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Schlägermühle
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Zusatz zu Patent...(Patentanmeldung P 19 09 022.3-23) Die Erfindung
betrifft eine Schlägermühle nach P 19 o9 o22.3-2) (DT-AS 1 9o9 o22) mit im wesentlichen
axialem Guteinlaß und radialem Gutaustritt, deren Schlägerrotor von einer ringförmigen,
als feststehende Prallbahn ausgebildeten Prallfläche umgeben ist, an die sich beiderseits
in Achsrichtung abstehend zwei ringförmige, als feststehende Siebbahnen ausgebildete
Siebflächen anschließen, und mit einem ringscheibenförmigen, axial beschickten Gutzuführungskanal,
der in seinen axialen Abmessungen denjenigen der Prallbahn entspricht und auf die
Prallbahn ausmündet, sowie ferner mit an der Außenseiten der beiden Siebbahnen angeordneten
ZwischenwändenJ von denen jede sich von den Siebbahnen radial nach außen erstreckt
und gegenüber der ihr jeweils benachbarten Gehäusestirnseite radiale Abgangsöffnungen
für anfallendes Feinst- bzw. Fasergut freiläßt.
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Eine solche Schlägermühle bekannter Art dient zur Feinstzerkleinerung
von vorzerkleinerten Materialien, die sich normalerweise zu Fasern, Spänen oder
kleinkörnigem Gut zerkleinern lassen. Diese Materialien werden beim Betrieb radial
von innen auf die Mühlenprallzone auf deren volle Breite aufgeschleudert.
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Die Prall zone kann mit Riffeln ausgerüstet sein, die vorzugsweise
je
von beiden Zonenseiten eventuell schraubenförmig entgegengesetzt der Drehrichtung
zur Zonenmitte hin verlaufen und damit etwa nicht genügend zerkleinertes Aufgabematerial
an einem zu frühzeitigen Abgehen von der Prallfläche hindern. Sie sorgen jedoch
im wesentlichen für eine schnelle, wirksame Zerkleinerung.
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Das zerkleinerte Material wird sofort von dem kräftigen Mühlensog
nach beiden Seiten, d.h. axial in Richtung auf die beidseitigen Siebflächen weggerissen
und strömt beidseitig über die volle Breite der Siebflächen hinweg, wobei es sortiert
wird. Die genügend kleinen Festmaterial-Teilchen gehen durch die Bohrungen der Siebflächen
ab, während die faser-oder spanähnlichen Teile vom Mühlensog weiter mitgerissen
und durch die beidseitig vorgesehenen Abgangsöffnungen abgeführt werden.
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Die beiderseitigen Sieb- und Abgangsflächen, von denen bereits die
ersteren je eine axiale Breite haben, die zusammen genommen schon größer ist als
die Wirkbreite der Prallzone, sorgen entsprechend ihrer Größe unter kräftiger Einwirkung
des beidseitig abgehenden Mühlensoges niehtnur für eine stete Entlastung der Prall
zone, sondern prinzipiell für einen schnellen Durchgang des aufzubereitenden Materiales.
Diese Schleudermühlen nehmen im Betrieb keine größeren Materialmengen in sich stapelnd
auf, was eine ungünstige Arbeitsweise ergeben aMrde. Sie erzielen vielmehr beachtliche
Durchsatzleistungen bei geringem Energieaufwand und beanspruchen selbst nicht viel
Raum.
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In der Praxis ergab sich das Bedürfnis, diese Spezial-Schlägermühlen
auch für andere Gebiete verwendbar zu machen,
beispielsweise zur
Aufarbeitung von faserhaltigem Stengelmaterial und zur Trennung desselben in anfallende
Faser- und Markteile.
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Entsprechende Maschinen und Apparate hierfür sind bekannt.
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Es handelt sich dabei um massive Hammermühlen-Typen in vertikaler
oder horizontaler Bauart die infolge ihrer hintereinander angeordneten vielen Rotor-Hammer-
Schläger-Reihen viel Raum und viel Energie verbrauchen und manchmal noch mit Zusatzgebläsen
ausgerüstet sind, um die jeweils aufgenommenen beachtlichen Materialmengen zu entlüften.
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Solche Maschinen sind im besonderen in den Vereinigten Staaten worden.
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von Amerika entwickelt Spezielle Bauarten sind in den USA-Patentschriften
2 286 545, 2 544 611, 5 537 142 und 3 299 477 angegeben.
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Ihr Grundaufbau in vertikaler und auch horizontaler Art ist folgender:
Um eine Hauptachse sind über- oder hintereinander massive Rotor-Hammer- Schi äger-Reihen
in größerer Anzahl angeordnet, die von einem entsprechend langen Siebzylinder oder
bei horizontaler Anordnung von einem unterhalb der Hauptachse liegenden Halbkreis--Siebzylinder
umgeben sind.
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Die Schlaghämmer verarbeiten im Betrieb das von oben oder von einer
Seite eingebrachte Stengelmaterial durch massive Schläge in Richtung auf die Siebflächen.
Die aus dem an den Hammerschlägerreihen langsam vorbeigleitenden Material herausgeschlagenen
Markteile werden entsprechend dem langsameren Material-Vorbeigang durch die Sieböffnungen
der Siebflächen
hinausgepreßt. Die übrig bleibenden Material-Faserteile
verlassen ihrerseits das die Siebzylinder umfassende, meist weiträumig gehaltene
Maschinen-Gehäuse durch ein unteres oder am anderen Ende angebrachtes Ausgangsrohr
bzw. eine entsprechende Abgangsschurre.
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Diese Maschinen in Hammermühlen-Art sind robust und in ihren Schlagteilen
wohl dauerhaft, aber sie verbrauchen viel Raum und Energie, und ihre Siebzylinder
zeigen beachtlichen Verschleiß.
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Die Aufgabe der Zusatz erfindung war es, diese Nachteile der bewährten,
bekannten Hammermühlen-Typen zu vermeiden und die/eingangs genannten Schlägermühlen
nach P 19 o9022.3-23 durch kleine Zusatzeinbauten in brauchbare, wirtschaftliche
Maschinen auf dem Gebiet der Stengelmaterial-Verarbeitung umzugestalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zwischenwände
als Trennwände ausgebildet und zu einem Z@i schengehäuse verbunden sind, das nur
mit der Prallmahlbahn und den Siebflächen in Vebindung steht, derart, daß die im
Mühlengehäuse beim Betrieb anfallenden Faserteile und Markteile voneinander getrennt
bleiben und getrennt voneinander abführbar sind.
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Bei den für die Verarbeitung auf einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Schlägermühle vorgesehenen Stengel-Materialien kann es sich um Bagasse> Stroh,
Flachs, Reisschalen und ähnliches Material handeln. Die bei der Aufbereitung dieser
Materialien anfallenden Fasern werden bei der Herstellung von Papier, Zellulose
oder für ähnliche Zwecke wirtschaftlich
verwzsdvt,und die anfallenden
Markteile ergeben preiswerte Futtermittel oder dienen als Streu oder Brennstoff
in Heizkesseln.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit dem nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel einer Schlägermühle
für Stengel-Materialien, welche in der Zeichnung in einem axialen Vertikalschnitt
dargestellt ist.
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Im Mühlengehäuse 1 ist der Schlägerrotor 2 zusammen mit der Welle
3 auf der der Rotor drehfest montiert ist, rotierbar gelagert. Der Rotor wird umfangmäßig
um den Mahlspalt 4 von der Prallzone 5 getrennt von dieser sowie den beidseitig
anschließenden Siebflächen 18 und den an diese beidseitig anschließenden Faser-Abgangsflächen
umgeben. Die letzteren entsprechen in ihrer axialen Breite dem beiderseitigem Raum,
der jeweils durch die Faser-Abgangspfeile 23 und 24 gekennzeichnet ist. Der Schlägerrotor
begrenzt mit seiner Rotorscheibe 8 und dem der Scheibe Zegenüberliegenden Rotorring
? den Gutzuführungskanal mit seiner lichten Weite 15. Scheibe 8 und Ring 9 tragen
die fest an ihnen angebrachten Rotorschläger lo, deren jeweilige axiale Außenkante
je mit einer auswechselbaren Schlägerleiste 7 bewehrt ist.
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Das Aufgabegut wird der Mühle über den Einlauf 11 in Pfeilrichtung
12 zugeführt. Der Einlauf selbst ist fest im aufklappbaren Gehäusedeckel 14 angebracht.
Am Ende des Einlaufes wird das Material unter Einwirkung des im Mühlenbetrieb vorliegenden
Mühlensoges in Pfeilrichtung 13 sich verteilend dem Gutzuführungskanal zugeleitet.
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Vom yingmäßigen Gesamtaußenumfang des Kanals abgehend wird das Material
al in radialer Richtung nach außen (Pfeil 17) in Mühlenbetrieb auf die mit Riffeln
6 bewehrte lichte Weite der Prallbahn aufgeschleudert und dabei entsprechend zerkleinert.
Das in Fasern und Mark bzw. in feste Kleinteile aufgeschlossene Material wird urirnittelbar
in axialer Richtung vom nach beiden Seiten abgehenden Mühlensog kräftig zunächst
über die anschließenden Siebflächen 18 getrieben, durch deren Bohrungen die Markteilchen
in Pfeilrichtung 20/21 abgehen.
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Die Faserteile werden in axialer Richtung beidseitig weiter vom Mühlensog
den ringförmigen Faser-Abgangsflächen 16/29 zugetrieben, durch deren in axialer
Richtung vorgesehene lichte Weite sie in Pfeilrichtung 23/24 über den ganzen entsprechenden
Ringumfang entweichen.
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Damit die Faser- und die Markteile nicht wieder im Mühlengehäuse zusammenkommen,
sind im Gehäuse auf der Deckel- und auf der gegenüberliegenden Seite spiegelgleiche,
ringförmige, in zumeist senkrechter Richtung zur Haupt achse liegende Trennwände
27 angeordnet> die bis unmittelbar an die lichte Weite der Umfangswand @3 des
Gehäuses 1 reichen.
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Auf der Deckelseite entspricht die lichte Weite der Faser-Abgangs
fläche 16, gebildet von dem Deckei 14 mit dem zugehörigen Anschlußflansch der Umfangswand
28 vom Gehäuse 1 und begrenzt auf der Gegenseite nach der nächstliegenden Siebfläche
18 hin von einer der Trennwände 27, die dicht abschließend sich auf die hier befindliche
Ringabschlußwand der daselbst gegebenen Siebfläche 18 aufsetzt. Diese Trennwand,
die so mit dem rotierenden Rotor nicht in Berührung korLmt, ist bis zwn unteren
Gehäuse-Auslaufflansch fortgeführt. Am unteren Ende ist die Faser-Abgangsfläche
vergrößert in axialer Richtung auf das Maß 19.
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Damit ist ein leichterer Abgang für das Fasermaterial gegeben.
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Auf der Rotor-Wellenlagerseite ist im Gehäuse eine zweite, gleiche,
jedoch spiegelbildlich in ihren Abmessungen gehaltene Trennwand 29 eingebracht.
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Beide Trennwände verhüten, daß Faser und Mark im Gehäuse wieder zusammenkommen
können.
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Der unterhalb des Gehäuseaufsatz-Flansches angebrachte Faser-Sammelraum
19 wird durch die anschließende Schurre 26 entleert. Aus dem Marksammelraum 22 geht
das angefallene Mark durch den anschließenden, uimfangmäßig geschlossenen, aber
die Faserschurre 26 durchstoßenoenRohrstutzen 25 zur weiteren Verwendung ab.
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(Ansprüche)
L e e r s e i t e