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Steuervorrichtung für Mischventile.
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Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für Mischventile, bestehend
aus eineiu mit eine! feststehend in ein Ventilgehäuse einsetzbaren, eine im wesentlichen
zylindrische Axialbohrung aufweisenden Hülsenkörper gelagerten Hohlkolben, der mittels
eines einzigen Betätigungsorgans malluell drehbar und axial verschiebbar ist, wobei
der Hülsenkörper im Bereich zweier sich gegenüberliegender, radialer Mündungen der
Kalt- und Warmwasserzulaufkanäle des Ventilgehäuses diametral gegenüberliegende,
von Dichtungen umgebende Radialdurchlässe aufweist und der Steuerkolben eine wahlweise
mit einem oder beiden Radialdurchlässen des Hülsenkörpers zu Deckung bringbare radiale
Durchlaßöffnung besitzt.
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Bei einem bekannten Mischventil (DT-OS 222 5743) ist der teilweise
hohle Kolben zusammen mit der ihn umgebenden Hülse in
einem Aufnahinegelläuse
untergebracht, welches im Bereich des unteren Endes Eintrittsöffnungen für Warn-
und Kaitwasser aufweist, und bei dem zwischen dem Außenumfang der Hülse und dem
Innenumiang des Aufnahmegehäuses Durchla'sse in Deckung mit den Eintrittsöffnungen
des Aufnahmegehäuses für Warm- und Ealtwasser vorgesehen sind und wobei diese Durchlässe
die Eintrittsöffnungen von Aufnahmegebäuse und Hülse miteinander verbinden.
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Das Aufnahmegehäuse selbst ist mit einer Ausfließöffnung versehen,
die in einen ringförmigen Hohiraum mündet, der von einem sog. Ausflußgehäuse gebildet
wird, an welchem ein Ausflußrohr, das mit diesem ringförmigen Hohlraum in Verbindung
steht, vorhanden ist. Das Betätigungsorgan in Form eines in axialer und in Umfangsrichtung
schwenkbaren Hebels ist auf dem einen, aus dem Aufnahmegehäuse herausragenden Endstück
der Hülse schwenkbar und drehbar gelagert und formschlüssig mit dem Kolben verbunden.
W<ihrend die Hülse nur am oberen Ende offen ist, ist der Kolben nur am unteren
Ende offen Die Eintritts- und Austrittsöffnungen der Hülse sind jeweils radial angeordnet,
so daß ein Wasserdurchfluß in axialer Richtung nicht erfolgen kann. Eine Verwendung
dieses bekannten Mischventils ist nur bei axialem Wasserzulauf und radialem Wasserauslauf
möglich, so daß ein solches Mischventil praktisch nur in einer einzigen, nämlich
in der senkrechten, Lage montiert werden kann, wie es bei Wasch- und Spülbecken
der Fall ist. Für eine Badenwannezulaufarnatur oder für eine Brause ist dieses Ventil
ungeeignet.
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Bei einem anderen bekannten Mischventil (DT-AS 1 600 701), das mit
einem Regelschieber und einem mit Durchbrechungen versehenen zylindrischen Regelkern
versehen ist, ist der Regelschieber als
eine den Regelkern an diesen
anliegend umschließende Hülse ausgebildete in deren Wand zwei axial zueinander versetzte
Durch brechungen vorgesehen sind, die mit den entsprechend zueinander versetzten
Durchbrechungen des Regelkerns zusammenwirken. Die Rülse ist dabei axial verschiebbar
und drehbar in einer zylindrischen Bohrung des Ventilgehäuses gelagert, wohei das
eine Ende der Hülse aus dem Ventilgehäuse herausragt und mit einet Steuerhebel versehen
ist. Das Ventilgehäuse selbst ist dabei so ausgebildet, daß die beiden Zuläufe des
kalten und warmen Wassers jeweils radial in die Ausnehmnung münden, in welcher die
Hülse gelagert ist, während der hohlzylindrische, an beiden Enden offene Kern in
einen Auslaufkanal des Ventilgehäuses mündet. Die gegenüberliegende Seite des hohlzylindrischen
Kerns mündet in den stirnsetig geschlossenen Hohlraum der Hülse.
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Auch hier kanrr der Wasserauslauf nur in einer ganz bestimmten Richtung
erfolgen. Aus diesem Grunde und weil das Handbetätigungsorgan in jedem Falle auf
der dem Auslaufende gegenüberliegenden Seite des Mischventils angeordnet se-in muß,
eignet sich auch dieses Mischventil zur fur Waschbecken und Spülbecken, nicht aber
für einen Wandanschluß, wie er bei Badewannenarmaturen und Brausen in der Regel
vorhanden ist. Wie beim erstgenannten bekannten Mischventil, ist auch uei diesen
Mischventil ein Zweitauslauf nicht vorgesehen und auch nicht ohne weiteres möglich.
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Des weiteren ist eine Mischarmatur bekannt (DT-OS 1 775 182), die
zwei radiale Zuläufe und zwei radiale Ausläufe besitzt.
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Bei dieser Mischarmatur ist in einer Gehäusebohrung im Bereich
der
einande in der gleichen Achse gegenüberliegenden Zuflußöffnungen für Kalt- und Warmwasser
eine verdrehsicher und axial unverschiebbar festgelegte Abdichtungs- und Führungsbüchse
für einen Steuerkolben vorgesehen, der zugleich als Schließ-, Misch-, Umschaltungen
dient. Dieser Steuerkolben hat eine seitliche Ausnehmung, die sich in Achsrichtung
über den ganzen Verschiebeweg des Steuerkolbens im Bereich der Auslauföffnungen
erstreckt, aber nur den halben Umfang des Steuerkolbens einnimmt. Diese Mischarmatur
hat die Eigenheit, daß sie sich nur für eine Unterputzinstallation eignet, d. h.,
sie kann nur dort angewendet werden, wo sowohl die Zulaufleitungen, als auch die
Auslaufanschlüsse unter Putz verlegt sind, wie das beispielsreise in Brausekabinen
der Fall ist. Auf Waschbecken, Spnlbeeien läßt sie sich nicht montieren und auch
als Badewannenarmatur einer Schlauch-Handbrause ist sie nicht verwendbar.
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Es sind noch eine Reihe anderer Mischventile bekannt (DT-Gbm 6 609
580, DT-PS 1 208 576, DT-OS 2 112 668, OE-PS 305 158), denen allen die Eigenschaft
gemeinsam ist, daß sie jeweils nur für einen einzigen Anwendungsfall geeignet sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung
für Mischventile der eingangs genannten Art zu schaffen, die in gleicher Weise für
alle vorkommenden Anwendungsfälle, insbesondere fur Wasch- und Spülebecken, für
Badewannen mit und ohne Schlauch-Handbrause, für Aufputz- und Unterputzinstallation
geeignet ist, wobei in sämtlichen Anwendungsfällen derselbe Hülsenkörper und derselbe
Steuerkolben Verwendung finden können.
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Erreicht wird dies dadurch, daX die Axialbohrungen des Hülsenkörpers
und des Hohlkolbens jeweils beiderends offen sind und daß der Hülsekörper einen
Ringilansch und auf der den Radialdurchlässen gegenüberliegenden Seite des Ringflansches
einen mindestens über den halben Umfang und in axialer Richtung über die Bewegungsstrecke
des Hohlkolbens erstreckenden Ausschnitt zur Aufnahme des Betätigungsorgans aufweist,
an welchem sich ein ISopfstück anschließt, auf welches vom übrigen Ventilgehäuse
unabhängige Auslauf- oder Bedienungsteile aufsetzbar sind.
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J)ie so gekennzeichnete Steuervorrichtung hat gegenüber den bekannten
Steuervorrichtungen nicht nur dosi Vorteil, daß sie sich für alle möglichen Formen
und Anwendungsfälle von Mischventilen unabhngig von deren unterschiedlichen Gehäuseformen
und Auslaufeinrichtungen ohne Schweirigkeiten verwenden läßt; sie ist vielmehr darüberhinaus
aufgrund der verhältnismäßig einfachen geometrischen Formen ihrer Bestandteile,
nämlich des Hülsenkörpers und des Hohlkolbens, auch einfach herstellbar und montierbar.
Darüberhinaus bietet sie die Möglichkeit der einfachen Zusatzeinrichtung, wie weiter
unten noch erwähnt wird, als Umschaltventil ausgestaltet zu werden. Dieser Vorteil
wird insbesondere dadurch erreicht, daß die Axialbohrungen sowohl des Hülsenkörpers
als auch des llohlkolbens jeweils an beiden Stirnendeii offen siiid.
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Eine sehr einfache Montage und Demontage läßt sich durch die Merkmale
des Anspruches 2 erreichen.
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Durch die Ausgestaltung des Hülsenkörpers gemäß Anspruch 3 werden
die Abdichtungsprobleme nicht iiur auf sehr einfache Weise gelöst, sondern es wird
dartiberhinaus der Vorteil erzielt, daß au£ die bei den bekannten Steuervorrichtungen
in großer Aiizahl vorgesehenen O-Ringe verzichtet werden kann, was sowohl fertigungstechllische,
insbesondere aber montagetechnische Vorteile nit sich bringt und darüberhinaus eine
größere Lebensdauer garantiert.
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Durch die Merkmale des klspruches 4 ergibt sich eine sehr einfache
und leichtgängige Lagerung des Ilandbetätigungsorgans für den IIohlkolben, die auch
eine einfache Montage ermöglicht.
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Mit den Mitteln des Anspruches 5 läß-t sich die Steuervorrichtung
zusätzlich zu ihrer Eigenschaft als Mischventil auf einfache Weise auch als Umschaltventil
einsetzen, z. B. bei Badewannenauslaufarulaturen, die mit einem Wannenauslauf und
einem Schlauch-Brauseanschluß ausgerüstet sind; wenn man dabei den axial verschiebbaren
Stab in an sich bekannter Weise (DT-OS 1 675 520) mit einet Rtickstellfeder versieht,
wird zugleich sichergestellt, daß nach jedem Schließen des Mischventils die Umschaltvorrichtung
automatisch auf Wannenauslauf eingestellt wird. Diese Möglichkeit ist bei keinem
der bekannten Mischventile gegeben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, die in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung,
bei welcher anhand der Zeichnung mehrere Ausführungsbeispiele beschrieben sind,
näher erläutert werden, sind eien Ansprüchen 6 - 1 L zu entnehmen. In der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 eine mit einer Umschalteinrichtung ausgerüstete Steuervorrichtung
im Längsschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Schnittlinie II-II der Fig.
1, Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Schnittlinie III-III der Fig. 1, Fig. 4
eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV der Fig. 1, Fig. 5 den Lagerring des
Handbetätigungsorgans in Frontansicht, Fig. 6 den Lagerring der Fig. 5 im Schnitt
VI-VI Fig. 7 eine Badewannen-Mischarmatur mit Wannenauslauf und Handin brauseanschluß,
teilweise geschnittener Frontansicht, Fig. 8 die Badewannen-Mischarmatur der Fig.
7 in Draufsicht, Fig. 9 einen Schnitt IX-IX der Fig. 8, Fig.10 eine Spülbecken-Mischarmatur
im Schnitt, Fig.11 einen Schnitt XI-XI der Fig. 10, Fig.12 eine Handwaschbecken-Mischarmatur
im Längsschnitt, Fig.13 einen Schnitt XIII-XIII der Fig. 12, Fig.14 ein Mischwasser-Temperaturdiagramm,
Fig.15 ein Unterputz-Mischventil im Längsschnitt Fig.16 einen Schnitt entlang der
Schnittlinie XVI-XVI der Fig.15.
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Die in Fig. 1 in ihrer natürlichen Größe dargestellte Steuervorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem Hülsenkörper 1, der eine durchgehend zylindrisch,
an beiden Enden offene Axialbohrung 2 aufweist. In dieser Axialbohrung ist drehbar
und axial verschiebbar ein Hohlkolben 3 gelagert, dessen obere Hälfte in Offen-Stellung
und dessen untere Hälfte in Schließ-Stellung dargestellt ist. Der Hohlkolben hat
die Form eines zylindrischen Rohres, das an einer bestimmten Stelle einen halbkreisförmigen
Radialschlitz
4 besitzt. Die Axialbohrung 5 des Hohlkolbens 3 ist über die ganze Länge zylindrischen
und an beiden Enden offen.
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I)as eine Endstück @ des Hülsenkörpers 1 IJesteht aus einer mit mehreren
Radialdurchbrüchen versehenen Metallkern 7, der innen und außen mit einem geschlossenen,
aufgespritzen, innen im wesentlichen glatten und außen mit Ringrippen 8 und 9 und
mit axialen Trernlrippen 10 und II versehenen Mantel 12 aus elastischem Dichtungsmaterial
mit guten Gleiteigenschaften versehen ist.
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Im Bereich der einen axialen (linien) Endstellung des Radialscillitzes
4 des Hohlkolbens 3 ist das Endstück 6 mit sich diametral gegenüberliegenden Radialdurchlässen
13 und 14 (Fig. 3) versehen, mit denen der Radialschlitz 4 des Hohlkolbens 3 wahlweise
ganz oder teilweise aus einer axial dazu versetzten Lage in Deckung bringbar ist.
Die äußere Form des Endstückes 6 ist konisch ausgebildet, damit dieses Endstuck
in einem Armaturgehäuse mit entsprechend konischer Aufnahmebohrung einen lecksicheren
Sitz erhält. Während die beiden Ringrippen 8 und 9 zur axialen Abdichtung dienen,
trennen die beiden axial verlaufenden und diametral zueinander angeordneten Trennrippen
die beiden Zuflußseiten der Radialdurchlässe 13 und 14 in Umfangasrichtung voneinander.
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Um das Endstück 6 in der konischen Bohrung eines Armaturen-oder Ventilgehäuses
auf einfache Weise mittels einer Flanschmutter 15, die auf einen entsprechenden
Gewindeansatz des betreffenden Armaturen- oder Ventilgehäuses aufschraubbar ist,
befestigen zu können, ist im mittleren Teil des Hülsenkörpers ein Ringflansxh 16
vorgesehen, den die Flanschmutter 15 formschlvissig übergreift. In einem zwischen
dem Mantel 12 und dcn Ringflansch 16 liegenden zylindrischen Abschnitt 17 ist eine
Schraube
18 befestigt,deren Kopf in einen stirnseitig offenen Axialschlitz des betreffenden
Armaturen- oder Ventilgehäuses eingreift und als Drehsicherung dient. Auf der dem
Endstück 6 gegenüberliegenden Seite des Ringflansches 16 ist der Ilülsenkörper 1
mit einem sich etwa über zwei Drittel des Umfangs und in axialer Richtung über die
Bewegungsstrecke des Hohlkolbens erstreckenden Ausschnitt 19 versehen. An diesen
Ausschnitt 19 schließt sich, durch einen im Querschnitt sichelförmigen Steg 20 mit
dem übrigen Teil des Hülsenkörpers 1 verbunden, ein zylindrisches Kopfstück 21 an,
dessen Mantelfläche mit zwei Ringnuten 22 und 23 versehen ist. Auf der Stirnseite
des Kopfstückes 21 ist eine Ringrippe 24 angeformt, die als Ventilsitz für ein weiter
unten näher beschriebeiies Schließorgan dient. nie nachstehend noch näher erläutert;
wird, dient dieses Kopfstück 21 als tragendes Element für verschiedene Auslauf-
oder Bedienungsteile, die mittels einer Ansatzschraube 25, deren Ansatz 26 in die
Ringnut 2s eingreift, auf dem Kopfstück 21 befestigbar sind.
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Der Ausschnitt 19 dient zur dreh- und axialbeweglichen Aufnahme der
Mitnehmergabel 27 eines im wesentlichen zweiarmigen Bctätigungshebels 28 (s. auch
Fig. 7, 8, 9, 10 u. 12), deren Zinkeil 29 u. 30 formschlüssig in durch planparallele
Ausfräsungen inder Mantelfläche des Hohlkolbens 3 gehaltene Ausnhemungen 31 u. 32
eingreifen. Gelagert ist der Betätigungshebel 28 mit--tels eines Querstiftes 33
in einem lagerring 34, der auf einer zylindrischen Ringfläche 16' des Hülsenkörpers
1 drehbar gelagert und in den Fi«. 5 und 6 als Einzelteil dargestellt ist.
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Dieser Lagerring 34 besitzt zur losen Aufnahme des Lagerschaftes
35
des Betätigungshebels 2ö einen Radialschlitz 36, der stirnseitig offen ist und einen
quer dazu verlaufenden Lagerschlitz 37 zur drehbeweglichen Aufnahme des Querstiftes
33. Außerdem ist der Lagerring 74 mit einem den Radialschlitz 36 diametral gegenüberliegenden
Schlitz 38 versehen, der dazu dient, sich ggf. in,i Bereich des Steges 20 ansammelndes
Leckwasser nach unten abzuleiten. Dabei ist aus Fig. 1 ersichtlich, daß der Schlitz
38 deckungsgleich angeordnet ist mit einer am SteU 20 angeordneten Bohrung 59.
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Wie weiter unten noch näher erläutert wird, erfolgt das Halten des
Querstiftes 33 des Betätigungshebels 28 im Lagerschlitz 37 des Lagerringes 34 mittels
der jeweils auf das Kopfstück 21 aufgesetzten Auslauf- oder Bedienungsteile.
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Zur optischen Verbindung zwischen diesen jeweils auf das Kopfstück
21 aufgesdzten ituslauf- oder Verbindungsteilen und dem das Endstück 6 aufnehmenden
Armaturen- oder Ventilgehäuse ist eine dünnwandige Hülse 40 auf den Lagerring 34
aufgeschoben, welche die Flanschmutter 15 übergreift.
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Die in den Fig. 1 - 4 dargestellte Steuervorrichtung, die sic in der
bis dahin beschriebenen Ausführungsform, wenn sie in ein Ventilgehäuse mit diametral
mündenden Zulaufkanälen für Kalt- und Warmwasser eingebaut ist, als Mischventil
eignet, ist mit einer zusätzlichen Umschaltvorrichtung ausgerüstet, durch welche
sie sich auch für eine Badewannen-Mischarmatur mit einem Wannenauslauf und einem
Schlauchbrauseanschluß eignet. Diese Umschalteinrichtung bes teht aus einem axial
verschiebbar konzentrisch in der Axialbohrung des Hohlkolbens 3 gelagerten Stab
41,
der länger ist als der Hülsenkörper 1 und auf dessen beiden Enden gleichsgestaltete
Schließköpfe 42 und 43 aufgeschraubt sind.
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Diese Schließköpfe 42 und 43 haben eine im wesentlichen zylindrische
Form mit einer Ringnut 44 zur Aufnahme eines O-Ringes.
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Auf den dem Hülsenkörper 1 zugekehrten Stirnflächen sind die Schlieköpfe
42 u. 43 jeweils mit flachen Dichtungsscheiben 45 bzw. 46 ausgerüstet. In der in
der oberen Schnitthälfte dargestellten Schließlage liegt die Dichtungsscheibe 45
des bedienungsseitigen Schließkopfes 42 an der Ringrippe 24 des Kopfstückes 21 des
lliilseiikörpers 1 an, so daß das bei geöffiieter Steuervorrichtung durch die Radialdurchlässe
13 und/oder 14 und den Radialschlitz 4 in die Axialbohrung 5 des Hohlkolbens 3 eintretende
Wasser nur aus der rückseitigen Öffnung der Radialbohrung 2 des Hülsenkörpers 1
austreten kann. In der anderen, iii der unteren Hälfte der Fig. 1 dargestellten
Schließlage liegt die Dichtungsscheibe 46 des hinteren Schließkopfes 45 am hiiiteren
Ende des ummantelten Hülsenkörpers 1 dichtend an, so daß ein Wasseraustritt nur
durch das vordere Ende des Hülsenkörpers bzw. des Kopfstückes 21 erfolgen kann.
In den Fig. 7 bis 9 ist ein solcher Anwendungsfall dargestellt. Dabei handelt es
sich um eine Badewannen-Armatur 47, bestehend aus einem Ventilgehäuse 48 mit je
einem radial mündenden Zulaufkanal 49 für Kaltwasser und 50 für Warmwasser und einem
nach unten gerichteten Gewindeanschluß 51 für einen nicht dargestellten Handbrauseschlauch.
Die Zulaufkanäle 49 und 50 sind jeweils mit Anschlußköpfen 52 uiid 57 verbunden,
die jeweils einenGewindestutzen 54 bzw. 55 aufweisen.
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Wie aus Fig. 9 erkennbar ist, hesitzt das Ventilgehäuse 48 eine
konische
Bohrung 56, 111 welche das konische, kunststoffummantelte Endstück 6 des Hülsenkörpers
1 mit seinen Ringrippen 8 und 9 und Trennrippen 10 und 11 dichtend eingesetzt und
mittels der Flanschmutter 15 befestigt ist. Im Bereich des die Flanschmutter 15
aufnehmenden Gewindes 57 ist das Ventilgehäuse 48 mit einem Schlitz 58 versehen,
der den Kopf der Schraube 18 als Drehsicherung aufnimmt. An den konischen Teil der
Bohrung 56 schließt sich eine zylindrische Bohrung 59 an, in welcher der Schließkopf
43 a#xial hin- und herbeweglich ist. Dabei stützt sich an der geschlossenen Stirnwand
60 des Ventilgehäuses 48 eine Druckfeder 61 ab, die auf einen Zylinderzapfen 62
des Schließkopfes 43 aufgesetzt ist. Diese Druckfeder 61 ist; in i ihrer Federkraft
so bemessen, daß sie in geöffneter Lage des Schließkopfes 43 den Schließdruck des
durchströmmenden Wassers nicht zu überwinden vermag, daß sie aber die geschlossenem
Mischventil, wenn also kein Wasser mehr durch die Steuervorrichtung strömt, den
Schließkopf 43 in Schließlage bewegt. Durch eine Bohrung 63 ist der Gewindeanschluß
51 mit der Bohrung 59 verbunden.
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Der Wannenauslauf 64 ist Teil eines hohlzhylindrischen Kopfteiles
G5 nit einer zylindrischen Axialbohrung (6, die durch eine Radialbohrung 67 mit
dem Wannenauslauf 64 in Verbindung steht.
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Mittels der Schraube 25 ist der Kopfteil 65 auf dem Kopfstück 21 des
Hülsenkörpers 1 verdrehsicher und axial unverschiebbar befestogt. Dabei druckt ein
Ringansatz 68 gegen den Querstift @ des Betätigungshebels 28, um diesen im Lagerschlitz
37 des Lagerringes 34 zu sichern. In eine konzentrischen Axialbohrung 69 der mit
einer zylindrischen stirnseitig angeordneten Ausnehmung
71 versehenen
Stirnwand 72 des Kopfteiles 65 ist der Schaft 73 eines Druckknopfes 74 axial beweglich
gelagert und mittels eines O-Ringes 6<) abgedichtet. Mittels dieses Druckknopfes
74 läßt sich die Uilscilal tvorrichtlmg, bestehend aus dem Stab 41 und den beiden
Schließköpfen 42 und 43, gegen die Wirkung der Druckfeder 61 betätigern. Eine wirksame
Betätitung der Umschaltvorrichtung ist jedoch nur bei geöffnetem Mischventil möglich,
d.h., der Schließkopf 47 bleibt nach Betätigung des Druckknopfes 74 nur dann in
Offenstellung, wenn bei sich in Schließstellung befindlichem Schließkopf 42 Wasser
durch die hintere Öffnung der Axialbohrung 2 in den Gewindeanschluß 51 strömt und
der dabei auStretende Fließdruck die Schließkraft der Druckfeder 61 zu überwinden
vermag. Sobald das Mischventil geschlossen wird, druckt die Druckfeder 61 den Schließkopf
43 wieder in seine Schließstellung,so daß beim Wiederöffnen des Mischventils zufließendes
Wasser bis zur erneuten Betätigung des Druckknopfes 74 zunächst durch den Wannenauslauf
64 strömt. Während es dabei erforderlich ist, den Schließkopf 43 mit einem in der
Ringnut 44 unterzubringenden Dichtungsring zu versehen, damit sich auf der Seite
der Druckfeder 61 kein Wasserdruck aufbauen kann, bedarf der Schließkopf 42 indiesem
Falle reiner Dichtung; vielmehr ist es für die Funktionsweise von Vorteil, wenn
sich der Schließkopf 42 frei in der Bohrung 66 des Kopfteiles 65 newegen kann.
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ist noch nachzutragen, daß der Stab 41 der Umschaitvorrichtung mittels
sternförmiger Lagernahben 75 und 76, die in die Axialbohrung 5 des Hohlkolbens 3
eingepreßt sind, im Hohlkolben 3 gelagert ist.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 10 u. 11 ist die Steuervorrichtung
in Form eines einfachen Mischventils ohne Umschaltvorrichtung iu eine Spülbeckenbatterie
eingebaut, die aus eines' Ventilgehäuse 77 und einem gebogenen Auslaufrohr 78 besteht.
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Das Ventilgehäuse 77 weist wiederum eine konische Bohrung 79 auf,
in welche daskonische Endstück b des Hülsenkörpers 1 dichtend eingesetzt ist. Das
obere Ende des Ventilgehäuses 77 ist mit dem Gewinde 57 versehen, auf das die Fianschmutter
15 aufgeschraubt ist,und mit den Schlitz 58, der den Kopf der Schraube 18 als Drehsicherung
aufnimmt. Auf den sich diametral gegenüberliegenden Seiten der Radialdurchlässe
13 und 14 des IIülsenkörpers 1 sind mondsichelförnige Ausnehmungen 80 und 81 eingearbeitet,
in welche jeweils zwei von unten nach oben führende Zulaufkanäle 82, 83 bzw. 84,
85 münden. Am unteren stirnseitigen Ende des Ventilgehäuses 77 sind Leitungsrohre
86 und 87 vorgesehen, die jeweils mit dell Zulaufkanälen 83/83 bzw. 84/85 in Verbindung
stehen Ein in die untere Stirnseite des Ventilgehäuses 77 eingeschraubter Gewindebolzen
88 dient zur Befestigung des Ventilgehäuses bzw. der gesamten Armatur auf dem Rand
eines Spülbeckens, das nicht dargestellt ist. Die sich an die konische Bohrung 79
des Ventilgehäuses 77 nach unten anschliessende zylindrische Sackbohrung 89 hat
lediglich dcn Zweck, das Massengewicht des Ventilgehäuses 77 zu verringern. Das
untere Ende des Auslaufrohres 78 ist mit einem hohlzylindrischen Paßstück 90 versehen,
das passend auf das Kopfstück 21 des Hülsenkörpers 1 passend aufgesetzt ist und
das ebenso, wie das Kopfteil 65 der Fig. 9, einen stirnseitigen Ringbund 66 aufweist,
welcher den Querstift 39 des Betätigungshebels 28 im Lagerschlitz 37 des Lagerringes
34 sichert. Die Ansatzschraube 25
hat in diesem Fall einen dünneren
und etwas kürzeren Ansatz 26 als bei der Ausführungsform gem. Fig. 7 - 9, damit
das Paßstück 90 mit dem Auslaufrohr 78 auf dem Kopfstück 21 des Hülsenkörpers 1
um dessen Achse verschwenkt werden kann. Das obere Ende des Auslaufrohres 78 ist
in üblicher Weise mit einer Auslaufdüse 91 versehen. Um zu verhindern, da<' zwischen
der eruieren Wandung des Paßstückes 90 und dem Umfang des Kopfstückes 21 aus dem
Auslaufrohr 78 Wasser hindurchdringen kann, ist die Ringnut 22 des Kopfstückes 21
mit einem O-Ring 92 versehen.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 12 und 15 handelt es sich um eine
Mischbatterie für Handwaschbecken, bei welcher das Ventilgehäuse 93 aus einem bogenförmigen,
runden Körper besteht, der eine untere horizontale Aufsetzfläche 94 mit einem Dichtungsring
95 und an seinem oberen Ende konzentrisch zu der zur horizontalen leicht geneigten
konischen Sackbohrung 96 den zur Aufnahme der Ringmutter 15 erforderlichen Gewindeansatz
97 aufweist. In diesem Gewindeansatz 97 ist auch der Führungsschlitz 58 für den
Kopf der Schraube 18 vorhanden. Auch hier, wie bei den Ausführungsformen der Fig.
7 - 9 und 10, 11, sclllieLt sich die Hülse 40 nahtlos an die Kontur des Ventilgehäuses
93 an.
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In das untere Ende des Ventilgehäuses 93 sind zwei Zulaufrohre eingesetzt,
voll denen in der Fig. 12 nur eines dargestellt ist und welche in zwei separate,
im Ventilgehäuse 93 eingearbeitete Zulaufkanäle 99 münden, die ihrerseits in einer
horizontalen Ebene auf sich diametral gegenüberliegenden Seiten in dem zwischen
den Ringrippen 8 und 9 des Endstückes 6 des Hülsenkörpers 1 in die konische Sackbohrung
96 münden. Statt der im wesentlichen rechteckigen Radialdurchbrüche 13 und 14 (s.Fig.3.
9. u. 11) besitzt der Hülsenkörper 1 bzw. dessen Endstück 6
in
diesem Falle zwei im Durchmesser unterschiedlich große schräg radial verlaufende
Bohrungen 100 und 101 bzw. 102 u. 103 (s.
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Fig. 13), die jeweils einen Winkelabstandαvon 34° besitzen.
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Wie aus Fig. 13 ersichtlich ist, sind in der Mittelstellung des Betätigungshebels
28 und somit in der mittleren Wirkelstellung des Hohlkolbens 3 die beiden unteren
größeren Bohrungen 101 und 103 verschlossen und nur die beiden oberen kleineren
Bohrungen 100 und 102 mit dem Radialschlitz @ des Hohlkolbens verbunden.
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Durch den Winkelabstandαergibt sich, daß in einem symmetrich
zur mittleren Winkellage des Betätigungshebels 2@ liegenden Winkelbereich von 34°
keine Veränderung der Mischtemperatur des ausfließenden Wassers, die nach dem Diagramm
der Fig. 14 bei 30° liegt, stattfindet. Nur in den zwischen den Winkelstellungen
von 0° und 28° einserseits und 62° und 90° andererseits liegenden Schwenkbereichen
läßt sich die Mischtemperatur zwischen etwa 10° und 30° bzw. zwischen 30° und etwa
50° verändern. Dies hat den Vorteil, daß sich der Betätigungshebel 28 leichter auf
die normalerweise bevorzugte Mischtemperatur von 30° einstellen läßt, da diese Mischtemperatur
nicht nur bei einer ganz bestimmten Winkelstellung des Betätigungshebels 28 sondern
in einem zwischen 28° und 62° liegenden Wineklbereich einstellbar ist.
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Das auslaufseitige Kopfstück 104, dasmit einer schräg nach unten gerichteten
Auslaufdüse 105 versehen ist, besitzt wiederum den Ringbund 68 zur Sicherung des
@uerstiftes 33 des Betätigungshebels 28 im Lagerschlitz 37 des Lagerringes 34 und
ist mittels der Ansatzschraube 25 auf de@ Kopfstück 21 des Hülsenkörpers 1 befestigt.
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neim Ausführungsbeispicl der Fig. L5 u. 16 ist die Steuervorrichtung
in eine Unterputz-Mischarmatur eingebaut, deren Ventilgehäuse 106 zwei diametral
gegenüberliegende koaxiale Rohranschlußstutzen 107 u. 108 aufweist, deren Enden
mit Gewindemuffen 109 bzw. 110 versehen sind. Die konische Axialbohrung 111 des
Ventilgehäuses 106, die das konische Endstück 6 des Hülsenkörpers 1 aufnimmt, ist
mit zwei auf diametral gegenüberliegenden Seiten in sie einmündenden Einlaufkanälen
112 u. 113 für Kalt- u. Warmwasser verbunden, die ihrerseits mit dem Rohranschlußstutzen
107 bzw. 108 verbunden sind. An die hxialbohrung 111 schließt sich stirnseitig eine
koaxiale zylindrische Bohrung 114 an, die in den Hohlraum 115 eines Auslaufrohrstutzens
116 miindet, an den beispielsweise eine in einer Duschkabine oder einem anderen
Duschraum fest installierte Duschbrause angeschlossen ist. Am oberen Ende des Ventilgehäuses
106 (Fig. 15 ) ist, wie bei den anderen Ausführungsbeispielen, ein Gewinde ansatz
117 vorgesehen, auf welchen die Flanschmutter 15 aufgeschraubt ist. Auf einem im
Durchmesser gegenüber dem Gewindeansatz 117 und dem Außendurchmesser des Ventilgehäuses
106 abgesetzten zylindrischen Ansatz 118 ist eine die Flanschmutter 15 übergreifende
Deckhülse 119 fest aufgesetzt.
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Obwohl es grundsätzlich auch möglich wäre, diese Unterputz-Mischarmatur
mit einem Betätigungshebel 2P zu versehen, wie das bei den anderen Ausführungsbeispielen
der Fall ist, ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel für die Drehung und Axialverschiebung
des llohlkolbeiis 3 ein Betätigungsknopf 190 vorgesehen, dessen Metallbuchse 121
mittels eines Gewindes 122 mit einem hülsenförmigen Drehschieber 125 verbunden ist.
Der Betätigungsknopf 120
ist mit seiner Metallbuchse 121 drehbar
und axial verschiebbar auf einem hohlzylindrischen Verschlußstück 124 gelagert,
welches passend allf das Kopfstück 21 des Hülsenkörpers 1 auf-csetzt und mittels
einer einen Senkkopf 125 aufweisenden Ansatzschraube 126, deren zylindrischer Ansatz
127 in die Ringnut 23 eingreift, befestigt ist. Das Verschlußstück 124 ist mit einer
geschlossenen Stirnwand 128 ausgerüstet, welche das obere Ende der Axialbohrung
des Hülsenkörpers 1 bzw. dessen Kopfstückes 21 verschließt, wobei als Lecksicherung
eiu O-Rilg 129 in der Ringnut 22 des Kopfstückes 21 eingelegt ist. Zwischen dem
Verschlußstück 124 und der Flalschinutter 15 befindet sich eine drehbar auf dem
Hülsenkörper 1 gelagerte Hülse 150, die mit einem breiten Axialschlitz 131 versehen
ist. Durch diesen Axialschlitz 131 ragt ein gabelförmiger Mitnehmer 132, der tormschlüssig
in die plaiiparallelen Ausnehmungen 51 led 52 des Hohlkolbens 3 eingreift und der
andererseits foruischlüssig in eine irniere radiale Ausnehmung 133 desDrehschiebers
123 derart eingesetzt ist, daß die Dreh- und Schiebebewegungen des Drehschiebers
123 exakt auf den Hohlkolben 3 übertragen werden.
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Wie bei den Beispielen der Fig. 10, 11 u. 12, 13 ist auch bei diesem
Ausführungsbeispiel, da ebenfalls nur ein Auslauf vorhandeln ist, die Steuervorrichtung
nicht mit einer Umschalteinrichtung versehen. Es ist jedoch darauf hinzuweisen,
daß bei diesem Ausführungsbeispiel der Wasserauslauf nicht durch das bedienungsseitige
Kopfstück 21, sondern durch das hintere Ende des Endstückes 6 erfolgt.
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An den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist aufgezeigt,
daß sich die erfindungsgemäße Steuervorrichtung praktisch für alle in der Praxis
vorkommenden Anwendungsfälle bestens eignet.
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L e e r s e i t e