DE2649913A1 - Verfahren zur herstellung von aromatischen carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aromatischen carbonsaeurenInfo
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264991a
EBBINGHAUS
MARIAHILFPLATZ 2 & 3, MÜNCHEN 90 POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-8OOO MÜNCHEN 95
TELEFON (O89) 48 2O54
SUNTECH, IUC.
29. Oktober 1976
DA-12 320
Priorität : 11. November 1975, USA, Mr. 631 027
Carbonsäuren
Es ist bekannt, aromatische Carbonsäuren durch Hydrolyse der entsprechenden
nitrile herzustellen, welche wiederum durch Ammonoxydation von alky!substituierten Kohlenwasserstoffen hergestellt
werden. Die bei diesem Verfahren erhaltenen Säuren müssen im allgemeinen hohe Reinheit aufweisen und im wesentlichen frei von
stickstoffhaltigen Nebenprodukten sein. Im Pail von Polycarbonsäuren
müssen sie darüber hinaus frei von Monocarbonsäuren sein, welche als Nebenprodukte gebildet werden. Dies trifft insbesondere
für aromatische Dicarbonsäuren, wie Terephthalsäure, zu, die ein gut bekanntes Zwischenprodukt zur Herstellung von Polyesterfasern
darstellt. Damit Terephthalsäure für diesen Zweck eingesetzt werden kann, muß sie sehr hohe Reinheit haben und muß insbesondere frei
von stickstoffhaltigen Körpern sein, die das aus dieser Säure hergestellte Polymere verfärben. Sie muß darüber hinaus frei von
Monosäuren, wie p-Ioluylsäure, sein, die durch unvollständige Oxydation
entstehen kann, weil eine solche Monosäure die Polymerisa-
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_ st _
tion der Säure störend "beeinflussen würde, so daß das erforderliche
Polymere mit hohem Molekulargewicht nicht erzielt werden kann.
In der US-PS 3 871 345 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem
aromatische Dinitrile, wie lerephthalsäurenitril, hydrolysiert
werden können, indem das Dinitril in einem geschlossenen Reaktor bei 200 bis 3000C bis zum Erzielen des Hydrolysegleichgewichtes
hydrolysiert wird, das geschlossene System geöffnet wird, um mehr als 50 $>
des freien Ammoniaks zu entfernen, in dem entlüfteten System die Konzentration der als Produkt gebildeten aromatischen
Säure auf etwa 1,5- bis etwa 2,5-molar eingestellt, das System mit
Kohlendioxid gesättigt wird und danach die ausgefällte aromatische
Säure unter einem Kohlendioxiddruck von etwa 3,5 bis etwa 63,3 kg/cm über Atmosphärendruck abgetrennt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Hydrolyse
von aromatischen nitrilen zu Carbonsäuren zur Verfügung zu stellen, welches ermöglicht, aromatische Säuren zu erhalten, die
im ^wesentlichen frei von unerwünschten Nebenprodukten sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen
Carbonsäuren hoher Reinheit aus dem Hydrolysat der entsprechenden Eitrile, die vorzugsweise durch AmmonOxydation einer
alkylaromatischen Verbindung erhalten werden. Bei diesem Verfahren
wird ein im wesentlichen dem Gleichgewicht entsprechendes Hydrolysegemisch
eines aromatischen ITitrils in eine Reaktionsdestillationskolonne
eingeführt, die bei einer Temperatur von etwa 200 bis
etwa 325°C und unter dem autogenen Druck betrieben wird, wobei
das Gleichgewichtsgemisch gleichzeitig dem Gegenstromkontakt mit
Wasserdampf, Ammoniak und Kohlendioxid und der weiteren Hydrolyse und Destillation von Ammoniak unterworfen wird, das Ammoniak durch
Rektifizierung im oberen Teil der Kolonne konzentriert wird, konzentriertes
wässriges Ammoniak, Wasserdampf und Kohlendioxid aus
dem oberen Ende der Kolonne entfernt werden, das zurückbleibende
Gleichgewichtshydrolysegemisch der weiteren Hydrolyse und Destillation in einem Aufkocher (reboiler) unterworfen wird, der bei
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etwa 200 bis etwa 32.5 G "betrieben wird und dem Kohlendioxid zugeführt
wird, Kohlendioxid, Wasser- und Ammoniakdämpfe aus dem Aufkocher in den unteren Teil der Destillationskolonne eingeführt
werden, eine wässrige Lösung des gebildeten Produkts aus dem Aufkocher entfernt wird, die abgetrennte Lösung abgekühlt und daraus
die als Produkt gebildete Säure abgetrennt wird. G-emäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das
Hydrolysat des Hitrils durch v/ässrige Hydrolyse in einem geschlossenen
Reaktor bei einer Temperatur von etwa 200 bis etwa 3250C
erhalten, die durchgeführt wird, bis das im wesentlichen vollständige Hydrolysegleichgewicht erreicht ist, wobei danach das
(xleichgewichtshydrolysat in die Reaktivdestillationseinheit eingeführt
wird.
Bei dem vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren wird eine sogenannte reaktive Destillation durchgeführt. Dieser Ausdruck
wird hier verwendet, um die Bildung der freien aromatischen Carbonsäure durch die v/irksame Entfernung von Ammoniak aus einer
Reaktionszone anzuzeigen, in der die normalerweise· durch das Gleichgewicht begrenzte Reaktion von Amid und Ammoniumsalz in
Richtung des Salzes verschoben wird, welches wiederum freie Säure in hoher Reinheit ergibt. So treten beispielsweise bei der Hydrolyse
von Terephthalsäurenitril in einem geschlossenen System folgende chemische Reaktionen ein :
COONH
COONiI,
OH» FO
Terephthalsäurenitril (TPM")
CONH-,
~ COONH,
Ammoniumte- Diammoniumterephrephthalamat
thalat
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- ν
Wenn ein solches Hydrolysegemisch einer reaktiven Destillation
unterworfen wird, so wird das nachstehend gezeigte Gleichgewicht
COONH
COONH,
COOH
COOH
in der Kolonne nach rechts verschoben, da unter den Temperaturbedingungen
in der Reaktionsdestillationseinheit das Ammoniumsalz in die freie aromatische Säure und Ammoniak übergeführt wird und
das Ammoniak kontinuierlich aus der Reaktionezone entfernt wird. Somit wird schließlich der gesamte Amidstickstoff in Ammoniak
umgewandelt und als Produkt wird die freie Säure in hoher Reinheit gebildet. In der Nähe des Sumpfes der Kolonne ist die Reaktion
in merklichem Maß abgelaufen; die Konzentration an freiem Ammoniak ist jedoch wegen des hohen Umwandlungsgrads des Ammoniumsalzes
zu freien Säuren, die im oberen Teil der Kolonne stattfindet, sehr gering. TJm das verbleibende Ammoniak zu entfernen,
und somit ein Produkt sehr hoher Reinheit herzustellen, wäre eine große Anzahl an Fraktionierböden erforderlich. Durch Einleiten
von GOo in das System wird jedoch diese geringe Menge an Ammoniak
aus der Reaktionszone durch Reaktion mit Kohlensäure unter Bildung
von Ammoniumcarbonat, Ammoniumdicarbonat und anderen gut· bekannten Hydrolysezwischenprodukten entfernt. Infolgedessen wird die
Anzahl von Böden, die erforderlich sind, um eine gewünschte Produkteinheit
zu erzielen, wesentlich vermindert. Darüber hinaus fließt das überschüssige COp im Gegenstrom zu den Hydrolyseprodukten
des aromatischen Nitrils in der Kolonne, wodurch das pH-Profil
verändert wird und auf diese Weise die Entfernung von
Ammoniak verbessert wird, wodurch eine weitere Verbesserung der Produktreinheit erreicht wird. Die durch Zugabe von CO2 gebildeten
löslichen Salze lassen sich leicht durch einfache Filtration von
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der als Produkt gebildeten Säure abtrennen.
Einige der Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen
darin, daß es ermöglicht, in einer einzigen Stufe folgende Schritte durchzuführen :
a) Die Konzentration von Ammoniak und Kohlendioxid,
b) dessen Entfernung aus dem System,
c) die Entfernung von unerwünschten stickstoffhaltigen Verunreinigungen und
d) die Herstellung von freier Säure hoher Reinheit.
Diese Merkmale stehen im Gegensatz zu den bisher bekannten Methoden,
bei denen Ammoniak ohne es zu konzentrieren aus dem System ausgetrieben.wird und daher große Mengen an Wasserdampf erforderlich
sind. Darüber hinaus geben die bekannten, vorbesehriebenen Verfahren keine Lehre, daß die Entfernung von Ammoniak mit Hilfe
von Kohlendioxid verbessert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zur Herstellung einer großen Vielfalt an aromatischen Carbonsäuren anwenden. So kann das
als Ausgangsmaterial verwendete aromatische Nitril unter beliebigen solchen Nitrilen gewählt werden, in denen eine oder mehrere
Nitrilgruppen direkt an eine aromatische Ringverbindung gebunden sind, vorzugsweise an einen Benzol- oder Naphthalinring. Zu Beispielen
für Nitrile dieser Gruppe gehören Benzonitril, Phthalsäurenitril, Isophthalsäurenitril, Terephthalsäurenitril, die lolunitri-Ie,
Naphthonitrile, wie 1,5- und 2,6-Dicyannaphthalin und dergleichen.
Bevorzugte Nitrile zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren sind Nitrile der Benzol- und Naphthalinreihe, wie die
Phthalsäurenitrile, insbesondere Terephthalsäurenitril und Isophthalsäurenitril,
sowie 2,6-Dicyannaphthalin.
Um die Erfindung ausführlicher zu erläutern, wird auf die beigefügte
Zeichnung Bezug genommen, in der ein bevorzugtes Verfahren anhand des Hydrolyseprodukts von Terephthalsäurenitril dargestellt
ist. Da^ zu hydrolysierende Terephthalsäurenitril wird in
eine geschlossene Hydrolysezone 11 eingeführt, in der die Hydrolyse bei einer Temperatur zwischen etwa 200 und etwa 3250C unter
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dem autogenen Druck bzw, Eigendruck des Systems erfolgt, wobei
der Druck praktisch auf etwa 15,5 Ms etwa 123,3 kg/cm2 (220 bis
1750 psia) ansteigt. In dieser Reaktionszone läuft die Hydrolyse bis zum Erreichen des Gleichgewichts ab, was in dem bevorzugten
Temperaturbereich von etwa 250 bis etwa 325 C ungefähr 0,1 bis 2 Stunden erfordert. Die Hydrolyseprodukte in dem vorstehend gezeigten
Gleichgewichtsgemisch bestehen im wesentlichen aus dem Diammoniumsalz von Terephthalsäure und Ammoniumterephthalamat zusammen
mit geringen Mengen des Ammoniumsalzes von 4-Cyanbenzoesäure, 4-Cyanbenzamid und Terephthalamid. nachdem das Gleichgewicht
eingestellt ist, wird das wässrige Gemisch in eine Reaktionsdestillationskolonne
12 eingeleitet, in der die Hydrolyse von stickstoffhaltigen Aromaten in einer Abstreifzone (Stripping-Zone)
der Kolonne erfolgt und das Konzentrieren des gebildeten Ammoniaks
in der oberen Zone stattfindet. Auf diese Weise wird das Gleichgewicht durch Entfernen des über Kopf zusammen mit Wasserdampf
erhaltenen Ammoniaks verschoben. Die Änderung des pH-Werts des Hydrolysate durch Zugabe von Kohlendioxid ist, wie angenommen
wird, der thermodynamische Grund für die verbesserte Reinheit der als Produkt gebildeten Säure. In der Zeichnung ist eine bevorzugte
Methode zur Behandlung der Überkopffraktion gezeigt, wobei diese
durch einen Teilkondensator 12a geleitet und ein Teil des Kondensats als Rückfluß zurückgeführt wird. Die Reaktionskolonne wird
bei einer Temperatur zwischen etwa 200 und etwa 3250C, vorzugsweise
etwa 260 bis etwa 3100G und unter dem Eigendruck betrieben,
der zwischen etwa 15,5 und etwa 123,3 kg/cm (220 bis etwa 1750 psia) beträgt. Es ist wichtig, daß die Verweilzeit der Materialien
in der Kolonne langer ist, als es bei einem einfachen Destillationssystem üblich ist. Eine bevorzugte Methode zum Erzielen
einer verlängerten Verweilzeit besteht in der Anwendung der Vorrichtung, die in der deutschen Patentanmeldung ρ ... (=USSN 588 277)
beschrieben ist, bei der !Flüssigkeitsreservoire zwischen den Böden innerhalb de£ Kolonne angeordnet sind. Eine andere Methode
zur Erhöhung der Verweilzeit ist in der US-PS 1 744 421 beschrieben und beruht auf der Verwendung von äußeren Zurückhalte-Reservoiren.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jedoch die Verweilzeit
beträchtlich vermindert werden, wenn sie auch immer noch größer ist als die übliche Zeit, die bei einer einfachen Destil-
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- sr -
lationsvorrichtung erforderlich ist. Diese kürzeren Verweilzeiten
sind lediglich auf die Verwendung von Kohlendioxid zurückzuführen,
da das Kohlendioxid bewirkt, daß sich das Amid-Amiaoniumsalz-Gleichgewicht
weit rascher einstellt als "bei Pehlen von
TJm das .Ammoniak und Kohlendioxid in wirksamer Weise von den aromatischen
Carbonsäuren und Amiden abzutrennen, sind lediglich mittlere RückflußVerhältnisse in der Grössenordnung von 2 bis 10
erforderlich. Bin besonderer Vorteil dieses Teils des Verfahrens
besteht darin, daß die tatsächliche mit übergehende Wassermenge nur ein geringer !eil des Wassers der Beschickung ist. So enthält
beispielsweise eine typische Beschickung für die Reaktionskolonne eine Konzentration entsprechend einem Mol der aromatischen
Verbindung auf 50 Mol Wasser und selbst wenn der Wasseranteil der Überkopffraktion, ausgedrückt als Mol-$, ziemlich hoch ist (beispielsweise
50 Mol-70, so ist doch die tatsächliche übergehende
Wassermenge nur ein geringer Teil der Beschickung (etwa 4 ?°). In
entsprechender Weise sind auch die Anteile an Ammoniak und Kohlendioxid stark konzentriert. So beträgt beispielsweise die Ammoniakkonzentration
des als Beschickung eingesetzten Hydrolysats etwa 4 Mol-$, nach dem Konzentrieren durch Rektifizieren in der Kolonne
beträgt sie jedoch nicht weniger als 50 Mol-$ und, um wie angegeben
das erfindungsgemäße Verfahren wirksam zu gestalten und entsprechende Wirkungen des Kohlendioxids durchzuführen, muß die
Destillationskolonne mindestens 70 MoI-^ des verfügbaren Ammoniaks,
bezogen auf die Beschickungskonzentration von Hitrilhydrolyse-Zwischenprodukten,
entfernen. Wenn durch die Destillation ein geringerer Anteil als die angegebene Menge entfernt wird, so wird
die Reinigungswirkung, d.h. die Verminderung des Stickstoffgehalts
der isolierten Säure, verringert. Das Kohlendioxid in der Destillationskolonne führt jedoch zu einer merklichen Verminderung der
erforderlichen Verweilzeit, was allein einen Vorteil darstellt. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren insofern vorteilhaft,
als kein Mitreißen von aromatischen Verbindungen mit der Überkopffraktion stattfindet. Es ist daher deutlich, daß ein
Hauptvorteil dieses Verfahrens darin liegt, daß die Erfordernisse für die Anwendung gering sind und auf diese Weise ein hochwirksames
Verfahren in technisch nicht aufwendiger Weise durchgeführt
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werden kann. Dies steht im Gegensatz zu bekannten Verfahrensweisen,
bei denen Ammoniak durch Austreiben mit Wasserdampf entfernt wird, wobei es häufig erforderlich ist, daß die Wasserdampfmenge
ebenso hoch oder fast so hoch wie die Menge der Beschickung selbst ist. Ein derart hohes "Volumen an Wasserdampf
verhindert jedoch die wirtschaftliche Durchführung eines Verfahrens .
Die als Produkt gebildete Terephthalsäure, die zu dem Sumpf der Kolonne strömt, wird in einen Aufkocher 13 übergeführt, in welchem
alle verbliebenen Zwischenprodukte durch Hydrolyse und Entfernung von Ammoniak weiter in Terephthalsäure übergeführt werden. Das
durch diese Hydrolyse gebildete Ammoniak wird durch Leitung 14 zusammen mit Kohlendioxid in die Kolonne zurückgeführt, wo es mit
dem Überkopfstrom entfernt wird. Die Verweilzeit in dem Aufkocher
beträgt etwa 0,5 bis 3 Stunden. Erfindungsgemäß wird dem Aufkocher außerdem ein C02-Strom zugeführt, der bei leitung 15 gezeigt ist.
Die COp-Zugabe erfolgt vorzugsweise durch einfaches Einleiten von gasförmigem CO2 unterhalb des ITiissigkeitsspiegels in dem Aufkocher
13; es ist jedoch ersichtlich, daß ebenso-gut eine wässrige
Lösung von CO2 verwendet werden kann. Die Menge des zugesetzten
CO2 wird in Abhängigkeit von der Beschickungsrate der Mtrilhydrolyseprodukte
zu der Destillationskolonne 12 aus dem Reaktor 11 festgelegt. Die molare Menge an CO2 beträgt beispielsweise das
2- bis 2,5-fache (vorzugsweise das 1- bis 3-fache) der molaren Konzentration der aromatischen bifunktionellen Hydrolysezwischenprodukte in Kolonne 12. Die molare Menge des C02-Stroms wird jedoch
in Abhängigkeit von der besonderen Gesamtheit von Verfahrensvarianten, welche jeweils von den verschiedenen Ausführungen der
Destillatiönskolonnen abhängen, geregelt und optimiert.
Wie vorstehend erläutert wirkt die Zugabe von Kohlendioxid zu dem Aufkocher als Mittel zum Abfangen der vorliegenden geringen
Menge an Ammoniak, so daß viele Reaktionsgleichgewichte in Richtung der höheren Konzentration der freien Säure verschoben werden.
Wenn auch der Aufkocher 13 in der Zeichnung gesondert von der Destillationskolonne 12 dargestellt ist, so ist doch klar ersichtlich,
daß dieser Aufkocher auch ein integrierter Bestandteil
des Sumpfteils der Kolonne sein kann, wie es häufig bei industriellen
Vorrichtungen der Fall ist. Am Ende des Verfahrens wird schließlich eine Lösung von hochreiner Terephthalsäure durch Leitung
16 aus dem Aufkocher entnommen, die Lösung wird abgekühlt und die Kristalle der Säure werden durch Filtration oder andere
übliche Methoden abgetrennt.
7Π8320Π054
Claims (7)
1.· Verfahren zur Herstellung einer aromatischen Carbonsäure, dadurch
gekennzeichnet , daß man
(1) ein im wesentlichen im Gleichgewicht befindliches Hydrolysegemisch
eines aromatischen iTitrils in eine Reaktionsdestillationskolonne,
die bei einer Temperatur von etwa 200 bis etwa 5250C unter
dem Eigendruck betrieben wird, einführt, und in dieser das Gleichgewichtsgemisch im Gegenstromkontakt mit Wasserdampf, Ammoniak
und Kohlendioxid hält und die weitere Hydrolyse und Destillation von Ammoniak durchführt,
(2) vom oberen Ende der Kolonne konzentriertes wässriges Ammoniak und wässriges Kohlendioxid in Dampfform entfernt,
(5) da,s zurückbleibende Gleiehgewichtshydrolysegemiseh der weiteren
Hydrolyse und Destillation in einem Aufkocher unterwirft, dem Kohlendioxid zugesetzt wird, wobei diese Hydrolyse und Destillation
bei einer Temperatur von etwa 200 bis etwa 3250C durchgeführt
wird und die Dämpfe von Kohlendioxid, Wasser und Ammoniak aus dem Aufkocher in die Kolonne zurückgeführt werden,
(4) eine wässrige Lösung der als Produkt gebildeten aromatischen Säure aus dem Aufkocher entfernt,
(5) die abgetrennte Lösung der als Produkt gebildeten Säure abkühlt
und
(6) die als Produkt gebildete Säure mit niederem Gehalt an Stickstoff
verunreinigungen abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-
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net, daß als aromatisches Hitril ein Hitril der Benzol- oder
Kapnthalinreine verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als aromatisches Hitril Phthalsäurenitril verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als aromatisches Hitril Terephthalsäurenitril verwendet wird und die gebildete Säure !Terephthalsäure ist.
5· Verfahren zur Herstellung einer aromatischen Carbonsäure der Benzol- oder laphthalinreihe, dadurch gekennzeichnet,
daß man
(1) ein aromatisches Dinitril der Benzol- oder Haphthalinreihe
in einem geschlossenen Reaktor hei einer temperatur von etwa
his etwa 5250G der wässrigen Hydrolyse unterwirft, bis im wesentlichen
vollständiges Hydrolysegleiehgewicht erreicht ist,
(2) das erhaltene Gleichgewichtshydrolysegemisch in eine Reaktionsdestillationskolonne
einführt, die bei einer temperatur von etwa 250 bis etwa 3250C unter dem Eigendruck betrieben wird, in
der das G-leichgewichtsgemisch gleichzeitig dem Gegenstromkontakt
mit Wasserdampf, Ammoniak und Kohlendioxid und der weiteren Hydrolyse und Destillation von Ammoniak unterworfen wird,
(3) konzentriertes wässriges Ammoniak und wässriges Kohlendioxid aus dem oberen Ende der Kolonne entfernt, wobei die Menge des
entfernten Ammoniaks mindestens 70 Mol-?£ des verfügbaren Ammoniaks
beträgt,
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(4) das verbliebene Gleichgewichts-Hydrolysegemisch der weiteren Hydrolyse und Destillation in einem Aufkocher bei einer Temperatur
von etwa 200 bis etwa 3250C" unterv/irft, dem Kohlendioxid
zugesetzt wird,und die Dämpfe von Kohlendioxid, Wasser und Ammoniak
aus dem Aufkocher in die Kolonne zurückführt,
(5) aus dem Aufkocher eine wässrige Lösung der als Produkt gebildeten
aromatischen Säure entfernt,
(6) die abgetrennte Lösung der als Produkt gebildeten Säure abkühlt
und
(7) daraus die als Produkt gebildete Säure mit niederem Gehalt an Stickstoffverunreinigungen entfernt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mtril ein Phthalsäurenitril verwendet und als
Produkt eine Benzoldicarbonsaure gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Nitril Terephthalsäurenitril verwendet wird und als Produkt Terephthalsäure gebildet wird.
70932 Π/105Α
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