Mineral,
z.B. Attapulgit, Lösungsmittel, Lösungs-oder Bentonit, aufbringt und dann das Lösungsmittel
wieder verdampft.
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Polymerengranulate können hergestellt werden, indem man z,B. ein fertiges,
poröses Polymerengranulat, wie Schüttgewichten Polymerisate, Polyacrylnitril und
Polyester mit bestimmter Oberfläche und gtinstigem vorausbestimmtem Absorptions/Desorptionsverhältnis
mit den Wirkstoffen, z.B. in Form ihrer Lösungen in einem niedrig siedenden Lösungsmittel,
imprägniert und das Lösungsmittel entfernt. Derartige Polymerengranulate können
in Form von Mikrogranulaten mit Sch@ttgewichten von vorzugsweise 300 giLiter bis
600 gleiter auch mit Hilfe von Zerstäubern aufgebracht werden.
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Das Zerstäuben kann iiber ausgedehnten Behandlungsflächen mit Flugzeugen
durchgeffihrt werden.
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Granulate sind auch durch Kompaktieren des Trägermaterials mit den
Wirk- und Zusatzstoffen und anschliessendes Zerkleinern erhältlich.
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Diesen Mitteln kennen ferner Wirkstcff-stabilisierende Zusätze und/oder
nichtionische, anionenaktive, kationenaktive Stoffe
zugegeben werden,
die beispielsweise die Haftfestigkeit der Wirkstoffe auf Pflanzen und Pflanzenteilen
verbessern (Haft- und Klebemittel) und/oder eine bessere Benetzbarkeit (Netzmittel)
sowie Dispergierbarkeit (Dispergatoren) gewährleisten. Als Klebemittel kommen beispielsweise
in Frage: Olein-Kalk-Mischung, Cellulosederivate (Methylcellulose, Carboxymethylcellulose),
Hydroxyäthylenglykoläther von Mono- und Dialkylphenolen mit 5 bis 15 Aethylenoxidresten
pro Molekiil und 8 bis 9 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Ligninsulfonsäure, deren
Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze, Polyäthylenglykoläther, Fettalkoholpolyglykoläther
mit 5 bis 20 Aethylenoxidresten pro Molekül und 8 bis 18 Kohlenstoffatomen im Fettalkoholteil,
Kondensationsprodukte von Åethylenoxid, Propylenoxid, Polyvinylpyrrolidone, Polyvinylalkohole
Kondensationsprodukte von Harnstoff-Formaldehyd sowie Latex-Produkte.
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In Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate, d.h. Spritzpulver (wettable
powder), Pasten und Emulsionskonzentrate stellen Mittel dar, die mit Wasser auf
jede gewlrnschte Konzentration verdiinnt werden kennen. Sie bestehen aus Wirkstoff,
Trägerstoff, gegebenenfalls Wirkstoff-stabilisierenden Zusätzen, oberflächenaktiven
Substanzen und Antischaummitteln und gegebenenfalls Lö8ungsmitteln.
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Die Spritzpulver (wettable powder) und Pasten werden erhalten, indem
man die Wirkstoffe mit Dispergiermitteln und pulverförmigen Trägerstoffen in geeigneten
Vorrichtungen bis zur Homogenität vermischt und vermahlt. Als Trägerstoffe kommen
beispielsweise die vorstehend für die festen Aufarbeitungsformen erwähnten in Frage.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener Trägerstoffe zu verwenden.
Als Dispergatoren können beispielsweise verwendet werden: Kondensationsprodukte
von sulfoniertem Naphthalin und sulfonierten Naphthalinderivaten mit Formaldehyd,
Kondensationsprodukte des Naphthalins bzw. von Naphthalinsulfonsäuren mit Phenol
und
Formaldehyd sowie Alkalimetall-, Ammonium- und Erdalkalimetallsalze
von LigninsulEonsdure, weiter Alkylarylsulfonate, Alkali-und Erdalkalimetallsalze
der Dibutylnaphthalinsulfonsäure, Fettalkoholsulfate, wie Salze sulfatierter Hexadecanole,
Heptadecanole und Salze von sulfatiertem Fettalkoholpolyäthylenglykoläther. das
Natriumsalz von Oleylmethyltaurid, Dialkyldilaurylammoniumchlorid und fettsaure
Alkali- und Erdatkalimetallsalze.
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Als Antischaummittel kommen zum Beispiel Silicone in Frage.
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Die Wirkstoffe werden mit den oben aufgefiihrten Zusätzen so vermischt,
vermahlen, gesiebt und passiert, dass bei den Spritzpulvern der feste Anteil eine
Korngrösse von 0,02 bis 0,04 und bei den Pasten von 0,03 mm in der Regel nicht überschreitet.
Zur Herstellung von Emulsionskonzentraten und Pasten werden Dispergiermittel, wie
sie in den vorangehenden Abschnitten aufgefiihrt wurden, organische Lösungsmittel
und Wasser verwendet, Als Lösungsmittel kommen beispielsweise Alkohole, Benzol,
Xylole.
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Toluol, Dimethylsulfoxid, N,N-dialkylierte Amide und Trialkyl amine
in Frage. Die Lusungsmittel miissen praktisch geruchlos, nicht phytotoxisch, den
Wirkstoffen gegeniiber inert und nicht leicht brennbar sein.
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Ferner können die erfindungsgemäsen Mittel in Form von Lösungen angewendet
werden. Hierzu werden die beiden Wirkstoffe der Formel 1 oder II in geeigneten organischen
Lösungsmitteln, LösungJmittelgemischen, Wasser oder Gemischen von organischen L8sungsmitteln
mit Wasser gelöst. Als organische Ltlsungsmittel kennen z.B.
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aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, deren chlorierte
Derivate oder Alkylnaphthaline verwendet werden.
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Den beschriebenen erfindungsgemässen Mitteln lassen sich andere biozide
Wirkstoffe oder Mittel beimischen, zum Beispiel Insektizide, Akarizide, Fungizide,
Bakterizide, Herbizide,
Wuchsregulatoren, Rodentizide oder Nematozide
zur Verbreiterung des Wirkungsspektrums. Die erfindungsgemßssen Mittel können Derner
noch Pflanzend@nger, Spurenelemcnte und andere den NutzpE Lanzenanbau Cördernde
Begleitstoffe enthalten.
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Die Wirkstoffe der Formel 1 und II können beispielsweise wie folgt
formuliert werden (Teile bedeuten Gewichtseille): Stäubemittel: Zur Herstellung
eines 3%igen Stäubemittels werden die folgenden Stoffe verwendet: 3 Teile Wirkstoffgemisch
(1 : 1), (>7 Teile Talkum Die Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen vermischt
und vermahlen.
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Granulat Zur Herstellung eines 5%igen Granulates werden die folgenden
Stoffe verwendet: 5 Teile Wirkstoffgemisch (1 : 1) 0,25 Teile Epichlorhydrin 0,25
Teile Cetypolyäthylenlykoläther mit 8 Mol Aethylenoxid, 3,50 TeiLe Polyäthylenglykol,
91 Teile Kaolin (Korngrösse 0,3 bis 0,8 mm) Die Aktivsubstanz wird mit Epichlorhydrin
vermischt und in 6 Teilen Aceton gelost, hierauf werden Polyäthylenglykol und Cetylpolyäthylenglykoläther
zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird aut Kaolin aufgesprtiht und anschliessend
im Vakuum verdampft.
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Spritzpulver Zur Herstellung eines a) 7070igen und b) 25%igen Spritzpulvers
werden folgende Bestandteile verwendet: a) 42 Teile Wirkstoff 1 28 Teile Wirkstoff
II 5 Teile Natriumdibutylnaphthylsulfonat, 3 Teile Naphthalinsulfonsauren-Phenolsulfonsduren
Formaldehyd-Kondensat 3:2:1, 10 Teile Kaolin, 12 Teile Champagne-Kreide; b) 1G Teile
Wirkstoff I 15 Teile Wirkstoff II 5 Teile Oleylmethyltaurid-Natrium-Salz, 2,5 Teile
Naphthalinsulfonsäuren-Formaldehyd-Kondensat, 0,5 Teile Carboxymethylcellulose,
5 Teile neutrales Kalium-Aluminium-Silikat, 62 Teile Kaolin; Die Wirkstoffe werden
mit den Hilfsmitteln auf Kaolin bzw. Kreide aufgezogen und anschliessend vermischt
und vermahlen. Man erhält Spritzpulver von vorziiglicher Benetzbarkeit und Schwebefähige
keit. Aus solchen Spritzpulvern können durch Verdtrnnen mit Wasser Suspensionen
jeder gewünschten Wirkstoffkonzentration erhalten werden. Derartige Suspensionen
lassen sich zu Bekämpfung von Unkräutern in Zuckerröben- und Futterröbenkulturen
besonders im Vorauflaufverfahren verwenden.
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Paste Zur Herstellung einer 45%igen Paste werden folgende Stoffe verwendet:
15 Teile Wirkstoff I 30 Teile Wirkstoff II 5 Teile Natriumaluminiumsilikat, 14 zweite
Cetylpolyäthylenglykoläther mit 8 Mol Aethylenoxid, 1 Teil Oleylpolyäthylenglykoläther
mit 5 Mol Aethy lenoxid, 2 Teile Spindelöl, 23 Teile Wasser 10 Teile Polyäthylenglykol.
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Der Wirkstoff wird mit den Zuschlagstoffen in geeigneten Geräten homogenisiert
und vermahlen. Man erhält eine Paste, aus der sich durch Verdiinnung mit Wasser
Suspensionen jeder gewiinschten Konzentration herstellen lassen. Die Suspensionen
eignen sich zur Behandlung von Ackerböden vor dem Auflaufen der Riibensaat.
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Emulsionskonzentrat Zur Herstellung eines 25%igen Emulsionskonzentrates
werden 25 Teile Wirkstoffgemisch (1:1) 5 Teile Mischung von Nonylphenolpolyoxyäthylen
und Calcium-dodecylbenzol-sulfonat, 35 Teile 3,5,5-Trimethyl-2-cyclohexen-1-on,
35 Teile Dimethylformamid miteinander vermischt. Dieses Konzentrat kann mit Wasser
zu Emulsionen auf geeignete Konzentrationen verdiinnt werden.
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Die Wirkstoffkombination kann in einer der gebräuchlichen Formulierungen
in iiblicher Weise, z.B. durch Verstäuben, Verspriihen, Verspritzen. Giessen oder
Verstreuen, angewendet werden.
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Die Aufwandmengen der erfindungsgem.issen Wirkstoffkombination kennen
in einem gewissen Bereich variiert werden. Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen
zwischen 0,2 und 8 kg/ha, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 kg/ha.
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Die erfindungsgemässe Wirkstoffkombination wird vorzugsweise vor dem
Auflaufen der Pflanzen angewendet, sie kann aber auch nach dem Auflaufen der Pflanzen
eingesetzt werden.
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Der sprunghaft gesteigerte Herbizid-Effekt der Wirkstoffkombination
auf Unkräuter geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor. Während die einzelnen
Wirkstoffe in der herbiziden Wirkung Schwächen aufweisen, zeigt die Kombination
eine sehr breite UnkroutZ wirkung, die ihrer eine einfache Wirkungssummierung hinausgeht.
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Vor allem werden die Wirkungagrenzen im niederen Aufwandmengen bereich
gesenkt, was gleichzeitig dem Bestreben zur Verringerung der Umweltbelastung entgegenkommt.
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Ein synergistischer Effekt liegt bei Herbiziden immer dann vor, wenn
die herbizide Wirkung der Wirkstoffkombination grUsser ist als die Summe aus der
Wirkung der einzeln applizierten Wirkstoffe.
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Die zu erwartende Wirkung E fiir eine gegebene Kombination zweier
Herbizide kann (vgl. COLBY, S.R., "Calculatlng synergistic and antagonistic responses
of herbicide combinations". Weede 15, Seiten 20-22, 1967) wie folgt berechnet werden:
Wenn
X - % Schädigung durch Herbizid A bei p kg/ha Aufwandmenge und Y = % Schädigung
durch Herbizid B bei q kg/ha Aufwandmenge und E - die erwartete Schädigung der Herbizide
A + B bei p + q kg/ha Aufwandmenge, dann ist E - X + Y - X Y 100 Wenn die tatsächliche
Schädigung grdsser als berechnet ist, so ist die Kombination in ihrer Wirkung iiberadditiv,
d.h. es liegt ein synergistischer Effekt vor.
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Aus der Tabelle des Beispiels geht eindeutig hervor, dass die gefundene
herbizide Wirkung der erfindungsgemässen Wirkstoffkombination bei den Unkräutern
tatsächlich einem synergistischen Effekt entspricht.
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Beispiel zur Ermittlung der synergistischen Wirkung Erde wird in eine
Plasticwanne (50 x 30 x 25 cm) als Imitation einer kleinen Parzelle eingeführt.
Anschliessend werden die folgenden Pflanzen in Reihen in je einer Wanne eingesät:
Zuckcrriiben (Sorte Kleinwanzleben) Futterröben (Sorte Oetofte) Avena @atua - Wildhafer
Alopecurus myosuroides - Ackerfuchsschwanz Sinapis alba - Senf Stellaria media -
Vogelmiere Anschliessend werden die Samen mit einer diinnen Er@chicht leicht iiberdeckt
und durch eine Glasdöse mit der entsprechenden Wirkstofflösung so behandelt, dass
eine Wassermenge von umgerechnet 1000 Litern Wasser pro Hektar verwendet wird.
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Die Wirkstoff-Aufwandmengen betragen umgerechnet 4 kg, 2 kg, 1 kg
und 0,5 kg pro Hektar. Nach 27 Tagen iiblicher Gewächshausbedingungen (194 - 23°,
normale Bewässerung) wird der Versuch ausgewertet.
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Es wird folgendes lineares Bewertungssystem der prozentualen Pflanzenschädigung
zugrundegelegt
0 % | Reversible Pflanzen- 63 % akzeptabler |
13% |
Dauerschädigung für Unkräuter |
25% der Kultur 87 % |
37 % 100 % |
50 % - - keine Berechnungs- |
möglichkeit bzw. |
keine Versuchs- |
ffihrung |
Die Wirkung der Einzelverbindungen I und II, ferner die der nach Colby zu erwartenden
Wirkung sowie die tatsächliche Wirkung
eines t 1 -Cemischs sind
in der folgenden Tabelle dargelegt.
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Ein ähnliches Bild synergistischer Unkrautwirkung ergibt sich bei
Aenderung der Mischungsverhältnisse beider Aktivsubstanzen.
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Prozentuale Pflanzenschädigung mit Einzelwirkstoffen und Wirkstoffgemisch
Zuckerrüben Futterrüben Avena Alopecurus Sinaps Stellaria |
Aufwandmenge |
kg AS/ha |
Wirkstoff 4 2 1 0,5 4 2 1 0,5 4 2 1 0,5 4 2 1 0,5 4 2 1 0,5
4 2 1 0,5 |
Chloracetanilid I 63 37 13 0 75 63 25 0 100 100 50 0 100 100
87 37 63 63 25 0 100 100 75 63 |
1,2,4-Triazin-5-on II 0 0 0 0 0 0 0 0 75 37 13 0 100 87 75
0 87 63 0 0 87 87 0 0 |
I +II (1 :1) |
ber.(=E) 37 13 0 - 63 25 0 - 100 57 0 - 100 97 37 - 87 25 0
- 100 75 63 - |
gef. 20 0 0 - 63 25 0 - 100 100 75 - 100 100 75 - 87 63 25
- 100 100 87 - |