DE2630832B2 - Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken aus geschmolzenem Metall - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken aus geschmolzenem MetallInfo
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Description
teilchenförmigg? feuerfestes Material 50—97%
Fasermaterial 1—20%
Fasermaterial 1—20%
Bindemittel 2-30%
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die gebundene Flußmittelmasse
und die gebundene feuerfeste Masse zusammen als Laminat formt
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die gebundene Flußmittelmasse
mit einem Einsatz aus der gebundenen feuerfesten Masse formt
5. Verfahren nach Anspruch - oder 2, dadurch gekennzeichnet daß man d!e gebundene feuerfeste
Masse als Aufprallkissen in ehr ·- ausgesparten Mulde der Kokillenbodenplatte anbringt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken aus geschmolzenem Metall durch
steigenden Guß von geschmolzenem Metall in eine Kokille, in der eine gebunde Flußmittelmasse mit einem
oder mehreren Flußmitteln am Boden der Kokille angebracht ist Das beschriebene Verfahren kann
vorteilhaft beim Gießen verschiedener Metalle angewandt werden; vor allem wird es jedoch zum Gießen
von Stahlgußblöcken verwendet und deswegen bezieht sich die folgende Beschreibung hauptsächlich hierauf.
Wenn geschmolzener Stahl im steigenden Guß in die Kokille gelangt, besteht die Gefahr, daß die Oberfläche
des geschmolzenen Metalls in Berührung mit der Luft oxydiert und eine Oxydhaut bildet Ferner neigt der
Gußblock während des Erstarrens dazu, mit den Kokillenwänden zu verschweißen; das folgende Strippen
des Blocks aus der Kokille kann, wenn es nicht sogar unmöglich gemacht wird, dadurch die Kokillenwände
und/oder die Blockoberfläche zerstören.
In der GB-PS 14 31787 wird ein Verfahren
beschrieben, bei dem man vor Beginn des Gießens in die Kokille eine gebundene Masse, die ein oder mehrere
Flußmittel und blähbaren Graphit enthält, anbringt.
Während des Gießens wird die gebundene Masse auf der steigenden Metalloberfläche nach oben getragen;
wegen der Hitze des geschmolzenen Metalls zersetzt sich die Masse beim Blähen des Graphits und schmilzt
danach unter Bildung einer Fließmittelschicht auf der
Oberfläche des geschmolzenen Metalls, Pies fuhrt zu einer Verbesserung des Aussehens und der Güte der
Oberfläche des Gußblocks, zu geringerer Oberflächen-
5 oxydation und zu weniger Oberflächenemschlüssen,
Weiterhin schützt die Anwesenheit der Masse auf der steigenden Metalloberfläche die Oberfliche, die wegen
des aufwallenden geschmolzenen Metalls turbulent ist,
vor dem Kontakt mit der Atmosphäre,
ίο Dje geblähte Masse bildet ferner auf der Oberfläche
des geschmolzenen Metalls eine Schicht mit hohen wärmeisolierenden Eigenschaften und vermindert so
den Wärmeverlust während des Gießens.
Wegen der Wirkung des anfangs aufwallenden
is geschmolzenen Metalls, das in die Gußform gelangt
kann eine rasche Abtragung und Zersetzung der gebundenen Masse erfolgen. Als Ergebnis wird
geschmolzenes Metall der Atmosphäre ausgesetzt und zu Beginn des Blockgießens ist die Deckschicht aus
Flußmittel unvollständig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese aufgezeigten Nachteile bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art zu vermeiden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen kennzeichnenden Merkmalen. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen kennzeichnenden Merkmalen. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Geeignete Flußmittel sind z. B. Eisenoxid (Fe2O3 oder
FesO.»), Natriumcarbonat (calcinierte Soda), Kaliumcarbonat,
Alkali- und Erdalkalifluoride, Alkalioxide oder Substanzen, die durch Erhitzen Alkalioxide ergeben,
natürliche oder synthetische Silikate wie Basalt und Woilastonit, natürliche oder synthetische Borate wie
Calciumborat oder Colemanit und Flugasche. Es können
auch Gemische solcher Flußmittel verwendet werden.
Geeignete gebundene Flußmittelmassen werden in den GB-PS 1431 787 und 1298 83t beschrieben. Die
gebundene Flußmittelmasse kann je nach der jeweiligen Herstellungsart ein einschichtiges oder mehrschichtiges
Material sein.
Sowohl die gebundene Flußruittelmusbe als auch die
gebundene feuerfeste Masse kann jeden für diesen Zweck geeigneten Binder oder Bindemittelgemisch
enthalten. Beispiele für geeignete Binder sind organisehe Bindemittel, wie z. B. natürliche oder synthetische
Harze, Gummen, Stärken und Zellulosederivate, wobei Harnstoff-Formaldehyd- und Phenol-Formaldehyd-Harze
bevorzugt werden. Es können auch anorganische Binder wie Alkalisilikate, kolloidale Oxidsole und Tone
so verwendet werden, wobei Natriumsilikat (Wasserglas), kollidales Siliciumdioxidsol und Bentonit oder Bindeton
bevorzugt werden. Falls gewünscht kann man eine Mischung aus organischen und anorganischen Bindern
verwenden.
Gewöhnlich enthält die gebundene Flußmittelmasse 5 bis 30 Gew.-% Bindemittel, Rest Flußmittel und andere
fakultative Zusätze.
Die gebundene feuerfeste Masse enthält ferner Fasermaterial, das anorganische oder organische
Fasern oder Gemische hiervon enthalten kann. Beispiele für geeignete Fasern sind Asbest Schlackenwolle,
Glaswolle« Steinwolle, Aluminosilikatfaser und Papiermasse.
Zusätzlich enthält die gebundene feuerfeste Masse teilchenförmiges feuerfestes Material, wobei Siliciumdioxyd, Calciumsilikat, gebrannter Ton, gemahlene Schamotte, Olivin, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, z. B. Magnesit, Schamotte, Vermiculit und Perlit als
Zusätzlich enthält die gebundene feuerfeste Masse teilchenförmiges feuerfestes Material, wobei Siliciumdioxyd, Calciumsilikat, gebrannter Ton, gemahlene Schamotte, Olivin, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, z. B. Magnesit, Schamotte, Vermiculit und Perlit als
Beispiele für geeignete Materialien stehen.
Die gebundene feuerfeste Masse kann typisch die folgenden Bestandteile in den folgenden Gewichtsteilen
enthalten:
Teilchenförmiges feuerfestes
Material
Fasermaterial
Bindemittel
50-97Gew--%
t-20Gew.-%
2-30Gew.-%
t-20Gew.-%
2-30Gew.-%
10
Die gebundene feuerfeste Masse kann dadurch hergestellt werden, daß man die trockenen Bestandteile
beispielsweise in einem Kegelmischer mischt, dazu eine Bindemittellösung, normalerweise in Wasser, gibt, die
Masse durch Einstampfen oder Pressen in einer geeigneten Form in die gewünschte Form bringt und die
geformte Masse nach Entfernung aus der Form aushärtet
Die gebundene feuerfeste Masse kann auch hergestellt werden, indem man in einer Trägerflüssigkeit wie
Wasser eine Aufschlämmung der Bestandteile bildet, die Aufschlämmung in ein Gefäß mit einer Siebwand bringt,
die Flüssigkeit aus der Aufschlämmung durch die Siebwand entfernt, so daß sich eine Matte aus deu festen
Bestandteilen der Aufschlämmung auf der Siebwand abscheidet, die so gebildete Matte von der Siebwand
entfernt und trocknet Die Entfernung der Trägerflüssigkeit kann je nach Wunsch durch Anwendung von
Druck oder Vakuum erfolgen.
Die gebundene feuerfeste Masse kann beim erfindungsgemäßen Verfahren mit der gebundenen Flußmittelmasse
entweder in physikalischer Verbindung oder getrennt voneinander angewandt werden unter der
Voraussetzung, daß die gebundene feuerfeste Masse so in der Kokille angebracht wird, daß sie die gebundene
Flußmittelmasse schützt
So können die beiden Massen als Laminat zusammen geformt werden oder die gebundene Flußmittelmasse
kann mit einem Einsatz der gebundenen feuerfesten Masse geformt werden.
Andererseits kann die gebundene feuerfeste Masse auf der Bodenplatte der Kokille oder in einer
ausgesparten Mulde in der Bodenplatte angebracht werden und so liegen, daß sie den Aufprall des durch die
Bodenplatte in die Kokille fließenden geschmolzenen Materials auffängt
Die gebundene feuerfeste Masse kann so hergestellt werden, daß sie beim Gebrauch die gesamte gebundene
Flußmittelmasse oder nur einen Teil davon schützt Daher kann die gebundene feuerfeste Masse solche
Abmessungen aufweisen, daß sie das einfließende und in der Kokille aufsteigende Metall vollständig bedeckt
oder auch so, daß sie einen zentralen Einsatz in der gebundenen Hußmittelmasse bildet
In den anliegenden schematischen Figuren werden zwei Ausführungsformen der Erfindung dargestellt
F i g. 1 ist ein Querschnitt durch eine Kokille für steigenden Guß, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorbereitet wurde;
Fig.2 ist ein Querschnitt durch eine Ausführungsform
ähnlich F i g. 1.
In beiden Figuren ruht ein Kokillenkörper 1 auf einer Grundplatte 2 mit einem üblichen Eingußkanal 3.
Erfindungsgemäß wurde auf den Boden der Kokille vor dem steigenden Guß ein Kissen 4 aus einer gebundenen
feuerfesten Masse und ein Kissen 5 aus einer gebundenen Flußmiitelnasse angebracht. In der Anordnung
der F i g. 1 sind die beiden Kissen getrennt, wfthrend in der Anordnung der Fi g, 2 das Kissen 4 als
Einsatz des Kissens 5 ausgebildet ist
Bei der Durchführung des erfindungsgemWen Verfahrens
können auch lunkerverhütende Mittel, üblicherweise in Form gebundener Massen, in der Kokille
angebracht werden, um über der Flußmittelschicht, die
durch Schmelzen der gebundenen Flußmittemiasse entsteht, eine lunkerverhütende Schicht zu erzeugen.
Die verwendeten lunkerverhütenden Mittel können nach dem Stand der Technik bekannte Mittel sein.
Typische Massen enthalten ein leichtoxidierendes Metall wie Aluminium oder Calcium, ein feuerfestes
Material, ein Fasermaterial, ein Bindemittel und gegebenenfalls ein Oxydationsmittel. Zusätzlich können
solche Massen ein in der Hitze blähendes Material wie Vermiculit, Perlit oder vorzugsweise blähbaren Graphit
enthalten.
Das folgende Beispiel dient zur Verdeutlichung der Erfindung:
Unter Anwendung des nachfolgend beschriebenen Verfahrens wurde eine gebundene feuerfeste Masse in
Form eines quadratischen Kissens mit der folgenden Zusammensetzung in Gewichtsprozent hergestellt:
Silicasand | 85% |
Papier | 4% |
Asbest | 5% |
Weizenmehl | 4% |
Harnstoff-Formaldehydharz | 2% |
Die Bestandteile wurden mit etwa ihrem vierfachen Volumen an Wasser zu einer einheitlichen Aufschlämmung
vermischt, die dann im Vakuum auf einer Drahtsiebform so entwässert wurde, daß sie ein 1,2 cm
dickes Kissen von 350 cm2 Fläche ergab. Das Kissen wurde dann etwa 2 h lang etwa 150° C getrocknet
Es wurde dann zentral in eine Form mit 500 cm2 Querschnittsfläche gelegt Nach dem folgenden Verfahren
wurde eine gebundene Flußmittelmasse in Form
eines quadratischen Kissens hergestellt:
in einem Kegelmischer wurde ein trockenes Gemisch mit der folgenden gewichtsmäßigen Zusammensetzung
hergestellt:
Flugasche | 63% |
Natriumcarbonat | 2% |
Calciumfluorid | 5% |
Eisenoxid | 5% |
Blähbarer Graphit | 6% |
Brechkoks | 19% |
Zu den trockenen Bestandteilen wurde eine wäßrige Lösung, die 20 Gew.-% Natriummetasilikat und 20
Gew.-% Stärke enthielt, zugegeben. Die so gebildete grüne Masse wurde dann in der 500 cm2 großen Form so
um das Kissen ans gebundener feuerfester Masse gepreßt, daß sich ein zusammengesetztes 5,0 cm dickes
Kissen des Typs nae.i F i g. 2 bildete. Nach Entfernung
aus der Form wurde das zusammengesetzte Kissen, das das Kissen aus gebundenem feuerfesten Material als
Einsatz enthielt, etwa 4 h bei 150° C getrocknet.
Das zusammengesetzte Kissen wurde dann mit dem Einsatz nach unten auf dem Boden einer Kokille
gebracht und geschmolzener Stahl bei 1650" C steigend
in die Kokille gegossen.
Nach dem Erstarren des Stahls wurde der GuBblock von der Kokille gestrippt und geprüft. Der GuBblock
zeigte wenig Anzeichen von Einschlüssen und Oberflächenoxydation und Aussehen wie Güte der Oberfläche
waren gut.
Claims (2)
- Patentansprüche;L Verfahren zur Herstellung von Gußblöeken aus geschmolzenem Metall durch steigenden Guß von geschmolzenem Metall in eine Kokille, in der eine gebundene Flußroittelmasse mit einem oder mehreren Flußmitteln am Boden der Kokille angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Kokille zusätzlich eine gebundene feuerfeste Masse, die teilchenförmiges feuerfestes Material und Fasermaterial enthält, anbringt, wobei die gebundene feuerfeste Masse so in Beziehung zur gebundenen Flußmittelmasse angebracht wird, daß sie diese zu Beginn des Gießens vor dem anfänglichen Aufwallen des geschmolzenen Metalls schützt
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine gebundene feuerfeste Masse aus den folgenden Gewichtsbestandteilen verwendet:
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