DE2660293C2 - Metallsubstrat mit einem Gleitmittelauftrag und ein Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Metallsubstrat mit einem Gleitmittelauftrag und ein Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Bei der Herstellung von Metalldosen und dergleichen Gegenständen ist es oft erforderlich, geringe Mengen
eines Gleitmittels auf die Oberfläche der Metallhalbzeuge (wie beispielsweise Bleche und Streifenmaterial) aufzubringen,
bevor man das Halbzeug lagert und weiter formt (beispielsweise durch Gesenke führt). Wird vor
der Formungsbehandlung kein Gleitmittel aufgebracht, können die Gesenke und Stempel stark verkratzt werden,
so daß ihre Standzeit abfällt. Ohne Gleitmittel erhält man oft verzerrte und fehlerhafte Gegenstände.
Metallflächen werden oft mit geeigneten Ziereffekten verarbeitet, wobei die dekorierte Metalloberfläche unmittelbar
nach dem Aufbringen des Ziereffekts mit einem Gleitmittel versehen wird. Auch hier ist das Gleitmittel
erforderlich, damit der Hersteller das Effektblech bzw. Halbzeug in Stanzmaschinen weiter verformen
kann, ohne dabei die Gesenke oder Stempel zu beschädigen oder Ausschuß zu produzieren. In allen Fällen ist
erforderlich, das Gleitmittel in einer ziemlich genau kontrollierten Menge aufzubringen und gleichmäßig auf
der Metalloberfläche zu verteilen, da ein übermäßiger und/oder ungleichmäßiger Auftrag oft zu weiteren
Schwierigkeiten führt. Beispielsweise verschwendet man mit einer übermäßigen Wachsschmierung nicht nur
Material; das Gleitmittel kann sich auch auf den formenden Werkzeugflächen ansammeln und/oder zu einem
Aneinanderheften der mit dem Gleitmittel versehenen Teile führen, wenn sie einander berühren.
Gleitmittel werden üblicherweise auf Metalloberflächen von Blechen und Streifen aufgebracht, indem man
das Halbzeug durch ein mit organischen Gleitmitteln gesättigtes Lösungsmittelbad führt Beim Austreten aus
dem Bad verdampft das Lösungmittel, so daß das organische Gleitmittel als dünne Filmartige Schicht auf der
Metalloberfläche verbleibt Wesentliche Nachteile dieses herkömmlichen Verfahrens sind die gefährlichen
und oft giftigen Lösungsmittel (dämpfe) und die erheblichen Kosten der Bevorratung großer Lösungsmittelmengen
und der Herstellung und Aufbringung der Lösungsmittellösung. Man hat bisher vergebens versucht,
das herkömmliche Lösungsbadverfahren in Anpassung an die tatsächlichen Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Bis heute wird deshalb hauptsächlich nach dem aufwendigen und gefährlichen Lösungsmittelbadverfahren beschichtet
Man hat bereits versucht, das Gleitmittel auf Metallsubstrate
nach elektrostatischen Ablagerungsverfahren aufzubringen und hierfür in einigen Metallfertigungsanlagen
mit erheblichem Kostenaufwand elektrostatische Anlagenteile errichtet; diese Versuche mußten jedoch
allesamt zugunsten herkömmlicher Lösungsmittelbäder und/oder Aufspritzverfahren aufgegeben werden. Die
Nachteile der bisherigen Verfahren mit elektrostatischem Gleitmittelauftrag sind u. a. folgende:
(1) Ein Vorrat von oftmals großen Gleitmittelteilchen bedingt, daß die Teilchenbewegung von Schwerkrafteinflüssen
beeinträchtigt wird und/oder der Auftrag örtlich zu Gleitmittelüberschüssen führt.
(2) Die Teilchen werden mit erheblichen Geschwindigkeit physikalisch durch eine Ionisierungszone zwischen
zwei geladenen Elektroden getrieben, so daß nicht alle Teilchen Ladung annehmen bzw. nicht
alle Teilchen gleichmäßig geladen werden.
(3) Die Teilchen werden in einem geschlossenen vertikalen
Metallgehäuse auf ein vertikal durchlaufendes Blech getrieben; gewöhnlich ist das Gehäuse
auf das gleiche Potential wie das Blech geerdet und enthält gegebenenfalls zusätzlich zur Umluft ein
elektrisches Isoliermaterial. Ein waagerecht laufendes Blech kann danach nicht bearbeitet werden.
(4) Durch einen zweiten, aufwärts gerichteten Luftstrom oder die sogenannten Ventilationseffekte
werden noch nicht haftende Teilchen vertikal aufwärts in eine ausgedehnte Ablagerungszone getragen,
wo auf die gleiche Polarität wie die Teilchen geladene Reflektorelektroden ein elektrisches Feld
aufbauen, um die Teilchen (falls geladen) auf das Blech zu drücken.
Derartige Anlagen sind übermäßig hoch und von übermäßigem Gewicht. In einer praktischen Werksumgebung
arbeiten sie nicht plangemäß. Eine gleichmäßige Verteilung von festen winzigen Gleitmittelteilchen, die
nicht miteinander verschmolzen sind, wurde danach auf Metallsubstraten nicht erreicht.
Zur Schaffung eines Schutzüberzugs auf Metallblechen oder Metallbändern wird nach dem Verfahren der
DE-OS 20 46 653 vorgeschlagen, über die Kaltwalzen eine gleichzeitig die Walzen schmierende Flüssigkeit
aufzutragen und durch Einwirkung von beschleunigten Elektronen, Röntgen- oder Gammastrahlen unter Bildung
eines festen Überzugs zu polymerisieren. Dabei ist
weder die Aufbringung eines Materials in Form von Teilchen vorgesehen noch wird ein Auftrag aus diskreten beabstandeten Teilchen geschaffen. Der zunächst
aufgetragene Ölfilm ist ebenso zusammenhängend wie der nach Härten entstandene feste Überzug.
Aus der US-PS 34 68 701 ist es bekannt, das Blocken
von Aluminiumblechen dadurch zu verhindern, daß auf deren Oberfläche ein Ester einer höheren gesättigten
Fettsäure mit mindestens 16 Kohlenstoff atomen und eines Hexitols, Hexitans oder Hexids mit 2 bis 4 Fettsäuregruppierungen pro Molekül aufgebracht wird. Die
Aufbringung geschieht nach üblichen Auftragungstechniken, beispielsweise aus einer Lösung, die aufgebürstet,
aufgewalzt oder aufgesprüht werden kann. Ein Auftrag aus gegenseitig beabstandeten Gleitmittelteilchen ist
demgegenüber nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Metallsubstrat mit einem elektrostatisch aufgebrachten
Glcitmiltelauftrag bereitzustellen, das eine gleichmäßige Verteilung von bei Raumtemperatur feston kugelförmigen Einzelteilchen mit kleinem Durchmesser aufweist die nicht miteinander verschmolzen sind.
Außerdem wurde ein einfaches, wirtschaftliches und
unter tatsächlichen Produktionsbedingungen durchführbares Verfahren zum gleichmäßigen und wirkungsvollen Auftrag eines Gleitmittels auf ein Metallsubstrat,
wie ein Metallblech oder Metallband, angestrebt, mit dem die Metallsubstrate mit dem oben gekennzeichneten Gleitmittelauftrag vorzugsweise versehen werden
können.
Die Aufgaben werden durch das in Anspruch 1 angegebene Metallsubstrat mit der bevorzugten Ausbildung
nach Anspruch 2 und durch das Verfahren nach Anspruch 3 gelöst, wobei bevorzugte Ausgestaltungen dieses Verfahrens Gegenstand der Ansprüche 4 und 5 sind.
Die Erfindung führt insbesondere zu einem Metallsubstrat, das auf einer Oberfläche mit Gleitmittelteilchen beschichtet ist, die abgelagert wurden, während die
Teilchen elektrisch so geladen waren, daß sie einander abstießen, so daß die Teilchen im wesentlichen auf der
Oberfläche seitlich beabstandet zueinander angeordnet sind.
Das Metallsubstrat kann ein aufrollbares Blechband sein.
F i g. 1 ist eine schematisierte Darstellung eines bevorzugten Verfahrens zum Auftragen feiner Gleitmittelteilchen auf ein Metallsubstrat;
F i g. 2 ist eine Photographic, die die Dichte und im wesentlichen gleichmäßige Verteilung fester Teilchen
aus Gleitmittel auf einem Metallsubstrat aus Weißblech zeigt, die sich ausbildete, während das Weißblech mit
91,5 m/min durch eine Auftragsvorrichtung lief und dieser 1,42 m3 Luft pro Stunde zur Erzeugung eines Nebels
zugeführt wurde, der langsam in das nichtleitfähige Auftraggehäuse
wanderte;
F i g. 3 ist eine Photographie, die feste Kügelchen aus
abgelagertem Gleitmittel auf Weißblech zeigt, wobei das Blech durch eine Auftrag vorrichtung mit 13,7 m/min
bewegt und den Nebelerzeugern der Vorrichtung 1,42 m2/h Luft zugeführt wurden.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine bisher unbekannte Form eines mit einem Gleitmittel
versehenen Metallsubstrats zu erreichen, vorzugsweise mit einem Verfahren, das billig und betriebssicher ist,
während es überlegene Auftragsergebnisse erbringt. Man erhält saubere Werkzeugoberflächen, braucht weniger
Gleitmittel pro Flächeneinheit und reduziert die Neigung des Aneinanderhaftens der mit dem Gleitmittel versehenen Oberflächen.
Die Erfindung gibt ein Verfahren an, nach dem sich im wesentlichen gleichmäßige flüssige Gleitmittelteilchen
bilden lassen, die in ihrer Mehrzahl gleichmäßig groß sind und im Mittel einen Durchmesser der Größenordnung von 1 μΐη haben, um zu gewährleisten, daß die
resultierende Nebelwolke aus Teilchen (Kügelchen infolge der Oberflächenspannung) vollständig in der Luft
schwebt, wobei die sich ergebende Teildienbewegung
im wesentlichen unabhängig von auf die Teilchen wirkenden Schwerkrafteinflüssen ist Das Verfahren verwendet ein im wesentlichen elektrisch nichtleitfähiges
Gehäuse, so daß man elektrostatische Kräfte eliminiert die unter Umständen Teilchen zu den Gehäusewänden
hin und nicht zum leitfähigen Substrat ziehen können. In dem nichtleitfähigen Gehäuse wird ein geladenes Plasma aus Umluft-Gasmolekülen aufrechterhalten, indem
eine hohe Spannung zwischen dort angeordneten Elektroden und das ieitfähige Metallsubstrat (nicht aber zwi-
sehen zwei Elektrodengruppen) gelegt wird.
Die in der Luft schwebende Nebelwolke aus Kügelchen kann in den Plasmabereich driften, wo Mehrfachkollisionen zwischen den ionen die verhältnismäßig größeren Kügelchen in einem verhältnismäßig langsamen Ladevorgang aufladen; während die Aufladung einem Gleichgewichtszustand zustrebt nehmen sämtliche verfügbaren, gleichmäßig großen Kügelchen im wesentlichen die gleiche elektrische Ladung auf. Die Kügelchen
werden dann gleichmäßig zum Metallsubstrat hin ange zogen und verteilen sich dort gleichmäßig. Da dieser
Vorgang im stetigen Zustand im wesentlichen 100% effektiv ist bestimmt sich die prozentuale Bedeckung
der Metalloberfläche primär aus der vom Plasma gelieferten Kügelchenmenge und der Bewegungsgeschwin- digkeit des Metallsubstrats (bzw. seiner Verweilzeit in der nichtleitfähigen Auftragkammer). Die nichtleitfähige Auftragskammer kann zu längsgerichteten Abschnitten unterteilt sein, um die Gleichmäßigkeit der Abdekkung quer zum Metallsubstrat zu kontrollieren. Jedem dieser längsgerichteten Abschnitte ist ein individuell steuerbarer Teilchengenerator zugeordnet und spezielle querverlaufende Kanäle dienen als Strömungsverbindung zwischen den Teilchenerzeugern und den Abschnitten der A. uftiagkammer.
Es ist zweckmäßig und vorteilhaft, wenn die geschmolzenen Gleitmittelteilchen zu kugelförmigen Teil
chen umgebildet und abgekühlt werden, bevor sie auf das Metallsubstrat gelangen.
Das ist besonders vorteilhaft auszuführen, wenn eine elektrische Koronaentladung durch Anlagen einer
Spannungsdifferenz zwischen Metallsubstrat und beabstandeten Elektroden erzeugt und ein Plasma aus elektrisch
geladenen Umluft-Gasmolekülen zwischen Substrat und Elektroden geschaffen wird, die gleichsinnig
wie die Elektroden geladen sind, wenn die kugelförmigen Flüssigkeitsteilchen des Nebels in das Plasma driften
gelassen werden, wo sie mit geladenen Umluft-Gasmolekülen mehrfach kollidieren und eine gleichsinnige
elektrische Ladung annehmen, bis im wesentlichen alle Kügelchen einen im wesentlichen maximal gleichgeladenen
Zustand annehmen, und die geladenen Kügelchen nur durch elektrostatische Kräfte zur entgegengesetzt
geladenen Metallsubstratoberfläche bewegt und gleichmäßig über der Substratfläche verteilt und aufgebracht
werden, wobei die prozentuale Bedeckung des Substrats durch die in das Plasma gedriftete Anzahl
Kügelchen und die Geschwindigkeit des durch das Gehäuse laufenden Metallsubstrats eineestellt wird.
Erfindungsgemäß ist eine vollständige Bedeckung des Metallsubstrats mit dem Gleitmittel nicht erforderlich
und nicht erwünscht, vielmehr wird nur eine gleichmäßige Verteilung der Gleitmittelkügelchen auf dem Metallsubstrat
angestrebt.
Während alle bisherigen Versuche eines elektrostatischen Gleitmittelauftrags mit einem vertikal ausgerichteten
Blech arbeiteten, um die Schwerkraft zum Sammeln überschüssigen Gleitmittels und dessen Rückführung
an den Teilchengenerator zur erneuten Verwendung zu nutzen, ist man erfindungsgemäß nicht an eine
spezielle Orientierung des Blechs gebunden; vielmehr läuft in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
das Metallsubstrat waagerecht durch das Gehäuse.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum elektrostatischen gleichmäßigen Auftragen von Gleitmittelteilchen
auf ein leitfähiges Substrat wird ein Gleitmittel, das bei Raumtemperatur fest ist, zu einer Flüssigkeit erwärmt.
Der Ausdruck »Gleitmittel« soll hier niedrigschmelzende organische Mischungen oder Verbindungen
mit verhältnismäßig hohem Molekulargewicht bezeichnen, die normalerweise bei Raumtemperatur fest
und in der Zusammensetzung Fetten und Ölen ähnlich sind. Obgleich diese Definition Kohlenwasserstoffe und
insbesondere die paraffinischen Kohlenwasserstoffe umfaßt, gilt sie auch für andere Verbindungen wie Ester,
Fettsäuren und Alkohole. Im allgemeinen sind solche Substanzen nichttoxisch und frei von unangenehmen
Gerüchen oder Färbungen. Diese Gleitmittel sind im allgemeinen brennbar und haben gute dielektrische Eigenschaften.
Die natürlichen Gleitmittel sind u. a. Bienenwachs, Lanolin, Schellackwachs, Carnaubawachs,
Erdölwachse, einschließlich Paraffin, mikrokristalline Wachse und Vaseline. Die synthetischen Wachse sind u.
a. äthylenische Polymerisate und Polyolätherester, einschließlich der Polyäthylenglykole und Methoxypolyäthylenglykole
und Sorbit, chlorierte Naphtaline und verschiedene, synthetisch hergestellte Kohlenwasserstoffe,
wie sie beispielsweise nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren erhalten werden.
Günstig ist es, wenn in einem Vernebler eine Vielzahl von Tröpfchen ausgebildet wird, die zu einem Nebel aus
Flüssigkeitströpfchen mit einer durchschnittlichen Größe kleiner als 10 μΐη gefiltert werden, die Tröpfchen
langsam in eine Auftragkammer aus nicht leitfähigem Werkstoff wandern gelassen und im wesentlichen darin
gleichmäßig verteilt und regellos umher bewegt werden, das zu beschichtende Metallsubstrat durch die
Kammer geführt und die Tröpfchen fortwährend in bezug auf das leitfähige Metallsubstrat aufgeladen werden,
bis sie zum Substrat hin beschleunigt werden und auf mindestens einer Oberfläche des Substrats eine im
wesentlichen gleichmäßige und regellose Verteilung der Tröpfchen ausbilden. Die Gleitmittelteilchen können
vor der Zerstäubung zu feinen Teilchen zweckmäßigerweise erwärmt werden.
Das flüssige Gleitmittel wird dann in einer Luftdüse zu einem schwelenden Nebel aus Tröpfchen aufgeschert,
die abwärts auf einen unter ihnen befindlichen Flüssigkeitsvorrat gerichtet werden. Größere Tröpfchen
werden durch die Schwerkraft, Prallkörper, Luftströmungskräfte und Trägheitseffekte aus der Luftströmung
herausgefiltert, so daß man nur eine Nebelwolke aus extrem kleinen, im wesentlichen gleichmäßig großen
kugelförmigen Teilchen zurückbehält, von denen die Mehrzahl einen durchschnittlichen Durchmesser in
der Größenordnung von 1 μΐη aufweist und die im wesentlichen
unbeeinflußt von der Schwerkraft bleiben. Diese Nebelwolke läßt man dann zu einem im Längsrichtung
aufgeteilten Gehäuse driften, das zweckmäßigerweise elektrisch nichtleitfähig ist und eine Vielzahl
von Elektroden enthält. Koronaentladungen von den Elektroden infolge einer zwischen ihnen und dem Metallsubstrat
aufrechterhaltenen Potentialdifferenz verwandeln die Atmosphäre im Gehäuse zu einem Ionenplasma,
d. h. geladenen Molekülen der Umluftgase. Der
ίο Nebel aus Gleitmitteltkügelchen wird in das Plasma als
wandernde Wolkenschicht eingeführt, in der jedes Teilchen regellos sich bewegen, mit Ionen im Plasma kollidieren
und auf diese Weise von den verhältnismäßig kleineren Ionen Ladung übernehmen kann. Infolge der
verhältnismäßig langsamen regellosen Bewegung und der gleichmäßig geringen Größe der Teilchen nehmen
sie schließlich alle eine im wesentlichen gleichmaximale elektrische Ladung auf, die zu elektrostatischen Kräften
führt, die die Teilchen gleichmäßig auf dem durch die unterteilte nichtleitfähige Kammer laufenden Metallsubstrat
verteilen, so daß man eine gleichmäßige und im wesentlichen regellose Verteilung von Gleitmittelteilchen
auf mindestens einer Oberfläche des Metallsubstrats erhält. Es ist zweckmäßig, wenn die Gleitmittelkügelchen
zum Festzustand ein »frieren«, bevor sie auf der Metalloberfläche verteilt werden. Die Gleichmäßigkeit
der Verteilung der Kügelchen auf der leitfähigen Substratoberfläche
ist gewährleistet, da die Teilchen gleichmäßig klein sind und ziemlich langsam und lange genug
in der nichtleitfähigen Kammer umherdriften, daß sie eine gleichmäßige maximale elektrische Ladung aufnehmen,
die ausreicht, um sie am Metallsubstrat haften zu lassen, während sie gleichzeitig einander abstoßen, so
daß die Teilchen nicht miteinander verschmelzen können. Weiterhin unterbindet die Längsaufteilung des
nichtleitfähigen Gehäuses eine nicht regellose Bewegung der Teilchen bezüglich der Ebene des Metallsubstrats.
Da dieser Vorgang im wesentlich hundertprozentig wirksam ist, hängt die prozentuale Bedeckung des
Metallsubstrats mit den winzigen Gleitmittelteilchen nur von der der Kammer zugeführten Teilchenmenge
und der Relativgeschwindigkeit des Substrats (und somit seiner Verweilzeit im Gehäuse) ab und ist deshalb
gut zu steuern.
Eine zweckmäßige Vorrichtung zum Auftragen des Gleitmittels nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
und zur Schaffung eines mit Gleichmittelauftrag versehenen Metallsubstrats wird in dem Deutschen Patent
26 17 660 mit gleichem Zeitrang beschrieben und beansprucht.
Auf eine solche Vorrichtung wird hier Bezug genommen.
Es soii nun anhand der F i g. 1 die Funktionsweise der
Auftragung nach der Erfindung erläutert werden. Ein Metallsubstrat 50 aus einem geeigneten Werkstoff, wie
beispielsweise Aluminium, Eisen, Stahl, Kupfer, Zinn oder deren Legierungen, wird mit den Riemen 129, die
über die Breite der Vorrichtung verteilt sind, durch die Vorrichtung und insbesondere durch die Auftragkammer
51 geführt Das Substrat durchläuft die Auftragvorrichtung mit einer beliebigen geeigneten Geschwindigkeit
— beispielsweise 14 m/min bis zu 92 m/min oder auch mehr. Der Schlitz, durch den die Riemen 129 und
das Substrat 50 in die Auftragkammer 51 einlaufen, ist verhältnismäßig klein, um die Gleitmittelkügelchen im
wesentlichen vollständig in der Kammer 51 zu halten. Während das Substrat durch die Vorrichtung läuft, wird
Druckluft an jede der Verteilerleitungen 95, 99 für die oberen und unteren Nebelerzeuger 61 bzw. 73 gelegt
Die Druckluft wird dann durch die Venturivernebler 67 in den oberen Nebelerzeugern geleitet, so daß flüssiges
bzw. verflüssigtes Gleitmittel aufwärts in die Speiseleitungen 69 und von dort in die Hülse der Venturidüsen 67
gezogen wird. Die auf diese Weise gebildeten Tröpfchen werden abwärts in den oberen Teil des Vorratsbehälters
63 gedrückt, wobei der größte Anteil der Tröpfchen in das Gleitmittelbad zurückfällt. Ein kleiner Anteil
der Tröpfchen — etwa 5 bis 10% — wandert jedoch an eine Prallplattenanordnung mit Prallplatten vorbei und
aufwärts in einen Auslaßkasten 72 im oberen Teil des Nebelerzeugers. Die Prallplatten wirken als Filter, das
die verhältnismäßig großen Tröpfchen ausfiltert, aber den Durchgang der verhältnismäßig kleinen Tröpfchen
in den Kasten 72 zuläßt. Zusätzlich verlangsamen die Prallplatte)! und der Kasten 72 die Bewegung der winzigen
Gleitmittelteilchen und bewirken, daß diese sich gleichmäßig und regellos über die Breite des Nebelerzeugers
verteilen. Der Nebel wandert dann vom Kasten 72 in den Kanal 71, während die Tröpfchen im wesentlichen
noch flüssig sind. Während der Wanderung in die Kammer 51 über dem Substrat 50 verfestigen sich die
Tröpfchen zu harten kugelförmigen Gleitmittelteilchen mit Durchmessern im Bereich von 1 und ΙΟμηι (die
meisten von ihnen mit einem Durchmesser von 1 μηι).
Diese Teilchen wandern langsam in die Kammer 53 und in dieser umher, wobei sie eine Teilchenwolke bilden,
die im wesentlichen gleichmäßig über die Breite jeder Teilkammer im Oberteil der Auftragkammer 51 verteilt
ist.
Gleichzeitig wird das Gitter der miteinander verbundenen Elektroden gegenüber dem Substrat aufgeladen,
so daß ein ausreichender Koronastrom fließt, der die umgebende Atmosphäre ionisiert und Raumladungseffekte
überwindet, die die relative Konzentration der in die Kammer eintretenden Teilchen und eine auf das
Substrat eventuell zuvor aufgebrachte Beschichtung verursachen können. Dies erfolgt durch herkömmliche
Mittel zur Aufrechterhaltung einer Spannung zwischen den Elektroden 59 und dem Substratteil in der Kammer,
die so hoch ist, daß eine ionisierende Entladung aus den Elektroden in den Längsabschnitten des Gehäuses stattfindet.
Dieses Aufladen der Atmosphäre um die Elektroden 59 herum führt zur Bildung eines Plasmas, das seinerseits
vielfach mit den verhältnismäßig größeren Gleitmittelteilchen in der Kammer kollidiert und diese
auflädt. Die Teilchen wandern dabei weiter regellos durch die Kammer, während sie weitere Ladung aufnehmen.
Sind sie ausreichend aufgeladen (d. h. das Verhältnis Ladung zu Masse ist ausreichend hoch), werden sie
zur Oberfläche des Substrats 50 hin angezogen und auf dieser im wesentlichen regellos verteilt Da die Teilchen
klein sind und einen verhältnismäßig geringen Bewegungsimpuls besitzen, stoßen sie einander bei der Bewegung
durch die Kammer ab. Folglich verschmelzen die Teilchen miteinander nicht und sie sind voneinander beabstandet,
nachdem sie auf das Substrat hinzu angezogen worden sind, so daß sich winzige Lufttaschen zwischen
ihnen bilden. Auf diese Weise erhält man eine im wesentlichen regellose Verteilung der Teilchen auf dem
Substrat.
Auf der Unterseite des Substrats 50 befindet sich eine zweite Serie von Nebelerzeugern 73, die eine Vielzahl
von Gleitmittelteilchen erzeugen, die größtenteils in das Gleitmittelbad im Behälter 74 zurückfallen. Diejenigen
Gleitmitteltröpfchen, die ausreichend klein sind, d. h. einen Durchmesser zwischen 1 und 10 μπι haben (meistens
in der Größenordnung von 1 μπι), werden von der
Schwerkraft nicht beeinflußt und können daher an Prallplatten vorbei in eine Auslaßkammer 86 wandern, die
ausreichend groß ist, um die Bewegung der Teilchen zu verlangsamen, während die Prallplatten die Teilchen regellos
über die Breite der Nebelerzeuger verteilen. Die resultierende Wolke aus sphärischen Gleitmittelkügelchen,
die in den unteren Teil 57 der Auftragkammer 51 wandert, bildet eine Wolke aus Teilchen, die im wesentlichen
gleichmäßig über die Breite der Teilkammern in
ίο der Auftragkammer 51 verteilt sind. Beim Zusammenstoß
mit dem vom Elektrodengitter 59 erzeugten Plasma werden diese Teilchen auf die gleiche Polarität wie
das Gitter im oberen Teil 53 der Kammer aufgeladen und daher zum Substrat 50 hin angezogen. Die Teilchen
werden regellos und gleichmäßig über die Breite des Substrats verteilt, während es durch die Auftragskammer
51 läuft.
Vorzugsweise sollte die mittlere zeitliche Bewegungslänge der Kügelchen zum Plasma hin und in es
hinein geringer sein als die mittlere Substratbewegung durch das Gehäuse. Durchschnittliche Bewegungen von
weniger als 0,3 m/s der Teilchen bei einer Substratbewegung von mehr als 0,9 m/s sind am besten.
F i g. 2 zeigt einen Teil eines Substrats nach dem Auftragen fester Gleitmittelkügelchen unter 1000-facher
Vergrößerung. Wie ersichtlich, sind die festen Tröpfchen regellos auf der Substratoberfläche verteilt und
miteinander nicht verschmolzen, da die Teilchen gleichgepolte Ladungen aufnahmen, während sie zum Substrat
50 hin angezogen wurden. Das in der Photographie gezeigte Substrat ist Weißblech, das mit 91,5 m/min
durch die Auftragkammer 51 lief. Weiterhin wurden 1,42 mJ/h Luft zur Verneblung in jeden der Nebelerzeuger
und damit in die Auftragkammer 51 eingeführt.
F i g. 3 zeigt einen Teil eines Weißblechsubstrats unter 1000-facher Vergrößerung und die festen trockenen
Gleitmittelkügelchen, die auf diesem im wesentlichen regellos verteilt sind. Um den in dieser Photographie
gezeigten Gegenstand zu erhalten, wurde das Zinnsubstrat durch die Auftragkammer 51 mit nur 13,7 m/min
gegenüber den 91,5 m/min in Fig.2 hindurchgeführt. Folglich ist die Verteilung der festen Teilchen auf der
Substratoberfläche wesentlich dichter. Wie jedoch ersichtlich, tritt in keinem der beiden Fälle ein Verschmelzen
der Teilchen auf und sind die Teilchen im wesentlichen regellos und gleichmäßig über den photographierten
Oberflächenbereich verteilt. Die dargestellten kleinen Teilchen (die Mehrzahl aller Teilchen) haben einen
Durchmesser in der Größenordnung eines Mikrometers, während der Durchmesser der wenigen größten
Teilchen auf etwa 4 oder 5 μπι geschätzt wird.
Während die pro Flächeneinheit auf die Substratoberfläche aufgetragene Teilchenzahl primär nur von
der Anzahl der in die Kammer 51 hineinwandernden feinen festen Teilchen und von der relativen Geschwindigkeit
(und damit Verweilzeit) des Subtrats in der Auftragkammer abhängt ist der bedeckte prozentuale Anteil
der Subtratoberfläche auch von der Teilchengröße und/oder dem Teilchengewicht (in Milligramm) pro Flächeneinheit
des Substrats abhängig. Für gleiche pro Flächeneinheit des Substrats aufgetragene Gleitmittelgewichte
decken Teilchen mit einem Durchmesser von 1 μπι die doppelte Oberfläche ab wie Teilchen mit einem
Durchmesser von 2 μπι bzw. die vierfache Oberfläehe,
die Teilchen mit einem Durchmesser von 4 μπι bedecken.
Folglich kann man, indem man die Größe der - auf das Substrat aufgetragenen Teilchen gering hält
erhebliche Gleitmittelmengen für einen gewünschten
prozentualen Deckungsgrad der Oberfläche einsparen.
Dies ist ein zusätzlicher Grund, die Größe der Tröpfchen mit den Prallplatten in den Nebelerzeugern und
durch die Konstruktion der Venturi-Vernebler so unter
Kontrolle zu halten, daß nur die sehr kleinen Teilchen
mit Durchmesser von weniger als 10 μΐη (größtenteils in
der Größenordnung von 1 μίτι) in die Auftragkammer
eintreten können. Vorzugsweise liegt das Gleitmittel
auf dem Substrat zu nicht mehr als 322 g/m2 vor und
sind weniger als 10% der Oberfläche vom Gleitmittel
abgedeckt.
Dies ist ein zusätzlicher Grund, die Größe der Tröpfchen mit den Prallplatten in den Nebelerzeugern und
durch die Konstruktion der Venturi-Vernebler so unter
Kontrolle zu halten, daß nur die sehr kleinen Teilchen
mit Durchmesser von weniger als 10 μΐη (größtenteils in
der Größenordnung von 1 μίτι) in die Auftragkammer
eintreten können. Vorzugsweise liegt das Gleitmittel
auf dem Substrat zu nicht mehr als 322 g/m2 vor und
sind weniger als 10% der Oberfläche vom Gleitmittel
abgedeckt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (5)
1. Metallsubstrat, das auf einer Oberfläche einen
Gleitmittelauftrag aufweist, der durch elektrostatisches Aufbringen von Gleitmittelteilchen gebildet
wurde, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftrag aus gleichmäßig verteilten kugelförmigen,
bei Raumtemperatur festen und seitlich beabstandeten Teilchen aus einem natürlichen oder syntheti-
sehen dielektrischen Material besteht, deren größter
Teil einen mittleren Durchmesser von 1 μΐη aufweist
Z Metallsubstrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitmittelteilchenauftrag
nicht mehr als 322 g/m2 ausmacht und weniger als 10% der Obeifläche abdeckt
3. Verfahren zur Herstellung eines mit einem Gleitmittelauiirag versehenen Metallsubstrats nach
einem der Ansprüche 1 oder 2 durch elektrostatisches Aufbringen von bei Raumtemperatur festen
feinverteilten Gleitmittelteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitmittelteilchen natürliche oder
synthetische dielektrische Materialien verwendet werden und das geschmolzene Gleitmittel zu einem
Nebel zerstäubt wird, die Flüssigkeitsteilchen des Nebels nach Abtrennen der Teilchen mit größerem
Durchmesser durch Einwirkung von durch Koronaentladung ionisiertem Gas elektrisch geladen werden
und nach Verfestigung, jedoch unter Beibehaltung ihrer kugelförmigen Gestalt, voneinander beabstandet
auf dem Substrat abgeschieden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kügelchen durchschnittlich mit einer
geringeren Geschwindigkeit in das durch Koronaentladung ionisierte Gas driften gelassen werden,
als das Metallsubstrat durch das Gehäuse läuft.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsubstrat waagerecht
durch das Gehäuse läuft.
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