DE2622915C2 - Optisch-holographische Speichereinrichtung - Google Patents
Optisch-holographische SpeichereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine optisch-holographische Speichereinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Eine solche optisch-holographische Speichereinrichtung ist aus der FR-OS 21 99 162 bekannt. Sie enthält
eine Schicht aus einem elektrooptischen Material, das durch Photoanregung Ladungen freisetzt. Ferner kann
in dem Material eine reversible räumliche Brechungsindexänderung durch gerichtete Verschiebung dieser Ladungen
erzeugt werden. Die Materialschicht weist auf ihren kleinen Seiten, die zur Ladungsverschiebungsachse
senkrecht sind, Elektroden auf, zwischen denen im Betrieb eine einstellbare elektrische Spannung angelegt
wird, um die Stärke der Brechungsindexänderungen zu beeinflussen.
Lichtempfindliche, elektrooptische Materialien, insbesondere die ferroelektrischen Kristalle, sind für die
dreidimensionale holographische Speicherung gut geeignet, denn in ihnen kann der Bragg'sche Effekt der
Winkelselektivität ausgenutzt werden. Die Speicherung erfolgt, indem Unterhologramme in dem Kristall einander
überlagert werden. Man erreicht so eine sehr hohe Speicherungsdichte.
Das Auslesen der Unterhclogramme erfolgt durch Beleuchtung mit einer kohärenten optischen Strahlung,
beispielsweise mittels des Referenzbündels, das auch bei der Aufzeichnung verwendet wurde. Damit das Auslesen
oder auch ein Einschreiben in einer benachbarten Zone nicht eine Löschung des eingeschriebenen Hologramms
verursacht, darf die zuvor erzeugte räumliche
ίο Brechungsindexänderung durch die gleichförmige Bestrahlung
mit dem Referenzbündel nicht wesentlich verändert werden.
Beim Einschreiben in derartige Materialien wird eine
gleichmäßige Änderung des Brechungsindex in derjenigen Zone des Kristalls erzeugt, die den Interferenzen
zwischen dem Objektbündel und dem Referenzbündel ausgesetzt ist, wobei sich die so erzeugte Brechungsindexänderung
mit der bereits vorhandenen räumlichen Brechungsindexmodulation überlagert. Das entsprechende
Löschungsverfahren besteht darin, der bei dem Einschreiben erzeugten räumlichen Brechungsindexmodulation
eine phasenverschobene räumliche Brechungsindexänderung zu überlagern, deren Amplitude im vvesentlicnen
gleich der der zuvor vorhandenen Brechungsindexmodulation ist, wobei diese beiden aufeinanderfolgenden
Brechungsindexänderungen dann zu einem konstanten Wert des Brechungsindex in der gesamten
so gelöschten Zone führen. Die gleichmäßige Brechungsindexänderung, die diesem erneuten Einschreiben
entspricht, überlagert sich aber mit der bereits beim ersten Einschreiben erzeugten Brechungsindexänderung.
Wenn nach einer gewissen Anzahl von Einschreib-Lösch-Zyklen
der mittlere Brechungsindex des Materials seinen Maximalwert erreicht hat, ist dieses Material
gesättigt, und weitere räumliche Brechungsindexänderungen können nicht mehr in ihm aufgezeichnet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die optisch-holographische Speichereinrichtung der eingangs
beschriebenen Art so weiterzubilden, daß eine Sättigung des elektrooptischen Materials vermieden wird.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen optisch-holographischen Speichereinrichtung ist jede elementare Einschreibzone
elektrisch kurzgeschlossen, so daß bei der Beleuchtung dieser Zone während des Einschreibens das entlang der
Ladungsverschiebungsachse gebildete elektrische Feld kurzgeschlossen wird. Die beim Einschreiben erzeugte
räumliche Brechungsindexmodulation erfolgt daher stets ausgehend von demjenigen Wert des Brechungsindex,
den das elektrooptische Material im unbeleuchteten Ausgangszustand besitzt. Eine stufenweise Erhöhung
des Brechungsindex durch mehrere aufeinanderfolgende Einschreib-Lösch-Zyklen bis zum Sättigungswert
des Brechungsindex wird daher vermieden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Eine vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen optisch-holographischen Speichereinrichtung ist im
Patentanspruch 4 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Brechungsindexänderung in dem Material in Abhängigkeit von dem in diesem Material erzeugten Feld,
Fig. 1 die Brechungsindexänderung in dem Material in Abhängigkeit von dem in diesem Material erzeugten Feld,
Fig. 2 Kurven zur Erläuterung der Feld- und Brechungsindexänderungen
nach Beleuchtung durch einen
Streifenraster und
F i g. 3 ein System nach der Erfindung z-y dreidimensionalen
Speicherung.
Die Empfindlichkeit eines dotierten und reduzierten lichtempfindlichen elektrooptischen Materials gegenüber
einer gleichmäßigen Beleuchtung ist von dem Reduktionsverhältnis des Kristalls abhängig.
Bei einem mit Eisen dotierten Lithiumniobatknstall ist diese Empfindlichkeit von dem Verhältnis des
Fe3+-lonengehalts zu dem Fe2+-lonengehalt, der durch
Reduktion erzielt wird, abhängig.
Die Materialien, die für die dreidimensionale Speicherung geeignet sind, sind somit Materialien mit asymmetrischem
Zyklus, die man erhält indem man einen elektrooptischen Kristall stark dotiert und schwach reduziert,
so daß er gute optische Eigenschaften behält.
Unter der Beleuchtung durch einen Interferenzstreifenraster kommt es zu einer orientierten Ladungsverschiebung,
d. h. bei mit Eisen dotiertem Lithiumniobat zu einer Verschiebung von Fe2+-Ionen zu den Nb+5-Ionen.
Das so erzeugte Raumladungsfeld moduliert durch den elektrooptischen Effekt den Brechungsindex des
Materials. Wenn aber die Beleuchtung eine Gleichkomponente hat, kann die Lichtintensitätsverteilung in der
Verschiebungsrichtung der Ladungen folgendermaßen angenommen werden:
/= /o(1 +/τ?Cos Kx)
wobei /0 die Gleichintensität, m der Modulationsfaktor und K=2*r/&\sl, wobei Ω die Teilung der Interferenzstreifen
ist.
Diese Intensitätsverteilung erzeugt ein Raumladungsfeld mit derselben räumlichen Frequenz K wie die
Lichtverteilung, wobei für dieses Feld E(x)gilt:
E(x) = E0 + OE Cos (Kx + φ)
wobei Eq das durch die gleichmäßige Beleuchtung /0
gebildete Raumladungsfeld, ÖE die Amplitude des der räumlichen Intensitätsänderung entsprechenden Wechselfeldes
und φ die eventuelle Verschiebung, in Richtung
der Ladungsverschiebungsachse C, des Raumladungsfeldes gegenüber der Lichtintensitätsverteilung ist.
Die durch Licht erzeugte Spannung, die an den Klemmen
der Einschreibzone in der Richtung der Achse C des Kristalls auftritt, ist
V = J Ε(χ)άχ= E0L,
50
wobei L die Länge der Zone ist. Diese Spannung entspricht einer mittleren Brechungsindexänderung, die
ungleich Null ist.
Die meisten dotierten und reduzierten ferroelektrischen Materialien, die bei einer Temperatur unterhalb
der Curie-Temperatur benutzt werden, haben eine in Abhängigkeit von dem in dem Material erzeugten elektrischen
Feld induzierte Doppelbrechungseigenschafl, die bis zu einem Wert ns linear ist, welcher dem Sättigungsbrechungsindex
des Materials entspricht. Eine sol- eo ehe Eigenschaft ist in F i g. 1 dargestellt.
Wenn zum Löschen der ersten Eintragung um ,τ verschobene
Interferenzstreifen in derselben Zone erzeugt werden, heben sich die Raumladungswechselfelder zwar
auf, das der mittleren Beleuchtung entsprechende e>5
Gleichfeld nimmt jedoch zu.
Diese Erscheinungen sind in F i g. 2 dargestellt. Die Kurve (a) zeigt das bei dem ersten Einschreiben erzeugte-Raumladungsfeld
und die Kurve (b) die entsprechende Brechungsindexänderung, deren Mitte bei dem Mittelwert
n\ liegt Die Kurve (c) zeigt in gestrichelter Linie das Raumladungsfeld, das erzeugt würde, wenn es sich
um ein erstes Einschreiben handeln würde, und in ausgezogener Linie den Wert £2 = 2 E\, der dem resultierenden
Gleichfeld entspricht.
Der resultierende Brechungssindex ist konstant, aber
gleich Π2, Kurve (d). Wenn dagegen die Einschreibzone
in Richtung derselben Achse (f kurzgeschlossen wird,
bildet sich das Raumladungsfeld, das durch Licht induziert werden kann, um eine mittlere Komponente Null
herum aus, um die Bedingung an den Grenzen zu erfüllen, die durch den Kurzschluß und durch die Potentialdifferenz
in dieser Zone auferlegt sind:
U = \ Ε(χ)άχ = 0
Für dieses Feld gilt somit E= OE Cos (Kx+φ), mit
denselben Bezeichnungen wie zuvor.
Unter diesen Bedingungen bildet sich die durch Licht induzierte Modulation des Brechungsindex um den normalen
Brechungsindex des Materials herum aus. Bei einem neuen, um -τ phasenverschobenen Einschreiben bildet
sich das Raumladungsfeld um Null herum aus und hebt das zuvor erzeugte Ladungsfeld genau auf.
Das Material erhält somit wieder seinen normalen Brechungsindex no.
Die Anzahl von Einschreib-Lösch-Zyklen ist somit nicht mehr durch den Sättigungsbrechungsindex des
Materials begrenzt, der sich zuvor durch Zunahme des Gleichfeldes ergab.
F i g. 3 zeigt eine Ausführungsform des Systems nach der Erfindung zur dreidimensionalen Speicherung.
Da die Brechungsindexänderungen in Richtung der Achse Cdes Kristalls durch Licht induziert werden, ist
es, wenn diese Achse parallel zu der großen Fläche des Kristalls ist. schwierig, die Einschreibelementarzonen in
dieser Fläche kurzzuschließen. Die kristallographische Achse des als für die Einrichtung nach der Erfindung
geeignetes Aufzeichnungsmaterial verwendeten Kristalls ist folglich senkrecht zu seiner großen Fläche angeordnet.
Auf den großen Flächen des Kristalls 1 sind zwei lichtdurchlässige Elektroden 2 und 3 angeordnet, die
durch einen leitenden Draht 4 miteinander verbunden sind. Die Einschreibelementarzonen haben als Längsabmessung
die Dicke e des Kristalls, wobei die in dem Kristall erzeugten Interferenzstreifen senkrecht zu der
Achse Csind. Es ist bekannt, daß die Doppelbrechungswirkung maximal ist, wenn die Winkelhalbierende des
durch die optischen Achsen des Objektbündels und des Referenzbündels gebildeten Winkels im wesentlichen
senkrecht zu der Kristallachse ist. Diese Bedingung kann zwar nicht erfüllt werden, sie wird aber angenähert
erfüllt, indem der durch diese Winkelhalbierende und die großen Flächen des Kristalls gebildete Winkel
klein gemacht wird. In F i g. 3 sendet eine Laserquelle L eine Lichtstrahlung aus. Ein Teil dieser Strahlung, der
das Objektbündel bildet, durchquert eine halbreflektierende Schicht oder Platte 5 und beleuchtet dann die
Objektebene 6, während der andere Teil durch die Schicht 5 zu einem Spiegel 7 reflektiert wird. Die so
reflektierte Strahlung durchquert einen Phasenschieber 8, der zwei Positionen 0 und .τ hat, und das so erhaltene
Referenzbündel wird mit Hilfe einer Ablenkeinrichtung 9 passend ausgerichtet. In F i g. 3 sind lediglich die optischen
Achsen des Objektbündels und des Referenzbün-
dels dargestellt, wobei die Winkelhalbierende des so gebildeten Winkels eine große Komponente parallel zu
den großen Flächen des Kristalls und eine kleine Komponente in Richtung der Kristallachse Chat.
Das Einschreiben erfolgt in herkömmlicher Weise durch Erzeugung eines Raumladungsfeldes. Da aber,
wie oben angegeben, die beiden großen Flächen kurzgeschlossen sind, wird an den Grenzen der Einschreibzone
kein Feld gebildet und die Brechungsindexmodulation erfolgt um den Brechungsindexwert /70 des unbeleuchteten
Materials herum.
Für das Löschen, wobei die Objektebene dieselbe ist, wird das Referenzbündel mittels des Phasenschiebers 8
um π phasenverschoben, wobei der Einfallswinkel des Referenzbündels ungeändert bleibt. Der Streifenraster
erzeugt ein Raumladungsfeld, das dem vorhergehenden entgegengesetzt ist und eine Brechungsindexmodulation
um denselben Mittelwert /7o herum induziert, die
der vorhergehenden entgegengesetzt ist.
Dieses zweite Einschreiben hebt somit genau die Wirkungen des ersten auf.
In herkömmlicher Weise kann der Phasenschieber, der auf dem Weg des Referenzbündels angeordnet ist,
ebenso gut auf dem Weg des Objektbündels angeordnet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Optisch-holographische Speichereinrichtung mit einem elektrooptischen Material, das durch Photoanregung
Ladungen freisetzt und in dem eine reversible räumliche Brechungsindexänderung durch
gerichtete Verschiebung dieser Ladungen erzeugt werden kann, wobei die Einschreibelementarzone
der Speichereinrichtung an ihren zur Ladungsverschiebungsachse senkrechten Oberfläche Elektroden
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (2,3) elektrisch kurzgeschlossen
sind.
2. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (2, 3) auf den
großen Flächen einer Schicht des elektrooptischen Materials aufgebracht sind und daß die Ladungsverschiebungsachse
parallel zur Schichtdicke (e) verläuft.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrooptische Material ein Lithiumniobatkristall
ist, der stark mit Eisen dotiert ist, und daß die Ladungsverschiebungsachse mit der
Kristallachse fQdes Kristalls übereinstimmt.
4. Vorrichtung einer optisch-holographischen Speichereinrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche in einem optischen System zur dreidimensionalen Speicherung, das eine Quelle (L) kohärenter
Strahlung, einen Strahlteiler (5), der die Strahlung in ein Objektbünde! und in ein Referenzbündel
aufteilt, eine das Objektbündel optisch modulierende Einrichtung (6), eine die Orientierung des Referenzbündels
herstellende Einrichtung (7) und eine Einrichtung (8) zur Phasenverschiebung des Referenzbündels
enthält, wobei die Phasenverschiebung bei einer ersten Brechungshdexmodulation Null
und bei einer zweiten Brechungsindexmodulation, die die erste auslöscht, gleich π ist, und wobei die
Überlagerung des modulierten Objektbündels und des Referenzbündels in der elektrisch kurzgeschlossenen
Einschreibelementarzone der Speichereinrichtung zwischen den Elektroden (2,3) erfolgt.
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