DE2624965C2 - Kurzschlußfestes Schaltnetzteil für einen Fernsehempfänger - Google Patents
Kurzschlußfestes Schaltnetzteil für einen FernsehempfängerInfo
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Description
Fernsehempfänger, die überwiegend oder ausschließlich mit Röhren bestückt sind, wurden im allgemeinen
ohne Netztransformator ausgebildet. Ein Netztransformator ist ein relativ teures Bauteil und erzeugt außerdem
störende Magnetfelder, Außerdem entspricht die Heizspannung für die Reihenschaltung aller Heizfäden
der Röhren etwa der Netzspannung, so daß nur ein kleiner Heizvorschaltwiderstand notwendig war.
Schließlich ergibt die durch Einweggleichrichtung aus der Netzspannung gewonnene Betriebsspannung etwa
den für die einzelnen Stufen erforderlichen Wert.
Bei zunehmender Transistorisierung ist diese Lösung weniger vorteilhaft, weil die Reihenschaltung der Heizfäden
der verbleibenden Röhren und die Transistorstufen wesentlich geringere Betriebsspannungen erfordern,
die zweckmäßigcrweise mit einem Netztrsnsformator gewonnen werden. Ein Netztransformator hat
außerdem den Vorteil, daß durch die galvanische Trennung der Empfängerschaltung vom Netz die Probleme
bei der Isolierung des Antenneneingangs, bei Kopfhörerbuchsen, bei Videobuchsen, bei Tonband-Diodenbüchsen
sich wesentlich besser beherrschen lassen und außerdem die Schutzmaßnahmen gegen Berührung von
Chassisteilen weniger aufwendig werden.
Wegen der relativ großen Leistungsaufnahme, bei einem Farbfernsehempfänger ca. 180 Watt, ist jedoch der
ίο die gesamte Leistung übertragende Netztransformator
ein relativ schweres und teures Bauteil.
Zur Verkleinerung und Verbilligung des Netztransformators sind sogenannte Schaltnetzteile bekannt
(Funkschau 1975, Heft 5, Seite 40—43). Bei einem sol-
< hen Netzteil werden mit der gleichgerichteten Netzspannung, einem elektronischen Schalter und einer
schwingfähigen Schaltung in der Primärwicklung eines Trenntransformators Stromimpulse mit einer gegenüber
der Netzfrequenz wesentlich höheren Frequenz von ca. 20—28 kHz erzeugt Diese Stromimpulse erzeugen
in der Sekundärwicklung des Transformators Spannungsimpuise, aus denen mit Gieichrichterschaltungen
die gewünschten Betriebsspannungen für die einzelnen Stufen des Fernsehempfängers gewonnen werden. Da
dieser Transformator mit einer wesentlich höheren Frequenz als der Netzfrequenz arbeitet, können seine Abmessungen
und sein Gewicht beträchtlich verringert werden. Durch Wahl der Abgriffe an der Sekundärwicklung
für die Gleichrichterschaltungen lassen sich die einzelnen Betriebsspannungen mit jeweils der gewünschten
Größe erzeugen.
Es ist andererseits bekannt Fernsehempfänger im sogenannten Bereitschaftsbetrieb (instant on) zu betreiben.
Das bedeutet, daß z. B. die Bildröhre vorgeheizt ist und außer dem Ton auch das Bild beim endgültigen
Einschalten des Empfängers sofort erscheint. Bei einer Fernbedienung ist z. B. ein Fernbedienungsempfänger
ständig im Bereitschaftsbetrieb empfangsbereit, damit der Empfänger von der Fernbedienung aus eingeschaltet
werden kann. Für einen solchen Bereitschaftsbetrieb, bei dem der Empfänger an sich ausgeschaltet ist, werden
zusätzliche Hilfs-Betriebsspannungen benötigt.
Es ist bekannt, diese Betriebsspannungen, die relativ wenig Leistung zur Verfügung stellen müssen, in zusätzliehen
Netzteilen zu erzeugen. Siehe DE-PS 26 20 191, Fig. 1. Das bedeutet aber einen zusätzlichen Schaltungsaufwand.
Eine andere Lösung besteht darin, im Bereitschaftsbetrieb das Schaltnetzteil eingeschaltet zu lassen und
die Hilfs-Betriebsspannungen für Bereitschaftsbetrieb von Abgriffen der Sekundärwicklung abzuleiten. Dann
müssen aber Schaltmittel vorgesehen sein, die die übrigen, vom Schaltnetzteil abgeleiteten Betriebsspannungen
bei Bereitschaftsbetrieb abschalten. Außerdem wäre bei dieser Lösung das relativ aufwandreiche Schaltneizteil
voll in Betrieb und würde im Bereitschaftsbetrieb eine unerwünscht hohe Leistung aufnehmen. Siehe
DE-PS 26 20 191, Spalte 2, Zeile 45-47.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltnetzteil so auszubilden, daß ohne Verwendung eines
gesonderten Netzteiles und ohne Abschaltung der erzeugten Betriebsspannungen von den Verbrauchern der
Bereitschaftsbetrieb mit abgeschalteten Verbrauchern erreicht und die Hilfs-Betriebsspannung für Bereites
Schaftsbetrieb erzeugt wird.
Die;e Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Es wurde auch ein Schaltnetzteil vorgeschlagen (älteres deutsches Patent 26 20 191), bei dem für den Bereitschaftsbetrieb
durch Einwirkung auf die primärseitige Regelschaltung die sekundärseitig erzeugten Betriebsspannungen
verringert werden. Die Hilfs-Betriebsspannung
für Bereitschaftsbetrieb wird mit einer zusätzlichen Sekundärwicklung und einem Gleichrichter erzeugt,
der während der Flußphase des primärseitigen Schalters leitend ist und daher eine von der Stromflußdauer
auf der Primärseite unabhängige Spannung für den Bereitschaftsbetrieb liefert Dabei wird jedoch die
Kurzschiußeigenschaft des Schaltnetzteiles zur Verringerung der Betriebsspannungen und gleichzeitigen Erzeugung
der Hiifs-Betriebsspannung nicht ausgenutzt
Es wurde ferner ein Schaknetzteil vorgeschlagen (älteres deutsches Patent 24 58 302), bei dem auf der Sekundärseite
im Bereitschaftsbetrieb die Betriebsspannung für den Zeilenoszillator mit einem elektronischen
Schalter abgeschaltet wird, so daß der Zeilenoszillator, die Zeilenablenkschaltung, die Hochspannungserzeugung
sowie weitere davon abhängige Stufen picht mehr arbeiten. Dabei sorgt die primärseitige Regelschaltung
dafür, daß die übrigen Betriebsspannungen nicht in unerwünschter Weise ansteigen. Auch dort wird nicht die
Kurzschlußeigenschaft des Schaltnetzteiles zur Verringerung der Betriebsspannungen und zur Erzeugung der
Hilfs-Betriebsspannung ausgenutzt.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltung wird die Kurzschlußeigenschaft
des bekannten Schaltnetzteils in Vorteilhafter Weise zur Erzeugung der Hilfs-Betriebsspannungen
ausgenutzt. Das bekannte Schaltnetzteil hat nämlich die Eigenart, daß bei einer starken Belastung an
der Sekundärwicklung die zur Spannungsstabilisierung dienende Regelschaltung und die zum Selbstschwingen
der Schaltung vorgesehene Rückkopplung unwirksam werden und der Trenntransformator nur noch eine geringe
Leistung überträgt. Diese Leistung reicht aber aus, die für Bereitschaftsbetrieb benötigte Hilfs-Betriebsspannungen
-elativ kleiner Leistungsentnahme zu erzeugen. Die übrigen Betriebsspannungen für den Normalbetrieb
brechen dabei in erwünschter Weise soweit zusammen, daß der Fernsehempfänger nicht mehr betriebsfähig
ist, daß also z. B. die Verstärker keinen nennenswerten Strom mehr aufnehmen, die Ablenkgeneratoren
nicht mehr schwingen und somk auch keine Hochspannung erzeugt wird. Deshalb sind Schalter zum Abschalten
dieser Betriebsspannungen von den Verbrauchern nicht erforderlich.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Darin zeigt
F i g. 1 eir· Prinzipschaltbild der Erfindung und
F i g. 2 ein praktisch erprobtes Ausfühlungsbeispiel.
In F i g. 1 wird aus der Netzspannung an den Klemmen
1 in einem Gleichrichter 2 eine Gleichspannung erzeugt, die einem Schaltnelzteil 3 zugeführt wird. Dieses
enthält einen Trenntransformator 4 mit einer Primärwicklung 5, Sekundärwicklungen 6, 10. einer eine
Stabilisierungsschaltung speisenden Wicklung 7 und einer zur Rückkopplung dienenden Wicklung 8. Durch die
Wicklung 8 ist das Sehaltnetzteil 3 selbstschwingend ausgebildet, derart, daß mittels eines symbolisch dargestellten
Schalters 9 in der Primärwicklung 5 Stromimpulse mit einer Wiederholfrequenz /"von 28 kHz erzeugt
werden. Jeweils am Ende eines Stromimpulses entstehen an den Sekundärwicklungen 6, 10 Spannungsimpulse.
Aus diesen Impulsen "'erden mit Gleichrichtern 11,
!2. 13 und Kondensatoren 28. 14. 15 verschiedene Betriebsspannungen
für den Normalbetrieb des Fernsehempfängers erzeugt
Bei Bereitschaftsbetrieb ist der Heizfaden 16 der Bildröhre B über zwei relativ niederohmige Widerstände 17,
18 von 20 bzw. 22 Ohm und einen geschlossenen Schalter 19 an den Ausgang des Gleichrichters 11 angeschlossen.
Diese Belastung der Sekundärwicklung 6 ist so niederohmig, daß die von der Wicklung 7 gespeiste Stabilisierungsschaltung
und die von der Wicklung 8 gespeiste
ίο Rückkopplungsschaltung aus dem normalen Betrieb
herausgeraten. Durch die starke Belastung brechen die dargestellten Betriebsspannungen +160, +19. +12V
soweit zusammen, daß der Fernsehempfänger praktisch ausgeschaltet ist Durch den Heizfaden der Bildröhre
fließt jedoch ein Strom, der etwa 50% des Nennheizstromes beträgt und für den Bereitschaftsbetrieb ausreichend
ist An der Klemme 20 wird eine weitere Hilfs-Betriebsspannung für einen Fernbedienungsempfänger
abgenommen.
Beim Einschalten des Empfängers auf Normalbetrieb wird der Schalter 19 geöffnet. Dam; ..ind die Betriebsspannungen
+ 160, +19, +12V in vollei Höhe vorhanden, so daß der Empfänger seine normale Funktion aufnehmen
kann. Der Heizfaden 16 der Bildröhre B und die Klemme 20 werden dann über nicht dargestellte Weitere
Mittv.:' mit ihrer Betriebsspannung für Normalbetrieb
versorgt. Es wird also die bekannte Kurzschlußeigenschaft des Schaltnetzteils, daß nämlich bei niederohmiger
Belastung ohne Gefährdung des Netzteiles die Betriebsspannungen am Ausgang der Sekundärwicklung
stark zusammenbrechen, in vorteilhafter Weise zur Erzeugung der Hilfs-Betriebsspannungen ausgenutzt. Die
bei Bereitschaftsbetrieb nicht benötigten Spannungen + 160. + 19 und + 12 V brauchen also nicht abgeschaltet
zu werden.
Fig.2 zeigt eine praktisch erprobte Schaltung. Die
Wirkungsweise dieser Schaltung ist im wesentlichen bekannt und z. B. beschrieben in Funkschau 1975, Heft 5.
Seite 40-43 und Funkschau 1975, Heft 3. Seite 4J-50.
Beim ersten Einschalten wird der Schalttransistor 9, der
den Schalter 9 in Fig. 1 darstellt, über den Widerstand 21 leitend, so daß vom Gleichrichter 2 über die Primärwicklung
5, den Transistor 9 und den Widerstand 22 ein sägezahnförmig ansteigender Strom fließt. Dei einem
bestimmten Wert des Stromes ist die spannung über dem Widerstand 22 so groß, daß der Thyristor 23 zündet.
Dadurch wird der Transistor 9 gesperrt. Durch die Rückkopplungswicklung 8 ist dieser Vorgang kumulativ,
so daß die Sperrung des Transistors 9 sehr schnell
so erfolgt und der Strom sehr schnell zusammenbricht. Dadurch entstehen Spannungsimpulse an den Sekundärwicklungen
6, 10, die über die Gleichrichter die dargestellten Betriebsspannungen erzeugen. Die Schaltung 24
mit dem Transistor 25 und der als Spannungs-Referenzelement
dienenden Zenerdiode 30 dient zur Spannungsstabilisierung. Bei einer Änderung der Ausgangsspannungen
an den Sekundärwicklungen 6, 10. ändert sich auch die Ausgangsspannung der Wicklung 7 und damit
die daraus über der- Gleichrichter 26 gewonnene Regelspannung
U·). Diese steuert über den Transistor 25 die
Einschältschwelle des Thyristors 23 so. daß die Spannungen an den Ausgängen der Sekundärwicklung 6, 10
stabilisiert werden.
Bei Bereitschaftsbetrieb ist wie in Fig. 1 der Schalter
b5 19 geschlossen, so Jaß die Spannungen +160. +19,
+ 12 V zusammenbrechen, die Bildröhre B mit dem gewünschten
Heizstrom vorgeheizt wird und an der Klemme 20 die Hilfs-BetriebssoannunL' für den Fernbe-
dienungsempfänger steht. Die Diode 27 ist dabei weitestgehend
wirkungslos. Bei Normalbetrieb ist der Schalter 19 geöffnet. Die Bildröhre B wird jetzt über die
Diode 27 mit dem Nenn-Heizstrom versorgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
JO
40
50
55
60
65
Claims (7)
1. Kurzschlußfestes Schaltnetzteil für einen Fernsehempfänger mit Bereitschaftsbetrieb mit einem
Trenntransformator, in dessen Primärwicklung durch einen periodisch betätigten Schalter Stromimpulse
mit einer im Normalbetrieb gegenüber der Netzfrequenz hohen Frequenz erzeugt werden und
dessen Sekundärwicklung über Gleichrichter die Betriebsspannungen für den Fernsehempfänger liefert,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Bereitschaftsbetrieb an die Sekundärwicklung (6) eine
so niederohmige Impedanz (16, 17, 18) angeschlossen ist, daß die Betriebsspannungen (160, 19, 12 V)
auf einen für den Normalbetrieb des Empfängers nicht mehr ausreichenden Wert zusammenbrechen,
und daß diese Impedanz (16,17,18) als Speisequelle für einen oder mehrere bei Bereitschaftsbetrieb benötigte
Verbraucher (B; Klemme 20) dient.
2. Netzte« nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verbraucher der Heizfaden (iö)
der Bildröhre (B) ist
3. Netzteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verbraucher ein Fernbedienungsempfänger ist
4. Netzteil nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß an die Sekundärwicklung (6) die Reihenschaltung
des Heizfadens (16), eines Widerstandes (17,18), eines bei Bereitschaftsbetrieb geschlossenen
Schalters (19) und eines Gleichrichters (11) angeschlossen Ll
5. Netzteil nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß von dem Widerstand (17,18) eine weitere,
bei Bereitschaftsbetrieb benötigte Spannung (+18 V) abgenommen ist.
6. Netzteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizfaden (16) zusätzlich über einen
Gleichrichter (27) an einen die Heizspannung für den Normalbetrieb liefernden Abgriff der Sekundärwicklung
(6) angeschlossen ist.
7. Netzteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impedanz (16,17, 18) an den Ausgang
(Gleichrichter 11) angeschlossen ist, der die höchste Betriebsspannung (+ 160 V) liefert.
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ID=5979747
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