DE2631566A1 - Kompensator an rohrleitungen - Google Patents
Kompensator an rohrleitungenInfo
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Description
24.341.4 t
Go/Fe
05.07.1976
INTBRATOM
Internationale Atomreaktorbau GmbH 5060 Bensberg
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kompensator zum
Ausgleich von Längenänderungen an Rohrleitungen für heiße Flüssigmetalle oder ähnliche Medien mit zwei in axialer
Richtung hintereinander angeordneten flexiblen Elementen, die einen überwachbaren Zwischenraum bilden. Dieser Kompensator
wurde entwickelt für Kernreaktoranlagen, die mit Natrium gekühlt werdens erscheint aber auch geeignet für
chemische Anlagens in denen heiße, brennbare oder gefährlich©
Medien yerarbeitet werden. Mit Rücksicht auf die hohen Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanforderungen,
wie sie beispielsweise an Kernreaktoranlagen gestellt werden, sollen die flexiblen Elemente dieses Kompensators
während des Betriebes fernbedient überwachbar sein und/ oder inspizierbar, ohne daß ein druckführender Raum geöffnet
werden muß, der Flüssigmetall enthält.
In der deutschen Offenlegungsschrift 15 64 054.7 wird
ein waagerechter Wellrohrkompensator für mit flüssigem Metall oder einer Salzschmelze als Kühlmittel betriebenen
Kernreaktoranlagen beschrieben. Dieser IVellkojiipensator, der
dort als das empfindlichste Teil der Rohrverbindung bezeichnet wird, soll dementsprechend weder im Betriebszustand
noch bei Stillstand der Anlagen mit dem aggresiven Medium
in Berührung kommen und soll auch ganz bewußt nur oberhalb des Kühlmittelspiegels eingesetzt werden. Weiterhin sind
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-JL-
in dieser Schrift noch senkrechte Wellrohrkompensatoren beschrieben, die aber auf beiden Seiten von dem gleichen
Medium umgeben sind und innerhalb eines größeren Tanks angeordnet sind, so daß eine Undichtigkeit an diesen
Kondensatoren nicht die Sicherheit der Anlage gefährdet.
In der deutschen Offenlegungsschrift 18 15 046.4 werden waagerechte und senkrechte Wellrohrkompensatoren beschrieben,
die aber oberhalb des Flüssigaietallspiegels angeordnet sind und auch nicht mit dem Flüssigmetall in Berührung
kommen sollen. Aus beiden Offenlegungsschriften ist ersichtlich, daß Wellrohrkompensatoren als Begrenzung zwischen
Flüssigmetall und Umgebungsatmosphäre an Kernreaktoranlagen
als Sicherheitsrisiko betrachtet werden. Wenn man demgemäß
diese Wellrohrkompensatoren nur oberhalb des normalen Kühlmittelspiegels anordnen kann, werden die entsprechenden
Rohrleitungen erheblich länger und aufwendiger als bei Anordnung unterhalb des Kühlmittelspiegels.
In der deutschen Offenlegungsschrift 23 09 047 wird eine Vorrichtung zum hermetischen Abdichten von Hochtemperatur-Rohrleitungen
in Wänden von Kernreaktoranlagen beschrieben. Zwei axial hintereinander angeordnete, aber tatsächlich
konzentrisch zueinander geschaltete Wellrohre bilden zusammen mit zwei radialen Flanschen einen überwachbaren
Zwischenraum. Wenn das eine Wellrohr undicht werden sollte, verhindert das andere Wellrohr, daß die ganze Vorrichtung
undicht wird. Diese Konstruktion ist offensichtlich nicht für den Kontakt mit heißem Flüssigmetall gedacht und dementsprechend
auch nicht geeignet. Wenn Flüssigmetall in den inneren Faltenbalg 8 eindringen würde, so wäre es zumindestens
bei der beschriebenen waagerechten Rohrleitungsanordnung auch bei Entleerung der Gesamtanlage nicht mehr
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zu entfernen, üs würde in den einzelnen Falten Korrosionen
verursachen, im kalten Zustand die Beweglichkeit des FaI tenüalges
stören und eine einwandfreie Inspektion des Faltenbalges sowohl durch optische Geräte als auch durch Wirbelstrom-
oder Ultraschall-Prüfgeräte verhindern. Außerdem sind beide Faltenbälge parallel geschaltet, so daß bei
Ausdehnung der Rohrleitung beide Faltenbälge gleichzeitig zusammengedrückt werden und daher an den entsprechenden
Verbindungsstellen die doppelte Beanspruchung auftritt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Kompensator zum Ausgleich von Längenänderungen an Rohrleitungen für heiße
Flüssigmetall oder ähnliche Medien, der unterhalb des
Betriebsspiegels angeordnet werden kann, der während des Betriebes fernbedient überwacht werden kann, der bei Undichtigkeiten
nicht unmittelbar Flüssigmetall nach außen dringen läßt und/oder inspiziert werden kann, ohne einen
druckführendeη und flüssigmetallenthaltenden Raum zu öffnen.
Damit soll eine erneute Druckprobe nach jeder Inspektion vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kompensator nach dem 1. Anspruch vorgeschlagen. Die vorgesehenen flexiblen
Iilemente können metallische Wellrohre oder Faltenbälge sein. Durch die vorgeschlagene Anordnung bilden die beiden
flexiblen Elemente einen Raum, der ein korapressibles Medium
wie z. B. Inertgas oder Vakuum enthält und der eine zweifache Grenze darstellt zwischen dem Flüssigmetall und der
Außenatmosphäre. Dieser Raum kann ständig fernbedient auf geringe Spuren von Flüssigmetall überwacht werden,
beispielsweise durch einen elektrischen Kontakt am tiefsten Punkt oder durch einen kleinen Durchfluß von Inertgas, das
am Austritt ständig auf Spuren von Flüssigmetall oder Luft untersucht wird. Wenn also eines der flexiblen Elemente
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-A-
undicht werden sollte, wird zunächst ein Signal gegeben und außerdem ein Austreten von Flüssigmetall in die Außenatmospixäre
durch das zweite flexible Element sicher verhindert. Durch den ein Gas oder ein Vakuum enthaltende
Raum zwischen dem stagnierenden Flüssigmetall außen und dem schnell fließenden Flüssigmetall in der Rohrleitung
werden die bei schnellen Temperaturänderungen in der Rohrwand auftretenden Thermos chocks vermieden. Durch die Anordnung
des Flüssignietalls außerhalb eines Wellrohres wird zunächst erreicht, daß in. den Falten des Wellrohres weder
das Flüssigmetall selbst noch Rückstände oder Ablagerungen daraus oder Verschmutzungen zurückbleiben können, die eine
Inspektion behindern könnten. Außerdem kann sich das Wellrohr bei hypothetischen Störfällen in Kernreaktoranlagen,
die kurzzeitig mit extremen Druckerhöhungen verbunden sind, auf die Rohrleitung abstützen.
In weiterer Ausgestaltung der lirfindung wird vorgeschlagen,
daß der überwachbare Zwischenraum zumindestens eine während des Betriebes dicht verschließbare öffnung aufweist, durch
die ein Gerät zur Inspektion der flexiblen Elemente einführbar ist. Es gibt bereits Fernsehkameras, die nur
einen Außendurchmesser von ca. 20 mm aufweisen. Wenn man diese mit einem schwenkbaren Objektiv ausstattet und sie
an einer langen, etwa parallel zur Rohrleitung geführten Stange befestigt, kann man damit die flexiblen Elemente
und deren Verbindungsstellen mit der Rohrleitung und mit dem Behälterstutzen beobachten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Verbindungsstelle zwischen der Rohrleitung und den
vom Flüssigmetall berührten flexiblen Elementen durch ein Thermoschockhemd geschützt ist. Dieses Thermoschockhemd
ist ein im allgemeinen konzentrisches dünnes Rohr, das die gefährdete Stelle, beispielsweise eine Schweißnaht, vor dem
direkten Kontakt mit Flüssigmetall von anderer Temperatur schützt.
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-Of-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung, wobei die
das Medium füiirende Rohrleitung an einen Behälter angeschlossen
ist, wird vorgeschlagen, daß das vom Flüssigmetall berührte flexible Element in einem Stutzen angeordnet
ist, der sich zum Behälter hin konisch erweitert. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß sich beim Entleeren
des Behälters auch der Stutzen einwandfrei entleert. Wenn diese Anordnung, beispielsweise aus Platzgründen,
nicht zu verwirklichen ist, kann man auch am tiefsten Punkt des Stutzens eine Entleerungsleitung zum
Behälter hin anschließen.
Die Figuren 1 bis 3 zeigen mögliche Ausführungsbeispiele
der Erfindung.
Figur 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch die Verbindung einer waagerechten Rohrleitung mit einem Behälterstutzen.
Figur 2 zeigt im gegenüber Figur 1 vergrößerten Maßstab eine andere Ausgestaltung der Verbindung zwischen den
beiden Wellrohren und dem Behälterstutzen. Figur 3 zeigt ebenfalls in einem gegenüber Figur 1 vergrößerten
Maßstab eine Verbindung zwischen dem vom Flüssigmetall berührten Wellrohr und dem Ende der Rohrleitung.
In Figur 1 ist die Rohrleitung 1 über die beiden Wellrohre L und 3 mit dem Stutzen 4 verbunden, der seinerseits
über die Einschnürung 5 mit dem Rand eines nicht näher dargestellten großen Behälters 6 verbunden ist.
Der von den beiden Wellrohren 2 und 3 und der Rohrleitung 1 begrenzte Raum enthält ein inertes Gas oder sogar
ein Vakuum und ist normalerweise dicht verschlossen. Das im Behälter 6 vorhandene Flüssigmetall steht ait dem vom
Stutzen 4 und vom Wellrohr 2 begrenzten Raum in Verbindung.
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Die Rohrleitung 1 verbindet den großen und ortsfesten
Behälter ö mit einein anderen ebenfalls ortsfesten Behälter
oder Apparat, der hier nicht näher gezeigt oder beschrieben wird. Die bei Temperaturänderungen in der Rohrleitung
auftretenden Längenänderungen werden von den beiden Wellrohren 2 und 3 aufgenommen, ohne den Stutzen 4 oder die
Einschnürung 5 am Übergang zum Behälter 6 in unzulässiger Weise zu belasten. Die in der Rohrleitung 1 senkrecht zu
ihrer Längsachse auftretenden Kräfte können entweder durch eine gleitende Führung 7 oder durch eine nur schematisch
angedeutete bewegliche Aufhängung 8 aufgenommen werden. Am bnde des Wellrohres 3 ist eine von außen zugängliche, während
des Betriebes normalerweise verschlossene Öffnung 9 schematisch dargestellt, durch die beispielsweise eine
fernbediente Fernsehkamera zur Inspektion der beiden Wellrohre und ihrer Verbindungen eingeschoben werden kann. Selbstverständlich
ist es zweckmäßig, mehrere dieser Öffnungen über den Umfang verteilt anzuordnen und innerhalb des zu inspizierenden
Raumes auch geeignete Führungen für die Inspektionssonde vorzusehen. An dieser Stelle sei erwähnt, daß
die gleitende Führung 7 unter diesen Umständen natürlich nicht als geschlossene Scheibe anzusehen ist, sondern zahlreiche
Öffnungen zur Durchführung von Sonden aufweist. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, kann man beide Wellrohre von
innen inspizieren, ohne daß eine Schweißnaht geöffnet oder überhaupt ein Raum geöffnet werden müßte, der Flüssigmetall
enthält. Bei einem Schaden am Wellrohr 3 läßt sich dieses von außen reparieren. Bei einem Schaden am Wellrohr 2 können
kleinere Schäden von innen fernbedient geschweißt werden. Bei größeren Schäden wird es allerdings zweckmäßig sein,
die Verbindung zwischen dem Stutzen 4 und den beiden Wellrohren 2 und 3 zu trennen und den ganzen Kompensator auszuwechseln.
Teil 10 ist ein sogenanntes Thermoschockhemd,
das aus einem dünnen konzentrischen Rohr besteht und im Inneren der Rohrleitung 1, und zwar in Strömungsrichtung
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gesehen vor der Schweißverbindung zwischen Wellrohr 2 und
der Rohrleitung 1 gleitend geführt ist. Mit diesem Thermoschockhemd wird bei schnellen Temperaturänderungen in der
Rohrleitung ' 1 vermieden, daß auf beiden Seiten eines hochbelastbaren Bauteils erheblich unterschiedliche Temperaturen
auftreten, üieses mit Löchern versehene Thermoschockhemd
10 wird, um die Einschnürung 5 und den Übergang zum Behälter 6 ebenfalls zu schützen, durch diese hindurchgeführt
und ist an der Innenwand des Behälters 6 befestigt. Teil 11 ist ein Abfluß am.Stutzen 4, der bei eventuellen
Inspektionen zur Entleerung des Stutzens 4 dient, Teil 12 ist ein Rohr zur Entgasung des Stutzens 4.
Die Figuren 2 und 3 zeigen mit denselben Bezeichnungen wie in Figur 1 und in größerem Maßstab zwei weitere Ausgestaltungen
der Erfindung. Figur 2 zeigt eine Verbindung zwischen dem Ende des Stutzens 4 und den beiden Wellrohren 2 und 3,
während Figur 3 eine Verbindung zwischen dem Ende der Rohrleitung 1, dem Wellrohr 2 und das Thermoschockhemd 10 zeigt.
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-S-Leerseite
Claims (1)
- 24.341.4Go/Fe05.07.1976AnsprücheKompensator an Rohrleitungen für heiße Flüssigmetalle oder ähnliche Medien mit zwei in axialer Richtung hintereinander angeordneten flexiblen Elementen, die einen geschlossenen, überwachbaren und mit einem kompressiblen Medium gefüllten Zwischenraum bilden, dadurch gekennzeichnet,daß die beiden flexiblen Elemente( 2)und(3}jeweils an einem benachbarten Ende miteinander und mit einem die Rohrleitung(i)umgebenden Stutzen(4)oder Behälter(o) dicht verbunden sind, während sie jeweils an ihrem anderen Ende mit der gleichen Rohrleitung(i)dicht verbunden sind.Kompensator nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daß der überwachbare Zwischenraum zumindestens eine während des Betriebes dicht verschließbare öffnung^*)) aufweist, durch die ein Gerät zur Überwachung und Inspektion der flexiblen Elemente^)und(^einführbar ist.Kompensator nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daß die Verbindungsstelle zwischen der Rohrleitung(l) und dem vom Flüssigkeitsmetall berührten flexiblen Llement(^2)durch ein Thermoschockhemd^iO^geschützt ist.Kompensator nach Anspruch 1, wobei die Rohrleitung an einem Behälter angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,daß das vom Flüssigmetall berührte flexible Element^2) in einem Stutzen angeordnet ist, der sich zum Behälter hin konisch erweitert.709883/0288
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