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Korneamikroskop
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Korneamikroskop gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Das vorausgesetzte Korneamikroskop bzw. die sogenannte Haag-Streit-Spaltlampe
eignet sich vorzüglich nicht nur zur äußeren und inneren Untersuchung des Auges,
auch in dem Fall, in dem man verschiedenartige, die Untersuchung oder Pflege ermöglichende
Zusatzlichtquellen einführt, sondern auch als Teil von Okulartherapievorrichtungen.
Solche Vorrichtungen sind u.a. ein Augenoperations-Laser sowie eine sogenannte Fluoreszenz-
und Augengrundabbildungsvorrichtung, bei denen das Korneamikroskop an sich ein ausgezeichnetes
Betrachtungsgerät ist.
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In diesen bekannten Vorrichtungen ist die Zusatzlichtquelle am Korneamikroskop
oder an der Haag-Streit-Spaltlampe mittels Zusatzlichtanschlüssen angeschlossen,
bei denen die optischen Achsen der Zusatzlichtquelle und der Spaltleuchte mit verschiedenen
Winkeln auf eine gemeinsame Stelle auf das Betrachtungsobjekt treffen. Der hierdurch
auftretende Parallaxenfehler ergibt einen Nachteil, wenn man z.B. das Licht eines
Augenopterations-Lasers in das Auge hineinleitet, oder auch beim Fotografieren des
Auges, wobei die Achse des Lichts zur Achse des Betrachtungslichts oder zur fotografischen
Achse in einem schrägen Winkel steht. Der genannte Parallaxenfehler ist besonders
störend, wenn man im Auge auf verschiedene Punkte übergehen muß, z.B. in der Peripherie
desselben. In diesem Fall ist selbst die Beleuchtung des Objekts nicht ausreichend.
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Eine bekannte Lösung (US-PS 3 720 213) für das oben genannte Problem
des Parallaxenfehlers infolge der Richtungsverschiedenheit der optischen Achsen
des Betrachtungslichts und des Zusatzlichts besteht darin, daß bei dem hierbei dargestellten
Augenoperations-Laser das Licht der Spaltleuchte mittels eines mit einem Loch versehenen
Spiegels auf die optische Achse der Laserlichtquelle sowie weiter durch ein Prisma
auf das Betrachtungsobjekt in Verbindung mit den optischen Achsen des Zusatzlichtes
und des Laserlichtes geworfen wird. Hierbei bereitet jedoch das Anschließen der
Laserlichtquelle an die Spaltlichtquelle Schwierigkeiten, da der Spiegel, der das
Spaltlicht auf die optische Achse des Laserlichts wirft, außerhalb der Spaltleuchte,
nämlich vor ihrer Abbildungslinse, liegen muß. Man ist deshalb genötigt, an einem
Korneamikroskop in Standardausführung bzw. an einer Laserlichtquelle in Standardausführung
Zusatzvorrichtungen zum Befestigen der besagten Teile und zum Ausführen des Anschlusses
anzuordnen. Eine Laserlichtquelle in Standardausführung kann man somit nicht völlig
befriedigend an
ein Korneamikroskop in Standardausführung anschließen
und der Anschluß ergibt stets gewisse Nachteile.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, diese Nachteile zu vermeiden
und einen praktikablen Anschluß zwischen Spaltleuchte und Zusatzlichtquelle zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
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Durch die Erfindung ist es möglich, das Zusatzlicht auf die optische
Achse der Haag-Streit-Spaltlampe ohne Änderung der Bauweise der Spaltlampe zu leiten,
d.h. die Vorrichtung kann unverändert beibehalten werden. Die einzige notwendige
Zusatzeinrichtung ist das Umlenkglied zum Umlenken des Lichts der Zusatzlichtquelle
parallel zu dem Licht der Spaltleuchte in Verbindung mit den optischen Achsen des
umgelenkten Lichts und des Lichts der Spaltleuchte.
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Das Umlenkglied kann z.B. gemäß einer ersten Ausführungsform aus einem
folienartigen oder plattenartigen Teil gebildet werden, auf dessen Oberfläche ein
Spiegel zum Reflektieren des Lichts von der Zusatzlichtquelle parallel zu dem Licht
der Spaltleuchte im Zusammenhang mit den optischen Achsen des Lichtes der Lichtquellen
aufgebracht ist. Der Spiegel kann z.B. aus einem auf der Oberfläche des folienartigen
oder plattenartigen Glieds aufgeschichteten Aluminiumfleck oder dgl. bestehen.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform besteht das Umlenkglied aus einer
gut lichtdurchlässigen Folie oder Platte, auf deren Oberfläche eine Interferenzvielfachschicht
oder -Reflexionsschicht zum Umlenken des Lichts der Zusatzlichtquelle, z.B. eines
Laserlichts, auf die optische Achse der Spaltleuchte erzeugt ist.
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Die Interferenzvielfachschicht oder -Reflexionsschicht wird am geeignetsten
auf der der Zusatz lichtquelle zugewandten Oberfläche des Umlenkglieds aufgebracht.
Hierbei reflektiert die Schicht bzw. Hautfläche die monochromatischen Laserstrahlen
sowie das monochromatische Laserlicht und läßt zugleich polychromatisches oder monochromatisches
inkohärentes Licht von der Lichtquelle der Spaltlampe durch. Um die Durchlässigkeit
des inkohärenten Lichts der Lichtquelle der Spaltlampe zu fördern, kann die der
Lichtquelle der Spaltlampe zugekehrte Oberfläche des Umlenkglieds vorteilhafterweise
mit einer Antireflexionsschicht überzogen sein, die noch weiter die Lichtdurchlaßeigenschaften
des Umlenkglieds hinsichtlich des Lichts der Lichtquelle der Spaltlampe verbessert.
Der Plattenteil des Umlenkglieds kann z.B. aus Glas, Quarz usw. hergestellt werden.
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Das Umlenkglied kann jeden beliebigen Winkel mit der optischen Achse
des Spatlichts, z.B. 15 bis 750, einschließen. Wenn das Zusatzlicht, z.B. Laserlicht,
direkt von der Seite im Winkel von 90° eingeleitet wird, bildet die lichtumlenkende
Fläche des Umlenkglieds einen Winkel von 450 mit der optischen Achse der Spaltleuchte.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung werden die optischen Achsen
der Zusatzlichtquelle und des Betrachtungslichts bereits in der Anschlußphase, d.h.
beim Einbringen des Zusatz lichtes in die Spaltleuchte, auf deren optischer Achse
vereinigt. Hierdurch treten das Betrachtungslicht und das Zusatzlicht in das zu
betrachtende Auge derart ein, daß sie eine gemeinsame optische Achse haben, so daß
das Betrachtungslicht und das Zusatzlicht zusammenfallen und unter gleichem Winkel
in das Auge einfallen. Somit erhält das zu betrachtende Auge stets genügend Licht
auch zur Betrachtung in dem jeweils mit Zusatzlicht zu behandelnden Punkt, z.B.
in der Peripherie, da das Zusatzlicht und das Betrachtungslicht stets auf die gleiche
Stelle fallen.
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Aufgrund der Erfindung können die zur Haag-Streit-Spaltlampe gehörenden
Richt- und Einstelivorrichtungen für das Spaltlicht, d.h. das Betrachtungslicht,
auch zum Einrichten und Einstellen des Zusatzlichtes, wie z.B. des Laserlichtes,
benutzt werden. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, für das Zusatzlicht gesonderte
Richt- und Einstellvorrichtungen vorzusehen.
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Die Erfindung wird nachstehend eingehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine
Haag-Streit-Spaltlampe, die mit einem erfindungsgemäßen Zusatzlichtanschluß ausgerüstet
ist, und Fig. 2 in schematischer Darstellung eine zweite Spaltleuchte einer erfindungsgemäßen
Haag-Streit-Spaltlampe.
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Die wesentlichen Bauteile der in Fig. 1 wiedergegebenen Haag-Streit-Spaltlampe
bzw. des Xorneamikroskops,sind ein Mikroskop 1, eine Spaltleuchte 2 und eine Zusatzlichtquelle
3, die in der dargestellten Ausführung aus einer Laserlichtquelle besteht, die in
der Figur nur teilweise gezeigt ist. Das dargestellte Korneamikroskop umfaßt ferner
eine Vorrichtung 4 zum Richten des Lichts der Spaltleuchte 2 und der Zusatzlichtquelle
3 in ein zu betrachtendes Auge 11. Hierzu weist die Vorrichtung 4 eine Spiegelfläche
auf. Darüber hinaus gehören zum Korneamikroskop eine Einricht- und Einstellvorrichtung
12 und 13 der Spaltleuchte 2, eine Kamera 14 zur fotografischen Aufnahme des Objekts
und ein Gestell 15.
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Die Bauweise der Spaltleuchte 2 geht näher aus Fig. 2 hervor, wobei
eine Lichtquelle 5, Spaltglieder 6 zum Bilden eines Spalts 7, eine Abbildungslinse
8 und eine Zwischenlinse 16
vorgesehen sind. Der von den Spaltgliedern
6 begrenzte Spalt 7 hat den Zweck, einen spaltartigen Pfad zu dem Auge 11 herzustellen,
das beleuchtet werden soll, so daß beim Betrachten des Auges 11 mit dem Mikroskop
1 keine störenden Reflexe entstehen können.
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Die Spaltleuchte 2 umfaßt ferner ein Umlenkglied 9 zum Umlenken des
Lichts von der Zusatzlichtquelle 3 auf die optische Achse der Spaltleuchte 2 derart,
daß die optischen Achsen des Lichts der Zusatzlichtquelle 3 und der Spaltleuchte
2 zusammenfallen. Die obere Fläche des in Fig. 1 gezeigten Umlenkglieds 9 ist mit
einer Antireflexionsschicht überzogen, so daß das Umlenkglied 9 ein von oben her
kommendes, von der Lichtquelle 5 der Spaltleuchte 2 ausgesandtes polychromatisches,
inkohärentes Licht durchläßt, während zugleich ein Interferenzvielfachschicht-Fläche
10 auf der unteren Seite des Umlenkglieds 9 von der Laserlichtquelle 3 emittiertes,
monochromatisches Licht in oben beschriebener Weise reflektiert. Das Umlenkglied
9 ist zwischen der Lichtquelle 5 und der Abbildungslinse 8 der Spaltleuchte 2 eingesetzt,
und zwar zwischen den Spaltgliedern 6 und der Abbildungslinse 8.
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In Fig. 2 ist auf die der Zusatzlichtquelle 3 zugewandte Oberfläche
des Umlenkgl#ds 9 als Interferenz-Fläche ein reflektierender Chromaluminiumfleck
10 zum Reflektieren des Laserlichtes auf die optische Achse der Spaltleuchte aufgeschichtet
worden. Der Aluminiumfleck 10 bildet hierbei einen nahezu - punktförmigen Spiegel,
der das von der Lichtquelle 5 der Spaltleuchte ausgesandte Licht nicht durchläßt.
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In der Ausführung der Fig. 1 ist die eine Spiegel fläche enthaltende
Vorrichtung 4, die dem Zweck dient, das Licht der Spaltleuchte 2 und der Zusatz
leuchte 3 auf das Betrachtungsobjekt zu reflektieren, so auf der optischen Achse
des Mikroskops1
angebracht, daß auch die optische Achse des Mikroskops
1 mit der optischen Achse des Lichtes von der Spaltleuchte 2 und von der Zusatz
leuchte 3 zusammenfällt.
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Das in dem Ausführungsbeispiel näher beschriebene Korneamikroskop
ist ein Fabrikat der Gesellschaft Haag-Streit AG, Schweiz In dieser Vorrichtung
sind das Umlenkglied bzw. der Strahlenteiler 9 in einem Befestigungsloch für die
Feder einer Winkeleinstellung und der Leiter der Laserlichtquelle so an der Seite
der Spaltleuchte 2 befestigt, daß das Laserlicht durch das vorhandene Schraubenloch
hindurch in die Leuchte eingeleitet wird.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Es können am Korneamikroskop beliebige, an sich bekannte Zusatzvorrichtungen
je nach Bedarf angeschlossen werden. Dementsprechend kann man z.B. bei dem in Fig.
1 gezeigten Korneamikroskop die Ramera 14 weglassen.
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L e e r s e i t e