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I/DO Adalf Schindling AG 6D00 Frankfurt/Main
GräfstraBe 103
Einrichtung zum kontinuierlichen Messen des Flüssiqkeitsstandes in einem Behälter
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Messen des Flüssigkeitsstandes in einem Behälter, insbesondere einem Kraftstoffbehälter eines Kraftfahrzeuges,
mit einem kapazitiven Fühler, der ein schwingungsbestimmendes
Element eines Oszillators ist, dessen Ausgang mit einer Steuer- und/oder Anzeigestufe in Verbindung steht.
Es sind Einrichtungen zum kontinuierlichen Messen des Flüssigkeitsstandes
in einem Behälter bekannt, die einen Schwimmer und ein von diesem beeinflußtes üJiderstandselement enthalten,
dessen veränderlicher Teil in einem Anzeigestromkreis liegt. Diese Einrichtungen haben den Wachteil, daß ihr Anwendungsbereich
auf bestimmte Behälterformen beschränkt ist und sie bei unregelmäßig geformten Behältern eine nicht lineare Kennlinie
besitzen, was in vielen Fällen unerwünscht ist. Zudem ist ihr Gewicht relativ hoch und ihr Bauvolumen groß.
Des weiteren sind Meßeinrichtungen bekannt, die einen kapazitiven Fühler mit zwei zueinander parallelen und voneinander
und von der Meßflüssigkeit isolierten Elektroden enthalten,
der ein schwingungsbestimmendes Element eines Oszillators ist. Die auf der Änderung der Kapazität beruhende Frequenzänderung
des Oszillators wird in einer Anzeigestufe angezeigt. Zwar können diese Einrichtungen wesentlich umfassender
eingesetzt werden als die zuvor beschriebenen, jedoch arbeiten sie nur dann zufriedenstellend, wenn die relative
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Dielektrizitätskonstante der zu messenden Flüssigkeit verhältnismäßig
groß ist, wie dies beispielsweise bei Wasser der Fall ist.
Diese Nachteile der bekannten Einrichtungen sollen durch die
Erfindung überwunden uierden. Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
eine Füllstandsmeßeinrichtung zu schaffen, die sowohl hinsichtlich der Formgebung der Behälter als auch im Hinblick
auf die relative Dielektrizitätskonstante der zu überwachenden Flüssigkeit umfassend eingesetzt werden kann. Insbesondere
soll sie in möglichst einfacher Weise an unregelmäßig geformte Behälter sd angepaßt werden können, daß eine lineare Eichkennlinie
erreicht wird, und zur Füllstandsmessung in Kraftstoffbehältern
verwendet werden können.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der eingangs beschriebenen
Einrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fühler aus einer Anzahl länglicher Elektroden besteht, die in einem Isolierstoffkörper
angeordnet sind, dergestalt , daß das sich zwischen den Elektroden'aufbauende elektrische Feld durch die
Flüssigkeit wirksam von beiden Seiten des Isolierstoffkörpers
beeinflußbar ist, und der Oszillator aus einem oder mehreren Stromkreisen in die Erzeugung hochohmiger Eingangsimpedanzen
gestattender, integrierter Bauweise besteht.
Durch einen derartigen Aufbau des Fühlers und des Oszillators
wird erreicht, daß auch bei einer kleinen relativen Dielektrizitätskonstanten,
wie sie beispielsweise Kraftstoff besitzt, eine für eine einwandfreie Auswertung genügend große Kapazitätsänderung
zwischen vollem und leerem Behälter auftritt. Darüberhinaus erlaubt der erfindungsgemäße Aufbau des Fühlers
bei entsprechender Dimensionierung die Erzeugung nahezu jeder
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Eichkennlinie, also nicht nur einer linearen Eichkennlinie
bei Behältern komplizierterer Form sondern auch bestimmter nichtlinearer Hennlinien wie sie beispielsweise für eine Restmengenanzeige
mit großer Genauigkeit erforderlich ist.
GemäB einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der Fühler nach Art eines flexiblen Bandkabels ausgebildet.
Eine derartige Ausbildung erlaubt eine' besonders einfache und rasche Veränderung der Eichkennlinie in weiten Grenzen.
Zur Erzielung eines zur l/eruiendung in Kraftfahrzeugen geeigneten,
robusten Aufbaues empfiehlt es sich, die einzelnen Elektroden strangförmig auszubilden und in einer Isolierstoffmasse
einzubetten. Des weiteren hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Elektroden mit einem rechteckförmigen Querschnitt
zu verwenden. Hierdurch kann die Kapazitätsänderung zwischen vollem und leerem Behälter weiter vergrößert werden. üJird auf
ein besonders geringes Gewicht des Fühlers tüert gelegt, so
kann dieser auch aus zwei Isolierstoffolien hergestellt werden,
von denen auf die eine die Elektroden aufgedampft oder
aufgedruckt sind und die beide die Elektroden zwischen sich einschließend miteinander verklebt oder verschweißt sind«
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht der Fühler aus einem starren, Elektroden mit entlang ihrer
Längsachse unterschiedlicher Breite enthaltenden Isolierstoffkörper. Bei einem solchen Fühler erfolgt die Einstellung der
gewünschten Eichkennlinie durch V/eränderung der Elektrodenbreite entlang der Elektrodenlängsachse. Ein derartiger Fühler
hat gegenüber den zuvor beschriebenen den l/orteil, daß
er besonders erschütterungsunempfindlich ist. Von gewissem Nachteil ist, daß die Erzeugung der Eichkennlinie etwas schwieriger
zu bewerkstelligen ist.
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Der bzw. die Dszillatarstrümkreise werden am zweckmäßigsten
in CMOS-Technik ausgeführt. Als besonders vorteilhaft im
Hinblick auf die Produktkosten hat es sich erwiesen, den
Oszillator aus drei in Reihe geschalteten Im/ertern aufzubauen,
von denen der Ausgang des zweiten über den Fühler und
einen ersten Widerstand mit dem Eingang des ersten und einen .zuleiten Widerstand mit dem Ausgang des dritten verbunden ist.
Die Auswertung des Dszillatorausgangssignals erfolgt am zweckmäßigsten
durch einen dem Oszillator nachgeschalteten monostabilen
Multivibrator, an dessen Ausgang ein QuDtientenmeßiuerk
zur Meßwertanzeige angeschlossen ist. Der monostabile
Multivibrator hat hierbei die Aufgabe, die vom Oszillator kommende Impulsfolge mit entsprechend dem Füllstandsniveau
variierender Frequenz in eine Folge von Impulsen gleichen Energieinhaltes umzuformen, die die gleiche Frequenz besitzt
WXE die vom Oszillator abgegebene Impulsfolge. Die Impulse
gleichen Energieinhaltes werden dann durch das Quotientenmeßwerk
integriert. Hierbei kann in vorteilhafter LJeisE ein
handelsüblicher IC-Baustein, der normalerweise in Drehzahlmessern benutzt wird, verwendet werden. Ein solcher Baustein
enthält neben einem monostabilen Multivibrator zur Umwandlung einer Impulsfolge variierender Frequenz in eine Folge
von Impulsen gleichen Energieinhaltes und gleicher Frequenz uie die zugeführte Impulsfolge unter anderem auch eine
Spannungsstabilisierung, die gleichzeitig zur Versorgung des Oszillators herangezogen werden kann. Dadurch werden die
Hosten einer normalerweise erforderlichen Betriebsspannungsverblockung eingespart.
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Die Erfindung sei anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele enthält, näher erläutert.
Ea zeigen
Figur 1 eine Aufsicht auf einen Fühler nach Art eines flexiblen Bandkabels,
Figur 2 einen Querschnitt durch den Fühler
gemäß Figur 1 entläng der Linie II-II,
Figur 3 eine Aufsicht auf einen Fühler mit einem starren Isolierstoffkürper
und
Figur k ein Schaltbild der Einrichtung.
Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Fühler umfaßt sechs strangförmige Elektroden 1, 2, 3, k, 5 und 6 rechteckigen
Querschnitts,von denen die Elektroden 1, 3 und 5 und die
Elektroden 2, k und 6 jeweils elektrisch miteinander und
mit einem Anschlußstück 7 bzw . 8 verbunden sind. Die Elektroden befinden sich in einem Isolierstoffkörper 9, der sie
sowohl voneinander als auch von der zu messenden Flüssigkeit isoliert. Die die Elektroden von der Flüssigkeit isolierenden
Schichten des Isolierstoffkörpers 9 sind so dünn ausgebildet, daß das sich zwischen den Elektroden aufbauende
elektrische Feld 10 von beiden Seiten des Isolierstoffkörpers beeinflußbar ist. Die gesamte Anordnung ist flexibel aufgebaut,
wodurch die Einstellung bestimmter Eichkennlinien ohne Schwierigkeiten möglich ist.
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Der in Figur 3 dargestellte Fühler besitzt einen starren
Isolierstoffkörper 11, in dem vier Elektroden 12, 13, 14
und 15 angeordnet sind, deren Breite zur Erzielung einer bestimmten Eichkennliniencharakteristik sich entlang ihrer
Längsachse ändert. Die Verschaltung der Elektroden 12, 13,
14 und 15 erfolgt idie bei dem zuvor beschriebenen Fühler.
Wie aus Figur h ersichtlich ist, besteht die Einrichtung
aus einem Oszillator 16, der aus drei in Reihe geschalteten Invertern 17, 18 und 19 aufgebaut ist. Der Ausgang des
zueiten Inverters 18 steht über dem Fühler, der nach Art
eines flexiblen Bandkabels, uie es in Figur 1 dargestellt ist, ausgebildet und zur Erzielung einer linearen Eichkennlinie
bei dem unregelmäBig geformten Behälter 2D entsprechend
verformt ist, und einen ersten Widerstand 21 mit dem Eingang des Inverters 17 und über einen zueiten Widerstand
mit dem Ausgang des Inverters 19 in Verbindung. An den Ausgang des Inverters 19 ist über einen monostabilen Multivibrator
23 ein Anzeigeinstrument 2h angeschlossen.
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