DE2625177C3 - Saugkörper für hygienische Zwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Saugkörper für hygienische Zwecke nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Saugkörper für hygienische Zwecke werden beispielsweise als Damenbinden, Schritteinlagen, Windeln, Krankenunterlagen, aber auch als Schuheinlagen, Achseleinlagen und dergl. verwendet. Zu ihrer Hersteilung werden in den meisten Fällen Zellstoff-Flocken eingesetzt, es kommen aber auch andere Stoffe, beispielsweise Schaumstoff-Flocken, Quellstoff-Granulate, Kreppapier- Folien und ähnliches in Betracht. Diese eigentlichen Saugstoffe werden mit geeigneten Vorrichtung zu einem Saugkörper geformt und dabei in der Regel leicht verdichtet. Der Saugkörper muß dann noch mit einer Umhüllung umgeben werden, die einerseits den Zweck hat, die Fasern zusammenzuhalten, die aber andererseits den Durchtritt der zu absorbierenden Flüssigkeit möglichst wenig behindern darf. Als Umhüllung wurden früher vielfach Strickschläuche verwendet, die aber nur bei blattförmigen Saugstoffen eingesetzt werden können. Bei faserförmigen Saugstoffen, also insbesondere Zellstoff-Flocken werden heute meist kunststoffgebundene Vliesstoffe verwendet, die bei der Fabrikation der Saugkörper in Form endloser Bahnen eingesetzt und dann meist zusammen mit den Saugkörper in passender Weise zerschnitten werden.

Aus der US-PS 34 20 235 sind Saugkörper bekannt, deren Saugschicht (Kern) aus Baumwollfasern und deren Umhüllung aus einer Mischung aus Rayon-Fasern und Polypropylen-Fasern besteht. Bei der Herstellung wird der Saugstoffkern mit einem in der genannten Weise zusammengesetzten Vliesstoffabschnitt umgeben und das so erzeugte Paket einer Druck- und Wärme-Behandlung unterworfen. Dabei schmelzen die Polypropylen-Fasern teilweise auf und verbinden einerseits die Rayon-Fasern untereinander und andererseits auch die Rayon-Fasern mit den Baumwoll-Fasern der Saugschicht. Es entsteht eine feste Verbindung der Saugschicht (des Kernes) mit der Umhüllung und

ίο dadurch ein kompakter Saugkörper. Nachteilig bei diesen Saugkörpern ist aber immer noch der verhältnismäßig plötzliche Übergang der Hülle in die Saugschicht, wodurch für die eindringende zu absorbierende Flüssigkeit eine Barriere entstehL

in der Literatur, beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 24 23 175 sind des weiteren Saugkörper beschrieben, bei denen auf eine separate Umhüllung verzichtet worden ist und die zur oberflächlichen Abdichtung geeignete Klebstoffe, beispielsweise flüssige Harze enthalten. Ein ähnlicher Vorschlag ist auch in der deutschen Ofienleguiigssehrift 25 36 325 enthalten. Die Anwendung flüssiger Harze zur oberflächlichen Abbindung der Fasern eines hygienischen Saugkörpers hat aber erhebliche Nachteile. Diese bestehen darin, daß es meist nicht gelingt, die flüssigen, in Tröpfchenform aufzubringenden Klebsioffe derart zu verteilen, daß die Fasern lediglich an ihren Berührungsstellen verklebt werden. Es besteht vielmehr die Gefahr, daß die flüssigen Klebstoffe in beträchtlichen Bereichen

JO aufgrund der dort herrschenden Kapillarkräfte zusammenlaufen und dadurch die Zwischenräume zwischen den Fasern verstopfen. Auch besteht die Gefahr, daß die flüssigen Klebstoffe in das Innere der Fasern, also zwischen die Fibrillen eindringen und dadurch die

J5 Saugfähigkeit der Fasern beträchtlich reduzieren. Diese Nachteile wirken sich umso stärker aus, als bei der nachträglichen Applikation der flüssigen Klebstoffe gerade die für die Ansauggeschwindigkeit so wichtige Oberfläche besonders reich rr.it flüggem Klebstoff beaufschlagt wird.

In der deutschen Offenlegungsschrift 25 20 899 ist ein als Tampon zu verwendender Saugkörper beschrieben, der aus hydrophilen Saugstoff-Fasern besteht, welche in Form eines dreidimensionalen Netzes mit geeigneten Bindemitteln abgebunden und dadurch verfestigt sind. Als Bindemittel sind dort u. a. auch thermoplastische Klebstoffe in Pulver- oder Faserform vorgeschlagen. Der Vorschlag ist dort aber offenbar deshalb gemacht, weil die angestrebte dreidimensionale, den ganzen

so Körper erfassende Abbindung eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffes im Saugstoff erforderlich macht. Eine derartige gleichmäßige Verteilung ist aber offenbar mit festen Stoffen leichter herbeizuführen als mit flüssigen Stoffen. Das dort vorliegende Problem ist also anders gelagert als diejenige Aufgabe, die bei der Herstellung von Saugkörpern besteht, die aus einer Saugschicht sowie einer aus hydrophilen Fasern gebildeten Umhüllungsschicht bestehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen

so Saugkörper für hygienische Zwecke mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 dahingehend weiter zu verbessern, daß einerseits die Umhüllungsschicht praktisch keine Barriere für die aufzusaugende Flüssigkeit darstellt und bei dem andererseits die Umhüllung sich völlig faltenlos dem Saugkörper anschmiegt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale gejöst, welche im kennzeichnenden Teil des

Patentanspruches 1 angegeben sind. Zur weiteren Verbesserung werden desweiteren die Merkmale der Patentansprüche 2 und 3 vorgeschlagen.

Zu den im Kennzeichen des Patentanspruches I aufgeführten Merkmalen gehört auch die Herstellung derartiger Saugkörper. Diese Herstellung geschieht derart, daß zunächst die gesamte innere Oberfläche einer der Saugkörperkontur entsprechenden Form mit einer Schien? aus hydrophilen Hüllvliesfasern und festem thermoplastischem Bindemittel bedeckt, die Form alsdann mit Saugstoff gefüllt und die gesamte Füllung zumindest oberflächlich auf Abbindetemperatur des thermpolastischen Bindemittels erwärmt wird. Das Verfahren wird vorteilhafterweise mit an sich bekannten kontinuierlich arbeitenden Maschinen ausgeführt !5 deren Form aus zwei Trommeln besteht, deren Mantelflächen aufeinander abrollen. Einzelheiten hierüber werden bei der Figurenbeschreibung angegeben.

Das vorgeschlagene Saugkörper-Herstellungsverfahren kann eingesetzt werden, wenn Saugkörper gewünscht werden, welche allseits mit einer ununterbrochenen Umhüllung ausgerüstet sind. F'r manche Zwecke ist es jedoch vorteilhafter, den Saugkörper nur teilweise mit einer derartigen Umhüllung oder Abdekkung zu versehen und andere Teile aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Folie herzustellen. In diesem Fall kann so vorgegangen werden, daß nur das der späteren Gebrauchsseite des Saugkörpers entsprechende Teil der Form mit einer dünnen Schicht aus Hüllvliesfasern belegt, die Form alsdann mit Saugstoff jo gefüllt, mit einer dünnen Folie aus thermoplastischem Werkstoff bedeckt und die Gesamtfüllung zumindest oberflächlich auf Abbindetemperatur des thermoplastischen Bindemittels erwärmt wird. Wird so verfahren, so tritt gleichzeitig eine Abbindung der erzeugten Hülle J5 mit der eingeführten thermoplastischen Folie ein, so daß die Erzeugung weiterer Klebestellen nicht erforderlich ist.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung „äher erläutert. Es stellt dar

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines für die Herstellung von Damenbinden geeigneten Saugkörpers;

Fig.2 eine stark vergrößerte schematisierte Querschnittsdarstellung durch einen Teil des Saugkörpers nach Fig. i;

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines für die Herstellung von Damenbinden geeigneten Saugkörpers, dessen Unterseite mit einer thermoplastischen Folie bedeckt ist; so

Fig.4 eine schematische Querschnittsdarstellung durch eir.e Vorrichtung, die zur Ausführung des Hersteilungsverfahrens geeignet ist.

F i g. 1 läßt erkennen, daß der Saugkörper 1 eine durchaus unregelmäßige Umrißform aufweist. Der Saugkörper besteht im dargestellten Beispiel aus einem Mittelstück 2 mit annähernd parallel zueinander verlaufenden Kanten 3 und 3'. Das Mittelstück ist an der einen Seite mit einem Endstück 4 verbunden, dessen Kanten 5 abgerundet ausgeführt sind und an der anderen Seite mit einem Vorderstück 6, dessen Umrißkontur 7 zugespitzt ist. In allen Teilen des Saugkörpers schmiegt sich die in F i g. 1 nicht zu erkennende Umhüllung dem Saugkörper völlig dicht und faltenlos <<n, wobei die Umhüllung praktisch kontinuierlich in den eigentlichen Saugkörper übergeht und dadurch fest mit dicEsm verbunden ist.

Uni diese Verhältnisse zu veranschaulichen, ist in Fig.2 eine stark vergrößerte schematisierte Querschnittsdarstellung eines Teiles der F i g. 1 wiedergegeben. Aus dieser Darstellung ist zu ersehen, daß der Saugkörper 1 im dargestellten Beispiel, das den Regelfall bildet, aus wirr gelegten hydrophilen Fasern 8 besteht, die an der Oberfläche 9 jeweils mit Hilfe von Thermoplastpartikeln 10 verbunden sind. Wie bereits gesagt, können aber die Fasern 8 auch durch andere geeignete Saugstoffe, etwa Schaumstoff-Flocken. Quellkörper-Pulver oder -Granulat, u. ä. ganz oder teilweise ersetzt sein. Die Thermoplastpartikel 10 können in Form von pulverförmigen Teilchen oder auch von Fasern vorliegen.

Fig.2 läßt durch ihre schematische Darstellung erkennen, daß die Konzentration der Thermoplastpartikel 10 von der Oberfläche 9 zum Saugkörper-Inneren hin abnimmt. Es ist dies schematisch dadurch dargestellt worden, daß die Dichte der Striche 10. die die Thermoplast-Teiichen symbolisieren, von der Oberfläche zum Inneren hin abnimmt. E- entsteht auf diese Weise einerseits ein Konzentrations^radient des Bindemittels, der eine gleichmäßige Verankerung der verfestigten Oberflächenschicht im Saugkörper-Inneren garantiert und andererseits die Möglichkeil, daß hydrophile Fasern aus der Umhüllungsschicht bis in das Innere des Saugkörpers hineinreichen und dadurch nach Art eines Dochtes die außen anfallende Flüssigkeit schnell nach innen leiten.

In Fig. 3 ist ein Saugkörper dargestellt, der eine ähnliche Form wie der in Fig. 1 gezeigte hat. Lediglich das Endstück 4 ist abgeschnitten. Die Darstellung läßt erkennen, daß dieser Saugkörper zusätzlich noch eine Folienschicht 11 aufweist, die die untere Oberfläche völlig bedeckt. Die Folienschicht 11 ist an den Rändern 12 in an sich bekannter Weise um den Saugkörper herumgeführt, so daß dort eine besonders gute Abdichtung (Dachrinnen-Effekt) entsteht.

Saugkörper der vorgeschlagenen Ar! können beispielsweise mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 4 hergestellt werden. Derartige Vorrichtungen sind g: undsätzlich bekannt und beispielsweise für die Herstellung anderer Saugkörper in der deutschen Patentschrift 20 41 354 beschrieben.

Die in Fig.4 dargestellte Vorrichtung besteht aus den beiden Formtrommeln 13 und 14. uie sich mit ihren konturierten Mänteln aufeinander abwälzen. Die Mantelflächen sind mit Radialbohrungen 15 ausgerüstet, so daß sie von Luft durchströmt werden können.

Die beiden Formtrommeln 13 und 14 laufen in Saugkasten 16 und 17, die bei 18 jeweils an nicht dargestellte Säugpumpen angeschlossen sind.

Auf der den Saugkasten entgegengesetzten Seite befinden sich mehrere Flockenzuführkanäle. Die Kanäle 19 dienen der Vorfüllung der Form-Hohlräume mit einem Gemisch aus Hüllvliesfasern und festem thermoplastischem Bindemittel und der Kanal 20 dient in an sich bekannter Weise der Füllung der Form-Hohlräume mit Saugstoff.

Auf der Austiittsseite der Vorrichtung sind ferner noch Förderbänder 21 schematisch angedeutet, die der Abführung der gebildeten Saugkörper sowie der Einleitung in die sich daran anschließenden Bügelstationen 22 dienen.

Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird das vorgeschlagene Verfahren wie folgi r.usgeführt:

Die der Saugkörperkoniur entsprechende Form wird durch die beiden aufeinander abrollenden Formtrommeln 13 und 14 jeweils gebildet. Bevor die zueinander

passenden Formteile aufeinandertreffen, werden sie über die Kanäle 19 mit einer Schicht aus hydrophilen Hüllvliesfasern und festem thermoplastischem Bindemittel bedeckt. Da die Bedeckung nach dem Luftlege-Vcrfahren erfolgt, ist sie weitgehend gleichmäßig und kann überdies in ihrer Stärke eingestellt werden. Sobald die Bedeckung in hinreichender Weise erfolgt ist. wandern die Formtrommeln weiter und die Form wird über den Kanal 20 mit Saugstoff, beispielsweise Zeilstoff-Flocken, gefüllt. Die Zellstoff-Flocken werden in an sich bekannter Weise dem Kanal 20 über ein Fördergebläse 23. welches ein Teil der Zerfaserungseinrichtung sein kann, zugeführt. Sobald die beiden Formhälften völlig gefüllt sind, legen sie sich aufeinander und die Formkörper 24 werden unter leichtem Druck zusammengepreßt und schließlich an die Förderbänder 21 abgegeben. Die Formkörper sind in

diesem Zustand noch relativ empfindlich. Sie werden von den Förderbändern 21 erfaßt und einer ersten Bügelstation 22 zugeleitet. Diese Bügelstation kann aus beheizten Bändern oder Walzen bestehen, sie kann aber auch in beliebiger Weise sonstwie gebildet sein. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, mehrere Bügelstationcn hintereinander anzuordnen, wobei beispielsweise zunächst die breiten Oberflächen der Formkörper verdichtet und alsdann die schmalen Seitenflächen nachverdichtet werden.

Die Erwärmung der Oberfläche kann aber auch in an sich bekannter Weise durch Bestrahlen wie schließlich auch durch dielektrisches Erwärmen geschehen. Welches Verfahren jeweils angewandt wird, richtet sich nach den Einzelheiten des Falles. Versuche haben gezeigt, daß in allen Fällen Formkörper höchster Qualität mit bestem Ansaugverhalten entstehen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Saugkörper für hygienische Zwecke, der aus einer Saugschicht sowie zumindest teilweise aus einer kunststoffverfestigten aus hydrophilen Fasern gebildeten Umhüllung besteht, wobei die hydrophilen Fasern der Umhüllung durch thermoplastische feste Teilchen, insbesondere Fasern, miteinander und mit den Fasern der Saugschicht verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung praktisch kontinuierlich in die Saugschicht übergeht und der Saugkörper hergestellt worden ist, indem zunächst die gesamte innere Oberfläche einer der Saugkörperkontur entsprechenden Form mit einer Schicht aus hydrophilen Hüllvliesfasern und festem thermoplastischen Bindemittel bedeckt, die Form alsdann mit Saugstoff gefüllt und die gesamte Fällung zumindest oberflächlich auf Abbindetemperatur des thermoplastischen Bindemittels erwärmt worden-ist '

2. Saugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der festen Thermoplastteilchen in der Umhüllung von der Oberfläche zum Saugkörper-Inneren hin stetig abnimmt.

3. Saugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur das der späteren Gebrauchsseite des Saugkörpers entsprechende Teil der Form mit einer dünnen Schicht aus Hüllvliesfasern belegt, die Form sodann mit Saugstoff gefüllt, mit einer dünnen Folie aus thermoplastischem Werkstoff bedeckt und die Gesamt-Fü.'.ung alsdann zumindest oberflächlich auf Abbindetemperatur des thermoplastischen Bindemittels erwärmt worden ist.