DE2652195B2 - Herzschrittmacherelektrodenanordnung - Google Patents
HerzschrittmacherelektrodenanordnungInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf eine transvenös implantierbare Herzschrittmacherelektrodenanordnung,
deren distales, im Herzen zu befestigendes Ende wenigstens zum Teil eine freiliegende, elektrisch
leitfähige Oberfläche aufweist und als Doppelwendel ausgebildet ist. Eine solche Herzschrittmacherelektrodenanordnung
ist Gegenstand der älteren Patentanmeldung P 25 33 766.0-33.
Aus der DE-OS 23 19 499 und der US-PS 34 37 091
sind bereits transvenös implantierbare Herzschrittmacherelektrodenanordnungen bekannt, an deren distalem
Endbereich ein bzw. zwei Abschnitte mit elektrisch leitfähiger Oberfläche ausgebildet sind. Diese Oberfläche
stellt den mit dem zu stimulierenden Gewebe in Berührung stehenden Kontakt dar. Derartige Elektroden
eignen sich zur zeitweiligen Verwendung. Da sie leicht verrutschen können, sind sie kaum auf Dauer
einsetzbar.
Zur dauernden Implantation eignen sich besser an ihrem äußeren Ende wendel- oder schraubenförmige
Elektroden, die in den zu reizenden Muskel eingeschraubt werden (DE-OS 19 39 806 und 17 64 790).
Diese Anordnungen sind jedoch nicht transvenös implantierbar, da ihr spitzes Ende zu unerwünschten
Verletzungen der Innenhaut der Gefäße führen würde.
Eine Elektrodenanordnung nach der älteren Patentanmeldung P 25 39 553.3-33 ist zwar transvenös implantierbar
und an ihrem distalen Ende wendelförmig ausgebildet, ihr distales Ende ist jedoch so spitz, daß
Verletzungen der Innenhaut der Gefäße praktisch unvermeidlich sind
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine transvenös implantierbare Herzschrittmacherelekrirodenanördnung
zu schaffen, die eine dauerhafte Implantierung bei niedriger Reizschwelle ermöglicht, ohne daß
es beim Implantieren zu Schäden am Endokard kommt.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Gegenstand der älteren Patentanmeldung P 25 33 766.0-33 erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das distale Ende des einen Astes der Doppelwendel mit sanfter Krümmung
in das distale Ende des anderen Astes übergeht
Im Unterschied hierzu sind bei der Elektrodenanordnung nach der Patentanmeldung P 25 33 766.0-33 die
beiden Äste der Doppclwendel entlang ihrer Längsachse gegeneinander verschiebbar, derart, daß der innere
Ast im äußeren Ast gelagert und zum Einschrauben in das zu stimulierende Gewebe der ausschließlich hierfür
bestimmte innere Ast der Doppelwendel aus dem äußeren herausschraubbar ist.
Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach der
Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 7.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 den Längsschnitt einer ersten Ausführungsfonn
einer Herzschrittmacherelektrodenanordnung,
F1 g. 2 eine perspektivische Darstellung der Herzschrittmacherelektrodenanordnung
der F i g. 1,
F i g. 3 das distale Ende einer zweiten Ausführungsform einer Herzschrittmacherelektrodenanordnung
und
Fig.4 schematisch eine zum Teil aufgebrochene Gesamtansicht einer Herzschrittmacherelektrodenanordnung.
Nach F i g. 1 ist das Hauptstück der Elektrodenanordnung der in einem rohrförmigen Gehäuse 12 aus Teflon
oder einem anderen geeigneten Material enthalten, wie es auch in F i g. 4 gezeigt ist. Innerhalb des Gehäuses 12
erstreckt sich ein schraubenförmiger Leiter 14, der am distalen Abschnitt, wie es in F i g. 1 gezeigt ist, endet. Bei
der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform ist den Leiter 14 umgebend ein zweiter wendeiförmiger Leiter 16
vorgesehen, der in engem elektrischem Kontakt mit dem Leiter 14 steht; die beiden Leiter 14 und 16 sind an
dieser Stelle fest vom Gehäuse 12 umschlossen. Das Gehäuse 12 hat eine Schulter 17, die das Umhüllen der
Leiter 14 und 16 ermöglicht. Der Leiter 16 erstreckt sich aus dem Gehäuse 12 heraus und bildet den einen Ast
einer Doppelwendel 20. Dieser Ast der Doppelwendel 20 erstreckt sich über etwa 1,5 Windungen zum distalen
Ende, wo er umkehrt und unter Bildung eines zweiten Astes rückwärts über den gleichen Abstand gewickelt
ist. Dieser zweite Ast der Doppelwendel 20 geht in einen Längsabschnitt 26 über und erstreckt sich in das
Innere des Leiters 14. Der Abschnitt 26 kann zusätzlich mit dem Leiter 14 durch Löten oder auf andere Weise
verbunden sein, um einen elektrischen Kontakt zwischen dem Abschnitt 26 und dem Leiter 14 zu
gewährleisten. Das Gehäuse 12 erstreckt sich über das proximale Ende beider Äste der Doppelwendel 20,
derart, daß die gesamte Anordnung gegenüber dem distalen Ende der Doppelwendel 20 abgedichtet ist.
Aus Fig. 2 sieht man, daß das distale Ende der
Doppelwendel nicht scharf ist, keine Endspitzen hat,
statt'dessen ziemlich rund ist, fortlaufend ausgebildet ist
und aufgrund der geschlossenen Schraubenform sich in sich selbst schließt wodurch offene Aussparungen 28
gebildet werden. Das distale Ende der Elektrodenanordnung
hat eine derartige Gestalt, daß es unter die TYabekel oder unter die inneren MurV.eln des Herzens
entweder in der Kammer oder in der Vorkammer einschraubbar ist Auf diese Weise wird ein Elektrodenende
geschaffen, das in der Lage ist, mit der Trabekd in
einen maximalen Flächenkontakt zu kommen, wodurch ι ο ein optimaler Schwellenwert für das Schrittmachen
gewährleistet ist.
Bei der in F i g. 3 gezeigten Ausführungsform fehlt der
Schulterabschnitt von F i g. 2. Die Doppelwendel 20, die sich jenseits des distalen Endes des Gehäuses 12
erstreckt, hat im wesentlichen die gleiche Form wie bei
der Ausführungsform von Fig. 1. Das proximale Ende
dsr Doppelwendel 20 geht in einen fest gewickelten Abschnitt 21 über, der in das distale Ende dss Leiters 14
gedruckt ist, wo es in festem mechanischem und elektrischem Kontakt mit dem Leiter 14 gehalten ist.
Die Oberfläche des leitfähigen Endes der Doppelwendel 20 beträgt vorzugsweise etwa 10 bis 15 mm2.
Gleichzeitig muß die Doppelwendel 20 weit gewendelt sein und genügend Windungen haben, um so den
Kontakt zwischen der Wendel und der Trabekel zu optimieren. Wenn der Leiterdraht der Doppelwendel 20
etwa 03 mm stark ist, hat eine einzige Windung eines
solchen Drahtes eine Oberfläche von etwa 14 mm2. Für die in F i g. 1 gezeigte Ausbildung ist deshalb bevorzugt
ein Ast der Doppelwendel 20 isoliert; der andere nichtisolierte Ast, der sich über eine volie Windung
erstreckt, hat dann die für den elektrischen Kontakt gewünschte Oberfläche. Das Isoliermaterial 24 verläuft
im wesentlichen von dem distalen Ende der Doppelwen- J5
del 20 längs des einen Astes zu dem von dem Gehäuse 12 umschlossenen Teil der Elektrodenanordnung. Bei
dieser Ausbildung ist im wesentlichen über die gesamte Länge der Doppelwendel ein nichtisolierter bzw.
leitender Ast vorhanden, der, nachdem das Muskelgewebe bzw. das Trabekelwerk in die Freiräume 28
zwischen den Windungen der Wendel eingedrungen ist, für einen Kontakt mit dem Herzmuskel sorgt. Der
Isolierüberzug 24 besteht aus einem geeigneten Material, wie Teflon, Polyäthylen, Polyamid, Polytetrafluorethylen,
Fluoräthylpropylen oder Silikonkautschuk. Eine geeignete Dicke für den Überzug 24 liegt bei etwa
50μπι. Das Material des wendelförmig gelegten
Drahtes kann Platin, Platin-Iridium, oder ein anderes,
körperverträgliches, leitendes Material sein.
In Fig.4 ist schematisch die gesamte Elektrodenanordnung
gezeigt Die Anordnung 10 enthält eine sich durch sie hindurcherstreckende Sonde 25, die axial in
dem schraubenförmigen Leiter 14 angeordnet ist Der Leiter 14 kann auch in anderer Weise geformt sein, z. B.
als hohler Massivleiter. Um jedoch den Vorteil einer Sonde 25 ausnutzen zu können, soll der Leiter 14 hohl
sein. Die Sonde 25 erstreckt sich praktisch bis zum proximalen Ende der Doppelwendel 20. Bei dieser
Gestaltung kann die leitfähige Oberfläche 22 sehr leicht im Herzen dadurch festgelegt werden, daß das
proximale Ende der Anordnung im Uhrzeigersinn gedreht wird, wodurch das distale Ende unter den
endokardialen Muskel geschraubt oder gedreht wird. Die weit gewendelte Struktur der Doppelwendel 20
ermöglicht den Eintritt der Trabekel in die Freiräume 28 (F i g. 2), wodurch eine wirksame Plazierung und
Befestigung sowie gute Voraussetzungen für ein schnelles Einwachsen des Herzgewebes in die Doppelwendel
20 geschaffen werden, wodurch die permanente Befestigung schnell erreicht wird. Der offene Aufbau
des wendeiförmigen Endes der Anordnung ermöglicht es, daß sich die kardialen Muskeln selbst zwischen die
Windungen einarbeiten, wenn die Elektrode gedreht wird, so daß die Muskeln in innigem Kontakt mit der
stimulierenden Oberfläche liegen.
Im Gegensatz zu anderen Befestigungsmechanismen beschädigt die Schrittmacherelektrode das Endokard
nicht und ergibt deshalb eine verringerte Gewebereaktion. Durch den hergestellten innigen Kontakt kann der
chronische bzw. der Langzeit-Schrittmacherschwellenwert auf einen optimal niedrigen Pegel eingestellt
werden. Ein zusätzlicher Vorteil der Elektrode ergibt sich dadurch, daß jegliche scharfen Teile fehlen, so daß
die Elektrode in das kardiovaskuläre System bzw. in das Herzgefäßsystem des Patienten eingeführt werden
kann, ohne daß ein Schutzrohr oder eine andere zusätzliche Einrichtung erforderlich sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Transvenös implantierbare Herzschrittmacherelektrodenanordnung,
deren distales, im Herzen zu befestigendes Ende wenigstens zum Teil eine freiliegende, elektrisch leitfähige Oberfläche aufweist
und als Doppelwende] ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das distale Ende
des einen Astes der Doppelwendel (20) mit sanfter Krümmung in das distale Ende des anderen Astes
übergeht
2. Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am proximalen
Ende der Doppelwendel (20) ihr einer Ast in einen in einem hohlen Leiter (14) gelagerten
Längsabschnitt (26) übergeht, wobei der hohle Leiter (14) die elektrische Zuleitung zum anderen Ast der
Doppelwendel (20) bildet.
3. Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle
Leiter (14) schraubenförmig gewickelt ist.
4. Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
der Doppelwendel (20) isoliert ist und ein anderer Teil der Doppelwendel (20) eine leitfähige Oberfläehe
aufweist.
5. Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
leitfähige Oberfläche im wesentlichen entlang der Längsachse der Doppelwendel (20) erstreckt.
6. Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
leitfähige Oberfläche etwa 10 bis 15 mm2 beträgt.
7. Herzschrittmacherelektrodenanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Isolierung der Doppelwendel (20) eine Dicke von etwa 50 μιτι aufweist.
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