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Lärmschutzwand
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Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand, insbesondere zum Lärmschutz
an Straßen, bestehend aus senkrecht angeordneten Hauptstützen, ggf. aus zwischen
den Hauptstützen vorgesehenen, senkrecht angeordneten Hilfsstützen, ggf. aus an
den Hauptstützen befestigten und ggf. mit den Hilfsstützen verbundenen Querstreben,
aus an den Hauptstützen und/oder ggf. an den Hilfsstützen und/oder ggf. an den Querstreben
befestigten Rückwandelementen, aus an den Hauptstützen und/oder ggf. an den Hilfsstützen
und/oder ggf. an den Querstreben und/oder an den Rückwandelementen
befestigten
Vorderwandelementen und aus zwischen den Rückwandelementen und den Vorderwandelementen
vorgesehenen schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörpern, z. B.
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aus Mineralwolle und/oder -fasern, wobei die Rückwandelemente vorzugsweise
als spundbohlenförmige Halbwellenprofile aus Asbestzement ausgeführt sind. (Solche
spundbohlenförmigen Halbwellenprofile werden z. B. von der Firma Eternit AG in Berlin
als "Eternit-Canaleta-Profile" hergestellt und vertrieben. Die "Eternit-Canaleta-Profile"
weisen ein zurückgesetztes Mittelteil, zwei sich daran unter einem spitzen Winkel
anschließende und rückwärts gerichtete Verbindungsteile, zwei sich daran anschließende,
parallel zu dem Mittelteil verlaufende und von dem Mittelteil weggerichtete Rückteile
und zwei unter einem spitzen Winkel an die Rückteile angeschlossene, nach vorne
gerichtete Seitenteile auf, die an ihren Enden nach außen abgebogen sind.) Bei der
bekannten Lärmschutzwand, von der die Erfindung ausgeht (vgl. die DT-PS 21 38 421),
sind die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper als ebene Mineralfaserplatten
ausgebildet und parallel zur Hauptebene der Lärmschutzwand angeordnet. Die Vorderwandelemente
sind als gelochte ebene Asbestzementplatten ausgebildet und ebenfalls parallel zur
Hauptebene der Lärmschutzwand angeordnet.
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Der mit der zuvor beschriebenen Lärmschutzwand erreichbare Lärmschutz,
also die erreichbare Schalldämmung, ist noch nicht zufriedenstellend.
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Lärmschutzwände haben ja zunächst die Funktion, vor der Lärmschutzwand
entstehenden Lärm so zu dämmen, daß hinter der Lärmschutzwand von dem vor der Lärmschutzwand
erzeugten Lärm nur noch wenig zu hören ist. Hinzu kommt aber noch, daß durch
die
Lärmschutzwand der Lärm vor der Lärmschutzwand nicht noch unerträglicher werden
soll. Daraus wird deutlich, daß Lärmschutzwände, die ganz oder überwiegend schallreflektierend
wirken, nicht brauchbar sind. Vielmehr wird eine weitgehende Schallabsorption verlangt.
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Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene
Lärmschutzwand so auszugestalten und weiterzubilden, daß eine noch bessere Schalldämmung
erreichbar wird, wobei "bessere Schalldämmung" eine relativ hohe Schalldämmung mit
relativ hoher Schallabsorption und relativ geringer Schallreflektion zum Inhalt
hat.
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Die erfindungsgemäße Lärmchutzwand, bei der die zuvor aufgezeigte
Aufgabe gelöst ist, ist zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß
die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper in ihrer Form zumindest
teilweise den Rückwandelementen angepaßt sind. Die Rückwandelemente der Lärmschutzwand,
von der die Erfindung ausgeht, und der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand sind keine
ebenen Platten, sondern räumliche Gebilde. Bei der Lärmschutzwand, von der die Erfindung
ausgeht, sind gleichwohl die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper
ebene Mineralfaserplatten. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei den schallabsorbierenden
und -reflektierenden Formkörpern der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand um räumliche
Gebilde, sind nämlich diese Formkörper in ihrer Form zumindest teilweise den als
räumliche Gebilde ausgeführten Rückwandelementen angepaßt.
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Im einzelnen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße
Lärmschutzwand auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft
erläutert werden soll.
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Die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper, die bei
der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand vorgesehen sind, weisen vorzugsweise ein parallel
zur Hauptebene der Lärmschutzwand verlaufendes Hauptteil und daran sich anschließende,
unter einen spitzen Winkel, vorzugsweise unter ca. 450 verlaufende Seitenteile auf,
- so daß die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper gleichsam trichterförmig
(mit rechteckigen Querschnittsflächen) ausgeführt sind.
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Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand ist
dadurch gekennzeichnet, daß die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper
ein Hauptteil sowie nur ein oberes, waagerecht verlaufendes Seitenteil und zwei
seitliche, senkrecht verlaufende Seitenteile aufweisen, - so daß also ein unteres,
waagerecht verlaufendes Seitenteil nicht vorhanden ist. Bei dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand ist bei den schallabsorbierenden und -reflektierenden
Formkörpern das untere Seitenteil weggelassen worden, so daß sich dort kein Wasser
sammeln kann. Überraschenderweise wird dadurch, also durch das Weglassen des unteren
Seitenteiles bei den schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörpern, die
erreichbare Schalldämmung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand nicht wesentlich
negativ beeinflußt.
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Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
und zwar auch losgelöst von den zuvor beschriebenen Maßnahmen, sind die Vorderwandelemente
in ihrer Form zumindest teilweise den schallabsorbierenden und -reflektierenden
Formkörpern (und damit auch den Rückwandelementen) angepaßt. Dabei können die Vorderwandelemente,
wie die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper, ein parallel zur Hauptebene
der Lärmschutzwand verlaufendes Hauptteil und daran sich anschließende,
unter
einen spitzen Winkel, vorzugsweise unter ca. 450 verlaufende Seitenteile aufweisen.
Im einzelnen können die Vorderwandelemente ein Hauptteil sowie ein oberes, waagerecht
verlaufendes Seitenteil, zwei seitliche, senkrecht verlaufende Seitenteile und ein
unteres, waagerecht verlaufendes Seitenteil aufweisen. Im übrigen empfiehlt es sich,
die Vorderwandelemente mit vorzugsweise allseitig vorgesehenen Befestigungsflanschen
zu versehen, so daß die Vorderwandelemente in einfacher Weise an den Hauptstützen
und/oder ggf. an den Hilfsstützen und/oder ggf. an den Querstreben befestigt werden
können.
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Im übrigen ist die mit der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand erreichbare
Schalldämmung natürlich auch stark von den für die schallabsorbierenden und -reflektierenden
Formkörper und von den für die Vorderwandelemente verwendeten Materialien abhängig.
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Eingangs ist bereits gesagt worden, daß die schallabsorbierenden und
-reflektierenden Formkörper z. B. aus Mineralwolle und/oder -fasern bestehen können.
Für die Vorderwandelemente empfiehlt sich die Verwendung von zementgebundener Holzwolle,
also ebenfalls von Material, das in erheblichem Maße auch schallabsorbierend wirkt.
Jedenfalls muß darauf geachtet werden, daß durch die Vorderwandelemente keine zu
starke Schallreflektion erreicht wird. Die Vorderwandelemente sollten deshalb zweckmäßigerweise
porös ausgeführt sein. Auch kann es unter Umständen für die erreichbare Schalldämmung
günstig sein, die Vorderwandelemente zu lochen.
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Schließlich geht eine weitere Lehre der Erfindung dahin, die schallabsorbierenden
und -reflektierenden Formkörper und die Vorderwandelemente mit Abstand voneinander
anzuordnen. Dadurch werden zwei Effekte erreicht. Einerseits wird insgesamt die
Schalldämmung
verbessert, und zwar um so mehr, je größer der Abstand zwischen den Vorderwandelementen
und den schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörpern ist. Andererseits
ist eine Hinterlüftung sichergestellt, so daß die schallabsorbierenden und -reflektierenden
Formkörper nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen und folglich nicht ihr Schallabsorptionsvermögen
durch zu große Feuchtigkeit verlieren.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht
eines Ausschnittes aus einer erfindungsgemäßen Lärmschutzwand, teilweise mit entfernten
Vorderwandelementen und entfernten schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörpern,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 längs der Linie II - II und
Fig. 3 einen Schnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 längs der Linie III - III.
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Die in den Figuren dargestellte Lärmschutzwand ist insbesondere für
den Lärmschutz an Straßen, z. B. an Autobahnen, bestimmt und besteht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus senkrecht angeordneten Hauptstützen 1, die in Fundamenten 2 verankert
sind, aus zwischen den Hauptstützen 1 vorgesehenen senkrecht angeordneten Hilfsstützen
3, aus an den Hauptstützen 1 befestigten Querstreben 4, aus an den Hauptstützen
1, den Hilfsstützen 3 und den Querstreben 4 befestigten Rückwandelementen 5, aus
an den Hauptstützen 1, den Hilfsstützen 3 und den Querstreben 4 befestigten
Vorderwandelementen
6 und aus zwischen den Rückwandelementen 5 und den Vorderwandelementen 6 vorgesehenen
schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörpern 7, die z. B.
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aus Mineralwolle und/oder -fasern bestehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Rückwandelemente 5 als spundb-ohlenförmige Halbwellenprofile aus Asbestzement
ausgeführt, die z. B.
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von der Firma Eternit AG in Berlin als "Eternit-Canaleta-Profile"
hergestellt und vertrieben werden. Die Rückwandelemente weisen ein zurückgesetztes
Mittelteil 8, zwei sich daran unter einem spitzen Winkel anschließende und rückwärts
gerichtete Verbindungsteile 9, zwei sich daran anschließende, parallel zu dem Mittelteil
8 verlaufende und von dem Mittelteil 8 weggerichtete Rückteile 1o und zwei unter
einem spitzen Winkel an die Rückteile 1o angeschlossene, nach vorne gerichtete Seitenteile
11 auf, die an ihren Enden nach außen gebogen sind. Im übrigen sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel noch schräge Abschottungen 12 vorgesehen, und zwar beidseitig
der Hauptstützen 1.
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Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, sind die schallabsorbierenden
und -reflektierenden Formkörper in ihrer Form teilweise den Rückwandelementen 5
angepaßt; Die schallabsorbierenden und -reflektierenden Formkörper 7 weisen nämlich
ein parallel zur Hauptebene der Lärmschutzwand verlaufendes Hauptteil 13 und daran
sich anschließende, unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise unter ca. 450 verlaufende
Seitenteile 14 auf. Im einzelnen weisen die Formkörper 7 ein oberes, waagerecht
verlaufendes Seitenteil 14, zwei seitliche, senkrecht verlaufende Seitenteile 14
und ein unteres, waagerecht verlaufendes Seitenteil 14 auf.
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Wie wiederum insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel die Vorderwandelemente 6 in ihrer Form teilweise den schallabsorbierenden
und -reflektierenden
Formkörpern 7 (und damit auch den Rückwandelementen
5) angepaßt.
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Die Vorderwandelemente 6 weisen, den Rückwandelementen 5 vergleichbar,
ein parallel zur Hauptebene der Lärmschutzwand verlaufendes Hauptteil 15 und daran
sich anschließende, unter einem spitzen Winkel, vorzugsweise unter ca. 450 verlaufende
Seitenteile 16- auf. Im einzelnen weisen die Vorderwandelemente 6 ein oberes, waagerecht
verlaufendes Seitenteil 16, zwei seitliche, senkrecht verlaufende Seitenteile 16
und ein unteres, waagerecht verlaufendes Seitenteil 16 auf. Im übrigen sind die
Vorderwandelemente 6 mit allseitig vorgesehenen Befestigungsflanschen 17 versehen.
Die Vorderwandelemente 6 bestehen aus zementgebundener Holzwolle und sind dadurch
in gewisser Weise porös ausgeführt. Sie könnten jedoch auch, was in den Figuren
jedoch nicht dargestellt ist, gelocht sein.
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Schließlich zeigen die Fig. 2 und 3, daß die schallabsorbierenden
und -reflektierenden Formkörper 7 und die Vorderwandelemente 6 mit Abstand voneinander
angeordnet sind.
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L e e r s e i t e