DE2656288A1 - Brennofen fuer dental-keramische arbeiten - Google Patents
Brennofen fuer dental-keramische arbeitenInfo
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Description
VON KREISLER SCHONWALD MEYER EISHOLD FUES VON KREISLER KELLER SELTING
PATENTANWÄLTE Dr.-Ing. von KrnisIcM i 1973
Dr.-In'j. K. Sdiönwrjld, Köln
Di.-Incj. TIi. Mi.'yiM, Köln
Dr.-Iny. K. W. i islioltJ, Had Soden
Dr. J. F. Γiji-s, Köln
Dipl.-CliKin. Alcl· von Kreislur, Köln
Dipl.-Clu.-m. Carola Kt.-Iler, Köln
Dipl.-Ing. G. Soilir.y, Köln
5 Köln ι 10.1".I976 Sch/Sd
S ΛΜ HAUHΙ-ΛΙINHOF
Vita Zahnfabrik H. Rauter KG, 7880 Säckingen/Hochrhein
Brennofen für dental-keramische Arbeiten
Die Erfindung bezieht sich auf einen Brennofen für dentalkeramische Arbeiten mit einer Brennmuffel zum Erhitzen des
dental-keramischen Brenngutes auf Brenntemperatur der keramischen Masse.
Die bekannten dental-keramischen Brennofen weisen für die
Heizmuffel elektrische Widerstands-Wärmequellen auf, bei denen Drähte aus hochschmelzenden, oxydationsfreien Legierungen
durch Anlegen einer elektrischen Spannung zum Glühen gebracht werden. Das Strahlungsmaximum einer Widerstands-Heizquelle
liegt im allgemeinen bei einer Wellenlänge von ca. 6 bis 8 /um. Bei diesen bekannten dental-keramischen Brennofen, bei denen
der Ofenraum auf die erforderlichen Temperaturen von ca. 900 bis 1100° C aufzuheizen ist, kann eine gewisse Brennzeit nicht
unterschritten werden, weil das Brenngut mittels der Wider-
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stands-Heizmuffei behutsam von der Oberfläche bis ins Innere
gleichmäßig erhitzt werden muß, damit die Oberfläche
des keramischen Brenngutes nicht schon sintert, bevor durch die Evakuierung des Ofenraumes die keramische Masse von Gaseinschlüssen
frei gex-jorden ist; denn diese vermögen durch
eine schon gesinterte Oberfläche nicht mehr hindurchzudringen und ergeben das ästhetische Aussehen störende, trübende
Bläschen. Eine Brennzeit von etwa 12 bis 15 Minuten ist auch
deshalb erforderlich, um zu vermeiden, daß, bedingt durch die Konvektionsverzogerung, das Innere des Brenngutes noch
nicht ausreichend durchgesintert ist, während die Oberfläche der Gefahr ausgesetzt ist, überbrannt zu werden. Ferner ist
bei der Widerstands-Heizmuffel beim Aufbrennen keramischer Massen auf Kronen- und Brückengerüste aus Metall die Haftung
zwischen Metall und Keramik, obwohl sie immer wieder verbessert werden konnte, ein Gefahrenpunkt geblieben, besonders
bei der Verwendung von HE-Metall. Wirklich gute Ergebnisse
lassen sich nur bei einer sorgfältigen Abstimmung der Keramik auf ein bestimmtes Metall oder umgekehrt erzielen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Brennofen für dentalkeramische
Arbeiten zu schaffen, bei dem die Erhitzung der Keramikmasse nahezu gleichzeitig an der Oberfläche und in der
Tiefe derselben vor sich geht und die Haftung zwischen Keramik und Metall unabhängig von bestimmten Metallen sicherer
als bisher ist. Der Brennofen der anfangs genannten Art zeichnet sich gemäß der Erfindung durch eine kurzwellige Infrarotstrahlen
erzeugende Wärmequelle aus. Vorzugsweise dient als Wärmequelle ein Quarzinfrarotstrahler mit Wellenlängen von
etwa 0,7 bis 1,5 ,um.
Durch die Benutzung von Wärmequellen mit kurzwelligen Infrarotstrahlen in den genannten Bereichen werden die inneren
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Schichten der zu brennenden Keramik unmittelbar zugleich
mit den äußeren Schichten durch die Strahlung erwärmt. Dadurch wird ausgeschlossen, daß während des Brennvorgangs
innerhalb der Keramik nennenswerte Temperaturgefälle auftreten können, die sich auf das Gefüge des Brenngutes negativ
auswirken wurden. Die aufgetragenen dental-keramischen Massen werden über ihre gesamte Schichtstärke praktisch
zugleich aufgeschmolzen, was das Entweichen der Reaktionsgase aus dem Brenngut erleichtert und eine kürzere
Brennzeit und eine vereinfachte Brennführung erlaubt, so daß am Ende des Brandes 'ein nahezu blasen- und gispenfreies
Brennprodukt vorliegt. Es ergibt sich eine sichere Durchführung des Brennvorganges und eine qualitative Verbesserung
der gebrannten Keramik. Die Quarzglasmuffel ermöglicht eine bedeutend gleichmäßigere Strahlungsintensität, so daß
das Brennprodukt allseitig homogener aufgeschmolzen wird.
Das Brennen der keramischen Massen mit Hilfe von Infrarot-Quarzstrahlern
u.dgl. führt im Bereich der Aufbrennkeramik, d.h. beim Aufbrennen keramischer Massen auf Kronen- und
Brückengerüste aus Metall, zu einem weiteren wesentlichen Vorteil. Es hat sich gezeigt, daß durch die gleichmäßige
Erhitzung des Brenngutes bis in die volle Tiefe desselben hinein eine wesentlich bessere Haftung zwischen Metall und
Keramik erzielt wird. Das Entstehen einer unerwünscht starken Oxydschicht, die die Haftung beeinträchtigen kann,
wird vermieden. Auch Kombinationen einer bestimmten Keramikmasse mit einer darauf nicht exakt abgestimmten Aufbrennlegierung
ergeben eine gute Haftung. Man ist unabhängiger in der Wahl des zu verwendenden Metalles. Auch die
Verarbeitung von NE-Metallen wird unkritisch in bezug auf
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die Haftung zu der Keramikmasse.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht die das Brenngut aufnehmende Heizmuffel aus hochhitzebeständigem
und strahlendurchlässigem Material. Als ein solches Material ist vor allem Quarzglas geeignet. Eine Quarzglasmuffel erlaubt
gegenüber dem bisher verwendeten Steinfutter ein wesentlich saubereres Arbeiten. Außerdem zeichnet sich Quarglas
durch ein geringes Gewicht aus. Die Muffel aus Quarzglas od.dgl. führt zu einer gleichmäßigen Wirkung der
Strahlung bei wesentlich kürzeren Wellenlängen als bisher unter gleichmäßiger Erhitzung der Keramik in der gesamten
Dicke.
Die Infrarotstrahler sind zweckmäßig über den Umfang der Muffel verteilt angeordnet. Hierbei können die Infrarotstrahler nur über den oberen Muffelumfang bis etwa zur Höhe
des das Brenngut aufnehmenden Tisches vorgesehen sein. Es ist auch möglich, daß die Infrarotstrahler rings um den
Muffelumfang verteilt vorgesehen werden, d.h. also auch
von unten auf das Brenngut wirken. In diesem Fall soll der Brenntisch ebenfalls aus hochhitzebeständigem und strahlendurchlässigem
Material gebildet sein.
Die Infrarotstrahler sind zweckmäßig von einer Abdeckung umgeben. Diese kann als Reflektor ausgebildet sein. Es kann
aber auch jeder Infrarotstrahler bzw. jede Strahlergruppe mit einem Reflektor versehen sein. Der Reflektor kann jede
geeignete Querschnittsform erhalten. Der Reflektor kann - im Querschnitt gesehen - kreisbogenförmig und/oder in der
Form eines offenen Trapezes ausgebildet sein. Die Querschnittsgestaltung des Reflektors kann aber auch einen parabolischen
oder elliptischen Verlauf od.dgl. aufweisen.
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Ir
Für die Schaffung einer Unterdruckatmosphäre in der Muffel kann diese mittels eines hohlen Anschlußstutzens an eine
Unterdrückquelle od.dgl. angeschlossen sein.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines dental-keramischen Brennofens gemäß der Erfindung im Längsschnitt und
im Schema.
Fig. 2 ist eine Stirnansicht auf den Brennofen der Fig. 1 bei abgenommenem Verschluß, schematiseh.
Der dental-keramische Brennofen 1 weist eine Heizmuffel 2 auf, die vorteilhaft rohrförmig gestaltet und an einer Seite
geschlossen sein kann. Die Muffel besteht aus hoehhitzebeständigem
und strahlendurchlässigem Material, vorzugsweise aus Quarzglas. Die Muffel 2 besitzt an einer Stirnseite 3
eine die Muffel abschließende Wand 4, die mit der Muffel
vorteilhaft aus einem Stück besteht. Die Quarzglasmuffel und die Quarzglaswand sind zweckmäßig miteinander verschmolzen.
Die andere Stirnseite 5 der Muffel ist die Beschiekungsseite. Sie kann durch einen Verschlußdeckel 6 verschlossen
werden. Die Muffel aus Quarzglas od.dgl. kann beispielsweise einen Durchmesser von etwa 80 mm und eine Länge von etwa
250 bis 350 mm, vorzugsweise etwa 300 mm besitzen.
Außerhalb der Muffel 2 sind Infrarotstrahler 7 in entsprechender Verteilung angeordnet, die sich über eine vorbestimmte
Länge der Muffel erstrecken. Vorteilhaft nehmen die Infrarotstrahler 7 etwa die halbe Länge der Muffel ein.
Die Infrarotstrahler 7 befinden sich zweckmäßig unter einer
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Abdeckhaube 9* die gegebenenfalls als Reflektor ausgebildet
sein kann. Vorteilhaft sind die Infrarotstrahler bzw. Strahlergruppen mit einem Reflektor 8 versehen, der jede geeignete
Querschnittsgestaltung aufweisen kann. Der Reflektor kann kreisbogenförmig bzw. U-förmig oder als offenes Trapez
ausgebildet sein. Vorteilhaft ist auch eine Querschnittsform, die parabolisch, elliptisch od.dgl. verläuft.
Die Heizmuffel 2 aus Quarzglas od.dgl. kann mit Füßen 10
und 11 ausgestattet sein. Hierbei können die Füße hohl sein und die Funktion eines Anschlußstutzens 11 zu einer Unterdruckquelle
12 übernehmen. Dabei soll der Anschlußstutzen ebenfalls aus einem hochhitzebestandigen und strahlendurchlässigen
Material, z.B. Quarzglas, bestehen. Statt des Fußes 10 kann die Muffel auch durch eine diese umfassende Schelle
abgestützt sein. Mit I3 ist ein Unterteil bezeichnet, in
dem sich eine Temperatursteuerung und weitere Regel- und Sehaltorgane befinden können.
In die Heizmuffel 2 kann ein mit dem Verschlußdeckel 6 verbundener
Brenntisch 14 eingefahren werden, der das Brenngut 15 trägt. Der Brenntisch besteht zweckmäßig aus Stangen und
einer auf diesen angeordneten Tischplatte. Der Brenntisch besteht vorteilhaft ebenfalls aus hochhitzebeständigem und
strahlendurchlässigem Material.
Infolge der großen Eindringtiefe der Infrarotstrahler wird das Brenngut I5 allseitig bei wesentlich kürzerer Brennzeit
als bisher gleichmäßig erhitzt und gebrannt. Hierbei wird die Keramikmasse in ihrer gesamten Stärke gleichzeitig aufgeschmolzen.
Die Muffel aus Quarzglas od.dgl. erlaubt die Anwendung eines verhältnismäßig höheren Unterdruckes als bisher.
Dadurch wird ebenfalls die Zahl der Bläschen im fertigen Brenngut verringert. Es läßt sich in kürzerer Zeit und in sicherer
Weise ein qualitativ gutes Brenngutgefüge erzielen.
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Claims (10)
1. Brennofen für dental-keramische Arbeiten mit einer Heizmuffel zum Erhitzen des dental-keramischen Brenngutes
auf Brenntemperatur der keramischen Masse, gekennzeichnet durch eine kurzwellige Infrarotstrahlen
erzeugende Wärmequelle.
2. Brennofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle ein Infjarot-Quarzstrahler mit Wellenlängen
von etwa 0,7 bis 1,5 pm ist.
3. Brennofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Brenngut (15) aufnehmende Heizmuffel
(2) aus hochhitzebeständigem und strahlendurchlässigem Material, z. B. Quarzglas, besteht, und daß außerhalb und
über den Umfang der Muffel verteilte Infrarotstrahler (7) angeordnet sind.
4. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarotstrahler über den oberen
Muffelumfang bis etwa zur Höhe des das Brenngut aufnehmenden Tisches (14) vorgesehen sind.
5. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarotstrahler (7) rings um
den Muffelumfang verteilt angeordnet sind, und daß der Brenntisch (14) aus hochhitzebeständigem und strahlendurchlässigem
Material gebildet ist.
6. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
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J,
gekennzeichnet, daß die Infrarotstrahler von einer
Abdeckung (9) umgeben sind, die als Reflektor ausgebildet sein kann.
7. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotstrahler (7), bezw.
Strahlergruppe mit einem Reflektor (8) versehen ist.
8. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor (8) im Querschnitt
kreisbogenförmig oder U-förmig bezw. trapezförmig gestaltet ist.
9. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor im Querschnitt parabolisch,
elliptisch od. dgl. ausgebildet ist.
10. Brennofen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Muffel (2) rohrförmig gestaltet
ist, und daß die Muffel (2) mittels eines hohlen Anschlußstutzens (11) an eine Unterdruckquelle (12) angeschlossen
ist.
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