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Gerät zum Aufnehmen und Zerkleinern landwirtschaftlicher
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Erntegüter Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Aufnehmen
und Zerkleinern landwirtschaftlicher Erntegüter, wie Halmgut, Maiskolben oder dergleichen
mit einer in einem Gestell angeordneten, mit umlaufenden Schneidwerkzeugen versehenen
Zerkleinerungsvorrichtung und einer dieser zugeordneten Zuführvorrichtung für das
aufgenommene Erntegut.
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Bei bekannten, beispielsweise aus den Druckschriften US-PS 3 546 861
und DAS 2 o62 945 ersichtlichen Geräten dieser Art wird als Zerkleinerungsvorrichtung
eine in einem Gehäuse umlaufend angetriebene und mit einer ortsfesten Scherleiste
zusammenwirkende Messertrommel oder Messerscheibe verwendet, der das aufgenommene
Erntegut mittels paarweise gegenläufig drehend angetriebenen Zuführwalzen in Form
eines vorgepreßten Gutstranges zugeführt wird. Solche Ausführungen haben sich in
der Praxis als brauchbar erwiesen und werden bis heute auf dem Markt angeboten,
obwohl sie mit mehreren, im Nachfolgenden aufgeführten Mängeln behaftet sind: Die
Zerkleinerungsvorrichtung weist nur eine in Längsrichtung der Scherleiste verlaufende
Schnittkante auf, wodurch eine Zerkleinerung von zugeführtem Halm- und Blattgut
in etwa gleich große Teile nicht erreicht und damit das Schnittgut nicht ohne Nachteile
für die Weiterbehandlung in einer nachfolgenden Silage verwendet werden kann. Desgleichen
ist bei Bearbeiten von Körnergut, wie Maiskolben, nicht gewährleistet, daß alle
Körner oder zumindest der weitaus größte Teil der Körner geschnitten bzw. wenigstens
angeschlagen werden, was sich in gleichem Maße sehr nachteilig auf die nachfolgende
Silage des zerkleinerten Korngutes auswirkt. Des weiteren bedingt
eine
Zerkleinerung des zugeführten Erntegutes in Längen unter etwa 5 mm eine wesentliche
Vergrößerung der erforderlichen Antriebsleistung für die Messertrommel bzw.
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Messerscheibe, da bei solchen kurzen Längen das Erntegut im wesentlichen
nicht mehr abgeschnitten, sondern in einem kraftaufwendigen Vorgang, der sich aus
Abscheren, Abreißen und Abdrücken des Erntegutes zusammensetzt, abgetrennt wird.
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Gerade für die Zerkleinerung von Körnergut für die nachfolgende Silage
ist jedoch wegen der geringen Korngröße eine Einstellung der Zerkleinerungsvorrichtung
auf Schnittlängen unter 5 mm notwendig, so daß diese bekannten Ausführungen für
die Aufbereitung von Körnergut neben Inkaufnahme einer sehr schlechten Kornzerkleinerung
nur unter Aufbringen einer im Verhältnis zur Durchsatzleistung des Gerätes großen
Antriebsleistung für die Zerkleinerungsvorrichtung verwendet werden können.
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Mit der Erfindung wird somit eine gegenüber den bekannten Konstruktionen
verbesserte Ausführung bezweckt, die bei großer Durchsatzleistung des Gerätes und
verringerter Antriebsleistung für die Zerkleinerungsvorrichtung eine Zerkleinerung
landwirtschaftlicher Erntegüter, wie Halm- und Blattgut in fast beliebigem Feinheitsgrad-und
mit großer Gleichmäßigkeit der geschnittenen Teile erlaubt und bei Bearbeiten von
Körnergut, wie Maiskolben, eine gleichmäßige Zerkleinerung aller Körner gewährleistet.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem
Gerät der anfangs beschriebenen Art eine auf dem Gebiet der Kunststoffaufbereitung
bekannte Zerkleinerungsvorrichtung mit mindestens einem Paar gegenläufig drehend
angetriebener, mit Zahnscheiben besetzter Schneidwalzen verwendet wird, deren Schneidkreise
im Schneidbereich einander überdecken, wobei die Zahnscheiben der einen Schneidwalze
zu den Zahnscheiben der anderen Schneidwalze so seitlich zueinander versetzt sind,
daß jeweils 2 benachbarte
und gegensinnig umlaufende Zahnscheiben
einander als Gegenschneide dienen. Eine Zerkleinerungsvorrichtung nach diesem Vorschlag
weist im Gegensatz zu den bislang in Geräten der in Rede stehenden Art verwendeten
Zerkleinerungsvorrichtungen eine Vielzahl von sehr kurzen Schnittkanten auf, die
unmittelbar aneinandergereiht und einander folgend vorgesehen sind, wobei jede Schnittkante
durch zwei gegenläufig bewegte und einander als Gegenschneide dienende Schneiden
gebildet ist. Das zugeführte Erntegut wird demzufolge bei seinem Durchgang zwischen
den Schneidwalzen unabhängig davon, ob es in oder quer zur Längsrichtung seiner
Halme zugeführt wird, in etwa dem kurzen Abstand der Schnittkanten zueinander entsprechende
gleich große Teile, die ausgezeichnet für eine Weiterbehandlung in einer nachfolgenden
Silage geeignet sind, geschnitten. Ein kraftaufwendiges Zerreißen, Zerquetschen
oder Zerdrücken des Erntegutes während des Schneidvorganges kann nicht mehr eintreten,
so daß der Leistungsbedarf für den Antrieb der Zerkleinerungsvorrichtung gegenüber
den bislang bekannten Ausführungen vor allem bei Zerkleinern des Erntegutes in sehr
kurze Längen wesentlich reduziert ist. Eine Zuführung des Erntegutes in einem vorgepreßten
Gutstrang ist nicht mehr erforderlich, da die Schneidwalzen selbst das Erntegut
annehmen und zwischen die Schneidwalzen einziehen. Bei Bearbeiten von Körnergut,
wie Maiskolben, ist gewährleistet, daß ohne Ausnahme alle Körner gleichmäßig zerkleinert
werden und somit das Schnittgut ohne Nachteile für eine nachfolgende Silage geeignet
ist.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung in einer Häckselmaschine
den Schneidwalzen eine an sich bekannte, mit einer umlaufend angetriebenen Häckseltrommel
versehene und aufgenommenes Erntegut grob zerkleinernde Häckselvorrichtung vorgeordnet
und für die Ausförderung des zerkleinerten Erntegutes ein Wurfgebläse nachgeordnet
ist, wobei die Zuführgeschwindigkeit des Erntegutes von der Häckselvorrichtung zu
den Schneidwalzen größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwalzen ist. Vorteilhaft
kann
hierbei die Häckseltrommel in Art eines Wurfförderers ausgebildet sein, so daß das
grob zerkleinerte Erntegut ohne Zwischenförderer unmittelbar in die Eintrittsöffnung
zwischen den Schneidwalzen geschleudert wird. Desgleichen können die Schneidwalzen
mit einer solchen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sein, daß das zerkleinerte
Erntegut ohne Zwischenförderer in eine in etwa gleicher Ebene wie die Austrittsöffnung
der Schneidwalzen liegende Eintrittsöffnung des nachgeordneten Wurfgebläses geschleudert
wird. Ausführungen nach diesem Vorschlag sind vor allem als gezogene oder selbstfahrende
Ataisschrotmaschinen verwendbar.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung in schematischer
Darstellung gezeigt und nachstehend näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 ein Gerät
nach der Erfindung in Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1, Fig.
3 eine vergrößerte Teilansicht der verwendeten Zerkleinerungsvorrichtung und Fig.
4 eine Draufsicht auf Fig. 3, Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung
und Fig. 6 eine Draufsicht auf Fig. 5, Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel der
Erfindung und Fig. 8 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A der Fig. 7.
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Der konstruktive Aufbau des Gestells der in den Fig. 1 - 8 gezeigten
Geräte, dessen Gestaltung für einen Anbau der Geräte an die Ackerschiene oder Dreipunkthydraulik
eines Schleppers bzw. für die Verwendung in einer selbstfahrenden Erntemaschine
sowie die.Anordnung der Antriebe für die einzelnen Arbeitsorgane der Geräte sind
nicht näher erläutert, da diese Ausführungen für den Fachmann aus seiner Fachkenntnis
bzw. aus dem vorbekannten Stand der Technik herleitbar bzw. entnehmbar und nicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind.
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Die bei den gezeigten Geräten verwendete Zerkleinerungsvorrichtung
für die Aufbereitung landwirtschaftlicher Erntegüter besteht, wie vor allem aus
den Fig. 3 und 4 ersichtlich, im wesentlichen aus einem Paar gegenläufig drehend
angetriebener, mit Zahnscheiben 2, 2' besetzter Schneidwalzen 3, 3', deren Schneidkreise
im Schneidbereich 4 einander überdecken. Die Zahnscheiben 2 der einen Schneidwalze
3 sind zu den Zahnscheiben 2' der anderen Schneidwalze 3' so seitlich zueinander
versetzt, daß jeweils zwei benachbarte und gegensinnig umlaufende Zahnscheiben 2
und 2' einander als Gegenschneide dienen. Zwischen die Zahnscheiben 2 bzw. 2' jeder
Schneidwalze 3 und 3' greifen an sich bekannte, beispielsweise aus der DP 887 126
ersichtliche Räumorgane (nicht dargestellt), die möglicherweise mitumlaufendes Schnittgut
von den Schneidwalzen 3, 3' entfernen.
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Nach dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist den
um vertikale Drehachsen gegenläufig angetriebenen Schneidwalzen 3, 3' ein an sich
bekanntes Maisgebiß 5 vorgeordnet, das in Reihen stehende Maispflanzen von ihrem
Wurzelteil trennt und über Leitbleche 6 den Schneidwalzen 3, 3' zuführt. Die zugeführten
Maispflanzen werden von den umlaufenden Schneidwalzen 3, 3' ergriffen und in den
Schneidbereich 4 eingezogen, wo sie in gleich große Teile zerschnitten werden.
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Für eine Abförderung des Schnittgutes ist den Schneidwalzen 3, 3'
ein an sich bekanntes Wurfgebläse 7 nachgeordnet, das das von den Schneidwalzen
3, 3' zugeführte Schnittgut über einen Auswurfkrümmer in den Laderaum eines nachgezogenen
Wagens fördert. Die Schneidwalzen 3, 3' sind mit einer solchen Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, daß das zerkleinerte Erntegut ohne Zwischenförderer in die Eintrittsöffnung
8 des Wurfgebläses 7 geschleudert wird.
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Das in den Fig. 5 und 6 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich vom erstgenannten Ausführungsbeispiel dadurch, daß die Schneidwalzen 3, 3'
um von unten nach oben entgegen der Fahrtrichtung geneigte Drehachsen angetrieben
sind. Den
Schneidwalzen 3, 3' sind um etwa vertikale Drehachsen
gegenläufig angetriebene, an sich bekannte Zuführwalzen 9, 9' vorgeordnet, die vom
Maisgebiß 5 zugeführte Maispflanzen ergreifen und den Schneidwalzen 3, 3' zuführen.
Die Zuführgeschwindigkeit der Maispflanzen zu den Schneidwalzen 3, 3' ist hierbei
größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwalzen 3, 3'.
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Nach dem in den Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispiel ist den
um vertikale Drehachsen gegenläufig angetriebenen Schneidwalzen 3, 3' eine an sich
bekannte, mit einer um eine vertikale Drehachse angetriebenen Häckseltrommel 11
versehene äckselvorrichtung 10 vorgeordnet, die von einem vorgeordneten Maisgebiß
5 aufgenommene und von an sich bekannten, um etwa vertikale Drehachsen gegenläufig
angetriebenen Zuführwalzen 9, 9' zugeführte Maispflanzen grob zerkleinert und diesesHäckselgut
den Schneidwalzen 3, 3' für eine gleichmäßige Feinzerkleinerung zugeführt. Die in
Art eines Wurfförderers ausgestaltete Häckseltrommel 11 ist mit einer solchen Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, daß das grob zerkleinerte Häckselgut ohne Zwischenförderer über Leitbleche,
12, 13, 14 in den Schneidbereich 4 der Schneidwalzen 3, 3' geschleudert wird, wobei
die Schneidwalzen 3, 3' mit einer Umfangsgeschwindigkeit kleiner als die Zuführgeschwindigkeit
des groben Häckselgutes angetrieben sind. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwalzen
3, 3' ist jedoch noch so groß, daß das fein zerkleinerte Schnittgut ohne Zwischenförderer
in die Eintrittsöffnung 8 des nachgeordneten Wurfgebläses 7 geschleudert wird. Für
eine günstige Lage des Schwerpunktes des Gerätes bei dessen Anbau an die Dreipunkthydraulik
eines Schleppers sowie für eine günstige Anordnung der Antriebe für die Arbeitsorgane
sind die Schneidwalzen 3, 3' quer zur Fahrtrichtung zum Schlepper hin neben der
Häckselvorrichtung 10 und in Fahrtrichtung hinter dem Wurfgebläse 7 angeordnet,
Für
eine Sicherung der Scneidwalzen 3, 3' vor Beschädigung durch aufgenommene Fremdkörper
ist in an sich bekannter Weise, wie beispielsweise aus der US-PS 3 546 861 ersichtlich,
eine Schneidwalze 3 gegenüber der anderen Schneidwalze 3' ausweichbar gelagert und
über Federkraft gegen die ortsfest gelagerte Schneidwalze 3' angepreßt gehalten.