DE2659862C3 - N-(2-Chloräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
N-(2-Chloräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C271/00—Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
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Description
Zur Behandlung einer Anzahl von experimentellen und klinischen Tumoren werden mit Erfolg einige
asymmetrische 1,3-disubstituierte N-Nitrosoharnstoffe
eingesetzt, insbesondere l,3-bis-{2-ChIoräthyl)-l-nitrosoharnstoff
(BCNU) (Adv. in Cancer Res. 16,237 bis 332
[1972]).
Bei der Herstellung unsymmetrischer 1,3-disubstituierter
N-Nitrosohamstoffe ist jedoch die selektive Nitrosierung eines bestimmten Stickstoffatoms des
Harnstoffes von entscheidender Bedeutung, beispielsweise des Stickstoffatoms, das die 2-Chloräthylgruppe
trägt im Falle von asymmetrisch substituierten Homologen des BCNU. Die bekannte Nitrosierung in
unverdünnter Ameisensäure (J ο h η s t ο η et al, J. Med.
Chem. 9,892 bis 911 [1966]) hat ergeben, daß die Bildung
von l-(2-Chloräthyl)-l-nitrosoverbindungen nur in den
Fällen begünstigt ist, wo die Geometrie des Substituenten in der 3-StelIung eine sterische Kontrolle gestattet
und die Nitrosogruppe in die erforderliche Stellung steuert Die selektive Nitrosierung versagt jedoch, wenn
keine solche sterische Kontrolle vorliegt
Zur Herstellung der angegebenen N-Nitrosoharnstoffe sind daher Zwischenprodukte wichtig, die
zwangsläufig zu einer selektiven Nitrosierung und asymmetrischen 1,3-Disubstitution führen. Es wurde
gefunden, daß dies in einfacher Weise und zuverlässig gelingt, wenn als Ausgangsmaterial für die Herstellung
der angegebenen 1,3-disubstituierten Nitrosoharnstoffe
N-(2-Chloräthyl)-N-nitroso-carbamoylazid verwendet wird, bei dem es sich um eine neue Substanz handelt
Diese Verbindung kann ihrerseits leicht einstufig und ohne Verwendung von Pyridin aus dem entsprechenden
2-Chloräthyl-carbamoylazid erhalten werden, das
seinerseits durch Umsetzung des entsprechenden Isocyanate mit aktiviertem Natriumazid herstellbar ist,
wohingegen bei der aus HeIv. Chim. Acta, Vol. 52, Fase.
8 (1969), Nr. 255, sowie Vol. 57, Fase. 8 (1974), Nr. 289,
bekannten Synthese von N-Alkyl-N-nitroso-carbamoylaziden
zunächst das Chlorid und daraus das Azid hergestellt und Pyridin verwendet werden muß. Der
Ausdruck Alkyl bedeutet hier geradkettiges oder verzweigtes C2- bis Ce-Alkyl.
Die N-Nitrosiemng des leicht zugänglichen 2-Chloräthyl-carbamoylazids
gewährleistet, daß die Nitrosogruppe an der erforderlichen Stelle gebunden wird. Die
anschließende Aminolyse der erfindungsgemäßen nitrosierten Verbindung ergibt 2-Chloräthyl-N-nitrosoharnstoff,
der frei von Isomeren ist. Somit ist die Herstellung einer Vielzahl von Alkyl-N-nitrosoureido-Verbindungen
möglich, die nicht oder nur unter erheblichen Ausbeuteverlusten bei der herkömmlichen Arbeitsweise
zugänglich sind, wo zuerst die Harnstoffstruktur erzeugt und dann nitrosiert wird. Die Einsatzmöglichkeit des
erfindungsgemäßen N-2-Chloräthyl-N-nitrnso-carbamoylazids
und die Reinheit und Wirksamkeit der dabei erhaltenen Produkte ist im Patent 26 23 420 gezeigt, auf
das hier ausdrücklich Bezug genommen sei.
Die Herstellung von N-(2-C|oräthyl)-N-nitroso-carbamoylazids erfolgt, indem man 2-ChloräthyIisocyanat in einem inerten Lösungsmittel mit aktiviertem Natriumazid unter Salzsäurezusatz umsetzt und das gebildete 2-Chloräthyl-carbamoylazid in Stickstofftetroxid in einem inerten Lösungsmittel bei etwa 00C zu N-2-Chloräthyl-N-nitroso-carbamoylazid umgesetzt wird. Stickstofftetroxid kann in einer im Handel erhältlichen Form verwendet werden.
Zur Herstellung des Ausgangsmaterials 2-ChIoräthylcarbamoylazid wird z. B. eine Lösung von 2-Chloräthylisocyanat (0,2 Mol) in 100 ml Benzol langsam zu einer gerührten Lösung von aktiviertem Natriumazid (0,2 Mol) in 100 ml Salzsäure (13%) zugesetzt, die bei 00C gehalten wird. Das zweiphasige Reaktionsgemisch wird bei 00C vier Stunden lang gerührt, worauf die wäßrige Phase entfernt wird. 2-Chloräthylcarbamoylazid kann aus Benzol/Petroläther in Form farbloser Nadeln kristallisiert werden in einer Ausbeute von 88%, F = 49,6 bis 50,20C.
Die Herstellung von N-(2-C|oräthyl)-N-nitroso-carbamoylazids erfolgt, indem man 2-ChloräthyIisocyanat in einem inerten Lösungsmittel mit aktiviertem Natriumazid unter Salzsäurezusatz umsetzt und das gebildete 2-Chloräthyl-carbamoylazid in Stickstofftetroxid in einem inerten Lösungsmittel bei etwa 00C zu N-2-Chloräthyl-N-nitroso-carbamoylazid umgesetzt wird. Stickstofftetroxid kann in einer im Handel erhältlichen Form verwendet werden.
Zur Herstellung des Ausgangsmaterials 2-ChIoräthylcarbamoylazid wird z. B. eine Lösung von 2-Chloräthylisocyanat (0,2 Mol) in 100 ml Benzol langsam zu einer gerührten Lösung von aktiviertem Natriumazid (0,2 Mol) in 100 ml Salzsäure (13%) zugesetzt, die bei 00C gehalten wird. Das zweiphasige Reaktionsgemisch wird bei 00C vier Stunden lang gerührt, worauf die wäßrige Phase entfernt wird. 2-Chloräthylcarbamoylazid kann aus Benzol/Petroläther in Form farbloser Nadeln kristallisiert werden in einer Ausbeute von 88%, F = 49,6 bis 50,20C.
N-(2-Chloräthyl)-N-nitroso-carbamoyIazid
der Formel
der Formel
Stickstofftetroxid (03 Mol) wurde langsam zu einer Suspension von wasserfreiem Natriumacetat (0,6 MoI)
j5 in 300 ml Tetrachlorkohlenstoff bei -100C zugefügt
Nach Erwärmen auf 00C wurde 2-Chloräthylcarbamoylazid
(0,2 Mol) langsam mit einer Spatel zu der Lösung unter Rühren zugesetzt Es bildet sich ein farbloser
Niederschlag (Essigsäure der Kurzformel AcOH). Nach 15 Minuten wurde das Reaktionsgemisch in Eiswasser
gegossen. Die abgetrennte organische Schicht wurde zweimal mit 50 ml einer kalten Lösung von NaHCO3
extrahiert (1 molar) und dann mit 2 · 50 ml eiskaltem NaCl-gesättigtem Wasser neutral gewaschen. Sie wurde
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Es wurde kein Versuch gemacht, um N-(2-ChIoräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid
zu isolieren, da es potentiell explosiv ist. Die NMR-spektroskopische Untersuchung der CCI4-Lösung
(interner Standard TMS) zeigte das vollständige
typisch für das A2B2-System der nitrosierten 2-Chloräthylamingruppe
ist: δ = 3,50 ppm (t, 2H, - CH2 - N - NO); 4,15 ppm (t, 2H, Cl - CH2 -).
tiefgekühlt, aufbewahrt werden, da sich beim Stehen bei
Zimmertemperatur gezeigt hat, daß das Upfield-Pseudotriplett allmählich verschwindet und gleichzeitig ein
neues Pseudotriplett, dessen Mitte bei 6 = 4,87 ppm liegt, auftritt Diese SpektraUinderung, die nach 48
Stunden in einem Fall beendet war, kann möglicherweise
einer thermisch induzierten Umlagerung der Verbindung zugeschrieben v/erden, die wahrscheinlich
über 1,3-Acylwanderung zum Diazoester von Azidocarbonsäure
führt. Wir die Lösung bei -3O0C gehalten,
tritt diese Erscheinung nicht auf.
Die gesuchte Verbindung N(2-Chloräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid
soll also nicht isoliert werden, da sie potentiell explosiv ist. Sie wind zweckmäßig gleich in der
Lösung in dem inerten Lösungsmittel belassen, in welchem die Herstellung erfolgte, die dann wieder für
die Weiterverarbeitung eingesetzt werden kann, wie dies ja auch bei anderen gefährlichen Substanzen üblich
ist.
Claims (1)
1. N-^-ChloräthylJ-N-nitroso-carbamoylazid.
Z Verfahren zur Herstellung von N-(2-Chloräthyl)-N-nitroso-carbamoylazid
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Chloräthylcarbamoylazid
in Stickstofftetroxid in einem inerten Lösungsmittel bei etwa 0°C reagieren läßt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762659862 DE2659862C3 (de) | 1976-05-25 | 1976-05-25 | N-(2-Chloräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762659862 DE2659862C3 (de) | 1976-05-25 | 1976-05-25 | N-(2-Chloräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2659862A1 DE2659862A1 (de) | 1978-03-23 |
DE2659862B2 DE2659862B2 (de) | 1979-01-25 |
DE2659862C3 true DE2659862C3 (de) | 1979-09-20 |
Family
ID=5997214
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762659862 Expired DE2659862C3 (de) | 1976-05-25 | 1976-05-25 | N-(2-Chloräthyl)-N-nitrosocarbamoylazid und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2659862C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2623420C2 (de) * | 1976-05-25 | 1978-07-06 | Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum, 6900 Heidelberg | Verfahren zur Herstellung unsymmetrisch 13-disubstituierter Nitrosoharnstoffe |
DE2845574A1 (de) * | 1978-10-19 | 1980-04-24 | Deutsches Krebsforsch | Durch heterocyclische ringe oder alkylreste substituierte analoga von ccnu und verfahren zu deren herstellung |
-
1976
- 1976-05-25 DE DE19762659862 patent/DE2659862C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2659862B2 (de) | 1979-01-25 |
DE2659862A1 (de) | 1978-03-23 |
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