DE2652050A1 - Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen - Google Patents

Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen

Info

Publication number
DE2652050A1
DE2652050A1 DE19762652050 DE2652050A DE2652050A1 DE 2652050 A1 DE2652050 A1 DE 2652050A1 DE 19762652050 DE19762652050 DE 19762652050 DE 2652050 A DE2652050 A DE 2652050A DE 2652050 A1 DE2652050 A1 DE 2652050A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrode
electrode combination
insulator
combination according
combination
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19762652050
Other languages
English (en)
Inventor
Dieter Dr Med Theiss
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19762652050 priority Critical patent/DE2652050A1/de
Publication of DE2652050A1 publication Critical patent/DE2652050A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M19/00Local anaesthesia; Hypothermia
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N1/00Electrotherapy; Circuits therefor
    • A61N1/02Details
    • A61N1/04Electrodes
    • A61N1/05Electrodes for implantation or insertion into the body, e.g. heart electrode
    • A61N1/0551Spinal or peripheral nerve electrodes

Description

  • Elektroden-Kombination zur Lokalisation von nervalen
  • Strukturen, durch die Lokalanästhetika oder Neurolytika injiziert werden können.
  • Die vorliegende Patentanmeldung betrifft eine Elektro denkombination zur Lokalisation von nervalen Struktllren, die an einen elektrischen Impulsgenerator angeschlossen wird.
  • Bei den bisher üblichen elektrischen Lokalisationsverfahren wird eine Reizelektrode meist in Form einer isolierten Injektionsnadel, deren Spitze nicht isoliert ist, in die Umgebung der zu lokalisierenden nervalen Struktur eingebracht, während eine zweite indifferente groXflacnige Elektrode auf der Körperoberfläche angebracht wird. Es ist aber auch möglich, die indifferente Elektrode als eine in größerer Entfernung vom Reizort in das Gewebe eingestochene zweite Injektionsnadel ins Körperinnere zu legen. Auf diese Elektroden werden elektrische Impulse von variabler Spannung oder Stromstärke gegeben. Die Lage der differenten Elektrode wird so lange variiert, bis eine möglichst kleine Reizgröße (Produkt aus Impulsbreite und Spannung bzw. Stromstärke) noch eine Erregung der gesuchten nervalen Struktur bewirkt. Anhand von Erfahrungswerten wird beurteilt, ob damit eine ausreichende Annäherung der Reizelektrode an die nervale Struktur erreicht ist.
  • Nachteilig bei diesen Elektrodenanordnungen ist, daß im Falle der Variation der an die Elektroden angelegten Impuls spannung die Reizintensität in der Umgebung der Reizelektrode von den nicht konstanten l,Widerstandsverhaltnissen stark beeinflußt wird. Bei Verwendung einer indifferenten Oberflächenelektrode können die Unterschiede des Hautwiderstandes a) von Person zu Person und b) durch Anstieg der Hautfeuchtigkeit unter der indifferenten Elektrode während der Reizung mehr als lOOC/a betragen. Außerdem spielt hier die wirksame Kontaktfläche, die Entfernung von der differenten Elektrode und der unterschiedliche Anpressdruck der indifferenten Elektrode eine entscheidende Rolle. Diese unterschiedlichen Widerstandsverhältnisse erschweren die Beurteilung der Entfernung der Reizelektrode von der erregten nervalen Struktur. Die Reizung mit variierbaren Konstantstromimpulsen umgeht zwar das Problem der von inkonstanten Widerstandsverhältnissen abhängigen Stromdichte, bewirkt aber aufgrund der kapazitiven Gewebseigenschaften oft ein langsames sägezahnartiges Ansteigen der Spannung im Gewebe, was elektrophysiologisch eine sehr ungünstige Reizform darstellt. In jedem Fall stört eine indifferente Elektrode auf der Oberfläche sowie im Gewebe in einiger Entfernung vom Reizort eine radialsymmetrische Ausbildung des elektrischen Feldes und damit der Reizintensität schon in geringer Entfernung von der Reizelektrode in der Weise, daß die Stromdichte zwischen der Reizelektrode und der indifferenten Elektrode größer ist als an entsprechenden Stellen auf der von der indifferenten Elektrode abgewandten Seite der Reizelektrode. Dadurch wird die Erregung einer nervalen Struktur bei einer bestimmten Reizgröße neben ihrer Entfernung von der Reizelektrode auch von der Lage zur Elektrodenanordnung bestimmt. Dies wird um so deutlicher, je näher die ijidifferente Elektrode zur Reizelektrode liegt, da es dann zu einer für die Lokalisation besonders ungünstigen Feldstärkeverteilung kommt.
  • Bei Ausmessungen der Feldstärkeverteilung im elektrolytischen Trog und bei Lokælisationsversuchen am Menschen wurde überraschenderweise gefunden, daß man diese Nachteile überwindet , wenn man zur Lokalisation zwei differente, gegebenenfalls durch einen Isolator getrennte Elektroden mit aufgeprägten Spannungsimpulsen in die Nähe der zu lokalisierenden nervalen Strukturen bringt.
  • Bei fester Anordnung der freiliegenden Elektrodenoberflächen, die den Feldaufbau im Gewebe bewirken, auf einem Isolator entfallen Variationen der Reizintensitätsverteilung durch unterschiedliche Elektrodenanordnung.
  • Der Abfall der Feldstärke mit der Entfernung von der Spitze der Elektrodenkombination ist um so steiler, je kleiner der Abstand zvrischen den nicht isolierten Elektrodenteilen ist, und kann so den Erfordernissen angepaßt werden. Ein kleinerer Feldstärkegradient erleichtert das Auffinden nervaler Strukturen schon aus größerer Entfernung, während ein größerer Feldstärkegradient eine genauere Lokalisation ermöglicht, was für die Praxis der Nervenlokalisation zweckmäßiger ist. Als besonders vorteilhaft hat sich für die Elektrodeukombination ein Elektrodenabstand von 0,1 mm bis 5 mm vorzugsweise 0,2 mm bis 1 mm erwiesen.
  • Günstig ist es, eine Elektrodenkombination zu vervrenden, die a) aus einer Hohlelektrode, die teilweise durch einen Isolator abgedeckt ist und b) einer zweiten auf dem Isolator aufgebrachten Elektrode, deren äußere Oberfläche wieder teilweise isoliert ist, besteht.
  • Die beiden nicht isolierten Oberflächenanteile der Elektroden sind so angeordnet, daß die Reizintensität von der Spitze der Elektrodenkombination ziemlich gleichmäßig nach allen Richtungen hin abfällt. In der für die Lokalisation interessanten Entfernung von der Spitze haben die geometrischen Orte gleicher Reizintensität annähernd die Form von Kugeloberflächen mit dieser Spitze als hTittelpunkt. Siehe hierzu Abbildung 1 und 2.
  • Abb. 1 zeigt die im elektrolytischen jirog ausgemessenen Isopotentiallinien W*1 die Spitze eines im Durchmesser 15 mm dicken Modells der Elektrodenkombination. Die Zahlen sind Prozentangaben bezogen auf das Potential an der Spitze der Kombinationselektrode.
  • Abb. 2 zeigt die im elektrolytischen Trog aufgenommenen Isofeldstärke-Linien des gleichen Modells. Die Zahlenangaben sind Mehrfache der kleinst-n gemessenen und mit 1 bezeichneten Feldstärke.
  • Inter- und intraindividuell relativ konstante Widerstandsverhältnisse im Gewebeinneren machen die Stromdichte in der Umgebung der Spitze der Kombinationselektrode im wesentlichen von der Reizintensität und der Entfernung von der Spitze abhängig. Dadurch kann die Entfernung der nervalen Struktur von der Spitze der Elektrodenkombination zuverlässiger beurteilt werden als bei allen bisher üblichen Elektrodenanordnungen.
  • Da die elektrische Erregung nervaler Strukturen am energiesparendsten durch Depolarisation des Ruhemembranpotentials erfolgt, sollte der Impulsgenerator Impulse negativer Spannung erzeugen.
  • Da beim Injezieren des Lokalanästhetikums bzw. Neurolytikums dieses an der nicht isolierten Spitze der inneren Hohlelektrode austritt, sollte diese vorzugsweise als Kathode geschaltet vrerden und als Injektionsnadel ausgebildet sein.
  • Die axiale Ausdehnung der freien Oberfläche der zylindrischen Hohlelektrode sollte vorzugsweise in der Größenordnung von 0,5 bis 2,5 Außendurchmesser der Hohlelektrode liegen. Der Abstand zwischen der llohlelektrode und der zweiten differenten Elektrode kann 0,1 bis 3 Durchmesser vorzugsweise 0,2 bis 1 Durchmesser betragen, wobei die axiale Ausdehnung der nicht isolierten Oberfläche dieser Elektrode vorzugsweise 0,2 bis 1 Durchmesser der Elektrodenirombination beträgt.
  • Das Material für die beiden differenten Elektroden muß gewebeverträglich, korrosionsfest und gegenüber Redoxrcaktionen möglichst inaktiv sein, damit nur die angelegte Spannung die Potentialverhältnisse im Gewebe bestimmt.
  • Vorzugsweise kommen für die Kathode elektrische Leiter mit niedriger bzw. mittlerer Wasserstoffüberspannung in Frage wie z.B. Rhodium, Edelstahl, Chrom und gegebenenfalls Silber, Silberlegierungen, Gold und Goldlegierungen, um Hydrierungen im Gewebe zu vermeiden. Als Anodenmaterialien können Rhodium, Iridium, Edelstahl und Glaskohlenstoff, sowie Silicide, Boride und Carbide der IV. bis VI.
  • Nebengruppe, dotiertes aktives Titan bzw. Tantal und gegebenenfalls Platin, Palladium oder Ruthenium eingesetzt werden.
  • Als Isolatoren eignen sich keramische lXassen, elektrisch nicht leitende Iletalloxide oder Kunststoffe. Vorzugsweise kommen hier Aluminiumoxid, Chromoxid, Zirkonoxid, Zirkon-Aluminiumoxid, Polyolefine, Polytetrafluoräthylene sowie aushärtbare Kunstharze in Betracht.
  • Für eine problemlose Handhabung der Elektrodenkombination am Patienten sind folgende Eigenschaften wichtig: Glatte Oberflächen mit geringer Reibung in der Haut und im Gewebe, gleitende Übergänge der Beschichtungen an der Spitze sowie ein günstiges Verhältnis vom Außendurchmesser der Elektrodenkombination zum Innendurchmesser der Hohlelektrode, wobei die Dicke der Gesamtbeschichtung der Hohlelektrode vorzugsweise nicht ihren Außendurchmesser übersteigen sollte.
  • Bei der technischen Anfertigung der Elektrodenkombinationen lassen sich diese Forderungen z.B. durch den Einsatz von Aufdampf- oder Aufplantationsverfahren, chemische Dampfphasenabscheidung, Kathodenzerstäubung, elektrolytische Verfahren sowie durch Auftragung metallilaltiger Kunststoffdispersionen und dispergierter Isolatoren erreichen. Außerdem ist es möglich, die isolierenden Schichten und die zweite differente Elektrode auf die als Injektionsnadel ausgebildete Hohlelektrode in Form von Folien aufzubringen. Bevorzugt kommen für die Herstellung solcher Elektrodenkombinationen die chemische Dampfphasenabscheidung, Aufplantationsverfahren aus der Gasphase sowie das Plasmaspritzverfahren in Betracht.
  • In Abb. 3 (Aufsicht) und Abb. 4 (Längsschnitt) ist die Spitze einer günstigen Elektrodenlcombination dargestellt.
  • Mit Hilfe des Plasmaspritzverfahrens hatte man auf eine Injektionsnadel zunächst eine 20 µm dicke Aluminiumoxidschicht aufgetragen, die dann etwa 20 Cun dick mit dem zweiten Elektrodenmaterial und der abschließenden ebenfalls 20 ,un starken Aluminiumoxidschicht bes chichtet wurde. Bei der Herstellung wurde darauf geachtet, daß die Isolator- und Elektrodenschichtgrenzen keine stufenförmigen Absätze bildeten. In analoger Weise wurden nach dem Aufplantations- und CVD-Verfahren Elektrodenanordnungen hergestellt, bei denen man auf eine Injektionsnadel zunächst ca. 0,5 um dick Iridium, dann etwa 2-3 µm dick Aluminiumoxid, auf diese Schicht wieder 1 Fun dick Iridium und abschließend 2 µm stark Aluminiumoxid auftrug.
  • Die bezchriebene Elektrodenkombination zur Nervenlokalisation hat für die Praxis der Regionalanästhesie folgende Vorteile: Zuverlässiges Eintreten der Nervenblockade nach der Injektion des Lokalanästhetikums, da sicher vermieden werden kann, daß das Lokalanästhetikum in zu großer Entfernung vom lierven injiziert wird.
  • Die verabreichte Menge' an Lokalanästhetikum kann kleiner gehalten werden. Illit 20 bis 30% der üblichen Dosis wird eine Blockierung der nervalen Struktur erreicht, dadurch wird die Gefahr toxischer Nebenwirkungen am Herzen und am Zentralnervensystem geringer.
  • Die Zeitspanne zwischen der Injektion des Lokalanästhetikums und der vollständigen Ausbildung der Nervenblockade ist wesentlich verkürzt, was im Operationsbetrieb Viartezeiten einspart und die zeitliche Planung erleichtert.
  • Das Anlegen der Regionalanästhesie auf die beschriebene Weise ist gewebeschonender als der Versuch, Parästhesien auszulösen, da man sich dem Nerven systematischer nähert, und das Berühren des Nerven mit der Nadelspitze überflüssig wird.
  • Da keine Parästhesien vom Patienten angegeben werden müssen, ist man nicht auf dessen Mitarbeit angewiesen. Dies ermöglicht die Blockade peripherer Nerven auch beim nicht kooperativen bzw. stark sedierten Patienten.
  • Im Falle chemischer Neurolyse ist eine optimale Lokalisierbarkeit der auszuschaltenden nervalen Struktur besonders wichtig.
  • Die Beschränkung wesentlicher elektrischer Peldstärken auf die unmittelbare Umgebung der Spitze der Elektrodenkombination vermeidet mit Sicherheit problematieche Stromdichten im übrigen Körper z.B. am Herzen.
  • Außerdem entfällt der Arbeitsgang des Anbringens einer indifferenten Elektrode.
  • Lokalisation eines peripheren Nerven oder Nervengeflechtes mit der beschriebenen Elektrodenkombination Beispiel 1 Eine 0,8 mm dicke Injektionsnadel aus Edelstahl ist auf der Oberfläche bis zum Anschliff der Spitze ca. 20 um stark mit Aluminiumoxid beschichtet. Auf diese Isolationsbeschichtung ist eine zweite ca. 20 um dicke Schicht aus Edelstahl aufgetragen, wobei vom Anschliff der oxidfreien Spitze bis zur Edelstahlschicht eine ca. 0,3 mm lange Strecke der aluminiumoxidschicht zur Isolation der beiden Elektroden freibleibt. Die äußere Elektrode ist wieder auf ihrer-Oberfläche mit Aluminiumoxid isoliert bis auf eine 0,5 mm lange Strecke an der Spitze. Siehe hierzu die Abb. 3 und 4. An die Elektrodenkombination wurden negative Rechteckimpulse von 0,1 msec Breite und einer Frequenz von 3 Hz angelegt, wobei die innere Hohlelektrode als Kathode geschaltet wurde. Beim Annähern der Spitze der Elektrodenkombination an den Mervus ischiadicus wurde die Impulsstärke auf 5 Volt eingestellt. Bei dieser Impulsspannung wurde der Nerv oder ein Teil des Nerven schon aus einiger Entfernung erregt, was am impuls synchronen Zucken der von dem Nerven oder dem erregten Teil des Nerven versorgten tluskulatur erkennbar war.
  • Durch Verringern der Impulsspannung auf Werte, bei denen die Muskelzuckungen gerade noch deutlich erkennbar waren, und Verlagern der Kombinationselektrode in der Weise, daß bei gleichbleibender Spannung die Muskelzuckungen stärker wurden, konnte die Spitze der Kombinationselektrode in unmittelbare Nähe zum Merven gebracht werden, so daß bei 0,2 Volt Impulsspannung noch ein leichtes Zucken einer von dem lierven versorgten Muskelgruppe ausgelöst werden konnte. Jetzt wurden 4 ml 2%iges Mepivacain unter vreiterlaufender Reizung injiziert, wobei die Muskelzuckungen während der Injektion verstummten. Innerhalb von etwa 3 Minuten stellte sich eine vollkommene sensible und motorische Bloclrade des vom Nervus ischiadicus versorgten Teil des Beines ein.
  • Beispiel 2 Die Kombinationselektrode unterscheidet sich von der im Beispiel 1 lediglich dadurch, daß als Isolationsbeschichtung Chromoxid statt Aluminiumoxid verwendet wurde. Die Impulsbreite von 0,1 msec wurde beibehalten, da sie geeignet ist, vorwiegend die motorischen Anteile eines gemischten Nerven zu erregen. 3 Hz ist für die Beurteilung des motorischen Reizerfolgs während der Veränderung der Position der Reizelektrode eine günstige Reizfrequenz, da hierbei die Impulse mit Einzelzuelungen beantwortet werden und diese ausreichend schnell aufeinanderfolgen, um das Verschieben der Elektrodenkombination daran zu orientieren. Diese Reizfrequenz von 3 Hz wurde bei allen Lolcalisationen gemischter Nerven beibehalten.
  • Bei der Annäherung der Elektrodenkombination an den Nervus femoralis nach anatomischen Überlegungen war die Impulsspannung auf 3 Volt eingestellt. Sie konnte durch die im Beispiel 1 beschriebene Methode des Verlagerns der Elektrodenkombination schnell auf 0,5 Volt gesenkt werden. Bei dieser Impulsspannung wurden 4 ml 0,5%iges Bupivacain injiziert. Die Muskelzuckungen verstummten während der Injektion. Die sensible und motorische Blockade war innerhalb 2 Minuten vollstandig.
  • Beispiel 3 Die hier verwendete Elektrodenkombination unterscheidet sich von der im Beispiel 1 und 2 nur dadurch, daß die die innere Hohlelektrode bildende Injektionsnadel Oberfläche lich mit Iridium beschichtet ist, und daß die Anode aus einer ca. 1 Mm dicken Iridiumschicht besteht. Die Isolationsschichten bestehen aus 2 um dickem Aluminiumoxid.
  • Die Impulsbreite von 0,1 msec und die Reizfrequenz von 3 Hz wurden beibehalten. Da eine Oleeranonfraktur vorlag, wurde zur supraclaviculären Blockade des Plexus brachialis dar Ausgangswert der Impulsspannung für die erste Annäherung an das Nervengeflecht auf 2 Volt eingestellt, um einer plötzlichen an der Verletzungsstelle schmerzhaften Zuckung vorzubeugen. Die mit der Lokalisation verbundenen Muskelzuckungen waren trotz vorsichtiger Veränderung der Elektrodenposition und eines zuvor verabreichten zentral wirkenden Analgetil ums nach Aussage des Patienten in zumutbaren Grenzen schmerzhaft. Das Lokalanästhetikum (30 ml 0,25%iges Bupivacein) wurde deshalb schon bei einer Verminderung der Impulsspannung auf 1,5 Volt injiziert.
  • 10 Minuten nach der Injektion war die Frakturstelle schmerzfrei, und am Oberarm konnte eine Blutsperre angelegt werden.
  • Beispiel 4 Bei einem über dem Knie amputierten Patienten mit Phantomschmerz im Fuß wurde ca. 10 cm proximal vom Stumpfendc der Nervus tibialis mit der im Beispiel 1 beschriebenen Kombinationselektrode und nach der hier beschriebenen Methode lokalisiert. Dabei wurden Muskelzuckungen an der Oberschenkelrückseite sichtbar, besonders am Stumpfende, außerdem bereichtete der Patient impulssynchrone Phantomemfindungen im amputierten Fuß. Beides verschwand nach der Injektion von 2 ml 5%igem Phenol durch Neurolyse des Nervus tibialis.
  • L e r s eite

Claims (11)

  1. Patentansprüche: 1. Elektrodenkombination zur Lokalisation nervaler Strukturen durch elektrische Reizung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei differenten gegebenenfalls durch einen Isolator getrennte Blel-troden mit aufgeprägten Spannungsimpulsen besteht.
  2. 2. Elektrodenkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden Elektroden durch einen Isolator fixiert ist.
  3. 3. ElektrodenIombination nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenabstand vorzugsweise 0,2 bis 1 mm beträgt.
  4. 4. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie a) aus einer Hohlelektrode, deren Oberfläche teilweise durch einen Isolator abgedeckt ist und b) einer zweiten auf dem Isolator der Hohlelektrode aufgebrachten Elektrode, deren äußere Oberfläche wieder teilweise isoliert ist, besteht.
  5. 5. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden freien Elektroden-Oberflächen so angeordnet sind, daß um die Spitze der Elektrodenkombination ein radiärer Feldstärkeabfall erfolgt und in für die Lokalisation interessanter Entfernung die geometrischen Orte gleicher Feldstärke durch Oberflächen konzentrischer Kugeln mit der Spitze der Elektrodenkombination als Mittelpunkt dargestellt werden können.
  6. 6. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Ausdehnung der freien Oberfläche der zylindrischen Hohlelektrode vorzugsweise zwei Durchmesser beträgt, daß der Abstand der zweiten Elektrode von der Hohlelektrode vorzugsweise 0,2 bis 1 Durchmesser und daß die axiale Ausdehnung der freien Oberfläche der zvJeiten Elektrode vorzugsweise 0,2 bis 1 Durchmesser der ElektrodenIombination betragen.
  7. 7. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlelektrode vorzugsweise als Kathode verwendet wird und zur Injektion des Lokalanästhetikums bzw. des Neurolytikums dient.
  8. 8. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlelektrode als Injektionsnadel ausgebildet ist, auf deren Oberfläche sich gemaß Anspruch 4 bis 6 durch einen Isolator getrennt, die zweite oberflächlich teilweise isolierte Elektrode befindet.
  9. 9. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektroden gewebevertträgliche, korrosionsfeste und gegenüber Redoxreaktionen inaktive elektrische Leiter verwendet werden.
  10. 10. Elektrodenkombination nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolatoren vorzugsweise keramische Passen, elektrisch nicht leitende Hetalloxide und/oder Kunststoffe vernzendet werden.
  11. 11. Elektrodenkoinbination nach Anspruch 1 bis 10, da durch gekennzeichnet, daß die Kombinationselektrode vorzugsweise nach dem Plasma-Spritzverfahren, durch chemische Dampfphasenabscheidung und Aufplantationsverfahren hergestellt wird.
DE19762652050 1976-11-15 1976-11-15 Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen Withdrawn DE2652050A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762652050 DE2652050A1 (de) 1976-11-15 1976-11-15 Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762652050 DE2652050A1 (de) 1976-11-15 1976-11-15 Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2652050A1 true DE2652050A1 (de) 1978-05-24

Family

ID=5993210

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762652050 Withdrawn DE2652050A1 (de) 1976-11-15 1976-11-15 Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2652050A1 (de)

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0759307A2 (de) * 1995-08-22 1997-02-26 STERIMED Medizinprodukte GmbH Punktier- und/oder Katheterisiervorrichtung zum Herantasten an Nerven
WO1997015347A1 (de) * 1995-10-27 1997-05-01 Waskoenig Wilhelm Stimulationseinrichtung
EP0823265A2 (de) * 1996-08-05 1998-02-11 Becton, Dickinson and Company Nadelanordnung zur elektrischen Reizung von Nerven
EP0823239A2 (de) * 1996-08-05 1998-02-11 Becton, Dickinson and Company Zweistufiges elektrisches Pulsgerät zur Erleichterung der Lokalisierung von Nerven während Nerven-Hemmungs-Eingriffen
DE102007009425A1 (de) 2006-12-29 2008-07-03 Waskönig, Wilhelm, Aguadulce Bipolare Stimulationsnadel sowie Verfahren zum Herstellen einer solchen
WO2020104259A1 (de) * 2018-11-23 2020-05-28 Pajunk GmbH Medizintechnologie Multipolare kanüle
WO2020104258A1 (de) * 2018-11-23 2020-05-28 Pajunk GmbH Medizintechnologie Multipolare kanüle

Cited By (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0759307A2 (de) * 1995-08-22 1997-02-26 STERIMED Medizinprodukte GmbH Punktier- und/oder Katheterisiervorrichtung zum Herantasten an Nerven
EP0759307A3 (de) * 1995-08-22 1998-12-30 B. Braun Melsungen Ag Punktier- und/oder Katheterisiervorrichtung zum Herantasten an Nerven
WO1997015347A1 (de) * 1995-10-27 1997-05-01 Waskoenig Wilhelm Stimulationseinrichtung
EP0823265A2 (de) * 1996-08-05 1998-02-11 Becton, Dickinson and Company Nadelanordnung zur elektrischen Reizung von Nerven
EP0823239A2 (de) * 1996-08-05 1998-02-11 Becton, Dickinson and Company Zweistufiges elektrisches Pulsgerät zur Erleichterung der Lokalisierung von Nerven während Nerven-Hemmungs-Eingriffen
EP0823239A3 (de) * 1996-08-05 1998-12-02 Becton, Dickinson and Company Zweistufiges elektrisches Pulsgerät zur Erleichterung der Lokalisierung von Nerven während Nerven-Hemmungs-Eingriffen
EP0823265A3 (de) * 1996-08-05 1998-12-02 Becton, Dickinson and Company Nadelanordnung zur elektrischen Reizung von Nerven
US6325764B1 (en) 1996-08-05 2001-12-04 Becton, Dickinson And Company Bi-level charge pulse apparatus to facilitate nerve location during peripheral nerve block procedures
DE102007009425A1 (de) 2006-12-29 2008-07-03 Waskönig, Wilhelm, Aguadulce Bipolare Stimulationsnadel sowie Verfahren zum Herstellen einer solchen
WO2020104259A1 (de) * 2018-11-23 2020-05-28 Pajunk GmbH Medizintechnologie Multipolare kanüle
WO2020104258A1 (de) * 2018-11-23 2020-05-28 Pajunk GmbH Medizintechnologie Multipolare kanüle
US20220008716A1 (en) * 2018-11-23 2022-01-13 Pajunk GmbH Medizintechnologie Multipolar Cannula

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1878462B1 (de) Einführvorrichtung
DE69732833T2 (de) Iontophoretisches behandlungssystem
DE60129543T2 (de) Instrument zur verabreichung von anästhetika
EP1401531B1 (de) Nadelelektrode
EP3145581B1 (de) Therapeutisch anwendbare mehrkanal- gleichstromabgabevorrichtung
EP2854938B1 (de) Therapeutisch anwendbare gleichstromabgabevorrichtung
DE2544175A1 (de) Elektrode zum anlegen eines gleichstromes an hautwunden
CH644524A5 (de) Iontophoretisches behandlungsgeraet.
DE2902799A1 (de) Doppelanschlusselektrode mit perkutaner wirkung
DE102014108315A1 (de) Behandlungsvorrichtung und Behandlungsverfahren für das Gesicht
DE2652050A1 (de) Elektroden-kombination zur lokalisation von nervalen strukturen, durch die lokalanaesthetika oder neurolytika injiziert werden koennen
DE602004011187T2 (de) Gerät zur elektrostimulation und für relative datenunterstützung
DE102009015723B4 (de) Stimulationselektrode
Brodin et al. Dose-response inhibition of rat compound nerve action potential by dextropropoxyphene and codeine compared to morphine and cocaine in vitro
AT371342B (de) Elektrodenanordnung zur lokalen einleitung von gleichstrom in die haut eines lebenden koerpers, insbesondere zur iontophoretischen behandlung
EP0584399A1 (de) Ohrschmuck zur Stimulation von Akupunktur-Punkten
Griffith et al. A comparative study of selective stimulation of raphe nuclei in the cat in inhibiting dorsal horn neuron responses to noxious stimulation
Habicher et al. Electrical nerve stimulation for peripheral nerve blocks: Ultrasound-guided needle positioning and effect of 5% glucose injection
DE102006047274A1 (de) Vorrichtung zur Elektroporation und deren Verwendung
DE2604581A1 (de) Elektrodenkopf fuer die elektro- stimulation
CH638100A5 (en) Device for the application of a current flowing in one direction through the skin of a living body
DE102021106793A1 (de) Hautelektrode mit verbesserter Leitfähigkeit
DE2844980A1 (de) Verfahren zum schutz vor iontophoretischen verbrennungen und zugehoerige vorrichtung
DE19904383C2 (de) Verfahren zum Reizen einer einem Pathologiegebiet zugeordneten Reflexzone sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
CH653897A5 (en) Device for carrying out DC therapy

Legal Events

Date Code Title Description
OAM Search report available
OC Search report available
OD Request for examination
8139 Disposal/non-payment of the annual fee