DE2623083A1

DE2623083A1 - Homogenes hydraulisches bindemittel

Info

Publication number: DE2623083A1
Application number: DE19762623083
Authority: DE
Inventors: Josef Horst; Darko Kunsic
Original assignee: Horst & Juessen Verwaltungs Mb
Current assignee: Horst & Juessen Verwaltungs Mb
Priority date: 1976-05-22
Filing date: 1976-05-22
Publication date: 1977-11-24
Also published as: DE2623083B2; NL7705583A

Description

Homogenes hydraulisches Bindemittel
Die Erfindung betrifft ein homogenes hydraulisches Bindemittel.
Bekannte derartige Bindemittel bestehen in der Regel aus ein bis zwei Komponenten, z. B. Portlandzementklinker (Ein-Komponenten-Bindemittel), Eisenportland- bzw. Hochofenzement, bestehend aus Portlandzementklinker und Hüttensand (Zwei-Komponenten-Bindemittel).
Diese Bindemittel weisen den Mangel auf, daß sie beim Anmachen mit Wasser schnell reagieren und schnell abbinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein homogenes hydraulisches Bindemittel zu schaffen, das eine längere Verarbeitungsspanne zulässt, d. h. langsamer abbindet. Eine solche längere Verarbeitungsspanne ist von großem Vorteil, da bei der Eigen- und Fremdüberwachung die schließlich erzielte Dichte in der eingebauten Schicht als Wertmaßstab geprüft wird und Schichten, die bei der Prüfung nicht die geforderte Dichte aufweisen, noch nachverdichtet werden können.
Das der Erfindungaigrundeliegende Ziel wird bei einem wie eingangs erläuterten Bindemittel dadurch erreicht, daß es aus drei Komponenten besteht, und zwar einem Anreger, insbesondere einem hydraulischen Bindemittel, wie Zement, Portlandzement, Hochofenzement, Eisenportlandzement, Traßzement o. dgl. (vgl. DIN 1164) bzw.
Baukalk, wie Weißfeinkalk, Dolomitfeinkalk, Wasserfeinkalk, Weißkalkhydrat, Dolomitkalkhydrat, W asserkalkhydr at, hydraulischer Kalk, hocbhydraulischer Kalk (vgl. DIN 1060), als erste Komponente 2 (Komponente A), ferner einer auf die Feinheit von 5000 cm /g oder mehr (nach Blaine) aufgemahlenen Lava mit puzzolanischen Eigenschaften als zweite Komponente (Komponente B) und schließlich Flugaschen, insbesondere solchen, die in Braunkohlekraftwerken durch Elektrofilter gewonnen werden und latent hydraulische Eigenschaften aufweisen, als dritte Komponente (Komponente C).
Gewünschtenfalls können dem Bindemittel noch geringe Mengen, z. B. 0,1 - 2 , Calciumsulfat beigemahlen werden.
Weitere Vorzüge des erfindungsgemäßen Bindemittels sind die folgenden: a) Wiedereinführung der Abfallstoffe in den Produktionskreis; b) Nutzbarmachung von umweltbelästigenden Nebenprodukten; c) Einsparung von klassischen Rohstoffen, wie hochwertigen Kalken, Tonen und siliziumhaltigen Stoffen; d) Vergrößerung des Bauvolumens durch Erfindungspreisvorteile.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich das Bindemittel durch folgende Zusammensetzung: etwa 25 -45 %, insbesondere etwa 30 - 40 %, der Komponente A, etwa 35 -55 %, insbesondere etwa 40 - 50 %> der Komponente B und etwa 15 - 35 %, insbesondere etwa 20 - 30 %, der Komponente C, wobei naturgemäß 100 ffi nicht überschritten werden. Durch diese Zusammensetzung werden die besten Ergebnisse erzielt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Verwendung der vorgenannten Bindemittel für hydraulisch gebundene Tragschichten, insbesondere Tragschichten als Unterbau für bituminöse Decken, wie Straßendecken o. dgl., (TVT - Technische Vorschriften und Richtlinien für die Ausführung von Tragschichten im Straßenbau) oder zur Verfestigung von wenig tragfähigen, engkorngestuften Sanden sowie Böden(gemäß TW - Technische Vorschriften und Richtlinien für die Ausführung von Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen im Straßenbau) - TVT und TVV: veröffentlicht in den Richtlinien für den Straßenoberbau - Standardausführungen -, RStO 75, Bundesminister für Verkehr, Abteilung Straßenbau, Ausgabe 1975, Seite 9.
Vorteilhaft erfolgt die Herstellung des erfindungsgemäßen Bindemittels wie folgt: Die Komponenten A und B werden in z. B. einer Kugelmühle gemeinsam feingemahlen, beispielsweise auf 0,1 bis 10 5 Rückstand auf einem 0,09 mm-Maschensieb. Anschließend wird die Komponente C in einem Wirbelmischer hinzugefügt, wodurch eine vollkommene Homogenisierung der Mischung erzielt wird.
Ausführungsbeispiel Komponente A: etwa 30 , z. B. Baukalk Komponente B: etwa 40 %, wobei noch folgendes zu bemerken ist: 1. Streubreite der Analysedaten Unlösliche Rückstände nach DIN 1164 Bl. 3 25 - 45 ffi Glühverlust '- 8 ffi Siliciumdioxid Silo, 40 + 5 % Aluminiumoxid Al203 11 - 14 ffi Titanoxid TiO2 2 - 4 eisenoxid Fe2O3 10 - 13 ffi (Sesquioxide zusammen 24 - 30 %) Calciumoxid CaO 11 - 17 % Magnesiumoxid MgO 6 - 10 % (Erdalkalioxide zusammen 17 - 27 %) Natrium- und Kaliumoxid Na20 und K20# 8 % Phosphorpentoxid P205 0,5 - 1,5 % 2. Mineralzusammensetzung 1) Nephelin Na5K(AlSi04)4 Hauptanteile 2) Sanidin (Na,K) AlSi308 Nebenanteil 3) Biotit K(Mg, Fe)3 AlSi3O10(OH)2 (Fe-Glimmer) 4) Plagioklas (Na-Feldspat)Na(AlSi308) geringe Gehalte 5) Magnetit FeO . Fe2O3# Mg, Mn sehr geringe Gehalte 6) Hämatit Fe203 sehr geringe Gehalte 7) Quarz SiO2 sehr geringer Gehalt Komponente C: etwa 30 , z. B. Braunkohlenflugasche Streubreite der Analysendaten Kohlenstoff % C 0,5 - 5,0 Siliciumdioxid % SiO2 45 - 65 Calciumoxid ffi CaO 5 - 35 Magnesiumoxid ffi MgO 1 - 7 Eisen -III- oxid ffi Fe203 6 - 15 Aluminiumoxid % Al203 6 - 16 Titandioxid ffi TiO2 0,1 - 1,5 Natriumoxid % Na20 0,1 - 1 Kaliumoxid % K20 0,9 - 1,5 Schwefelsäureanhydrid % SO3 1 - 13

Claims

Patentansprüche t |1, Homogenes hydraulisches Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es aus drei Komponenten besteht, und zwar einem Anreger, insbesondere einem hydraulischen Bindemittel, wie Zement, Portlandzement, Hochofenzement, Eisenportlandzement, Traßzement o. dgl. (vgl. DIN 1164) bzw. Baukalk, wie Weißfeinkalk, Dolomitfeinkalk, Wasserfeinkalk, Weißkalkhydrat, Dolomitkalkhydrat, Wasserkalkhydrat, hydraulischer Kalk, hochhydraulischer Kalk (vgl. DIN 1060), als erste Komponente (Komponente A), 2 ferner einer auf die Feinheit von 5000 cm /g oder mehr (nach Blaine) aufgemahlenen Lava mit puzzolanischen Eigenschaften als zweite Komponente (Komponente B) und schließlich Flugaschen, insbesondere solchen, die in Braunkohlekraftwerken durch Elektrofilter gewonnen werden und latent hydraulische Eigenschaften aufweisen, als dritte Komponente (Komponente C).

2. Bindemittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: etwa 25 - 45 , insbesondere etwa 50 - 40 , der Komponente A, etwa 55 - 55 %, insbesondere etwa 40 - 50 %, der Komponente B und etwa 15 - 35 %, insbesondere etwa 20 - 30 %, der Komponente C.

5. Verwendung eines Bindemittels gemäß den Ansprüchen 1 - 2 für hydraulisch gebundene Tragschichten, insbesondere Tragschichten als Unterbau für bituminöse Decken, wie Straßendecken o. dgl., (gemäß TVT - Technische Vorschriften und Richtlinien für die Ausführung von Tragschichten im Straßenbau) oder zur Verfestigung von wenig tragfähigen, engkorngestuften Sanden sowie Böden (gemäß TVV - Technische Vorschriften und Richtlinien für die Ausführung von Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen im Straßenbau) - TVT und TVV: veröffentlicht in den Richtlinien für den Straßenoberbau - Standardausführungen RStO 75, Bundesminister für Verkehr, Abteilung Straßenbau, Ausgabe 1975, Seite 9.