DE2648509C3 - Anordnung zur automatischen Zielabbremsung gleisgebundener Fahrzeuge - Google Patents
Anordnung zur automatischen Zielabbremsung gleisgebundener FahrzeugeInfo
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Description
erzielt wird, wobei
Areinen festen Verstärkungsfaktor, ν die Soll-Ist-Geschwindigkeitsdifferenz,
Vj,,, die Istgeschwindigkeit und Violin die angestrebte Zielgeschwindigkeit
darstellen.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem
Differenzverstärker (1) ermittelte Geschwindigkeitsabweichung (Av) einem Funktionsgeber (2)
zugeführt wird, dessen Ausgang mit dem einen Eingang (a) eines Dividiergliedes (4) verbunden ist
und dessen anderer Eingang (b) von einem Multiplizierglied (3) gespeist wird, das die Differenz
aus Fahrgeschwindigkeit (v\a) und Zielgeschwindigkeit
(vsoii.zici) quadriert, und daß der Quotient der -,u
beiden Eingänge (a und b) des Dividiergliedes (4) über einen Umkehrverstärker (5) geführt in einem
Summierverstärker (8) einem Grundbremsmoment (Monstani) als Zusatzbremsmoment zugeführt ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur mi
automatischen Zielabbremsung gleisgebundener Fahrzeuge, insbesondere lokomotivbespannter Eisenbahnzüge,
bei der ein Rechner nach einer vorgegebenen Sollwertfunktion (Bremswegkurve) zielwegabhängige
Geschwindigkeitssollwerte vorgibt, die von einer die Trieb- bzw. Bremskraft des Fahrzeuges beeinflussenden
Geschwindigkeitsregeleinrichtung mit Proportionalverstärkung zur Verzögerungsänderung ausgewertet werden.
Eine derartige Anordnung ist beispielsweise durch die Zeitschrift »Neue Technik«, Ausgabe A, Heft 2
(1964), Verlag Neue Technik AG, Zürich, Tiefenhöhe 11,
S. 55—69 bekannt
Zum automatischen Zielbremsen ist es bekannt. Digital- oder Analogrechner einzusetzen, die in
Abhängigkeit des noch zurückzulegenden Weges — d.h. vom augenblicklichen Fahrzeugstandort bis zum
Zielpunkt, wo das Fahrzeug entweder eine niedrigere Fahrzeuggeschwindigkeit erreicht haben oder aber zum
Halten gekommen sein soll — die jeweilig nötige Sollgeschwindigkeit berechnen. Für eine definierte
konstante Verzögerung ergibt sich dabei eine Geschwindigkeits-Weg-Funktion, die graphisch dargestellt,
die Form einer Parabel hat (Sollgeschwindigkeitsoder Bremswegparabel) und dem gewollten Verlauf der
Geschwindigkeit bei einer Bremsung bis zum Stillstand entspricht Sie schneidet im Zielpunkt Z bei der
Geschwindigkeit Null vertikal die Weg-Abszisse (Fig. 1). Nach einem Bremsbefehl versucht der
Geschwindigkeitsregler ständig durch Verstärken oder Lösen der Bremse die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit
der durch die Bremswegparabel vorgegebenen Soll- oder Leitgeschwindigkeit anzupassen. Dabei stellt
sich ein Pendeln um die Sollgeschwindigkeitskurve — entsprechend dem gestrichelten Verlauf — ein. Es ist
dabei vom Zufall abhängig, ob der Zielpunkt getroffen wird oder die Pendelschwingung statistisch verteilt vor
oder hinter dem Zielpunkt Z durch Null geht. In den meisten Fällen wird sich durch die Phasenlage der
Pendelschwingung eine Abweichung ergeben, und das Fahrzeug beim Bremsen bis zum Stillstand entweder
etwas zu weit fahren oder zu früh halten. Je kleiner das Pendeln der Fahrzeuggeschwindigkeit in Frequenz und
Amplitude um die Sollgeschwindigkeit gehalten werden kann, um so höher liegt die Genauigkeit der Regelung.
Für Proportionalregler (P-Regler) stellt sich einerseits die Bedingung einer hohen Verstärkung, damit die
Regelabweichung klein bleibt. Andererseits kann nur mit geringer P-Verstärkung eine vorhandene Schwingneigung
eines Systems unterdrückt werden. Regelsysteme, die mit größeren Zeitkonstanten behaftet sind, d. h.
nicht verzögerungsfrei arbeiten — die meisten Bremssysteme mit ihren oft erheblichen Aufbau-, Löse- und
Totzeiten, insbesondere aber die Druckluftbremssysteme gehören dazu — sind darüber hinaus besonders
schwingfreudig. Mit lokomotivbespannten Güterzügen (Bremsaufbau, z. B. 30 bis 45 s; Bremslösung ca. das
l,5fache) ist es bisher kaum möglich gewesen, eine auch nur einigermaßen genaue Zielbremsung durchzuführen.
Als anzustrebende Genauigkeit sind Abweichungen von S ± 1 m anzusehen. Eine derartige Genauigkeit war
bisher nur mit schnell reagierenden Bremsen erreichbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine genauere automatische Zielbremsung auch für Fahrzeuge
zu schaffen, deren Bremseinrichtungen lange Einsatz- und Lösezeiten aufweisen.
Diese Aufgabe wird für eine Anordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Geschwindigkeitsregeleinrichtung eine kontinuierlich variable Proportionalverstärkung aufweist, die sich in
ihrem Verstärkungsgrad mit Näherung an einen Zielpunkt bzw. eine Zielgeschwindigkeit nach einer
geschwindigkeitsabhängigen Funktion bis auf ihren vollen Verstärkungsgrad erhöht und ein Zusatzbremsmoment
beeinflußt.
Es ist grundsätzlich schon bekannt, bei stärkerer Abbremsung als dem Sollwert, das Anhalten des Zuges
in mehreren sich ablösenden Parabeln mit variabler Verzögerung vorzunehmen, deren Hüllkurve der
Sollwertkurve entspricht (Z. Technische Rundschau, Bd. 67 [1975], S. 18).
In zweckmäßiger Ausgestaltung gemäß der Erfin- >
dung wird dabei für eine erforderliche Verzögerungsänderung Ab über das geregelte Zusatzbremsmoment ein
fahrzeugspezifisch konstantes Grundbremsmoment additiv und vorzeichenrichtig ergänzt. Als besonders
genau und vorteilhaft hat sich eine Einstellung der ι ο erforderlichen Verzögerungsänderung Ab über die
Proportionalverstärkung der Geschwindigkeitsrsgeleinrichtung
nach der Funktion
(l'io - 1" . ,1! ri.-: f
erwiesen. Im Rahmen der Erfindung liegen jedoch auch andere, insbesondere vereinfachte Ersatzfunktionen,
wie sie sich auf Grund praxisgerechter Regelgenauigkeit und streckenspezifischer Störgrößenbeaufschlagung
ergeben können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen entnehmbar.
An Hand einer Sollbremskurve (Fig. 2) und eines Blockschaltbildes (Fig.3) ist die Erfindung erläutert
worden.
Die Sollbremskurve nach F i g. 2 entspricht zunächst der Kurve nach Fig. 1. Es ist jedoch für verschiedene
Punkte A und B unterschiedlichen Abstandes zum Zielpunkt und somit für verschiedene Fahrgeschwindigkeiten
eine Fahrgeschwindigkeitsabweichung Av herausgezeichnet. Diese Fahrgeschwindigkeitsabweichung
Av ist in den Punkten A und ß hier als gleichgroß angenommen. Gemäß der Erfindung wird von der
Erkenntnis ausgegangen, daß es nicht erforderlich ist, nach einer Geschwindigkeitsabweichung Av die Sollwertparabel
wie bislang so schnell wie möglich wieder zu erreichen. Es genügt vielmehr in den meisten Fällen,
die Bremskraft nur wenig zu verstärken oder zu lösen, um auf jeweils einer neuen Bremsparabel (für A ist sie
strichpunktiert; für B punktiert), die dicht an der alten Parabel verläuft, den Zielpunkt Z zu erreichen. Damit
kann die Reglerverstärkung im Anfang so gering gehalten werden, daß das System nicht ins Schwingen
gerät. Wie ersichtlich, wird die nötige Verzögerung für ein Erreichen des Zielpunktes Z bei gleicher Geschwindigkeitsabweichucg
^v zur Sollkurve mit geringer werdender Fahrzeuggeschwindigkeit (und kleiner werdendem
Zielpunktabstand) immer größer. Im Punkt B ist sie z. B. schon größer als bei A. Am Zielpunkt Zwird
die maximale Verzögerung, d. h. der größte Verstärkungsgrad mit geringster Regelabweichung erforderlich.
Jede Geschwindigkeitsabweichung A ν im Verlauf der Bremswegparabel macht eine geschwindigkeitsabhängige
Verzögerungsänderung Ab erforderlich, um den Zielpunkt Z noch zu erreichen. Diese Verzögerungsänderung
wird für jedes A ν und jede Geschwindigkeit
von einem Rechner bestimmt und über eine variable Reglerverstärkung bewirkt. Der Verstärkungsgrad läßt
sich als eine Funktion der Geschwindigkeit darstellen. Der Rechner bestimmt nach dieser geschwindigkeitsabhängigen
Funktion die jeweils erforderlich werdende Reglerverstärkung. Der Abstand zum Zielpunkt Z ist
211
maßgebend für die einsetzende Grundverstärkung bei Bremseinsatz. Der Bremswegrechner kann dabei ein
fahrzeugeigenes Element sein und sich auf dem Fahrzeug befinden oder auch an der Strecke angeordnet
sein. Im letzteren Falle werden die Fahrzeug- und Streckendaten vorteilhaft über kontinuierliche Linienleiterschleifen
im Zeitmultiplex ausgetauscht, jedoch sind auch feste Streckenmeßpunkte denkbar.
Das Blockschaltbild der F i g. 3 gibt ein Realisierungsschema wieder. Danach werden der Geschwindigkeitssollwert V50Ii (nach der Bremswegkurve) und die
tatsächliche Fahrgeschwindigkeit ^15, einem als Differenzverstärker
1 arbeitenden Operationsverstärker zugeführt. Dieser bildet die Geschwindigkeitsabweichung
Av. In einem Funktionsgeber 2 wird daraus eine abhängige Größe — in diesem Fall vorzeichenrichtig
das Summenglied ± (2 A v+A v2) gebildet. Die Differenz
der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit v,s, und der
Zielgeschwindigkeit Vsoii-ziei wird in einem Mehrquadranten-Multiplizierglied
3 vorzeichenrichtig multipliziert und mit diesem Wert sowie dem Wert des Funktionsgebers
2 einDividierglied 4 beaufschlagt. Das Dividierglied 4 bildet den Quotienten, hier
(2 Ir-f- Ir2)
Dieser Quotient wird als Multiplikator einem Umkehrverstärker 5 mit über das Verhältnis der Widerstände 6
in und 7 festliegender Konstantverstärkung k zugeführt.
Am Ausgang ergibt sich eine variable Verstärkung für ■damit
A(2 Ir+ Ir2
Γι (('is, — I-SnII-Zi1-! I2
Diese Funktion ist allgemeingültig für ein Abbremsen
auf jede Zielgeschwindigkeit. Ist diese Null (Halt des Fahrzeuges), kann auf die Formel
I/) = k-
2 Ir + Ir2
vereinfacht werden.
Dieser Wert wird vorzeichenrichtig als Zusatzbremsmoment in einer: Summierverstärker 8 zu der auf der
Leitung 9 fest eingegebenen Stellgröße für ein Grundbremsmoment M^0H-I1011S,,,,, (beispielsweise
0,36 m/s2) addiert, mit dem theoretisch der Zug eigentlich schon die Bremswegkurve planmäßig durchlaufen
müßte, und er ergänzt dieses Grundbremsmoment zu einem Bremsmoment (VW^01, _eregelt). Der
Ausgang 10 des Summierverstärkers 8 Wirkt auf das Bremsventil.
Nach der Funktion wird der Verstärkungsgrad des Umkehrverstärkers 5 geschwindigkeitsabhängig variiert,
und es können über das entpsrechend angesteuerte Bremsventil besondere Störgrößen wie Gewicht des
Zuges, Streckenbeschaffenheit und die Zeitkonstanten ausgeglichen werden.
Mit der Erfindung kann auch für lokomotivbespannte Eisenbahnzüge mit Bremssystemen, die höhere Zeitkonstanten
aufweisen, eine befriedigende automatische Zielabbremsung erreicht werden.
Hierzu 1 Bhitt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anordnung zur automatischen Zielabbremsung gleisgebundener Fahrzeuge, insbesondere lokomo- -,
tivbespannter Eisenbahnzüge, bei der ein Rechner nach einer vorgegebenen Sollwertfunktion (Breniswegkurve)
zielwegabhängige Geschwindigkeitssollwerte vorgibt, die von einer die Trieb- bzw.
Bremskraft des Fahrzeuges beeinflussenden Geschwindigkeitsregeleinrichtung
mit Proportionalverstärkung zur Verzögerungsänderung ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeitsregeleinrichtung eine kontinuierlich variable Proportionalverstärkung aufweist, r>
die sich in ihrem Verstärkungsgrad mit Näherung an einen Zielpunkt bzw. eine Zielgeschwindigkeit nach
einer geschwindigkeitsabhängigen Funktion bis auf ihren vollen Verstärkungsgrad erhöht und ein
Zusatzbremsmoment beeinflußt
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für eine erforderliche Verzögerungsänderung (Ab) über das geregelte Zusatzbremsmoment
ein fahrzeugspezifisch konstantes Grundbremsmoment (Aibsoii.itons,,,,,,) additiv und Vorzeichen- 2>
richtig ergänzt wird. \
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderliche
Verzögerungsänderung (Ab) über die Proportionalverstärkung der Geschwindigkeitsregeleinrichtung
nach der Funktion
k{2 lr_+_
(''is,-'-sch
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2648509A DE2648509C3 (de) | 1976-10-22 | 1976-10-22 | Anordnung zur automatischen Zielabbremsung gleisgebundener Fahrzeuge |
PT67063A PT67063A (de) | 1976-10-22 | 1977-09-21 | Anordnung zur automatischen zielabbremsung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2648509A1 DE2648509A1 (de) | 1978-04-27 |
DE2648509B2 DE2648509B2 (de) | 1978-11-30 |
DE2648509C3 true DE2648509C3 (de) | 1979-07-26 |
Family
ID=5991459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2648509A Expired DE2648509C3 (de) | 1976-10-22 | 1976-10-22 | Anordnung zur automatischen Zielabbremsung gleisgebundener Fahrzeuge |
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PT (1) | PT67063A (de) |
Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
JPS5947985A (ja) * | 1982-09-13 | 1984-03-17 | Ricoh Co Ltd | サ−ボモ−タの速度制御方式 |
DE10104600A1 (de) * | 2001-02-02 | 2002-08-08 | Bosch Gmbh Robert | Regelungseinrichtung und Verfahren zum Regeln des dynamischen Verhaltens eines Rades |
DE102014102881A1 (de) | 2014-03-05 | 2015-09-10 | Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH | Verfahren zur Steuerung einer Bremsanlage eines Schienenfahrzeugs |
-
1976
- 1976-10-22 DE DE2648509A patent/DE2648509C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-09-21 PT PT67063A patent/PT67063A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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PT67063A (de) | 1977-10-01 |
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