DE2633691C2 - Verfahren zur Verhinderung eines Zusetzens der Durchlässe am Boden des Wirbelbettes bei der Reduktion von Eisenerz in mehreren Wirbelbetten - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung eines Zusetzens der Durchlässe am Boden des Wirbelbettes bei der Reduktion von Eisenerz in mehreren WirbelbettenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
- C21B13/0033—In fluidised bed furnaces or apparatus containing a dispersion of the material
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung eines Zusetzens der Durchlässe am Boden des Wirbelbettes
bei der Reduktion von Eisenerz in mehreren Wirbelbetten, bei der das Reduktionsgas im Gegenstrom
zur Beschickung von der Endstufe der Reduktionsanlage aus eingeführt und zwischen den einzelnen
Wirbelbetten eine zusätzliche Abtrennung des Eisenerzes vom Reduktionsgas vorgenommen wird.
In der DE-AS 14 58 777 geht es um die Direktreduktion von Eisenerz in mehrstufigen hintereinander geschalteten
Doppelbettwirbelschichtreaktorcn. Gegenstand dieser Veröffentlichung ist es, das Sintern der Partikel
bei der Reduzierung zu vermeiden, wobei als Lösung ein enger Temperaturbereich gewählt wird, welcher
in Abhängigkeit von der Obergrenzc des erstrebten
Reduktionsgrades festgelegt wird.
Nicht erkannt ist dort, daß der Wirkungsgrad der Einbettwirbelschichtreaktoren
dadurch beeinträchtigt wird, daß sehr feine Feststoffpartikel die öffnungen der
Verteilergitter, von deren Boden aus die Gasbcaufschlagung erfolgt, zusetzen. Es wird dort mit Doppelbettwirbelschichtreaktoren
gearbeitet. Eine Naßreinigung ist dort nicht vorgesehen, vielmehr ausgeschlossen. Es isl
dort eine Entstaubungsanlage vorgesehen, die da/u bestimmt ist, die in den Gasen mitgerissenen Partikel abzusondern,
um die nachgeschalteten Einrichtungen in ihrer Wirkungsweise nicht zu beeinträchtigen.
Weiterhin ist aus der US-PS Si 74 087 bekannt, auf
eine starke Anreicherung der Erze in der Wirbclbettanlagc
zu verzichten. Behandelt wird dort ein stark Gangari enthaltendes sehr grobes Erz. Dieses wird im Rahmen
des Wirbclbetireduzicrverlohrens durch Schläm-■>
inen mit Gasen angereichert. Eine Lösung für die Behandlung von Feineisenerz ist nicht in Betracht gezogen.
Bei der bekanntesten Form der Direktreduktion in
Wirbelbetlcn, bei dem kaskadenartig angeordnete Rein
nktoren zum Einsatz kommen, ist jeder Reaktor mit einen weiten leeren Raum über dem Wirbelbett ausgestaltet,
wo das aufsteigende Gas /um ersten Mal von den gröberen Pulvcrpartikeln befreit wird. Reaktoren
sind gewöhnlich innen, da normalerweise mit Trockcnentstaubungseinrichtungcn
versehen, gewöhnlich vom Mchrzyklontyp, die so ausgelegt sind, daß das reduzierende
Gas weiter entstaubt oder aufbereitet wird, bevor es den nächst oberen Reaktor erreicht.
Es wurde nun durch Untersuchungen festgestellt, daß ein von einem Wirbelbett kommendes Gas unvermeidlicherweise
eine Fraktion sehr feinen Pulvers enthält, welches unmöglich nach üblichen trockenen Verfahren
abgetrennt werden kann. Solche vom Gas mitgerissenen Pulver verstopfen leicht die Perforationen in der
Platte oder im Boden, die dazu bestimmt sind, das Gas an einen Über-Kopf-Reaktor zu verteilen. Die Funktion
des perforierten Bodens wird hierdurch beeinträchtigt und wirkt sich besonders unangenehm in den letzten
Wirbclbetten des Reduktionsreaktors aus, wo das vom
jo Gas getragene Pulver hauptsächlich aus reduziertem
Material besteht und daher besonders dazu neigt, an den Wandungen zu kleben und Zunderablagcrungcn
und Verfestigungen auf den engeren Durchlässen aufzubauen. Dem Fachmann isl die Folge, nämlich die unglei-
J5 ehe Verteilung des reduzierenden Gases auf die nacheinander
vom Gas erreichten Wirbclbetien klar, die
Qualität der Fluidisicrung wird negativ beeinflußt, es werden selektive Gaswege im Bett aufgebaut, wobei
bestimmte Bereiche durch aufsteigendes Gas gekreuzt oder mehr beeinflußt werden als andere.
Bei einem Verfahren zur Reduktion von Feinerz in mehreren hintereinander geschalteten Wirbclbciten
soll nun e>n Verstopfen der perforierten Böden dieser
Wirbelbctten durch den im Reduktionsgas enthaltenen
4s Staub, der zum Anbacken neigt, verhindert werden.
Erreicht wird dies bei einem Verfahren der eingangs genannten Art überraschend dadurch, daß bei der Herstellung
von Eisenschwamm aus Feineisenerz das aus jedem Wirbelbett austretende Reduktionsgas unter
Wärmeaustausch gekühlt, sorgfältig naß gereinigt, dann erwärmt und dem folgenden kaskadcngeschaltetcn Wirbclbettrcaktor
zugeführt wird.
Vorzugsweise werden die einzelnen Wirbclbcilen
von gesonderten Reduktionsgasslrömen, die mitcinan-
v, der für eine gemeinsame Knlstaubungsbehandlung vor
ihrer Kreislaufrückführung vermischt werden, beaufschlagt.
Zweckmäßig ist es, daß die einzelnen Wirbelbetlcn giisscitig durch einen einzigen Reduktionsgasstrom in
bo Reihe beaufschlagt werden, wobei eine Staub- oder PuI-verentfernungseinrichtung
zwischen den Wirbclbettcn angeordnet ist, um das staub- oder pulverfreie Gus vor
seiner Zuleitung zur nächsten Stufe aufzuheizen.
Durch die Modifikation im reduzierenden Gaskreis
hO wird sichergestellt, daß die einzelnen Wirbclbettcn getrennt
mit heißem reduzierendem Gas, das vorher sorgfältig durch ein NaUwaschvcrfahren entstaubt wurde,
beaufschlagt werden.
Bei der Ausführungsform, bei der parallel /u allen in
Frage kommenden reduzierenden Reaktoren rückgefiihrt
wird, läßt man die einzelnen den Reaktor verlassenden
Gasströme konvergieren. Nach der Naßreinigung (Befreiung von Staub und Pulver und von Reaktionsprodukten)
sowie nach dem Anreichern mit der notwendigen Menge an Frischgas zum Kompensieren
für die Verluste wird das Gas im Kreislauf zu den einzelnen Wirbelbetten in getrennten Strömen rückgefühn.
Nach der Ausführungsform der in Reihe geschalteten Wirbelbette:i durchströmt das reduzierende Gas sämtliche
Wirbelbetten im Gegenstrom in einem einzigen Strom. Der Gasstrom wird jedoch zwischen den Wirbclbetten
einer Naßreinigungs- bzw. Naßaufbereitungsstufe, die kühlt, ausgesetzt und dann in eine Aufheizstufe
gegeben, um es auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Andere Lösungen können in unterschiedlichen Kombinationen der beiden vorgenannten Verführen bestehen.
Die Forderung, daß das reduzierende in die Reaktoren eingeführte Gas heiß ist und völlig pulver- und
staubfrei ist. soll jedoch immer erfüllt werden.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nur mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert
werden. Hierbei ist in durchgezogenen Linien der Kreis des reduzierenden Gases mit den einzelnen parallel beaufschlagten
Reaktoren angegeben. Gestrichelt ist der Kreislauf des reduzierenden Gases bezeichnet, wobei
die einzelnen Reaktoren in Reihe durch eine einzige Gasströmung verbunden sind.
Das gegebenenfalls vorgewärmte Feineisener/. fließt durch die Leitung 1 und erreicht den ersten reduzierenden
Reaktor 2. Die Reaktoren sind kaskadengcschaltet. Von dem Reaktor 2 wird das Erz durch die Leitungen 3
zu den folgenden Reaktoren transportiert. Der schließlich sich ergebende Eisenschwamm wird über die Leitung
4 aus dem letzten Reaktor ausgetragen.
In Strömungsrichtung hinter dem Zirkulaiionskompressor
5 kann das reduzierende Gas zwei Wegen folgen. Auf dem Weg »1« (ausgezogene Linie) wird der
Gasstrom kalt in 3 Ströme aufgeteilt, die parallel zu den Gasheizvorrichtungen 6 und dann zu den Reaktoren 2
geführt werden. Die teilweise verbrauchten, reduzierenden, den Reaktor 2 verlassenden Gasströme werden an
einen Wärmeaustauscher 7 /ur Rückgewinnung jeglicher nutzbarer Wärme geführt und dann zu einem einzigen
Strom 8 kombiniert, der anschließend in d'.-r F.inheii
9 naßgereinigl wird. Der von Staub und Reaktionsprodukten befreite Gasstrom wird dann im Abschnitt 10
kontinuierlich gereinigt, um den Aufbau inerter Materialien zu verhindern. Anschließend wird der Abschnitt
11 gekreuzt, wo eine Anreicherung mit frischen reduzierenden
Gasen erfolgt, derart, daß die im Verfahren verlorene
Menge wettgemacht wird. Die Gasströmung erreicht dann den Zirkulationskompressor 5, von wo aus
ein neuer Kreislauf beginnt.
Nach der zweiten Ausführungsform (gestrichelte Linie) wird der gereinigte Gasstrom hinter dem Zirkulalionskompressor
5 zum letzten Reaktor 2 nach Kreuzen der ersten Heizeinrichtung 6 geführt. Das teilweise verbrauchte,
reduzierende, den Reaktor verlassende Gas wird zum ersten Wärmeaustauscher 7 zur Rückgewinnung
jeglicher nutzbarer Wärme geführt und wird dann in der ersten Einheit 9 naü gereinigt. Das resultierende
(Jas erleidet in der /weilen Gruppe von Einheiten die
gleiche Behandlung wie in der ersten Stufe, nämlich es
wird in der Kinheil 6 vorbehandelt, zum vorherigen Reaktor
2 im Kreislauf rüCKgcführt, jegliche nui/bare
Wärme wird bei 7 rückgewonnen; schließlich erfolgt eine Reinigung in der Kinheil 9. Das gleiche Verfahren
gilt für das den zweiten Reaktor verlassende Gas.
Das aus dem ersten Reaktor austretende Gas, Wei's chcs .On Staub. Pulver und Reaktionsprodukten befreit
ist, wird dann laufend gereinigt, um irgendwelche Ansammlungen von Materialien zu vermeiden, und zwar
durch die liinhcit 10 und wird dann mit rnehr Frischgas in der Leitung bzw. Einheit 11 zur Kompensation der
ίο Verluste angereichert. Der Strom erreicht dann den Zirkulationskompressor
5, wo der Zyklus von neuem beginnt.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird es möglich, unabhängig Menge und Temperatur des jeden
Reaktor beaufschlagenden Gases einzustellen. Zusammen mit der hohen Rcduktionsleistung des Gases, insbesondere
in Kombination hiermit, wenn dieses in die Reaktoren »parallel« (durchgezogene Linie) eingeführt
wird, führt die erfindungsgemäße Maßnahme zu einer größeren Produktion.
Ein weiterer Vorteil ist in der Möglichkeit zu sehen, die Reaktorgröße durch Verminderung des leeren Raumes
über den Wirbelbetten zu begrenzen. Eine Dimensionsverminderung der Trockenentstaubungsanlage bedeutet
ebenfalls einen zusätzlichen Vorteil. Das jeden Reaktor verlassende Gas braucht nämlich nicht in sorgfältiger
Weise von Staub oder Pulver befreit zu werden, da es nicht mehr veranlaßt wird, den vorherigen Reaktor
zu beaufschlagen.
jo Einer der wesentlichsten Vorteile der Erfindung ist
natürlich darin zu sehen, daß das Gas besser über die Böden der Wirbclbeiten verteilt werden kann und dieser
Vorteil ergibt sich daraus, daß eine Verstopfung der perforierten Böden aufgrund dessen, daß staubfreies
Γ; Gas diese erreicht, verhindert werden kann. Dies bedeutet,
daß ein Klebenbleiben oder ein Zusammenbacken der festen Masse verhindert wird und hierdurch die Zuverlässigkeit
der Anlage verbessert und der Ausnutzungsgrad erhöht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Verhinderung eines Zusetzcns der Durchlässe am Boden des Wirbelbett« bei der
Reduktion von Eisenerz in mehreren Wirbclbettcn, bei der das Reduktionsgas im Gegenstrom zur Beschickung
von der Endstufe der Rcduktion.sanlagc aus eingeführt und zwischen den einzelnen Wirbelbetten
eine zusätzliche Abtrennung des Eisenerzes vom Reduktionsgas vorgenommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Ilcrsiellung von
Eisenschwamm aus Feineisenerz das aus jedem Wirbelbett austretende Reduktionsgas unter Wärmeaustausch
gekühlt, sorgfältig naß gereinigt, dann erwärmt und dem folgenden kaskadcngcschaltetcn
Wirbelbettreaktor zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Wirbelbetten von gesonderten Reduktionsgasströmen, die miteinander für
eine gemeinsame Entstaubungsbehandlung vor ihrer Kreislaufrückführung vermischt werden, beaufschlagt
werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Wirbelbetten gasseitig durch einen einzigen Reduktionsgasstrom
in Reihe beaufschlagt werden, wobei eine Staub- oder Pulverentfernungseinrichtung zwischen
den Wirbelbetten angeordnet ist. um das staub- oder pulverfreie Gas vor seiner Zuleitung zur
nächsten Stufe aufzuheizen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Direktreduktion von Eisenerz in mehreren Wirbclbcitcn, dadurch
gekennzeichnet, daß einige Wirbclbcttcn durch das reduzierende Gas parallel, andere in Reihe
beaufschlagt werden.
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