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Dre 5 si erband
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Dressierband zur Herstellung eines
faltenlosen Bogens bzw. zur Versteifung einer Sattel- oder Glockenform bei der Anfertigung
von Kleidungsstücken u. dgl.
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Bei der bisherigen Art der Herstellung eines Bundes an Damenröcken
o. dgl. verwendet man normale, gewebte Bänder mit praktisch vernachlässigbarer Längs-
und Querdehnung, deren Webfäden in Kette und Schuß die gleiche Stärke aufweisen.
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Derartige Bänder können sich einer Sattel- oder Glockenform nicht
anpassen, so daß der Bund nicht glatt anliegt, sondern im oberen Deil wellig wird.
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Vielfach wird versucht, anstelle des undehnbaren Bundes ein Gummiband
zu verwenden, um eine Anpassung an die Sattelform zu erreichen. Die Erfahrung zeigt
indes, daß ein Gummiband, das beispielsweise an der unteren Kante stärker gedehnt
wird als an der oberen, bestrebt ist, zur engeren Stelle des Körpers zu rutschen
und sich dort beim Ausgleich der oberen und unteren Zugspannungen in Falten zu legen,
also gewissermaßen einen Strick zu bilden, Außerdem unterliegt ein Gummizug der
Alterung, so daß auch aus diesem Grunde ein gleichbleibender Sitz des Kleidungsstückes
nicht gewährleistet ist.
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Endlich sind für den gleichen Zweck auch Schrägbänder verwendet worden,
bei denen Kette und Schuß schräg zur Längsausdehnung des Bandes verlaufen. Auch
diese Bänder bringen jedoch keinen entscheidenaen Vorteil gegenüber Normalbändern.
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Zwar dehnt sich das Band ohne wesentliche Rückstellkräfte, aber es
dehnt sich so weit, daß es an Breite verliert und im Zustand der extremen Dehnung
die vorerwahnten, nachteiligen Eigenschaften annimmt.
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Die Erfindung beseitigt die erwähnten Mängel dadurch, daß das Dressierband
aus einem im wesentlichen nicht federndelastischen Band besteht, bei dem die Dehn-
und Reckbarkeit der Längsfasern, z. B. Kettfäden, von einer seiner Kanten bis zur
anderen von praktisch Null jeweils auf höhere Werte ansteigt, wobei die den Dehn-
und Reckvorgang bewirkende Zugspannung in mehreren Längsfasern nacheinander einen
Wert erreichen kann, bei dem die Dehnung bzw. Reckung beendet ist.
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Um die Vorteile eines solchen Bandes voll zur Geltung zu bringen,
kann die Quersteife des Dressierbandes dadurch erhöht werden, daß die Schußfäden
stärker bzw. steifer ausgebildet sind als die Kettfäden0 Weitere merkmale der Erfindung
gehen aus den zeichnerischen Darstellungen und den zugehörigen Erläuterungen hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 ein an einer Kante verstärktes, aus einer Breitware
geschnittenes Dressierband; Fig. 2 ein als Schmalware gewebtes Dressierband mit
einer aufgeschnittenen Kante; Fig. 3 ein in seiner Breite mit unterschiedlichen
Abständen der Kettfäden und/oder mit Kettfäden unterschiedlicher Dehnbarkeit gewebtes
Dressierband; Fig. 4 ein zu zwei Dressierbändern in der Mitte aufschneidbares Doppelband,
bei dem jede Hälfte in entgegengesetzter Anordnung die Merkmale von Fig. 3 aufweist;
Fig. 5 ein aus einem geeigneten Kunststoff geformtes Dressierband mit einer verstärkten
Kante, das zur anderen Kante hin geschwächt und mit versteifenden Querrippen versehen
ist; Fig. 6 ein Zugspannungs-Dehnungsdiagramm des Dressierbandes.
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Wie Fig. 1 zeigt, kann in einer einfachsten Anordnung ein aus einer
Breitware herausgeschnittenes, in bestimmten Toleranzgrenzen dehn- und reckbares
Band 1 durch Verstärkung seiner Längskante la, beispielsweise durch eine Zusatznaht
oder durch ein nicht dehnbares Nahtband 2 zu einem erfindungsgemäßen Dressierband
hergerichtet werden. Durch unterschiedlich feste und/oder in progressiever Distanzierung
angebrachte
weitere Längsnähte 3 kann dLe Grunddehnbarkeit des Bandes örtlich jeweils so weit
stufenweise beschränkt werden, dafk die Eigenschaft der in der Einleitung erwähnten
veränderten Dehn- bzw. Reckbarkeit der Kettfäden (Kettvariante) erreicht wird0 Andererseits
kann auch in der Breitware in Bereichen der später zu schneidenden Bänder durch
Wahl geeigneter Kettfäden ohne ochwierigkeiten die Kettvariante bereits vorgesehen
sein, so daß sich die spätere Anbringung von Zusatznähten erübrigt.
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Für den Fall, daß die Breitware aus synthetischem Material besteht,
kann die Verstärkung der Kante 1a in rationeller Weise durch Verschweißung des Gewebes
erfolgen.
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Für die Herstellung eines Dressierbandes dieser Art wird zweckmäßig
eine Breitware verwendet, deren Schußfäden 4 steifer ausgebildet sind als die Kettfäden
3.
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Als Grundmaterial für das Dressierband kann auch handelsübliches Vlies,
Filz, Schrägmaterial u. a. verwendet werden.
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Wie aus Fig. 2 zu erkennen, kann auch ein als Schmalware gewebtes
Band 5 dadurch zu einem erfindungsgemäßen Dressierband hergerichtet werden, daß
eine der Kanten, z. B. 5a, erhalten bleibt, während die andere Kante 5b aufgeschnitten
ist. Auch hierbei kann bei gegebener Dehnungstoleranz des Ausgangsbandes durch Zusatznähte
näherungsweise die Wirkung einer Kettvariante erreicht werden.
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In Fig. 3 ist ein Band 6 mit fester Kante 6a gezeigt, das schon beim
Weben mit unterschiedlich dehn- und reckbaren Kettfäden hergestellt ist. Die Kettfäden
3 können, falls erforderlich, außerdem progressiv distanziert sein. Dabei sind z.
B. die Fäden 3a, 3b in der Nähe der Kante 6a am stärksten und wenig dehn- bzw. reckbar,
während die Kettfäden 3h usw.
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zunehmend dünner und reckbarer gewählt sein können.
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Weiter stellt Big. 4 ein für die Herstellung des Dressierbandes günstiges
Doppelband 7 dar, dessen äußere Kanten 7a und 7b fest ausgebildet sind, während
von den Kanten 7a und 7b aus gerechnet zur Mitte S-S hin die Kettfäden 3 zunehmend
größere Abstände haben undjoder dehn- und reckbarer ausgebildet sein können als
die jeweils vorhergehenden. Ein so gewebtes Band kann anschließend in der linie
S-S aufgeschnitten werden, wodurch sich zwei gleiche, erfindungsgemäße Dressierbänder
nach Fig. 3 ergeben. Auch in diesem Falle können die Schußfäden 4 zweckmäßig stärker
bzw. steifer ausgebildet sein0 Aus Fig. 5 ist schließlich ein nicht gewebtes, sondern
im kontinuierlichen Spritz- oder Preßvorgang aus nicht federndelastischem Kunststoff
hergestelltes Dressierband 8 zu erkennen. Darin ist die Kante 8a verstärkt. Wenn
erwünscht und vorteilhaft, kann hier eine Einlage 9, z. Bo Textileinlage, in die
Kante eingearbeitet sein, durch die die Reckbarkeit des Bandes im Bereich der Kante
8a auf ein Minimum herabgesetzt wird. Zur anderen Kante 8b hin kann die Stärke des
Bandes
im «euerschnitt etwa keilförmig abnehmen, so daß die Reckbarkeit an der Kante 8b
am größten ist. Zur Querversteifung des Bandes können Rippen 10 vorgesehen sein.
Wenn erwünscht, können zwischen den Stegen zur Erhöhung der Reckbarkeit gegebenenfalls
Lochungen 11 angebracht sein.
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In Fig. 6 ist schließlich zur näheren Erläuterung der Wirkungsweise
des Aufbaues eines erfindungsgemäßen Dressierbandes ein Zugspannungs-Dehnungsdiagramm
gezeigt. Daraus ist zu erkennen, wie in der Faser I (etwa im Kettfaden am linken
Rande des Dressierbandes) bei steilem Ansteigen der Zugspannung die Dehnung (Reckung)
sehr gering, d. h. praktisch nahezu gleich null ist. Wie ersichtlich, bringt eine
weitere Erhöhung der Zugspannung keine zusätzliche Dehnung mehr. In der Faser (Kettfaden)
II ist bei einer Zugspannung von Z' eine Dehnung D2 erreicht; es ist aber durch
weitere Erhöhung der Zugspannung auf Zlt noch eine weitere Dehnung um d2 möglich,
bis auch dieser Kettfaden nicht mehr weiter dehn- bzw. reckfähig ist. Wie leicht
zu erkennen, sind bei einer Zugspannung von Z' in den Kettfäden III bis V die Dehnungsbeträge
D3 bis D5 jeweils progressiv größer als in den vorausgehenden Kettfäden. Außerdem
wachsen bei Erhöhung der Zugspannung auf den Wert Z" in den Kettfäden III bis V
auch die Dehnungs- und Reckwerte progressiv um die Beträge d3 bis d5.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Herstellung des erfindungsgemäßen
Dressierbandes mit Kettvariante Keinerlei
Schwierigkeiten bereitet
und mit den üblichen lvlaschinen erfolgen kann. Darüber hinaus unterscheiden sich
auch Lagerung und Vertrieb in keiner Weise von der bisher gewohnten Art, da das
verformbare neue Dressierband erst im Verarbeitungsverfahren seine Form zweckentsprechend
bleibend ändert.
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L e e r s e i t e