-
Unterirdisch einsetzbares bedrucktes Band
-
Die Erfindung betrifft ein unterirdisch einsetzbares, bedrucktes Band
aus Kunststoff, insbesondere Trassenwarnband.
-
Ein solches Band, das insbesondere von staatlichen und kommunalen
Dienstleistungsunternehmen, wie etwa der Post, Stadtwerken etc. zur Kennzeichnung
des Verlaufs von erdverlegten Kabeln und Rohren benutzt wird, ist seit langem bekannt
und beispielsweise in der OE-PS 251 077 beschrieben worden. Bänder dieser Art haben
sich auch allgemein eingeführt. Dabei hat man sich bislang mit einer visuellen Kennzeichnung
derart begnügt, daß ein bei Erdarbeiten im Verlauf der Bandlage von einem Bagger
o. dgl. erfaßtes Band reißt und die freigelegten Enden der Randrißstelle das Vorhandensein
des Bandes (und damit einer Leitung) signalisieren. Das ist häufig nicht zufriedenstellend,
weil die Warnungswirkung des Bandes somit von der visuellen Aufmerksamkeit der Arbeitenden
und der Erkennbarkeit
der Bandenden abhängig ist, die unter anderem
durch schlechte Lichtverhältnisse oder Nachrutschen des Erdreiches beeinträchtigt
sein kann.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Warnungswirkung
eines insbesondere als Trassenwarnband verlegten Bandes der eingangs geschilderten
Art zu verbessern, namentlich das Spektrum der Warnwirkung zu erweitern.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Band schicht
aus einem Kunststoff hoher Festigkeit mindestens einseitig mit einer Band schicht
aus einem Kunststoff hoher Dehnung verbunden ist. Wird dieses Doppel-oder Zweischichten-Band
von einem Bagger erfaßt, so ist die Bandschicht hoher Festigkeit in der Lage, der
Zugwirkung des Baggers erheblichen Widerstand entgegenzusetzen. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß die Zugkraftreserven des Baggers beschränkt sind, wenn er bereits durch das
Gewicht auszuhebenden Erdreichs belastet ist.
-
Eine solche vornehmlich aus einem Polyolefin hoher Dichte, insbesondere
Niederdruck-Polyäthylen bestehende Bandschicht ist daher in der Lage, die Aufmerksamkeit
des Baggerführers schon durch den Reißwiderstand zu erregen. Wenn dann die Bandschicht
hoher Festigkeit gleichwohl reißt, tritt die zweite Bandschicht hoher Dehnung in
Funktion. Sie längt sich im Bruchbereich der ersten Bandschicht derart, daß eine
durchgehende Schlaufe des Bandes aus dem Erdreich herausgezogen wird und dem - durch
den Reißwiderstand der ersten Schicht bereits aufmerksam gemachten - Baggerführer
nicht nur das Vorhandensein des Bandes unübersehbar mitgeteilt, sondern auch der
Verlauf des Bandes und damit der markierten Leitung unverzüglich angegeben wird.
Auch die Band schicht hoher Dehnung besteht vornehmlich aus einem Polyolefin hoher
Dichte, insbesondere Niederdruck-Polyäthylen.
-
Es wurde in der Vergangenheit ferner nicht genügend berücksichtigt,
daß die eigentliche Bewährungsprobe eines Trassenwarnbandes nicht schon kurz nach
seiner Verlegung, sondern vielmehr erst nach vielen Jahren bestanden werden muß,
wenn nämlich neuerdings im Bereich der mit solchen Bändern markierten Leitungen
Erdarbeiten durchgeführt werden müssen. Von Bedeutung ist demgemäß die Resistenz
der Bänder gegenüber den Einflüssen des sie umgebenden Erdreichs, namentlich auch
gegenüber den im Erdreich befindlichen Mikroorganismen.
-
Es wurde nun gefunden, daß Niederdruck-Polyäthylen in besonderem Maße
geeignet ist, dem Angriff von Mikroorganismen zu widerstehen. Andererseits hat sich
gezeigt, daß sich Folien und Bänder aus Niederdruck-Polyäthylen nicht ohne weiteres
mit einem Aufdruck versehen lassen, welcher gegenüber mechanischen Beanspruchungen,
wie beispielsweise Abrieb, ausreichend dauerhaft ist.
-
Demgemäß besteht eine Weiterbildung insbesondere des vorstehend beschriebenen
Doppel- oder Zweischichten-Bandes darin, daß eine aus Niederdruck-Polyäthylen bestehende
und mit Aufdruck versehene Trägerbandschicht mindestens im bedruckten Bereich mit
einer Band schicht aus transparentem Kunststoff von hoher Dichte überzogen ist.
Auf diese Weise wird der auf der Trägerbandschicht aus Niederdruck-Polyäthylen -
welches große Resistenz im Erdreich hat -nur unvollkommen haftende Aufdruck gewissermaßen
eingesiegelt und ist gegen Abrieb sicher geschützt.
-
Da zweckmäßigerweise auch die Überzugs schicht aus einem gegenüber
Mikroorganismen resistenten Material bestehen sollte, kann der Überzug aus einem
einseitig auf die
Trägerbandschicht kaschierten Abdeckband aus Niederdruck-Polyäthylen
bestehen. Bestehen Bedenken gegen eine solche Anordnung deshalb, weil Bänder der
vorliegenden Art regelmäßig aus breiten Folien herausgeschnitten werden und dann
hier die Schnittfläche des Kaschierklebers exponiert werden würde, so kann man die
Trägerbandschicht allseitig in einen Schlauch aus Niederdruck-Polyäthylen einschließen.
-
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß man die bedruckte
Trägerbandschicht durch eine Ringdüse laufen läßt, aus der das Niederdruck-Polyäthylen
schlauchförmig auf das Trägerband aufgebracht wird.
-
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der vorstehend geschilderten
Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die bedruckte Seite der Trägerbandschicht
mit einer getrockneten Schicht aus einer wässrigen Dispersion von weichmacherfreien
Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorids mit anderen polymerisierbaren Verbindungen
(PVDC) beschichtet ist. Auch PVC hat sich gegenüber Mikroorganismen als sehr resistent
erwiesen, sofern es keine Weichmacher und andere Additive enthält.In dieser Konsistenz
ist es jedoch nicht nur schlecht verarbeitbar, sondern wegen u.a. seiner geringen
Kältefestigkeit für den beabsichtigten Zweck im allgemeinen auch nicht einsetzbar.
-
Ein getrockneter Dispersionsüberzug aus PVDC hat sich jedoch als besonders
geeignet erwiesen, weil er großmolekular und deshalb von hoher Dichte ist, gleichwohl
aber die notwendige Transparenz besitzt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigt: Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Doppelband in
perspektivischer Seitenansicht; Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten
Bandes unter Zugbelastung über die Reißfestigkeit der Bandschicht hoher Festigkeit
hinaus;
Fig. 3 einen perspektivischen Ausschnitt eines weitergebildeten
Trassenwarnbandes hoher Resistenz gegenüber Erdreicheinfltssen; und Fig. 4 eine
der Fig. 3 entsprechende Darstellung eines allseitig beschichteten Trassenwarnbandes.
-
Das in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab dargestellte Trassenwarnband
besteht aus einer Band schicht 1 aus gerecktem Niederdruck-Polyäthylen und hat deshalb
hohe Festigkeit.
-
Mit der Bandschicht 1 ist durch Kaschierung eine Bandschicht 2 aus
einem Niederdruck-Polyäthylen hoher Dehnung verbunden. Ein Aufdruck 3 ist auf die
der Bandschicht 2 zugekehrte Oberfläche der Band schicht 1 aufgetragen und ist durch
die transparente Bandschicht 2 hindurch lesbar.
-
Beide Bandschichten können aus Polypropylen bestehen.
-
Wird gemäß Fig. 2 das aus den Schichten 1 und 2 bestehende Trassenwarnband
beispielsweise von einem Bagger in Richtung des Kraftpfeiles P aus dem Erdreich
herausgezogen, so setzt dem die Bandschicht 1 zunächst erheblichen Widerstand entgegen,
der beispielsweise im Bereich von 1 to liegen kann. Eine verstärkte Zugkraft bringt
dann die Bandschicht 1 zum Zerreißen, jedoch bleibt diese an der Bandschicht 2 haften,
welches sich zwischen den Bruchenden 4 der Bandschicht 1 zu einer Schlaufe längt,
die unübersehbar aus dem Boden herausragt.
-
Auch bei den in den Fig. 3 und 4 dargestellten Weiterbildungen besteht
die Trägerbandschicht 5 aus Niederdruck-Polyäthylen oder Polypropylen. Der Aufdruck
3 ist mit Hilfe der üblichen Druckverfahren auf die Bandschrift 5 aufgebracht; es
kann auch eine Heißprägung erfolgen. Gemäß Fig. 3 ist die mit dem Aufdruck 3 versehene
Seite der Trägerbandschicht 1 mit einer Schicht 6 versehen, de entweder ebenfalls
aus Niederdruck-Polyäthylen oder einer getrockneten Dispersion
von
PVC (PVDC) besteht.
-
Im Beispiel gemäß Fig. 4 besteht die die Trägerbandschicht 5 mit dem
Aufdruck 3 überziehende Schicht aus einem die Trägerbandschicht 1 allseitig einschließenden
Schlauch 7 aus Niederdruck-Polyäthylen oder Polypropylen. Selbstverständlich kann
der Schlauch 4 auch aus einem anderen Material bestehen, welches ebenfalls gegenüber
den aggressiven Medien des Erdreichs, insbesondere gegenüber Mikroorganismen ausreichend
resistent ist.
-
Leerseite