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Zusammenfaltbares Dach
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Die Erfindung betrifft ein zusammenfaltbares Dach, insbesondere zur
Absicherung von Baustellen gegen Witterungseinflüsse wie z.B. Regen, Sonne, Frost
usw. mit drei längenveränderlichen, in einem Punkt zusammenlaufenden Stützen sowie
einem an diesem Punkt aufgehängten Schirm von kegelförmiger Gestalt.
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Die meisten Bauarbeiten finden im allgemeinen unter freiem Himmel
statt, so daß sowohl Bauwerk als auch die dort tatigen Menschen den Unbilden der
Witterung schutzlos preisgegeben sind.
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Um die meist ungünstigen Einflüsse der Witterung abzuschwächen, ergreift
man bisweilen bestimmte Maßnahmen. So ist es allgemein üblich, daß meist unvollendete
Bauwerk durch Abdecken mit Folien und Planen gegen Regen und Frost zu schützen oder
bei sehr starker Sonnenbestrahlung die besonders empfindlichen, also die in der
Aushärtung begriffenen Teile des Bauwerkes zusätzlich mit Wasser zu befeuchten.
Einen zufriedenstellenden Schutz gegen Witterungseinflüsse könnte man dadurch erreichen,
daß man die Baustelle mit einem Zelt hinreichender Größe überdacht, welches nach
Beendigung der Bauarbeiten abgebaut und anderweitig wieder verwendet werden kann.
Da die Planen des Zeltes jedoch über Seile gespannt und mit Häringen im Boden fixiert
werden müssen, wird der Zugang zum eigentlichen Bauwerk innerhalb des Zeltes sehr
stark eingeschränkt und behindert.
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Die Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, eine Vorrichtung
zum Schutz von insbesondere Baustellen gegen
Witterungseinflüsse
zu schaffen, welche leicht auf-und abgebaut werden kann, wieder verwendbar ist und
den Zugang zur Baustelle nicht nennenswert behindert.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an dessen Unterrand
eine mit einer unter Druck stehenden Flüssigkeit füllbarer Schlauch befestigt ist.
Dieser Schlauch erfüllt eine doppelte Funktion. Einerseits dient er der Ansteifung
des zusammenfaltbaren Daches, was es notwendig macht den Schlauch entsprechend auszulegen,
so daß eine Flüssigkeit entsprechenden Druckes eingefüllt werden kann. Beispielsweise
ist bei einem Radius des Daches von 70m und einer Kegelhöhe von 5m sowie einem Schlauchdurchmesser
von 30cm der erforderliche Druck etwa 4 atU. Andererseits dient der Schlauch dazu,
dem Dach ein entsprechendes Gewicht zu verleihen, damit es auf den längenveränderlichen
Stützen fest aufsitzt sowie gegen äußere Einflüsse wie z.B. Wind und Regen recht
unempfindlich wird. Damit übernimmt der am Unterrand des zusammenfaltbares Daches
befestigte und mit unter Druck stehender Flüssigkeit gefüllte Schlauch alle die
Funktionen, welche die Spannseile beim Zeltbau erfüllen, nämlich Straffung der Planen
und Stabilisierung der gesamten Konstruktion. Demgegenüber bietet jedoch die vorliegende
Erfindung den großen Vorteil, daß durch die Nichtverwendung von Spannseilen od.
dgl. weiterhin der freie Zugang unter das Dach, und damit also zur Baustelle, gewährleistet
bleibt.
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Der Aufbau erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Dach durch Füllen des
Schlauches mit der unter Druck stehenden Flüssigkeit, und
kann somit
sehr viel rascher durchgeführt werden als es bei Verwendung von Spannseilen möglich
wäre. Das Füllen des Schlauches selbst erfolgt im allgemeinen über eine Pumpe, die
aus einem Flüssigkeitsbehälter versorgt wird. Es empfiehlt sich die im Schlauch
befindliche Flüssigkeit über Nacht abzulassen, wodurch dann das eigentliche zusammenfaltbare
Dach auf die Stützen zu liegen kommt und somit eine Verkleinerung der dem Wind dargebotenen
Angriffsfläche bewirkt. Dieses Ablassen der Flüssigkeit aus dem Schlauch erfolgt
zweckmäßigerweise in den Flüssigkeitsbehälter zurück.
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Die Erfindung schlägt vor, als Flüssigkeit Wasser zu verwenden.
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Dieses Medium ist sehr preiswert und steht darüberhinaus an jeder
Baustelle zur Verfügung. Bei der Verwendung von Wasser besteht die große Gefahr,
daß bei Außentemperaturen unterhalb des Gefrierpunktes dieses Medium im Schlauch
ausfriert und somit nicht mehr abgelassen werden kann. Deshalb schlägt die Erfindung
vor, allen Flüssigkeiten, bei denen die Gefahr des Ausfrierens gegeben ist, also
insbesondere z.B. Wasser, ein Frostschutzmittel zuzusetzen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß der Schirm ein Loch als Lücke für die Kranbedienung aufweist.
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Dieses Loch des Schirmes ist zweckmäßigerweise von eiförmiger Gestalt,
was eine optimale Übertragung der Kräfte zur Spannung des Daches bewirkt.
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Ferner sieht die Erfindung eine Abdeckplane für das Loch vor.
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Diese soll dann Benutzung finden, wenn das Loch z.E. für die Andienung
durch einen Kran nicht benutzt wird und der ungeschützte Bereich unter diesem Loch
nicht über eine Stelle gedreht werden kann, die des Schutzes gegen Witterungseinflüsse
nicht bedarf.
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In Ausbildung der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, die Länge des
Loches so zu wählen, daß diese annähernd gleich dem Radius des Daches ist.
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Die Erfindung sieht ferner vor, den Schirm drehbar zu lagern.
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Dadurch wird es möglich, das Dach auch nach dem Aufbau in der gewünschten
Weise nachträglich zu justieren. Dies ist von Bedeutung vor allem dann, wenn im
Schirm ein Loch vorgesehen ist, durch das ein Kran hindurchgreift. Auf diese Weise
kann durch Drehen des Schirmes das Loch jeweils über die Stelle gelegt werden, auf
die Lasten abzusetzen sind. Hiernach kann das Loch wieder auf eine Stelle zurückgedreht
werden, die des Witterungsschutzes nicht bedarf.
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Die Befestigung des Schirmes kann dadurch erfolgen, daß das obere
Ende einer Stütze eine vertikal nach oben gerichtete Nase angeformt ist und auf
welche der Schirm mit seinem Mittelpunkt aufgelegt wird. Bei entsprechender Formung
der Nese ist auch in diesem Fall eine drehbare Lagerung des Schirmes möglich.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, in der Schirmmitte eine Metallkappe
anzubringen, mit welcher der Schirm auf den durch die zusammenlaufenden Stützen
gebildeten Punkt aufgelegt wird, ohne
daß es aufgrund des Eigengewichtes
des Schirmes zum Durchstanzen des Daches kommt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Daches in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Ausführungsform der Erfindung in Draufsicht; Fig. 3 eine Befestigung
des Schirmes auf den Stützen in vergrößertem Maßstab.
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Das in Figur 1 gezeigte zusammenfaltbare und kegelförmige Dach 1 ist
aus einer Vielzahl von Segmenten 2 auigebaut und weist einen an seinem Unterrand
befestigten Schlauch 3 auf.
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Das Gewicht des Daches 1 wird getragen durch die in der Kegelspitze
4 angreifenden Stützen 5a, 5b, 5c, welche an ihrem oberen Ende miteinander verbunden
sind und auf diese Weise ein Dreibein bilden. Diese Stützen 5a, 5b, 5c sind gegeneinander
beweglich und längenveränderlich, so daß sie dem jeweiligen Baugrund gut angepaßt
werden können. Im Dach 1 ist ein eiförmiges Loch 6 angebracht, dessen in radialer
Richtung verlaufende Längsachse nahezu gleich dem Radius des Daches 1 ist. Der Schlauch
3 wird über eine Pumpe 7, welche aus einem Flüssigkeitsbehälter 8 versorgt wird,
mit einer unter Druck stehenden Flüssigkeit gefüllt. Ebenso kanne im Schlauch 3
befindliche Flüssigkeit wieder in den Flüssigkeitsbehälter 8 abgelassen werden.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Daches 1 z.B. auf
einer Baustelle,
befindet sich das eigentliche Bauwerk innerhalb der durch deXl Schlauchrand gebildeten
Peripherie des Schirmes und es kann auch bei größeren Bauwerken dieser Rand überschritten
werden, so daß sich nur der Bauwerksteil im Schutze des Schirmes befindet, an dem
zur Zeit gearbeitet werden soll.
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In Figur 2 ist das erfindungsgemäße Dach 1 in Draufsicht gezeigt.
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Das kegelmantelförmige Dach 1 ist an seinem unteren Rand durch einen
kreisförmigen, mit einer unter Druck stehenden Flüssigkeit gefüllten Schlauch 3
begrenzt. Die Zuführung der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter über die Pumpe
ist in dieser Darstellung nicht gezeigt. Im Dach 1 befindet sich ein eiförmiges
Loch 6, welches als Lücke für die Kranbedienung dient. Die eiförmige Gestalt des
Loches 6 empfiehlt sich deshalb, weil dann die im Dach 1 wirkenden und durch den
mit einer unter Druck stehenden Flüssigkeit gefüllten Schlauch hervorgerufenen Spannungen
am besten übertragen werden. Das Gewicht des Daches 1 wird durch Abstützen der Kegelspitze
4 durch die drei, nach Art eines Dreibeins zusammenwirkenden Stützen 5a, 5b,5c getragen.
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Dieses Abstützen läßt sich durch den in Figur 3 vergrößert gezeigten
Ausschnitt besser erkennen. Die beiden eingezeichneten längenveränderlichen Stützen
5a, 5b sowie die nicht sichtbare Stütze 5c sind über einen Stift 9 an ihrem obigen
Ende miteinander verknüpft. An eine der Stützen, im vorliegenden Fall ist es die
Stütze 5b, ist eine vertikal nach oben gerichtete Nase 10 angeformt. Uber diese
Nase 10 ist die Kegelspitze 4 des kegelförmigen Daches 1 übergestülpt. Bei vorliegendem
Beispiel
ist die Kegelspitze 4 als Metallkappe 1 ausgebildet, was
durch die Berandung 11 angedeutet wird. Diese MeXllkappe 1 ist geeignet, die Kegelspitze
4 des Daches 1 so zu verstärken, daß sie, ohne Schaden zu nehmen, auf die Nase 1o
aufgelegt werden kann. Den unteren Rand des kegelförmigen Daches 1 begrenzt der
Schlauch 3, an dem im vorliegenden Fall ein Seil 14, das der Windverankerung des
erfindungsgemäßen Daches dient, befestigt ist.
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L e e r s e i t e