DE2659753A1 - Verfahren zur weitgehenden entschwefelung von bei der schnellentgasung und/oder -teilvergasung von kohlenstaub anfallendem gas - Google Patents
Verfahren zur weitgehenden entschwefelung von bei der schnellentgasung und/oder -teilvergasung von kohlenstaub anfallendem gasInfo
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- B01D53/46—Removing components of defined structure
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- B01D53/50—Sulfur oxides
- B01D53/508—Sulfur oxides by treating the gases with solids
Description
Dx.Ing.Ernst Schuster 5270 Gummersbaeh 1, den 30.4i.1976
; Hohestr. 21
Pat ent anmeldun g
Verfahren zur weitgehenden Entschwefelung von bei der
Schnellentgasung und/oder
-teilvergasung von Kohlenstaub anfallendem Gas
Me Erfindung betrifft ein Verfahren zur weitgehenden
Entschwefelung von bei der Schnellent- und/oder -teilvergasung
von Kohlenstaub anfallendem Gas.
Zum Schutz der Umwelt sind eine Reihe von behördlichen
Auflagen erlassen worden, zu denen u.a. auch die Begrenzung des Auswurf es an Schwefeldioxid (S(Xp) gehört.
Betroffen sind davon insbesondere die Kohle-Kraftwerke, die der Stromversorgung dienen.
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Es sind Verfahren bekannt -teils noch in der Entwicklung
"befindlich, teils in ersten Betriebsanlagen eingesetzt-,
bei denen nach der Verbrennung der Kohle die entstandenen Bauchgase entschwefelt werden» Die Anlagen zu diesen Verfahren
erfordern sehr hohe Investitionen, was zu einer Verteuerung der Stromerzeugung in der Größenordnung von
mehr als 20 % führt. Außerdem können bei diesen Verfahren weitere Umweltprobleme entstehen, wenn der meist anfallende
Gips nicht von der einschlägigen Industrie zur Weiterverarbeitung aufgenommen werden kann.
Nach anderen Vorschlägen wird die Kohle vor der Verbrennung vollständig vergast, das entstandene Gas entschwefelt und
danach im Dampferzeuger verbrannt. Bei der Kombination
von Dampfturbinen- und Gasturbinenprozeß, die heute in jedem großen Kraftwerk angestrebt wird, wird dabei gleichzeitig
der Brennstoff für die Gasturbine gewonnen. Der Nachteil ist aber, daß die Anlage nicht entkoppelbar ist,
d.h. "bei Ausfall z.B. der Gaserzeugungsanlage fällt das
gesamte Kraftwerk aus, da die Dampferzeuger nur für die Verfeuerung von Gas, nicht aber von Kohlenstaub eingerichtet
sind.
Weitere Vorschläge beruhen darauf, den Schwefel aus der
Kohle vor der Verbrennung des Kohlenstaubes durch Schnellentgasung und Schnellteilvergasungjso weit zu entziehen,
daß das aus der Verbrennung des Schwefels im Koksstaub
entstehende Schwefeldioxid unterhalb der Emissionsgrenze
bleibt. Reicht die Entgasung als solche nicht aus, ist eine zusätzliche Teilvergasung des Koksstaubes vorgesehen,
soweit bis eine entsprechende Schwefelmenge in die Gasform überführt worden ist. Das erzeugte Entgasungsgas und/oder Teilvergasungsgas wird gereinigt und dann
in den Feuerungen der Gasturbine und des Dampferz eugers
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verbrannt. Dabei ist es auch möglich, durch weitere Teilvergasung noch zusätzlich Gas aus dem Kraftwerk nach
außen zu anderen Verbrauchern abzugeben oder diese Gase zuvor entsprechend umzuwandeln,
Bei dem letztgenannten Verfahren ist es für den Entschwefelungsvorgang,
der sich in wenigen Sekunden und bei hohen Temperaturen abspielt, notwendig, zumindest aber sehr
zweckmäßig, den Wasserstoffgehalt im Ent- und/oder Teilvergasungsgas,
und -wenn eingesetzt- vom Heiz- bzw. Trägergas möglichst hoch zu halten, um die Entschwefelung
des Kohlenstaubes bzw. Koksstaubes zu beschleunigen. Wird in den Reaktionsräumen zur Deckung des Wärmebedarfes für
die Entgasung und/oder Teilvergasung Heizgas eingeführt, meist gleichzeitig als Träger für den Transport des Staubes
durch den Reaktionsraum, so stellt sich nach Mischung mit dem Ent- und/oder Teilvergasungsgas meist ein Wasserstoff
gehalt ein, der für die Entschwefelung des Staubes ausreicht. Das Gas wird nach Trennung vom erzeugten Koksstaub
abgekühlt und in der nachgeschalteten Gasreinigungsanlage
vom Schwefel und -wenn notwendig- auch von den übrigen Bestandteilen befreit. Ein Teil dieses gereinigten
Gases wird dann gegebenenfalls wieder zum Reaktionsraum für den Entgasungs- und Teilvergasungsprozeß zurückgeführt,
sei es als Heiz- oder Trägergas, sei es auch zur Anreicherung des dort benötigten Wasserstoffanteiles. Der Nachteil
dieser Verfahrensweise ist der, daß das aus dem Reaktionsraum kommende Gas wegen der in der Gasreinigung
eingesetzten Verfahren erst abgekühlt werden muß. Abhängig vom Teergehalt in diesem Gas kann die Wärme unter Umständen
nur bis zu einer Temperatur von ca. 300 0C bis
400 0C genutzt werden; die darüber hinaus noch enthaltene
Wärme geht verloren. Der Teil des gereinigten Gases, der zum Reaktionsraum für die Entgasung und/oder Teilvergasung
zurückgeführt wird, muß wieder auf möglichst hohe Tempe-
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raturen aufgewärmt werden, um Teilverbrennungsvorgänge, sei es bei der Entgasung und/oder der Teilvergasung,
möglichst klein zu halten. Andererseits ist es aber nicht notwendig, daß das zum Seaktionsraum geführte Gas vom Teer
etc. befreit ist, es genügt, daß der Schwefelwasserstoff dem Gas weitgehend entzogen worden ist.
Nach einem anderen, noch nicht bekanntem Vorschlag, wird der bei der Entgasung und/oder Teilvergasung anfallende
Koksstaub einer weiteren Entschwefelung durch Nachbehandlung mit Hilfe wasserstoffhaltiger aber Schwefelwasserstoff
freier Gase unterzogen.
Es sind auch Verfahren bekannt, bei denen Kalkstein (oder Dolomit) zusammen mit der Kohle in die Wirbelschicht eines
Entgasungs- oder Vergasungs-Reaktionsraumes eingeführt
wird, um in diesem Raum den entstehenden Schwefelwasserstoff
aufzunehmen.
Es sind auch Vorschläge bekannt, bei denen diese Stoffe getrennt vom Kohlenstaub in den Reaktionsraum eingeführt
werden. Gemeinsam haben sie aber den Nachteil, daß mit dem entstehenden Koks bzw. der noch kohlenstoffhaltigen
Asche Kalkstein und Dolomit mit abgeführt werden. Handelt es sich dabei um Verfahren, die im Kraftwerk eingesetzt
werden, wo also die noch kohlenstoffhaltige Asche oder der entstandene Koks im Dampferzeuger verbrannt werden
soll, so werden in diesem Dampferzeuger auch Kalkstein bzw. Dolomit oder ein wesentlicher Anteil davon
mit eingeführt. Sie führen zu Verschmutzungen im Dampferzeuger, die die Betriebssicherheit dieses Anlagenteiles
gefährden.
Man hat auch schon vorgeschlagen, innerhalb einer oder zweier, übereinander angeordneter Wirbelschichten die
Korngröße des eingeführten Kalksteins oder Dolomite
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gegenüber der des Kohlenstaubes so groß zu machen, daß
durch, Sichtung der entstandene Koksstaub von dem Dolomit
bzw. Kalkstein getrennt wird. Da bei allen Vorgängen, in
denen sich Pestkörper bewegenr"Abrieb entsteht, meist in
einer nicht oder nur sehr schlecht kontrollierbaren Weise, kommt auch bei diesen Vorschlägen noch so viel Zuschlagstoff
zusammen mit dem Koksstaub in den Feuerraum eines Dampferzeugers, daß auch hier die Verschmutzungserscheinüngen
unliebsame Folgen haben können.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt,
ein Verfahren aufzuzeigen, daß es ermöglicht, das bei der Schnellent- und/oder -teilvergasung von
Kohlenstaub anfallende Gas bei hohen Temperaturen so weit zu entschwefeln, daß es ohne Abkühlung wieder zum
Entgasungs- und/oder Teiivergasungsraum, daneben gegebenenfalls
auch z.B. zu einem Nachbehandlungsraum zur weiteren Entschwefelung von Koksstaub zurückgeführt
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zur weitgehenden
Entschwefelung von bei der Schnellent- und/oder -teilvergasung von Kohlenstaub anfallendem Gas vorgeschlagen,
bei dem nach Trennung von bei der Schnellent- und/oder Schnellteilvergasung entstandenem Koksstaub und
Gas der Teil der Gasmenge ohne vorherige Abkühlung in
mit Dolomit, Kalkstein oder wirkungsgleichen Stoffen gefüllten, periodisch durchströmten Reaktionsräumen
behandelt wird, der als Heiz- oder Trägergas im Reaktionsraum: zur Schnellent- und/oder -teilvergasung und/oder zur
weitgehenden Entschwefelung des Koksstaubes durch Nachbehandlung benötigt wird, während der Rest des heißen
Gases aus der Schnellent- und/oder -teilvergasung nach Abkühlung der normalen Gasreinigung zugeführt wird.
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-■er-
liecli der vorliegenden Erfindung wird nur der iPeil des
Gases mit der Temperatur, mit der er aus der Entgasung
und/oder Teilvergasung austritt, durch Eolonit, Kalkstein
o.a. behandelt, der als Heiz- oder Trägergas bei
der Ent- und Teilvergasung zur Nachbehandlung des vorentschwefelten
Koksstaubes oder als Gas zur Vasserstoffanreicheramg
in Gasen benötigt wird. Der Best geht unmitterbar
nach Abkühlung aur Gasreinigungsanlage, aus der
alle Nebenprodukte etc. aus dem Gas entfernt werden.
Die zur Behandlung des Gases notwendigen Zuschlagstoffe wer--:en defeei mit einer solchen Korngröße eingesetzt,
daß die Behandlung in ruhender oder bewegter ßehüttung, in einer Wirbelschicht oder während des pneumatischen
Transports durch das zu behandelnde Gas selbst erfolgen kann, ITachgeschaltet ist, insbesondere bei den beiden
letzten Verfahrensweisen, ein Abscheider zur Trennung von Gas und Dolomit etc.
Da Dolomit, Kalkstein u.a. regenerierbar sind, wird im
weiteren Ausbau der Erfindung vorgeschlagen, die mit Zuschlagstoffen gefüllten Behandlungsräume zumindest
doppelt auszuführen, um nach Sättigung der Zuschlagstoffe in einem Behandlungsraum das strömende Gas auf einen
zweiten umschalten zu können, so daß im ersten Behandlungsraum die Regenerierung des gesättigten Zuschlagstoffes
erfolgen kann.
Das zu behandelnde Gas sollte auf H-^S VoI.SS-Gehalte
von ca. 0,1 % und weniger entschwefelt werden. Es ist nicht notwendig, andere im Gas enthaltene Stoffe zu
entfernen.
Die vorgeschlagene Erfindung läßt sich auch auf anderen
Gebieten einsetzen, z.B. dort, wo bei der Schnellentgasung und/oder -teilvergasung erzeugter Koksstaub zur weiteren
Entschwefelung noch nachbehandelt werden soll. Bei dieses
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Verfahren wird Koksstaub aus der Schnellentgasung und/oder
-teilvergasung zur weiteren Entschwefelung bei Temperaturen,
die im allgemeinen zwischen 800 0C und 950 0C liegen,
noch weiter mit wasserstoffhaltigen Gasen über eine Zeit bis zu max. 2 Stunden behandelt. Als Behandlungsgas könnte
auch hier das unmittelbar nach der Trennung von Gas und Koksstaub mit Dolomit, Kalkstein o.a. behandelte Gas
eingesetzt werden, damit praktisch mit der Temperatur, mit der es aus dem Etat- und/oder Teilvergasungsvorgang
austritt, in den Behandlungsraum zur Nachentschwefelung eingesetzt werden kann.
Die Vorteile der Erfindung sind:
Einsparung von Wärmeverlusten durch Rückführung mindestens eines Teiles des bei der Schnellent-
und/oder -teilvergasung erzeugten, vom erzeugten Koksstaub getrennten und von HpS weitgehend
befreiten Gases in den Entgasungs- und/oder Teilvergasungsraum mit annähernd gleicher Temperatur
wie beim Austritt,
Einsparung von Kosten für Kühl- und Aufheizapparaturen,
mögliche Verwendung des vom Schwefelwasserstoff gereinigten Gases neben dem Verfahren
zur Schnellentgasung und -teilvergasung auch z.B. bei den Verfahren zur Nachbehandlung
von bei der Sehn ellentgasung und/oder
-teilvergasung erzeugtem Koksstaub zur weitgehenden Entschwefelung oder zu sonstigen
Anwendungsgebieten hoher Temperatur.
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Claims (3)
1. Verfahren zur weitgehenden Entschwefelung von bei der
Schnellent- und/oder -teilvergasung von Kohlenstaub anfallendem Gas, dadurch gekennz
e ichn et, daß nach Trennung von bei der
Schnellent- und/oder Schnellteilvergasung entstandenem Koksstaub und Gas der Teil der Gasmenge ohne vorherige
Abkühlung in mit Dolomit, Kalkstein oder wirkungsgleichen Stoffen gefüllten, periodisch durchströmten Reaktionsräumen
behandelt wird, der als Heiz- oder Trägergas im Reaktionsraum zur Schnellent- und/oder -teilvergasung
und/oder zur weitgehenden Entschwefelung des Koksstaubes durch Nachbehandlung benötigt wird, während
der Rest des heißen Gases aus der Schnellent- und/oder -teilvergasung nach Abkühlung der normalen
Gasreinigung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
ζ eichn et, daß jeweils zwei mit Dolomit, Kalkstein oder wirkungsgleichen Stoffen gefüllte
Reaktionsräume parallel geschaltet sind, wobei der eine Raum vom zu entschwefelnden Gas durchströmt und
dabei die Schwefelverbindungen auf Dolomit etc. übertragen
werden, während im anderen Raum die zuvor aufgenommenen Schwefelverbindungen abgetrieben werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch g e k e η η ζ e i c h η et, daß die Korngröße des
Dolomitsetc. so gewählt ist, daß im Reaktionsraum zur
Entschwefelung des Gases die Behandlung in ruhender
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ORIGINAL INSPECTED
oder bewegter Schüttung, in einer Wirbelschicht oder während des pneumatischen Transportes durch
das zu behandelnde Gas durchgeführt wird, und nach der Behandlung des Gases in einem Abscheider
eine Trennung von behandeltem Gas und gegebenenfalls von vom Gas mittransportiertem Dolomit etc. erfolgt.
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