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Verfahren zur Xontrolle von Präzisions-Gegenständen
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Endkontrolle von in mehreren
Bearbeitungsstufen und/oder -stationen der Serienfertigung hergestellten Präzisions-Gegenständen,
die eine Vielzahl von einen insbesondere engen Toleranzbereich aufweisenden Soll-Meßstellen
aufweisen.
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Bei der Endkontrolle von baulich schwierigen Präzisions-Gegenständen,
insbesondere von solchen Präzisions-Gegenständen, die räumlich kompliziert ausgebildet
sind - hierzu zählen beispielsweise die Hinterachsen von Personenkraftwagen - werden
bislang die Ist-Werte der Soll-Meßstellen einzeln nacheinander manuell von dazu
besonders ausgebildeten Kontrolleuren überprüft. Da derartige Präzisions-Gegenstände
eine Vielzahl von Soll-Meßstellen aufweisen, welche dazu noch sehr enge Toleranzbereiche
haben, werden auch bei einer gut eingerichteten Fertigung extrem hohe Anforderungen
an die Kontrolleure gestellt. Der manuelle Vergleich der Ist-Werte mit den vorgegebenen
Toleranzbereichen erfordert insbesondere in der Serienfertigung eine absolute Kontinuität
bezüglich der Prüfgenauigkeit und einen einwandfreim Charakter des einzelnen Kontrolleurs.
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Die gestellten Anforderungen führen demzufolge zwangsläufig zu relativ
kurzen Arbeitsperioden der Kontrolleure, um Ermüdungserscheinungen und damit einhergehenden
Fehlern von vornherein vorzubeugen.
Der erforderliche Aufwand an
Prüfzeit und KontrollpeErnen ist mithin hoch, ohne indessen mit Sicherheit fehlerhafte-Beurteilungen
beim Vergleich der Ist- mit den Soll-Werten auszuschließen. Darüber hinaus haftet
dem bekannten Verfahren der Mangel an, daß die Kontrollergebnisse nur über die Person
des jeweiligen Kontrolleurs mündlich oder schriftlich Dritten zugänglich gemacht
werden und insofern auch jederzeit nachprüfbar festgehalten werden können.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Endkontrolle von insbesondere räumlich kompliziert aufgebauten Präzisions-Gegenständen
mit einer Vielzahl von Soll-Meßstellen zu schaffen, bei welchem der personelle Aufwand
gesenkt, die Kontrollzeit vermindert und menschliche sowie technische Fehlerquellen
weitgehend ausgeschaltet werden.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Ist-Werte
der Soll-Meßstellen gleichzeitig oder nacheinander mindestens mittelbar auf elektronischem
Wege abgefragt, mit den Grenzwerten der gespeicherten Toleranzbereiche elektronisch
verglichen und die Vergleichsergebnisse optisch angezeigt werden.
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Die überprüfung wird folglich nunmehr lediglich in einer einzigen
Meßstation vorgenommen, in welche der zu überprüfende Präzisions-Gegenstand hineingebracht
und in der beispielsweise durch Endanschläge festgelegten Meßposition bezüglich
der einzelnen Soll-Meßstellen kontrolliert wird. Die verschiedenen Kontrollen an
den Soll-Meßstellen können optisch, akustisch oder elektronisch bzw. mit Hilfe von
mechanischen Tastern durchgeführt werden. Die Meßergebnisse werden dann auf elektronischem
Wege an eine Zentralstelle weitergeleitet, wo sie mit den dort gespeicherten Grenzwerten
der vorher festgelegten Toleranzbereiche elektronisch verglichen werden. Fällt ein
Meßergebnis aus dem Toleranzbereich
heraus, so wird durch ein optisches
Signal, beispielsweise durch eine rot aufleuchtende Lampe, angezeigt, welche Meßstelle
nicht in Ordnung ist. Die als gut befundenen Meßstellen können dabei durch ein grünes
Licht angezeigt werden.
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Die Kontrollfunktion beschränkt sich folglich jetzt nur noch auf
die Überwachung optischer Signale. Hierdurch wird nicht nur das qualifizierte und
damit teure Kontrollpersonal vermieden, sondern es werden auch Ermüdungserscheinungen
während einer normalen Arbeitszeit weitgehend ausgeschlossen. Eine besondere Ausbildung
der die optische überwachung durchführenden Personen ist nicht erforderlich. Es
können beispielsweise dieselben Personen die Kontrolle vornehmen, die den zu überprüfenden
Präzisions-Gegenstand in die Meßstation einbringen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird ferner erheblich Zeit eingespart, da sämtliche Meßergebnisse gleichzeitig angezeigt
werden. Die Anzahl und Qualität des kontrollierenden Personals kann beträchtlich
gesenkt und damit eine erhebliche Kostenersparnis erzielt werden. Auch ist von Bedeutung,
daß der Ermüdungsfaktor des Kontrollpersonals weitgehend ausgeschaltet wird. Darüber
hinaus wird das menschliche Fehlverhalten bei manuellen Prüfungen vermieden, so
daß die Gewährleistung eines Präzisions-Gegenstandes auch tatsächlich möglich ist.
Ein weiterer Vorteil ist, daß auch Dritte unabhängig von der Kontrollperson das
Meß- bzw. Prüfergebnis begutachten und diskutieren können, so daß die Fehlerquelle
bei der Übermittlung von Prüfergebnissen von der KontrolXerson auf andere Personen
ausgeschaltet ist.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens werden
die außerhalb der Toleranzbereiche liegenden Ist-Werte in absoluter Größe angezeigt.
Dieses vorteilhafte Verfahrensmerkmal ermöglicht es demzufolge festzustellen, wie
groß der Fehler tatsächlich ist und wo gegebenenfalls die Ursachen für den Fehler
liegen
können. Auch ist es auf diese Weise möglich zu entscheiden, ob der überprüft Gegenstand
unter Umständen dennoch als in Ordnung befindlich angesehen werden kann.
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Bevorzugt werden gemäß der Erfindung die Ist-Werte jeder Kontrollmessung
unter- gleichzeitiger- Kennzeichnung des entsprechenden Präzisions-Gegenstandes
drucktechisch festgehalten. Die gemessenen Werte werden folglich durch einen Schreiber
kontinuierlich gedruckt, der mit der Zentralstelle gekoppelt ist. Der jeweilig überprüfte
Gegenstand kann dabei eine fortlaufende Nummer erhalten, die für einen Arbeitstag
oder für eine Arbeitsschicht fortlaufend festgelegt wird. Diese Nummer wird dann
dem jeueiligen Meßergebnis drucktechnisch hinzugefügt, wobei auch der Gegenstand
gleichzeitig mit dieser Nummer gekennzeichnet wird. Dies kann gemäß der Erfindung
dadurch erfolgen, daß die Kennzeichnung durch eine gleichlaufende parallele Numerierung
der drucktechnisch festgehaltenen Kontrollmessung und des Präzisions-Gegenstandes
erfolgt. Die Nummer kann beispielsweise auf den Präzisions-Gegenstand gestempelt
oder in diesen eingestanzt werden. Auf diese Weise ist eine relativ einfache statistische
Auswertung der Serienproduktion möglich, die es auch dem Abnehmer der in der Serienfertigung
hergestellten Prazisions-Gegenstände jederzeit ermöglicht, die gemessenen Daten
nachzukontrollieren.