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Zylindrischer Bürstenkörper
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Die Erfindung betrifft einen zylindrischen Bürstenkörper aus Kunststoff
mit über den Umfang verteilten Bohrungen zur Aufnahme von Borsten- bzw. Haarbüschelkränzen
und zwischen den Kränzen eingelegtem Textilmaterial, wobei der Bürstenkörper eine
sich konisch verjüngende Axialbohrung aufweist.
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Zylinderbürsten sind bereits bekannt, bei denen beispielsweise ein
Bürstenkörper aus Holz in seiner Umfangsfläche mit radial angeordneten Bohrungen
versehen ist, in denen die Enden der Borsten-bzw. Haarbüschel eingesetzt und verleimt
sind. Solche Bürsten haben den Nachteil, daß das Holz dazu neigt, bei den hohen
Beanspruchungen, denen es beim Gebrauch der Bürste ausgesetzt ist, längs der Faser
zu reißen. Bei solchen Bürsten werden häufig zwischen den benachbarten Borsten-
bzw. Haarbüschelkränzen textile Gewebelagen, wie z.B. aus Leinwand oder Kattun,
um die Bürstenkörper herumgelegt. Die Gewebelagen werden dann mit den Büscheln vernäht
und auf diese Weise fixiert. Bürsten dieser Art, welche somit aus verschiedenen
Stoffen
zusammengesetzt sind, finden Verwendung in den verschiedensten Zweigen der Industrie,
zum Polieren und Putzen im Schmuckwarengewerbe sowie in der Zanntechnik, z.B. bei
der Herstellung von künstlichen Gebissen usw.
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Die Herstellung solcher Bürsten ist kompliziert, das Einsetzen und
Vernähen der Gewebeeinlagen ist aufwendig und daher teuer.
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Eine rationelle automatische Verfahrensweise kommt nicht in Frage.
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Die GB-PS 995 323 beschreibt eine zylindrische Bürstennabe aus Kunststoff
mit einer sich konisch verjüngenden Axialbohrung und einer sich parallel dazu auf
einen Teil der Länge der Nabe erstreckenden Ausnehmung, wobei im Umfang zur Aufnahme
der Borsten Löcher vorhanden sind. Das Problem einer einfacheren Herstellungsweisebei
Verwendung von Textileinlagen ist bei einem solchen Bürstenkörper auch nicht gelöst.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen zylindrischen
Bürstenkörper so auszubilden, daß Leinwand, Kattun oder sonstige Gewebelagen zwischen
die Borsten- bzw. Haarbüschelkränze ohne Schwierigkeiten und ohne Näharbeit eingesetzt
werden können, und daß der Herstellungsprozeß zum großen Teil automatisch unter
Verwendung einer Borsteneinziehmaschine und Reduzierung der Handarbeit auf ein Mindestmaß
ablaufen kann.
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Bei einem zylindrischen Bürstenkörper der gattungsmäßig einleitend
bezeichneten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Bürstenkörper
zwei- oder mehrteilig ausgebildet ist und zumindest aus zwei mit an ihrer Innenseite
angeformten, segmentartigen Klauen ineinandergreifenden, vorzugsweise auf ihrem
Umfang mit in Bohrungen sitzenden Borsten- bzw.
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Haarbüschelkränzen versehenen Scheiben gleichen Durchmessers besteht,
wobei das Textilmaterial in der Fuge bzw. in den Fugen zwischen den Scheiben fest
eingeklemmt ist.
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Bei dieser Ausbildung des Bürstenkörpers ist es ohne weiteres möglich,
die Borsten- bzw. Haarbüschel mit einer automatischen Borsteneinziehmaschine in
die Scheiben einzusetzen und das Einlegen des Gewebematerials in einfachster Weise
beim Zusammenfügen der Scheiben durch Einspannen der Gewebelagen in die sich bildende
Fuge bzw. Fugen vorzunehmen, so daß das lästige Vernähen gänzlich entfällt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung können bei einem dreiteiligen
Körper die ineinandergreifenden Klauen der Scheiben einen zylindrischen Nabenkörper
bilden, auf dem zwischen den Scheiben ein auf dem Umfang vorzugsweise gleichfalls
mit einem Borstenbüschel kranz besetzter Ring sitzt, dessen Durchmesser demjenigen
der Scheiben entspricht, wobei das Textilmaterial in den Fugen zwischen dem Ring
und den beiden Scheiben eingeklemmt wird. In entsprechender Weise können mehrere
solcher Ringe vorgesehen sein, so daß auf diese Weise zwischen jedem Borstenbüschelkranz
und dem benachbarten Kranz eine Textileinlage in die Fuge zwischen den entsprechenden
Ringen bzw. zwischen einer Scheibe und dem benachbarten Ring beim Zusammensetzen
des Körpers eingeklemmt werden kann.
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Natürlich müssen nicht alle Ringe und beide Scheiben mit Borsten-oder
Haarbüschel kränzen versehen sein. Dies steht im Ermessen des Herstellers und wird
von der beabsichtigten speziellen Verwendung der Bürste abhängig sein.
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Vorzugsweise greifen die Klauen der beiden Scheiben in der Art einer
Klauenkupplung ineinander ein, und zwar können die Klauen konzentrische Segmente
bilden, die in die Lücken zwischen den segmentartigen Klauen an der anderen Scheibe
genau passen. Vorteilhafterweise können dann die Ringe in einem drei- oder mehrteiligen
Körper mit einer Klaue einer der Scheiben verkeilt sen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Erfindungsmerkmal besitzen die Scheiben
konisch sich verjüngende Achsbohrungen, die derart ausgebildet sind, daß sie nach
Zusammensetzen der einzelnen Teile zu einem einheitlichen Körper fluchten und eine
sich kontinuierlich verjüngende Bohrung von einem Ende zum anderen des Bürsten körpers
bilden. Dies erleichtert die Montage der Zylinderbürste auf einer Antriebswelle.
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Diese und weitere vorteilhafte Merkmale sowie Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus der folgenden, beispielsweisen Beschreibung einer in der Zeichnung
abgebildeten Ausführungsform der Erfindung. Dabei zeigt: Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung der beiden Scheiben eines zylindrischen Bürstenkörpers nach der Erfindung
und Fig. 2 einen Axialschnitt eines erfindungsgemäßen dreiteiligen Bürstenkörpers.
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Figur 1 zeigt eine Scheibe 1 mit einer größeren Anzahl von in ihrer
Umfangsfläche vorgesehenen Bohrungen 7 zur Aufnahme der Enden einer entsprechenden
Anzahl von Borstenbüscheln. Die Scheibe ist axial von einer sich konisch verjüngenden
Bohrung 3 durchsetzt und besitzt auf ihrer Innenseite drei segmentartige Klauen
5, die so ausgebildet sind, daß sie in die Lücken zwischen drei entsprechende segmentartige
Klauen 2 an der Innenseite einer zweiten Scheibe 4 in der Art einer Klauenkupplung
eingreifen können. Die zweite Scheibe 4 ist in gleicher Weise mit um den Umfang
verteilten Bohrungen für die büschelweise Befestigung von Borsten versehen und besitzt
ebenfalls eine sich konisch verjüngende axiale Bohrung 6, die mit der Bohrung 3
fluchtet und deren Fortsetzung bildet, wenn die beiden Scheiben unter Eingriff ihrer
Klauen zusammengesetzt worden sind.
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Aus Figur 2 ist zu ersehen, daß beim Zusammensetzen der beiden Scheiben
die ineinandergreifenden Klauen eine zylindrische Umfangsfläche bzw. Nabe von gegenüber
den Scheiben geringerem Durchmesser bilden. Ein Ring 8 mit einer dem Durchmesser
dieser Mantelfläche bzw. Nabe entsprechenden zentralen Durchbrechung lo ist dazu
bestimmt, beim Zusammensetzen der Scheiben zwischengefügt und auf die von den Klauen
2 und 5 gebildete Nabe aufgesetzt zu werden.
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Dieser Ring 8 besitzt ebenfalls um den Umfang verteilte Bohrungen
7 zur Aufnahme weiterer Borstenbüschel. Dabei ist zu bemerken, daß die umfangseitigen
Bohrungen in den beiden Scheiben geringfügig aus der radialen Richtung einwärts
auf die mittlere ringförmige Scheibe zu geneigt sind, und zwar sind vorzugsweise
die Bohrungen in den Scheiben so zueinander versetzt und der Ring in der Mitte derart
auf der Nabe justiert, daß die Spitzen aller Borstenbüschel gegenseitig auf Lücke
stehend ineinandergreifen. Andererseits wäre es natürlich ebensogut möglich, sämtliche
Umfangsbohrungen genau radial oder in irgendeiner anderen für einen speziellen Zweck
geeigneten Weise anzuordnen.
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Aus Figur 2 ist ferner ersichtlich, daß zwischen gegenüberliegenden
Flächen der Scheibe 1 und des Ringes 8 sowie zwischen letzterem und der anderen
Scheibe 4 je eine Fuge 9 entsteht. In diese Fugen werden Gewebelagen aus Leinwand
oder Kattun eingelegt und beim Zusammenschließen des Bürstenkopfes fest eingeklemmt,
indem die Stirnflächen der Klauen 2 und 5 gegen die Innenflächen der gegenüberliegenden
Scheibe festgezogen werden. Auf diese Weise entsteht ein Polierkopf mit jeweils
einer Lage Kattun zwischen zwei benachbarten Borsten kränzen.
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Vorzugsweise wird der Ring 8 mit einer der Scheiben z.B. mit der Scheibe
4, festvverkeilt. Zu diesem Zweck kann in den Durchbruch durch den Ring 8 ein Keil
loa eingesetzt sein, der sich zwischen benachbarte Flächen der Klauen 5 einschiebt.
Um dies möglich zu machen, ist der Radius der gleichfalls zwischen diese Flächen
eingreifenden Klaue 2a der Scheibe 1 radial entsprechend etwas verkürzt. Gegebenenfalls
können die äußeren Stirnflächen der beiden
Scheiben 1 und 4 je mit
einer Vertiefung versehen sein, wie dies in Figur 2 bei 11 gezeichnet ist. Die Scheiben
und der Ring 8 werden vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt.
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Bei der Herstellung der fertigen Bürste werden die Teile des Bürstenkörpers
mit einem Klebstoff überzogen, so daß sich dieselben beim Zusammensetzen sofort
fest zu einem widerstandsfähigen einheitlichen Körper verbinden.
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Es leuchtet ein, daß bei einem Bürstenkörper der erfindungsgemäßen
Art das Einsetzen der Borstenbüschel in die Bohrungen 7 vorteilhafterweise auf einer
automatischen Borsteneinziehmaschine erfolgen kann und daß das Zusammensetzen und
Verleimen der Bürstenkörperteile unter Einklemmen der Gewebelagen dann keine zusätzlichen
Schwierigkeiten bereitet und gegebenenfalls mit dem Einsetzen der Borstenbüschel
in einem Arbeitsgang erfolgen kann. Ein Vernähen des Gewebematerials mit den Borsten
kann jedenfalls gänzlich entfallen.