-
Gasentladungseinrichtung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasentladungseinrichtung, insbesondere
eine Birnen-Blitzröhre mit Metallkolben, der ihre Festigkeit und ihre Betriebseigenschaften
verbessert.
-
üblicherweise ist eine Blitzröhre eine Gasentladungseinrichtung mit
einem gasgefüllten Kolben, der eine Anode und eine von dieser beabstandete Kathode
in einem Gas enthält. Bei einer elektrischen Entladung zwischen den Elektroden wird
durch das Gas ein blitzerzeugender Lichtbogen gebildet. In der Blitzröhre sind Zünd-
oder Hilfselektroden vorgesehen, die den Durchbruch des Gases zum Erreichen der
elektrischen Entladung erleichtern. Die Blitzröhre kann so betrieben werden, daß
sie entweder einen Einzelblitz oder aufeinanderfolgende Lichtblitze erzeugt. Sie
ist besonders brauchbar in der Blitzlichtfotografie, für stroboskopische Arbeiten
und in Botosatzgeräten.
-
Swei normalerweise verwendete Blitzröhrenarten sind die Birnen-Elitzröhre
und die Flach(Linear)-Blitzröhre. Bei der Birnen-Elitzröhre (vgl. z. E. die US-PS
2 977 508 der Anmelderin) sind die Leiter zu den 4aupt- und den Zündelektroden durch
einen Sockel geführt, der mit einem birnenförmigen Glaskolben verschmolzen ist.
Dei der flach-Blitzröhre kann die Kolbenlänge mehr als das Sechsfache ihres Durchmessers
betragen, und die auptelektroden sind durch Verschmelzungen an jedem Kolbenende
geführt. Pei manchen Flach-Blitzröhren ist ein Zünd- oder Hilfsdraht um den Außendurchmesser
der Blitzröhre zwischen den Elektroden gewickelt. Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich
auf Birnen-Blitzröhren.
-
Bisher wird die Birnen-Blitzröhre normalerweise völlig aus lichtdurchlässigem
Glas hergestellt, durch das der durch die elektrische Entladung zwischen den Hauptelektroden
erzeugte Lichtblitz durchtritt. Bei der Herstellung des gesamten Kolbens aus Glas
muß dafür gesorgt werden, daß die Elektroden im Kolben genau ausgerichtet sind.
Ferner ist es erforderlich, spezielle Glas-Metall-Verschmelzungen zum Eindichten
des Sockels, durch den die Elektroden in den Glaskolben geführt sind, anzuwenden.
Außerdem besteht bei den bekannten Birnen-Blitzröhren die Gefahr von Fluchtungsfehlern
der Elektroden aufgrund von Verschiebungen der Leiter und Elektroden bei der lierstellung.
-
Die bekannten Birnen-Blitzröhren mit Vollglaskolben haben im allgemeinen
eine schlechte Wärmeabfuhr. Aufgrund der Wärmedämmeigenschaften des Glaskolbens
wird die Wärme gestaut,
und die Temperatur in der Blitzröhre steigt
an. Der Temperaturanstieg ist von einem entsprechenden Anstieg des Gasdrucks in
der Blitzröhre begleitet. Der erhöhte Gasdruck bewirkt höhere mechanische Spannungen
des Glaskolbens und der Glas-Metall-Verschmelzungen des Sockels mit den darin befindlichen
Leitern. Infolgedessen ist es erforderlich, den anfänglichen statischen Druck in
den bekannten Birnen-Blitzröhren zu begrenzen, um ein Zerspringen unter den hohen
mechanischen Spannungen infolge des rDemperatur-und Druckanstiegs beim Betrieb der
Blitzröhren zu vermeiden.
-
Typischerweise werden die aus Glas bestehenden Birnen-Blitzröhren
mit Gas, z. B. Xenon, oder einem Gasgemisch, z. B.
-
Xenon, Argon und Stickstoff, auf einen statischen Höchstdruck von
ca. 2 at gefüllt. Da Glas insbesondere bei höheren Temperaturen eine begrenzte Bruchfestigkeit
hat, sind solche Blitzröhren auf einen Höchstbetriebsdruck von ca. 2,5 at oder 3
at begrenzt. Ferner besteht bei den Glaskolben der bekannten Blitzröhren Bruchgefahr
infolge der durch die elektrische Entladung zwischen den Elektroden hervorgerufenen
plötzlichen Temperaturänderungen.
-
Da die aus Glas bestehenden Birnen-Blitzröhren schlechte Wärme abfuhreigenschaften
und bei hohen Temperaturen eine begrenzte Bruchfestigkeit haben, sind sie auf einen
Betrieb mit relativ niedrigen Stromstärken begrenzt. Typischerweise sind sie auf
einen Iöchst-Eingangsstrom von ca. 15 W beschränkt. In Anbetracht des bei solchen
Einrichtungen anzuwendenden üblichen Sicherheitsfaktors (z. B. Sicherheitsfaktor
fünf)
sind die Blitzröhren jedoch auf zingangsströme von nur einigen W beschränkt.
-
Ferner besteht beim Betrieb der Birnen-Blitzröhren mit Ganzglaskolben
die Gefahr, daß sich an der Innenwandung des Glaskolbens elektrische Ladungen ansammeln.
Diese haben elektrische Streufelder zur Folge, die unerwünschte elektrische zhtladungen
bewirken und den erwünschten Betrieb der Blitzröhren beeinträchtigen. Insbesondere
sind aufgrund der elektrischen Streufelder höhere Zünd- und Speisespannungen zum
zuverlässigen Betrieb der Rirnen-Elitzröhren mit Ganzglaskolben erforderlich. Auf
manchen Anwendungsgebieten werden solche bekannten Blitzröhren mit gesonderten Abschirmungen
verwendet, um die wirksamen Xochfrequenz-Störsignale, die von den Blitzröhren während
des Betriebs erzeugt werden, zu vermindern.
-
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Birnen-blitzröhre, deren
ein lichtdurchlässiges Fenster aufweisender Kolben teilweise aus Metall besteht,
um die Festigkeit des Kolbens sowie die Luverlässigkeit und die Betriebseigenschaften
der Blitzröhre zu verbessern. Dabei soll die Birnen-Blitzröhre mit Gas unter einem
höheren Druck als bisher üblich gefüllt werden können; sie soll mit genauer Ausrichtung
ihrer Elektroden herstellbar sind und geerdet werden können, um einen zuverlässigeren
Betrieb bei niedrigeren Spannungen als bisher zu ermöglichen und die Içiotwendigkeit
einer gesonderten Abschirmung für Hochfrequenz-Störsignale zu beseitigen. Der Kolben
soll eine gute WärmeabSuhr sicherstellen, so daß die Blitzröhre während des busammenbaus
gelduhlt wird, um Fluchtungsfehler der Elektroden zu vermeiden,
und
während des Betriebs sollen die Betriebstemperatur und der Betriebsdruck vermindert
werden können, wodurch die Blitzröhre mit wesentlich höheren Strömen arbeiten kann.
-
Die Gasentladungseinrichtung nach der Erfindung mit einem gasgefüllten
Kolben, der voneinander beabstandete Elektroden für eine elektrische Entladung zum
Erzeugen eines Lichtblitzes enthält, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
aufweist: einen elektrisch leitfähigen Hohlkörper mit einer ersten und einer zweiten
Öffnung, einen in der ersten Öffnung mit dem Hohlkörper verschmolzenen Isoliersockel
zum Haltern der Elektroden im Hohlkörper und ein mit dem Hohlkörperinneren über
der zweiten Öffnung verschmolzenes lichtdurchlässiges Fenster für den Durchtritt
des bei elektrischer Entladung zwischen den Elektroden erzeugten Lichtblitzes. Bevorzugt
ist der leitfähige Hohlkörper zylindrisch und hat ein erstes offenes Ende, in dem
der Isoliersockel verschmolzen ist, sowie ein zweites, teilweise geschlossenes Ende
mit einer Fensteröffnung. Das lichtdurchlässige Fenster ist mit dem Hohlkörperinneren
an seinem teilweise geschlossenen Ende über der Fenster öffnung verschmolzen.
-
Bach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Kolben
auf: ein hohlzylindrisches Gefäß aus Metall mit einem offenen Boden und einem nach
innen verlaufenden Ringflansch am oberen Ende, der im Gefäß eine Fenster öffnung
begrenzt, einen im offenen Boden des Gefäßes mit diesem verschmolzenen kreisrunden
Isoliersockel zum Haltern der Elektroden im Gefäß, und ein lichtdurchlässiges kreisrundes
Glasfenster,
das mit dem Ringflansch im Oberende des Gefäßes verschmolzen ist und den bei elektrischer
Entladung zwischen den Elektroden erzeugten Lichtblitzdurchläßt. Ein zwischen dem
hohlzylindrischen Gefäß und dem kreisrunden Isoliersockel angeordneter Metallring
ist mit dem Gefäß verschweißt und mit dem Isoliersockel verschmolzen.
-
Mehrere Leiter sind durch den Isoliersockel geführt und haltern eine
Anode und eine Kathode im Abstand voneinander im Gefäß sowie sondenartige Zündelektroden
in der Entladungsstrecke zwischen Anode und Kathode. Ein weiterer Leiter kann den
Isoliersockel durchsetzen und erwünschtenfalls eine Zündhilfe nahe der Kathode haltern.
Ein Stengel durchsetzt den kreisrunden Isoliersockel und dient als Auslaß zur Abfuhr
von Verunreinigungen aus dem tolbeninneren sowie als Einlaß zur Zufuhr eines Gases
in das Kolbeninnere.
-
Der Stengel wird nach dem Füllen des Kolbens mit Gas abgedichtet.
-
In Weiterbildung der Erfindung umfaßt der Kolben ein hohlzylindrisches
Metallgefäß mit einem offenen Boden und einem geschlossenen oberen Ende, eine in
der Gefäßseite ausgebildete Fensteröffnung, einen in das offene Unterende des Gefäßes
eingeschmolzenen Isoliersockel zum Haltern der Elektroden im Gefäß, und ein mit
der Gefäßinnenseite über der seitlichen Fensteröffnung verschmolzenes lichtdurchlässiges
Glasfenster. An der Gefäßinnenseite sind mehrere Rippen die Fensteröffnung umgebend
ausgebildet, und das lichtdurchlässige Fenster verläuft längs der Gefäßinnenseite
zu den Rippen. Bevorzugt ist die Fensteröffnung im wesentlichen viereckig, die Rippen
sind im Viereck um die
Fensteröffnung verlaufend angeordnet, und
das lichtdurchlässige Fenster ist ein im wesentlichen viereckiges Glasfenster, dessen
Ränder nach außen zu den Rippen verlaufen.
-
Die Eirnen-Blitzröhre mit Metallkolben nach der Erfindung hat im Vergleich
zu bekannten Einrichtungen höhere Festigkeit. Durch die höhere Festigkeit des Netallkolbens
kann die Blitzröhre mit mehr Gas bei höherer Gasdichte und höherem Druck als bisher
gefüllt werden. Die höhere Dichte des Gases unter höherem Druck erlaubt das Entstehen
eines größeren blitzerzeugenden Lichtbogens bei einer elektrischen Entladung, so
daß ein stärkerer Lichtblitz erzeugt wird.
-
Da der Kolben aus Metall besteht, kann er geerdet werden, wodurch
zum Betrieb der Blitzröhre im Vergleich zu bekannten Blitzröhren mit birnenförmigen
Glaskolben niedrigere Sünd- und Speisespannungen benötigt werden. Der geerdete Iletallkolben
beseitigt die Gefahr einer Ansammlung elektrischer Ladungen auf dem Kolben, so daß
unerwünschte elektrische Entladungen, die im Zusammenhang mit elektrischen Streufeldern
bei den bekannten Blitzröhren auftreten, vermieden werden und ein zuverlässiger
Betrieb bei niedrigeren Spannungen möglich ist. Der geerdete Metallkolben bildet
außerdem eine elektrische Abschirmung um die Blitzröhre, wodurch die Einwirkung
von Elochfrequenz-Störsignalen während des Betriebs vermindert wird. Diese Eigenschaft
ist besonders vorteilhaft, wenn die Blitzröhre in Fotosatzgeräten verwendet wird,
wobei integrierte Schaltungen und Transistor-Transistor-Logik-Schaltungen (TTL-Schaltungen)
zur Vermeidung von fehlerhaftem Betrieb gegenüber IXochfrequenz-Störsignalen abzuschirmen
sind.
-
Die Birnen-Blitzröhre mit Ketallkolben kann ferner mit einer Wärmesenke
verbunden werden, um die Wärme schneller als bisher abzuführen. Infolgedessen kann
die Blitzröhre mit höheren Spitzenspannungen als Blitzröhren mit Glaskolben betrieben
werden0 Der um das Fenster der Blitzröhre verlaufende Ringflansch erlaubt eine schnelle
Wärme abfuhr vom Glasfenster, so daß ein Zerspringen des Fensters vermieden wird.
Der Metallkolben kühlt das Gas in der Blitzröhre0 Daher bleiben Temperatur und Druck
des Gases im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen, bei denen der kolben die
Wärme staut, niedrig. Infolgedessen unterliegen das Glasfenster und der Isoliersockel
aus Glas nicht den hohen Spannungen, die bei den bekannten Einrichtungen aus Glas
auftreten. Die bessere Wärmeabfuhr des Metallkolbens verringert außerdem die Gefahr
von Fluchtungsfehlern der Elektroden beim zusammenbau der ulitzröhre.
-
Durch die Erfindung wird also eine Birnen-Blitzröhre geschaffen, die
zur Erhöhung ihrer Festigkeit sowie zur Verbesserung ihrer Zuverlässigkeit und ihrer
3,etriebseigenschaften einen Metallkolben aufweist. Der Metallkolben besteht aus
einem hohlzylindrischen Gefäß mit einem offenen Boden und einem inneren Ringflansch
an seinem oberen Ecke, der eine Fensteröffnung im Gefäß definiert. Ein kreisrunder
Sockel aus Isolierstoff ist im offenen Boden des Gefäßes eingedichtet bzw. eingeschmolzen.
Mehrere Leiter verlaufen durch den Isoliersockel und haltern mehrere Elektroden
im Gefäß. Ein kreisrundes lichtdurchlässiges Fenster ist mit dem Ringflansch im
oberen Ende des Gefäßes verschmolzen zum Durchtritt eines Lichtblitzes bei elektrischer
Entladung zwischen den Elektroden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine
Perspektivansicht der Birnen-Blitzröhre mit Metallkolben nach der Erfindung; Fig.
2 teilweise im Schnitt eine Ansicht der Metallkolben-Blitzröhre mit einem zylindrischen
Metallkörper, einem Isoliersockel und einem lichtdurchlässigen Fenster, die den
Blitzröhrenkolben bilden, und mit mehreren durch den Isoliersockel verlaufenden
Leitern, die die Blitzröhren-Elektroden haltern; Fig. 3 teilweise im Schnitt eine
Draufsicht 3-3 nach Fig. 2, die die Anordnung der Elektroden der Blitzröhre zeigt;
Fig. 4 eine Unteransicht des Isoliersockels und der leiter vor dem Anbringen der
Elektroden an letzteren; Fig. 5 teilweise im Schnitt eine Ansicht 5-5 nach Fig.
4 mit dem Isoliersockel und den Leitern; Fig. 6 das obere Ende der Blitzröhre nach
Fig. 1; Fig. 7 eine Perspektivansicht eines anderen Ausführungsbeispiels der Birnen-Blitzröhre
mit Netallkolben nach der Erfindung;
Fig. 8 teilweise im Schnitt
eine größere Ansicht der Blitzröhre nach Fig. 7; Fig. 9 teilweise im Schnitt eine
Draufsicht 9-9 nach Fig. 8; Fig. 10 eine Unteransicht der Blitzröhre nach Fig. 7;
und Fig. 11 eine Ansicht 11-11 nach Fig. 9.
-
liach den Fig. 1 und 2 umfaßt eine Birnen-Elitzröhre 20 nach der Erfindung
einen gasgefüllten Kolben, bestehend aus einem metallischen TWohlkörper 22, einem
Isoliersockel 24 und einem lichtdurchlässigen Fenster 26. Mehrere Leiter verlaufen
durch den Isoliersockel 24 in das Gefäßinnere und tragen voneinander beabstandete
Elektroden zur elektrischen Entladung durch ein im Kolben eingeschlossenes Gas.
Wie z. B. aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind die Leiter so angeordnet, daß sie in
einer geeigneten elektrischen Fassung oder einem Fassungsverbinder (nicht gezeigt)
aufnehmbar sind.
-
Die Fig. 2 und 3 zeigen die beispielsweise Anordnung und Geometrie
der in der Plitzröhre verwendeten Elektroden, wobei selbstverständlich auch andere
Elektrodenanordnungen zur Erfindung gehören.
-
Nach den Fig. 2 und 7 verläuft ein erstes Paar stiftartiger Leiter
30 und 32 durch den 7soliersocel 24 an diametral
entgegengesetzten
Stellen des Sockels. Der Leiter 30 kann als Erdleiter dienen. Eine die Kathode der
Blitzröhre bildende viereckige Elektrode 34 ist am oberen Ende des Leiters 30 befestigt.
Eine die Anode der Blitzröhre bildende, im wesentlichen zylindrische Elektrode 36
hat eine konische idose 38 und ist am oberen Ende des Leiters 32 befestigt. Die
kathode 34 und die Anode 36 sind in bezug auf den Isoliersockel 24 diametral entgegengesetzt
angeordnet und definieren eine elektrische Entladungsstrecke durch die Mitte des
Isoliersockels (vgl. die Strichlinie 35 in Fig. 3).
-
Ferner verlaufen mehrere Leiter durch den Isoliersockel und tragen
an der elektrischen Entladungsstrecke zwischen Anode und Kathode befindliche Zündelektroden.
Flach den Fig. 2 und 3 verläuft ein zweites Paar stiftartiger Leiter 40 und 42 durch
den Isoliersockel 24 an den Leitern 30 und 32 benachbarten Stellen. Das zweite Paar
Leiter 40 und 42 hat kleineren Durchmesser als das erste Beiterpaar 30 und 32. Eine
erste sondenartige Zündelektrode 44 ist am oberen Ende des Leiters 40 befestigt.
Ihr freies Ende erstreckt sich in eine der Kathode 34 benachbarte Stellung in der
Entladungsstrecke 35 zwischen der Kathode 34 und der Anode 36. Gleichermaßen ist
eine zweite sondenartige Elektrode 46 am oberen Ende des Leiters 42 befestigt. Ihr
freies Ende erstreckt sich in eine der Anode 36 benachbarte Stellung in der Entladungsstrecke
zwischen der Anode 36 und der Kathode 34. Brwunschtenfalls können weitere Leiter
und sondenartige Zündelektroden an der Entladungsstrecke vorgesehen sein (vgl. die
US-Patentschriften 2 977 508, 3 350 602 und 3 356 888 der Anmelderin).
-
ach Fig. 3 verläuft ein weiterer Leiter 48 durch den Isoliersockel
24 neben dem Erdleiter 30. Der Leiter 48 hat im wesentlichen den gleichen Durchmesser
wie die Leiter 40 und 42. Erwünschtenfalls ist am Leiter 48 eine Zündhilfe 50 befestigt
und über eine elektrisch leitfähige Flachzunge 52 an den Erdleiter 30 angeschlossen.
Die Zündhilfe 50 dient dazu, das "Dunkelzünd"-Problem zu vermindern, das in den
US-Patentschriften 3 350 602 und 3 356 888 der Anmelderin erläutert ist.
-
Nach Fig. 3 ist die Anode 36 mit der Seite des Leiters 32 verschweißt,
wobei ihr zylindrischer ,hauptteil und die lasse 38 in Axialrichtung zur Mitte der
Blitzröhre längs einem diametral zwischen den Leitern 30 und 32 verlaufenden TSeg
orientiert sind. Die Kathode 34 ist mit der Seite des Erdleiters 30 in einer in
bezug auf den zwischen den Leitern diametral verlaufenden Weg versetzten Stellung
verschweißt.
-
Das obere Ende des Erdleiters 30 ist einwärts zum Leiter 32 hin gebogen,
so daß die viereckige Stirnfläche der Kathode 34 relativ zur lipase 38 der Anode
nach unten geschwenkt ist.
-
Ferner ist die Kathode 34 am Leiter 30 relativ zu dem dianeutralen
Weg zwischen den Leitern 30 und 32 unter einem kleinen Winkel verschwenkt. Infolgedessen
ist eine Ecke der Kathode, d. h. die Ecke am Schnittpunkt der oberen und der inneren
Kante ihrer Stirnfläche, in der Ehtladungsstrecke 35 zwischen Kathode und Anode
angeordnet. Bevorzugt ist der Abstand zwischen der Kathode 34 und der sondenartigen
Zündelektrode 44 kleiner als der Abstand zwischen der Anode 36 und der sondenartigen
Zündelektrode 46.
-
Der Ketallkolben der Blitzröhre umfaßt im wesentlichen einen elektrisch
leitfähigen Hohlkörper mit zwei Offnungen.
-
IXach Fig. 2 ist der leitfähige Hauptteil 22 des Kolbens als hohlzylindrisches
Metallgefäß mit offenem Boden und einem teilweise geschlossenen oberen Ende, das
eine kreisrunde Fensteröffnung 54 aufweist, ausgebildet. Bevorzugt weist das obere
Ende des zylindrischen Metallgefäßes 22 einen inneren Ringflansch 56 auf, der die
kreisrunde Fensteröffnung begrenzt.
-
Der Isoliersockel 24 (vgl. die Fig. 2 und 4) ist im wesentlichen kreisrund
und besteht bevorzugt aus Glas. Er ist mit mehreren Öffnungen geeigneter Größe zur
Aufnahme der Leiter 30, 32, 40, 42 und 48 ausgebildet. Die Öffnungen sind bevorzugt
in einem Kreis in Abständen von ca. 600 angeordnet.
-
lach den Fig. 4 und 5 weist der Isoliersockel 24 mehrere Glasperlen
58, d. h. kegelige Glasbereiche, an seiner Unterseite um jede Leiteröffnung auf.
Die Leiter sind in die jeweiligen Öffnungen bevorzugt durch übliche angepaßte Glas-Ifletall-Verschmelzung
eingeschmolzen. In der Oberfläche des Isoliersockels ist eine Umfangskerbe 64 ausgebildet,
die einen oberen.Abschnitt mit gering kleinerem Durchmesser definiert.
-
Der Isoliersockel 24 hat ferner eine mittige Öffnung zur Aufnahme
eines Stengels 60. Der Stengel besteht aus Metall und ist mit dem Glas sockel durch
übliche Metall-Glas-Verschmelzung verbunden. Der Stengel dient als Auslaß zur Abfuhr
von Verunreinigungen aus dem Inneren der Blitzröhre
nach der Montage
des Kolbens sowie als Einlaß für die Zufuhr des Gases in die Blitzröhre. Das untere
Ende des Stengels 60 ist anfangs offen und wird nach der Gas zufuhr in das Kolbeninnere
durch Zuspitzen geschlossen.
-
Ferner ist zwischen dem hohlzylindrischen Gefäß 22 und dem kreisrunden
Isoliersockel 24 ein Metallring 62 (vgl.
-
Fig. 2) angeordnet. Der Metallring 62 ist kreisrund und hat im wesentlichen
gleichmäßige Dicke. Sein oberer Rand ist umgebogen und definiert eine kreisrunde
Öffnung, die den durch die Umfangskerbe 64 gebildeten oberen Abschnitt kleineren
Durchmessers des Isoliersockels 24 aufnimmt.
-
Der Metallring 62 ist mit dem Isoliersockel 24 durch übliche Idetall-C-las-Verschmelzung
verschmolzen, so daß der Netallring mit dem Isoliersockel gasdicht verbunden ist.
Anschließend wird der Metallring mit dem Inneren des zylindrischen Gefäßes 22 durch
Hahtschweißung verbunden, so daß zwischen dem Iietallring und dem Gefäß eine gasdichte
Verbindung hergestellt ist. Das I.ahtschweiBen erfolgt durch überlappen der mit
einem Laserschweißer erzeugten Punktschweißungen, so daß eine ununterbrochene Schweißnaht
entsteht. Anstelle eines Laserschweißvorgangs können zum erstellen der ununterbrochenen
Schweißnaht auch WIG- oder Elektronenstrahl-Schweißverfahren angewandt werden.
-
Das lichtdurchlässige Fenster 26 ist mit der Innenseite des Metallgefäßes
22 über der Fensteröffnung 54 verschmolzen.
-
Es ist mit einem Ringflansch 56 im oberen Ende des Gefäßes 22 verschmolzen,
so daß zwischen dem Fenster und dem Gefäß
eine gasdichte Verbindung
besteht. Das Fenster 26 ist im wesentlichen kreisrund. Es verläuft nach außen zur
inneren zylindrischen Seitenwand des Gefäßes 22 und nach oben in die durch den Flansch
56 begrenzte Fensteröffnung 54. Bevorzugt besteht es aus UV-durchlässigem Glas.
-
Bei der Herstellung der Blitzröhre mit Metallkolben wird der Isoliersockel
24 zu der erwünschten kreisrunden Form mit der Umfangskerbe 64 auf seiner Oberseite,
der Mittenöffnung zur Aufnahme des Stengels 60 und den verschiedenen Öffnungen mit
ihren kegeligen Perlen 58 an der Sockelunterseite zur Aufnahme der stabförmigen
Leiter 30, 32, 40, 42 und 48 vorgeformt. Der Stengel und die Leiter werden in ihre
Öffnungen eingesetzt und durch übliche Glas-Metall-Verschmelztechniken, z. B. durch
Brennen des Isoliersockels, des Stengels und der Leiter in einem Gas- oder Elektroofen,
in den Isoliersockel eingeschmolzen. Das Glas des Isoliersockels und das Metall
des Stengels und der Leiter sind so gewählt, daß sie gleiche Ausdehnungskoeffizienten
haben, so daß angepaßte Glas-Metall-Verschmelzungen erhalten werden.
-
Das untere Ende des Stengels 60 ist ursprünglich offen.
-
ach dem Verschmelzen des Stengels und der Leiter in den im Isoliersockel
26 ausgebildeten Öffnungen wird der Metallring 62 auf den Rand des kreisrunden Isoliersockels
aufgesetzt. Der obere Rand des Metallrings 62 wird in der Umfangskerbe 64 des Isoliersockels
24 aufgenommen. Zum Verschmelzen des Metallrings 62 mit dem Isoliersockel 24 werden
wiederum übliche Glas-Metall-Verschmelztechniken, z. B. Brennen in einem Gas- oder
Elektroofen, angewandt.
-
Anschließend werden die Kathode 34 und die Anode 36 mit den oberen
Enden der Leiter 30 und 32 verschweißt. ilie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist,
kann der Leiter 30 erwünschtenfalls zum Leiter 32 hin gebogen werden, um eine Ecke
der viereckigen Kathode 34 in der Entladungsstrecke mit der Kasse der Anode 36 auszurichten.
Die sondenartigen Zündelektroden 44 und 46 werden mit den oberen Enden der Leiter
40 und 42 so verschweißt, daß die freien Enden der Elektroden mit der Entladungsstrecke
zwischen der Kathode 34 und der Anode 36 fluchten.
-
Bevorzugt erfolgt das Befestigen von Kathode, Anode und sondenartigen
Elektroden an den Leitern durch Widerstandsschweißen. tPährend des Schweißens werden
die Elektroden mit C02 umspült, um eine Oxidation zu verhindern.
-
Der hohle Metallkörper 22 wird als dünnwandiges, im wesentlichen zylindrisches
Gefäß mit offenem Boden und dem die Fensteröffnung 54 begrenzenden Flansch 56 an
seinem oberen Ende vorgeformt. Das Metallgefäß 22 wird umgedreht, und eine lichtdurchlässige
Glasscheibe, deren Durchmesser gering kleiner als der Innendurchmesser des Gefäßes
22 ist, wird in Kontakt mit dem Flansch 56 in das Gefäß eingelegt. Das Gefäß und
die Glasscheibe werden in einem Hochfrequenzofen erwärmt, so daß die Glasscheibe
mit dem Inneren des Flanschs 56 verschmolzen und das lichtdurchlässige Glasfenster
26 gebildet wird. Ihach Fig. 2 ist das Glas mit dem Ringflansch 56 verschmolzen,
und ein Teil des Glases erstreckt sich in die Fensteröffnung 54. Ferner breitet
sich das Glas an
seinem Rand aus, so daß es den Flansch 56 vollständig
bedeckt und den gleichen Durchmesser wie der Innendurchmesser des Gefäßes 22 annimmt.
-
Zum Zusammenbau des Blitzröhrenkolbens wird der Isoliersockel 24 in
das offene Unterende des Gefäßes 22 eingesetzt, so daß die Elektroden im Gefäß festgelegt
sind und der Metallring 62 an der Gefäßinnenwand anliegt. Der Metallring 62 wird
mit dem Gefäß 22 mittels eines Laserpunktschweißers verschweißt. Das Gefäß und der
Isoliersockel werden während des Laserschweißens gedreht, um die durch den Laserschweißer
erzeugten Schweißpunkte zu überlappen und eine gasdichte Schweißnaht zwischen dem
Metallring und dem Gefäß zu bilden.
-
Das Verschweißen des Metallrings 62 mit dem Gefäß 22 kann auch durch
WIG-Schweißen erfolgen, wobei ein Lichtbogenschweißer verwendet wird. Das Gefäß
und der Metallring werden dabei an einem ortsfesten Lichtbogenschweißer vorbei gedreht,
der das Metall des Gefäßes und des Rings zum Schmelzen bringt, so daß eine ununterbrochene
Schweißung erhalten wird. Das Gefäß wird zur Verhinderung von Oxidation mit einem
Schutzgasmantel umspült. Zur Abfuhr von beim Schweißen erzeugter Wärme wird das
Metallgefäß 22 mit einer Wärmesenke, z. B. einem das Gefäß umgebenden Kühlblock,
in Kontakt gebracht. Der Flansch 56 des Gefäßes leitet Wärme vom Bereich des Glasfensters
26 ab, so daß dieses nicht bricht.
-
Das Verschweißen des Metallrings 62 mit dem Gefäß kann auch durch
Elektronenstrahlschweißen erfolgen. Der Elektronenstrahl
wird
auf das Gefäß im Bereich des Iietallrings 62 gerichtet, und Gefäß und Metallring
werden gedreht, so daß eine ununterbrochene Schweißung erzielt wird. Der Flansch
56 des Gefäßes dient wiederum zur schnellen Abfuhr von Wärme vom Glasfenster 26,
so daß dieses nicht zerspringt.
-
Schließlich wird der Blitzröhrenkolben durch das offene Unterende
des Stengels 60 evakuiert, und die Blitzröhre wird so lange erwärmt, wie dies zum
Reinigen des Kolbeninneren und Entgasen der Elektroden erforderlich ist.
-
Dann wird ein Gas, z. B. Xenon, durch den Stengel 60 in das Kolbeninnere
geleitet. Der Kolben wird mit Xenon bis zu einem erwTanschten Druck, z. B. 3-4 at,
gefüllt. Dann wird das Unterende des Stengels 60 mechanisch zugespitzt, wonach es
durch Kaltschweißen verschlossen und das Kolbeninnere gegen die Atmosphäre abgedichtet
wird.
-
An die Kathode 34 und die Anode 36 wird eine Elektrodenspannung oder
Potentialdifferenz angelegt, die nicht ausreicht, um eine Entladung durch das Gas
im Kolben zu erzeugen. Gleichzeitig wird an die sondenartigen Zündelektroden 44
und 46 durch die Zuleitungen 40 bzw. 42 eine Zündspannung angelegt, um einen Durchbruch
des Gases zwischen Kathode 34 und Anode 36 herbeizufiihren. Da der Abstand zwischen
der Kathode 34 und der sondenartigen Zündelektrcde 4 kleiner als der Abstand zwischen
der Anode 75 und der sondenartigen Zündelektrode 46 ist, wird das Gas im Bereich
der Kathode 34 zuerst ionisiert, wodurch zwischen der Kathode und der Zündelektrode
44 eine strahlartie Stind-ntladung (Streamer, entsteht. Die Ionisierung setzt sich
längs der Entladestrecke
zwischen den Zülldelektroden 44 und 46
und zwischen der Zündelektrode 46 und der Anode 36 fort, so daß die strahlartige
Zünd-Entladung vollständig ausgebildet wird.
-
Wenn dies der Fall ist, ist der Scheinwiderstand zwischen der Kathode
34 und der Anode 36 hinreichend verringert, so daß die elektrische llauptentladung
stattfinden kann.
-
Heun in der Blitzröhre die Zündhilfe 50 verwendet wird, wird der Zündimpuls
durch den Leiter 48 auch an die Zündhilfe 50 angelegt. Diese erzeugt Jedesmal, wenn
die Blitzröhre gezündet wird, einen Entladungslichtbogen, der UV-Photonen emittiert,
die auf die Kathode 34 zur gleichen Zeit auftreffen, wenn der Zündimpuls durch die
sondenartige Zündelektrode 44 angelegt wird. Die Photonen des von der Zündhilfe
50 erzeugten Lichtbogens, die auf die Kathode 34 treffen, setzen Photoelektronen
von der Kathode frei, die zusammen mit dem durch den Zündimpuls an der Zündelektrode
44 erzeugten elektrischen Feld die Ionisierung des Gases zwischen Kathode 34 und
Zündelektrode 44 einleiten und das Entstehen der strahlartigen Zünd-Entladung bewirken.
Die von dem durch die Zündhilfe 50 erzeugten Lichtbogen emittierten Photonen können
auch auf die anderen Blitzröhrenelemente auftreffen und unterstützen damit die Ionisierung
des Gases, so daß die strahlartige Zünd-Entladung über die gesamte Entladungsstrecke
gebildet wird. Eine genaue Erläuterung des Aufbaus und der Arbeitsweise der Zündhilfe
ergibt sich aus den US-Patentschriften 3 350 602 und 3 356 888 der Anmelderin.
-
Die elektrische Entladung in dem Gas zwischen Kathode und Anode erzeugt
einen sehr starken Lichtblitz. Da die Dichte des Gases in der Metallkolben-Blitzröhre
die Gasdichte in üblichen Birnen-Blitzröhren stark überschreitet, ist die Ausgangsleistung
der Metallkolben-Blitzröhre wesentlich höher als bei üblichen, aus Glas bestehenden
Birnen-Blitzröhren.
-
Da der Blitzröhrenkolben aus Metall besteht, kann er vorteilhafterweise
während des Betriebs der Blitzröhre geerdet sein. Der geerdete Metallkolben minimiert
die Gefahr einer Ansammlung statischer Aufladungen auf dem Kolben und vermeidet
somit das Problem elektrischer Streufelder, das bei den bekannten Glas-Blitzröhren
auftritt. Durch die Reseitigung elektrischer Streufelder wird die Stabilisierung
des blitzerzeugenden Lichtbogens verbessert, indem eine elektrische Entladung längs
der durch die Zündelektroden gebildeten Entladungsstrecke zwischen der Kathode und
der Anode sichergestellt ist. Die strahlartige Zünd-Rntladung, die beim Anlegen
des Zündimpulses an die Zündelektroden entsteht, ist auf die erwünschte Entladestrecke
beschränkt.
-
Da auf dem Kolben keine Aufladungen vorhanden sind, kann die strahlartige
Zünd-Entladung nicht an der falschen Stelle gebildet werden. Durch die Abwesenheit
elektrischer Streufelder kann zur Bildung der strahlartigen Zünd-Entladung auch
eine niedrigere Zündspannung verwendet werden. Weiter wird durch die Beseitigung
von Streufeldern a7ich die Betriebsstabilität bei niedrigen Impulsfrequenzen verbessert.
-
Der geerdete Metallkolben bildet eine elektrische Abschirmung, die
die durch die Blitzröhre erzeugten TJochv
frequenz-Störsignale
im wesentlichen abschirmt. Somit ist es nicht erforderlich, gesonderte HF-Störsignal-Abschirmungen
wie bei den bekannten Glas-Blitzröhren vorzusehen.
-
Es wurde festgestellt, daß die Betriebsmerkmale der Blitzröhre durch
Erden des Metallkolbens wesentlich verbessert werden, da ein zuverlässiger Betrieb
mit beträchtlich niedrigerer Speise- und Zündspannung als bei den bekannten Blitzröhren
erzielt wird. Die Gründe für diese überraschende Wirkungsweise sind bislang nicht
bekannt.
-
Der Metallkolben ermöglicht ferner eine wirksamere Wärmeabfuhr der
Blitzröhre, als dies bei bekannten Blitzröhren der Fall ist. Bei Verwendung einer
geeigneten Wärmesenke ist infolgedessen die Metallkolben-Blitzröhre wesentlich leistungsfähiger
in bezug auf die Abfuhr der beim Betrieb erzeugten Wärme. Die Kühlwirkung des Metallkolbens
auf das Blitzröhreninnere macht es möglich, daß die Temperatur und der Druck des
Gases in der Blitzröhre niedriger als bisher gehalten werden können. Infolgedessen
unterliegen der IWetallkolben, das Glasfenster und die Metall-Glas-Verschmelzungen
zwischen den Leitern und dem Isoliersockel geringeren mechanischen Spannungen als
bisher. Durch den das lichtdurchlässige Fenster der Metallkolben-Blitsröhre umgebenden
Flansch kann Wärme in einfacher Weise vom Fenster abgeführt werden, wodurch die
Temperatur und die auf das Glasfenster wirkenden mechanischen Spannungen vermindert
werden.
-
Durch die besseren Wärmeabfuhreigenschaften der Birnen-Blitzröhre
kann dieser mehr Strom zugeführt werden. Da die von der Blitzröhre erzeugte Wärme
schneller über den Netallkolben abgeführt wird, als dies bei üblichen Glaskolben
der Pall ist, kann die Blitzröhre den höheren Strom leichter aushalten. Die bisher
üblichen Birnen-Blitzröhren aus Glas sind auf einen tTöchstromwert von 15 W beschränkt.
Aus oicherheitsgründen sind diese Blitzröhren auf einen mittleren Eingangsstrom
von nur wenigen W beschränkt worden. Die höhere Festigkeit der Metallkolben-Blitzröhre
und ihre besseren Wärmeabfuhreigenschaften erlauben jedoch einen Betrieb mit wesentlich
höheren Strömen So sind diese Blitzröhren z. B. mit ca.
-
43 W sicher zu verJenden, und sie wurden bereits mit Strömen bis zu
ca. 88 W ohne Versagen betrieben.
-
Da die Setallkolben-Blitzröhre mit wesentlich höheren Eingangsströmen
verwendbar ist, werden die Durchmesser der Kathoden- und Anodenleiter 30 und 32
größer als diejenigen gleicher Leiter in Glas-Blitzröhren gemacht. Die größeren
Leiterdurchmesser tragen ebenfalls etwas zur Wärmeabfuhr bei. Die an dem Isoliersockel
um die Leiter öffnungen vorgesehenen Verschmelzungsperlen bilden eine elektrische
Isolierung, so daß keine elektrische Entladung zwischen den Leitern außerhalb des
Metallkolbens stattfinden kann.
-
Die Hetallkolben-Blitzröhre eignet sich besonders in einer Lichterzeugervorrichtung,
die zum Aushärten von
Nerkstoffen wie durch Photopolymerisation
gebildeten Harzen verwendet wird. Dabei ist die Blitzröhre in einer geeigneten elektrischen
Fassung befestigt, so daß ihre Leiter an eine Stromversorgung und eine Zündschaltung
zum Erzeugen elektrischer Entladungen anschließbar sind. Die UV-Anteile der Lichtblitze
bewirken das Aushärten des Stoffs. Die starken von der Blitzröhre erzeugten Lichtblitze
ermöglichen ein schnelleres Aushärten. Durch die Erdung des Blitzröhrenkolbens ergibt
sich ein Schutz gegen ungewollte elektrische Schläge.
-
Bei einem gebauten Ausführungsbeispiel der Metallkolben-Blitzröhre
besteht das Gefäß 22 aus rostfreiem Stahl mit einer Dicke von ca. 0,5 mm. Das Gefäß
ist ca. 22,3-23 mm hoch, und sein Außendurchmesser ist ca. 28,7-29,2 mm.
-
Die Fensteröffnung 54 ist in der mitte des oberen Endes des Gefäßes
ausgebildet und hat einen Durchmesser von ca.
-
14,1-14,4 mm.
-
Das lichtdurchlässige Fenster 26 besteht aus UV-durchlässigem Natron-Kalk-Glas
(z. B. Glas nach dem Corning-Code 0080). Es hat im Bereich der Fensteröffnung 54
eine Dicke von ca. 1,57 mm. Der Isoliersockel 24 besteht aus Hartglas (z. B. Corning-Code
7052). Seine Gesamthöhe einschließlich der Perlen 58 beträgt 7,28 mm. Sein durch
die Umfangskerbe gebildeter Abschnitt mit kleinerem Durchmesser hat eine Höhe von
1,57 mm und einen Durchmesser von ca.
-
25,6 mm. Die Höhe jeder Perle 58 beträgt ca. 2,54 mm, und ihre konischen
Flächen sind unter einem Winkel von ca.
-
450 in bezug auf die Unterseite des Isoliersockels 24 geneigt. Die
Oberfläche des Isoliersockels ist leicht angerauht, so daß eine diffuse Reflexion
der durch elektrische Entladungen zwischen den Elektroden erzeugten Lichtblitze
erhalten wird.
-
Die Leiter 30, 32, 40, 42 und 48 sowie der Stengel 60 bestehen aus
einer Eisen-Üickel-Legierung, die unter der Bezeichnung Kovar (Wz) vertrieben wird.
Die Leiter 30 und 32 haben eine Länge von ca. 32,5 mm und einen Durchmesser von
ca. 2,03 mm. Die Leiter 40, 42 und 48 haben ebenfalls eine Länge von ca. 32,5 mm
und einen Durchmesser von ca.
-
1,0 mm. Die Leiter sind in einem Kreis mit einem Durchmesser von ca.
14,6-14,7 mm angeordnet.
-
Der Metallring 62 besteht ebenfalls aus Kovar; seine Dicke beträgt
ca. 0,53 mm und seine Höhe ca. 6,35 mm. Sein Außendurchmesser beträgt ca. 27,7-27,8
mr, und sein oberer Rand ist so umgebogen, daß er eine kreisrunde Öffnung mit einem
Durchmesser von ca. 25,7-25,8 mm definiert. Die Kathode 34 und die Anode 36 sind
aus Sinterwolfram bestehende Elektroden, wogegen die sondenartigen Zündelektroden
44 und 46 aus reinem Wolfram bestehen.
-
Die erläuterte Blitzröhre arbeitet zufriedenstellend mit einem Eingangsstrom
von 43 W mit einer Kapazität von 2 /uF, die auf eine angelegte Spannung von 600
V aufgeladen und zwischen Anode und Kathode geschaltet ist, und mit einer Zündimpulsfrequenz
von 120 Hz. Es wurde festgestellt, daß die Blitzröhre, wenn sie in Kontakt mit einer
Wärmesenke verwendet wird, bei einer Temperatur von ca. 38 OC arbeitet.
-
Ferner wurde die Blitzröhre unter den in der folgenden Tabelle angegebenen
Bedingungen betrieben. Dabei war wiederum eine Kapazität von 2 /uF zwischen Anode
und Kathode geschaltet, und es wurde eine Impulsfrequenz von 120 Hz verwendet. Die
Temperatur des Netallkolbens wurde ohne Anwendung einer Wärmesenke beobachtet. In
jedem Fall wurde die Lebenserwartung durch Extrapolation der in herkömmlichen Lebenserwartungstests
erhaltenen Daten bestimmt.
-
Strom Spannung Temperatur Lebenserwartun (w) (V) 4°C) (Anzahl Blitze)
38,4 800 170 250-300 . 106 46,4 850 185 250-300 . 106 49,8 900 195 250-300 . 106
72 1100 225 200-250 . 106 84 1180 280 150-200 6 106 In jedem Fall wurde ein Zündimpuls
mit einer Leerlaufspitzenspannung von 6000 V angewandt. Während des Betriebs der
Blitzröhre entsteht jedoch die ionisierte strahlartige Zünd-Entladung, und die Lichtbogenentladung
findet statt, wenn die Zündspannung ca. 2500 V erreicht, wonach der Zündkreis wirksam
kurzgeschlossen ist, bis die Entionisierung des Gases in der Blitzröhre stattfindet.
-
In manchen Anwendungsfällen ist es erwünscht, ein Fenster in der Seitenwand
anstatt im Ende des hetallkolbens zu haben. Ein Ausführungsbeispiel dieser Art ist
in den Fig.
-
7-11 gezeigt.
-
lmach den Fig. 7 und 8 umfaßt eine Birnen-litzröhre 70 einen gasgefüllten
Kolben aus einem hohlen Metallkörper 72, einen Isoliersockel 74 und ein lichtdurchlässiges
Seitenfenster 76. Mehrere Leiter verlaufen durch den Isoliersockel 74 in das Gefäßinnere
und haltern voneinander beabstandete Elektroden für die elektrische Entladung durch
ein im Kolben eingeschlossenes Gas. hach Fig. 10 sind die Leiter z. B. so angeordnet,
daß sie in einer elektrischen Fassung oder einem Fassungsverbinder (nicht gezeigt)
aufnehmbar sind.
-
Nach den Fig. 8 und 9 verläuft ein erstes Paar von stabförmigen Leitern
80 und 82, deren innere Enden 81 und 83 rechtwinklig abgebogen sind, durch den Isoliersockel
74 an diametral gegenüberliegenden Stellen des Sockels. Der Leiter 80 dient als
Erdleiter. Eine viereckige Elektrode 84, die als Blitzröhrenkathode dient, ist am
inneren Ende 81 des Leiters 80 befestigt. Eine im wesentlichen zylindrische Elektrode
86, die eine konisch ausgebildete Nase 88 aufweist und als Blitzröhrenanode dient,
ist am inneren Ende 83 des Leiters 82 befestigt. Die Kathode 84 und die Anode 86
können in der vertikalen Konfiguration einander gegenüberliegend und im wesentlichen
längs der Blitzröhrenachse 90 angeordnet sein, so daß eine axiale Entladestrecke
92 definiert ist (vgl. Fig. 8).
-
Mehrere Leiter verlaufen durch den Isoliersockel und haltern Zündelektroden
nahe der elektrischen Entladestrecke zwischen Kathode und Anode. lach den Fig. 8
und 9 verläuft ein zweites Paar von stabförmigen Leitern 94 und 96 durch den Isoliersockel
74. Die Zuleitungen 94 und 96 haben kleineren Durchmesser als das erste Beiterpaar
80 und 82. Eine erste sondenartige Zündelektrode 98 ist am oberen Ende des Leiters
94 befestigt. Ihr freies Ende 99 erstreckt sich in eine Stellung nahe der Kathode
84 in der Entladestrecke 92 zwischen der Kathode 84 und der Anode 86. Gleichermaßen
ist eine zweite sondenartige Elektrode 100 am oberen Ende des Leiters 96 befestigt.
Ihr freies Ende 101 erstreckt sich in eine Stellung nahe der Anode 86 in der Entladestrecke
92. Erwünschtenfalls können an der Ehtladestrecke 92 weitere Leiter und sondenartige
Zündelektroden angeordnet sein (vgl. z. B.
-
die US-Patentschriften 2 977 508, 3 350 602 und 3 356 888 der Anmelderin).
-
Eine Zündhilfe 50 nach Fig. 3 kann bei diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls verwendet werden, ist jedoch der Einfachheit halber nicht dargestellt.
-
in ach Fig. 8 ist die Anode 86 mit dem inneren Ende 84 des Leiters
82 so verschweißt, daß ihr zylindrischer Körper und die Nase 88 längs der Blitzröhrenachse
90 in axialer Richtung orientiert sind. Die Kathode 84 ist mit dem inneren Ende
81 des Brdleiters 80 in bezug darauf versetzt verschweißt, wobei die viereckige
Stirnfläche der Kathode 84 zur Nase 88 der Anode verschwenkt ist. Ferner ist die
Kathode 84 am inneren Ende 81 des Leiters relativ zur Achse der Blitzröhre unter
einem kleinen Winkel angeordnet. Infolgedessen ist eine Ecke
der
Kathode 84 in der Entladestrecke 92 zwischen Kathode und Anode angeordnet. Bevorzugt
ist der Abstand zwischen der Kathode 84 und dem freien Ende 99 der sondenartigen
S.ündeleçtrode 98 kleiner als der Abstand zwischen der Anode 86 und dem freien Ende
101 der sondenartigen Zündelektrode 100.
-
Der Blitzröhrenkolben umfaßt im wesentlichen einen leitfähigen Hohlkörper
mit einer ersten und einer zweiten Öffnung. kach Fig. 8 ist der leitfähige Kolbenkörper
72 ein hohlzylindrisches Netallgefäß mit einem offenen Boden, einem geschlossenen
Oberende und einer in der Gefäßseite ausgebildeten viereckigen Fensteröffnung 110.
-
Der Isoliersockel 74 (vgl. die Fig. 8 und 10) ist im wesentlichen
kreisrund und besteht bevorzugt aus Glas. Er hat mehrere Öffnungen geeigneter Größe
zur Aufnahme der Leiter 80, 82, 94 und 96. Bevorzugt sind die Öffnungen im Kreis
angeordnet und jeweils ca. 900 voneinander beabstandet.
-
Nach Fig. 10 weist der Isoliersockel 74 mehrere Glasperlen 102, a.
h. kegelige Glaszonen, an seiner bodenfläche um jede Leiteröffnung auf. Die Leiter
sind in ihren Öffnungen bevorzugt durch übliche angepaßte Glas-Metall-Verschmelzungen
eingedichtet. In der Oberfläche des Isoliersockels ist eine Umfangskerbe 104 ausgebildet,
die einen oberen Abschnitt mit gering kleinerem Durchmesser definiert.
-
Ferner weist der Isoliersockel 74 eine mittige Öffnung zur Aufnahme
eines Stengels 106 auf. Der Stengel besteht aus
Metall und ist
mit dem Isoliersockel durch übliche Metall-Glas-Verschmelzung dicht verbunden. Der
Stengel dient zur Abfuhr von Verunreinigungen aus dem Blitzröhreninneren nach dem
Zusammenbau des Kolbens und als Einlaß für das Gas in die Blitzröhre. Das untere
Ende des Stengels 106 ist ursprünglich offen und wird nach Zufuhr des Gases in das
Kolbeninnere durch Zuspitzen verschlossen.
-
Zwischen dem hohlzylindrischen Gefäß 72 und dem kreisrunden Isoliersockel
74 ist ferner ein Metallring 108 (vgl. Fig.
-
8) angeordnet. Der Metallring 108 ist kreisrund und hat im wesentlichen
gleichmäßige Dicke. Sein oberer Rand ist umgeformt zur Bildung einer kreisrunden
Öffnung, die den oberen Abschnitt verringerten Durchmessers des Isoliersockels 74,
der durch die Umfangskerbe 104 definiert ist, aufnimmt. Der Metallring 108 ist mit
dem Isoliersockel 74 durch übliche Metall-Glas-Verschmelzung gasdicht verbunden.
-
Anschließend wird der Metallring mit dem Inneren des zylindriachen
Gefäßes 72 durch IiJahtschweißen verbunden, wie bereits erläutert wurde, so daß
zwischen dem Metallring und dem Gefäß eine gasdichte Verbindung besteht0 Das lichtdurchlässige
Fenster 76 ist mit der Innenseite des Metallgefäßes 72 über der viereckigen Fensteröffnung
110 verschmolzen. Es ist mit der Innenfläche des Gefäßes 72 zwischen Rippen 112
und 114 verschmolzen, so daß zwischen dem Fenster und dem Gefäß eine gasdichte Verbindung
besteht.
-
Das Fenster 76 ist im wesentlichen rechteckig. Es verläuft nach außen
zu den Rippen 112 und 114 im Gefäß 72 und nach außen in die Fensteröffnung 110.
Bevorzugt besteht das Fenster aus UV-durchlässigem Glas.
-
Bei der Herstellung dieses Ausfünrungsbeispiels der Metallkolben-Blitzröhre
wird der Isoliersockel 74 mit der erwünschten Kreisform, der Umfangskerbe 104 in
seiner Oberseite, der mittigen Öffnung zur Aufnahme des Stengels 106 und den Öffnungen
mit ihren kegeligen Perlen 102 auf der Unterseite des Sockels zur Aufnahme der stabförmigen
Leiter 80, 82, 94 und 96 vorgeformt. Der Stengel und die Leiter werden in ihre jeweiligen
Öffnungen eingeführt und mit dem Isoliersockel durch übliche C-las-Metall-Verschmelzung,
z. B.
-
durch Brennen des Isoliersockels, des Stengels und der Leiter in einem
Gas- oder Elektroofen, verschmolzen. Das Glas des Isoliersockels und das Metall
des Stengels und der Leiter sind so gewählt, daß sie gleiche Ausdehnungskoeffizienten
haben, damit angepaßte Glas-Ketall-Verschmelzungen erhalten werden. Das untere Ende
des Stengels 106 ist ursprünglich offen.
-
Nach dem Verschmelzen des Stengels und der Leiter in den Öffnungen
im Isoliersockel 74 wird der Metallring 108 um den Rand des Isoliersockels gelegt.
Der obere Rand des Metallrings 108 wird in der Umfangskerbe 104 aufgenommen.
-
Zum Verschmelzen des Metallrings 108 mit dem Isoliersockel 74 wird
wiederum ein übliches Glas-Metall-Verschmelzungsverfahren, z. B. Brennen in einem
Gas- oder Elektroofen, angewandt.
-
Dann werden die Kathode 84 und die Anode 86 mit den inneren Enden
der Leiter 80 und 82 verschweißt. Nach Fig. 8 ist erwünschtenfalls eine Ecke der
viereckigen Kathode 84 in der Entladungsstrecke 92 angeordnet und fluchtet mit der
ase
88 der Anode 86. Die sondenartigen Elektroden 94 und a6 sind mit den oberen Enden
der Leiter 98 und 100 versca reißt, und ihre freien Enden 99 und 101 fluchten mit
der zntladungsstrecke 92.
-
Bevorzugt erfolgt das Befestigen der Kathode, der Anode und der sondenartigen
Elektroden an den Leitern durch Widerstandsschweißen. Während des Schweißens werden
die Elektroden mit C02 umspült, um eine Oxidation zu verhindern.
-
Das hohle Metallgefäß 72 wird in üblicher Weise hergestellt, indem
z. B. zuerst die rechteckige Fensteröffnung 110 aus einem rechteckigen rostfreien
Stahlblech mit einer Dicke von ca. 0,5 mm ausgeschnitten wird. Dann werden die Rippen
112 und 114 aus rostfreiem Stahl gleicher Dicke um die Offnung 110 verschweißt.
Dann wird das Blechstück zu einem Zylinder geformt und an der Nahtstelle 116 (vgl.
-
Fig. 7) verschweißt. Danach wird ein Deckel 118 durch iahtschweißen
mit dem Zylinder verbunden. Das Metallgefäß wird auf die Seite gekippt, und eine
gewölbte rechteckige Scheibe lichtdurchlässigen Glases, deren Abmessungen gering
kleiner als die des durch die Rippen 112 und 114 gebildeten gewölbten Rechtecks
sind, wird in das Gefäß in Kontakt mit dessen Innenfläche in dem gewölbten Rechteck
gelegt. Das Gefäß und die Glasscheibe werden in einem HF-Ofen erwärmt, so daß die
Glasscheibe mit dem Inneren des Gefäßes 72 verschmolzen und das lichtdurchlässige
Glasfenster 76 erhalten wird. 1-ach Fig. 8 ist das Glas mit der Gefäßinnenseite
innerhalb der Rippen verschmolzen, und ein Teil des Glases erstreckt sich in die
Fensteröffnung 110. Ferner
verläuft das Glas an seinem Rand nach
außen zu den Rippen 112 und 114.
-
um Zusammenbau des Blitzröhrenkolbens wird der Isoliersockel 74 in
den offenen Boden des Gefäßes 72 eingeführt, so daß die Elektroden im Gefäß positioniert
sind und der Metallring 108 an der Gefäßinnenseite anliegt. Zum Verschweißen des
Hetallring.s 108 mit dem Gefäß 72 kann ein Laserpunktschweißer verwendet werden.
Das Gefäß und der Isoliersockel werden während des Laserschweißens gedreht, so daß
die durch den Laserschweißer erzeugten Schweißpunkte sich überlappen und eine gas
dichte Schweißnaht zwischen dem Metallring und dem Gefäß erhalten wird.
-
Das Verschweißen des Metallrings 108 mit dem Gefäß 72 kann auch durch
WIG-Schweißen erfolgen, wobei ein Lichtbogenschweißer oder ein Elektronenstrahlschweißer
verwendet wird.
-
Danach wird der Blitzröhrenkolben durch das offene Unterende des Stengels
106 evakuiert, und die Blitzröhre wird während eines Zeitraums erwärmt, der ausreicht,
um das Kolbeninnere zu reinigen und die Elektroden zu entgasen.
-
Dann wird ein Gas, z. B. Xenon, durch den Stengel 106 in das Kolbeninnere
geleitet. Der Kolben wird mit dem Xenon bis zu einem erwünschten Druck von z. 3.
3-4 at gefüllt.
-
Das untere Ende des Stengels 106 wird mechanisch zugespitzt und durch
Kaltschweißen abgedichtet, so daß das Kolbeninnere in bezug auf die Umgebungsatmosphäre
dicht ist.
-
Der Betrieb dieses Ausführungsbeispiels mit Seitenfenster gleicht
dem der Blitzröhre nach den Fig. 1-6. An die Kathode 84 und die Anode 86 wird eine
Elektrodenspannung oder Potentialdifferenz angelegt, die nicht zur Erzeugung einer
Entladung durch das Gas im Kolben ausreicht.
-
Gleichzeitig wird an die sondenartigen Elektroden 98 und 100 über
die Leiter 94 und 96 eine Zündspannung angelegt, um einen Durchbruch des Gases zwischen
Kathode 84 und Anode 86 zu erreichen. Da der Abstand zwischen der Kathode 84 und
dem freien Ende 99 der Zündelektrode 98 kleiner als derjenige zwischen der Anode
86 und dem freien Ende 101 der Zündelektrode 100 ist, wird das Gas um die kathode
84 zuerst ionisiert, wodurch eine strahlartige Zünd-Entladung zwischen der Kathode
und der sondenartigen Elektrode 98 entsteht. Die lonisierung setzt sich längs der
Entladungsstrecke 92 zwischen den sondenartigen Elektroden 98 und 100 und zwischen
der sondenartigen Elektrode 100 und der Anode 86 fort, so daß die strahlartige Zünd-Entladung
voll ausgebildet wird.
-
Wenn dies der Fall ist, ist der Scheinwiderstand zwischen der Kathode
84 und der Anode 86 hinreichend verringert, so daß die elektrische Hauptentladung
erfolgen kann.
-
Wenn eine Zündhilfe verwendet wird, ist der Betrieb im wesentlichen
gleich wie bei der Blitzröhre nach den Fig.
-
1-6. Der Zündimpuls wird über eine geeignete Zuleitung (nicht gezeigt)
an die Zündhilfe angelegt. Die Zündhilfe erzeugt jedesmal, wenn die Blitzröhre gezündet
wird, einen Entladungslichtbogen, der UV-Photonen emittiert,
die
gleichzeitig mit dem Anlegen des Zündimpulses an die sondenartige Elektrode 98 auf
die Kathode 84 auftreffen. Die Photonen des von der Zündhilfe erzeugten Lichtbogens,
die auf die Kathode 84 treffen, setzen Photoelektronen der Kathode frei, die zusammen
mit dem vom Zündimpuls an der sondenartigen Elektrode 98 erzeugten elektrischen
Feld die Ionisierung des Gases zwischen Kathode 84 und Elektrode 98 einleiten und
die Ausbildung der strahlartigen Zünd-Entladung bewirken. Die von dem Lichtbogen
der Zündhilfe emittierten Photonen können auch auf die anderen Blitzröhrenbauelemente
auftreffen und die Ionisierung des Gases unterstützen, so daß die strahlartige Zünd-Entladung
längs der gesamten Entladungsstrecke ausgebildet wird.
-
Die Blitzröhre mit Metallkolben hat erhöhte mechanische Festigkeit,
und sie kann mit mehr Gas höherer Dichte und höheren Drucks als bisher gefüllt werden,
wodurch die Stärke der von der Blitzröhre erzeugten Lichtblitze erhöht wird. Der
Blitzröhrenkolben kann geerdet werden, um eine Ansammlung statischer Aufladungen
auf dem Kolben und die dadurch bedingten Streufelder zu beseitigen, die erforderlichen
Zünd- und Speisespannungen zu senken und damit die Betriebszuverlässigkeit der Blitzröhre
zu erhöhen.
-
Der Blitzröhrenkolben hat gegenüber mechanischen Stößen eine höhere
Festigkeit als ein Glaskolben. Ferner erfolgt durch den Metallkolben eine schnelle
Wärmeabfuhr, so daß die Blitzröhre mit niedrigeren Temperaturen betreibbar ist,
wodurch die auf den Kolben und die Verschmelzungen wirkenden mechanischen Spannungen
verringert werden und das bei Ganzglaskolben auftretende Problem von Glasbruch vermieden
wird.
-
Da der Blitzröhrenkolben aus einer aus vorgeformtem Metallgefäß und
durchlässigem Fenster bestehenden Baugruppe und einer aus vorgeformtem Isoliersockel
und Elektroden bestehenden Baugruppe gefertigt wird, wird eine Blitzröhre erhalten,
bei der die Elektroden genau fluchten. Die Wärmeabfuhreigenschaften des SFetallkolbens
tragen ebenfalls zu einer genauen Fluchtung der Elektroden bei, indem die Gefahr
von Lageänderungen der Elektroden aufgrund der während der Blitzröhrenherstellung
angewandten Wärme verringert wird.
Leerseite