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Die Erfindung betrifft eine Zerstäuberpumpe gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs. Eine solche Zerstäuberpumpe ist aus der DE-AS 12 90 043 bekannt
Ein Nachteil dieser bekannten Zerstäuberpumpe ->
besteht darin, daß sich Schwierigkeiten bezüglich der Füllung der Pumpenkammer mit der zu zerstäubenden
Flüssigkeit ergeben. Dies bedeutet, daß viele Kolbenhübe erforderlich sind, bis in der Pumpenkammer eine £ür
eine zufriedenstellende Zerstäubung ausreichende Flüssigkeitsmenge enthalten ist. Der Grund für diese
Füllungsschwierigkeiten liegt darin, daß die ursprünglich in der Pumpenkammer befindliche Luft beim
Abwärtshub der Kolben lediglich elastisch zusammengepreßt wird, so daß der erforderliche Druck zum
Anheben des Abgabeventils nicht bzw. nur kurzzeitig erreicht wird. Bei jedem Aufwärtshub der Kolben
expandiert dann die eingeschlossene Luft wieder, mit der Folge, daß wenig oder gar keine Flüssigkeit in die
Pumpenkammer gesaugt wird. Die Anbringung einfaeher Entlüftungsbohrungen würde zwar den Füllgrad
erhöhen, andererseits jedoch die Gefahr einer dauernden Leckage der Zerstäuberpumpe zur Folge haben.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Zerstäuberpumpe der erwähnten Bauart so zu verbessern, daß
die Inbetriebnahme erleichtert wird, ohne daß dabei ein Leck in Kauf genommen werden muß, Die Lösung
dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Patentanspruchs angegeben.
Gemäß der Erfindung wird also der untere Kolben mit dem kleineren Durchmesser so ausgebildet, daß er
während des Füllbetriebs kurzzeitig einen kleinen l.uftentweichungskanal zwischen Kolben und Zylinder
freigibt. Dabei wird ein wesentlicher Teil der in der Pumpenkammer befindlichen Luft in das Flüssigkeitsgefäß geleitet, womit beim nachfolgenden Saughub die
Pumpenkammersich mit Flüssigkeit füllen kann.
Nun war es aus der DE-OS 23 13 755 bereits bekannt,
bei Zerstäuberpumpen mit mechanisch gesteuertem Flüssigkeitsabgabeventil einen Kolbenfinger vorzusehen, der am Ende jedes Abwärtshubes des Kolbens ein
Rückschlagventil öffnet, welches die im Pumpenzylinder enthaltene Luft über das Tauchrohr in den Flüssigkeitsbehälter entspannt Dieser bei jedem Abwärtshub des
Kolbens während des Zerstäubungsbetriebs erfolgende Entspannungsvorgang dient dazu, die Abgabe von
Flüssigkeit zu unterbrechen, wenn der Druck für eiwe
ausreichende Zerstäubung nicht mehr genügt Eine solche Unterbrechung der Flüssigkeitsabgabe ist bei der
Pumpe nach der Erfindung nicht erforderlich, weil diese ja ein druckabhängiges Abgabevennil aufweist, das bei
Unterschreiten eines vorgegebenen Drucks selbsttätig schließt Die Zeichnungen zeigen
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Pumpe, wobei sich die Kolben in ihrer oberen Stellung befinden;
F i g. 2 eine Darstellung wie F i g. ί mit vollkommen
niedergedrücktem Kolben am Ende des Arbeitshubes;
F i g. 3 in starker Vergrößerung einen Ausschnitt aus dem Pumpenkammerbereich mit geringerem Durchmesser, radial auswärts gesehen;
F i g. 4 einen Schnitt nach 4-4 von F i g. 3;
F i g. 5 eine Darstellung nach der Schnittlinie 5-5 von Fig. 3.
Die in den F i g. 1 und 2 in ihren Einzelheiten dargestellte Zerstäuberpumpe weist ein Pumpengehäuse 10 auf, in dem sich ein oberer Zylinder mit großem
Durchmesser 11 befindet, in den ein Pumpenkolben 12
mit relativ großem Durchmesser auf- und abbewegbar eingesetzt ist, sowie ein Pumpenzylinder 13 mit
kleinerem Durchmesser, in dem sich ein Pumpenkolben 14 mit entsprechend kleinerem Durchmesser auf- und
abbewegen kann. Das Gehäuse 10, das an seinem oberen Ende offen ist, wird durch einen gewöhnlichen
Behälterverschluß mit Gewindekuppe 15 gehalten.
Es sei noch vermerkt, daß die Verschlußkappe 15 im
vorliegenden Beispiel eine mittlere Erhebung 16 aufweist und darin eine ringförmige, sich nach unten
öffnende Ringkammer oder Ausnehmung 17 enthält, in die das obere halsförmige Ende des Gehäuses 10
hineinragt, so daß es darin befestigt ist aufgrund einer Schnappverrastung, die die Kappe mit dem Gehäuse
fest verbindet
Die Mitte der Kappe besitzt außerdem eine zentrale Öffnung, die durch einen abwärts gerichteten Kragen 18
gebildet wird, durch den eine hohle Kolbenstange 19 vom großen Hauptkolben 12 hindurchgeführt ist
Am oberen Ende der Kolbenstange ist ein Abgabesprühkopf 20 mit Sprühöffnung 21 fest aufgesetzt, und
diese Sprühöffnung ist über Kanäle 22, 23 mit dem die Kolbenstange 19 längs durchziehenden Hohlraum 19a
verbunden, so daß auf diesem Wege der flüssige Inhalt des Behälters in fein versprühter Form nach außen
gelangt. Die äußere Gestalt und die Oberfläche 24 des Sprühkopfes ist für eine Auflage der Finger ausgestattet, um so der Kolbenanordnung eine Auf- und
Abbewegung erteilen zu können.
Der Sprühkopf besitzt einen abwärts verlaufenden zylindrischen Mantel 25, der bei seiner Auf- und
Abbewegung frei in eine ringförmige Vertiefung 26 zwischen im wesentlichen vertikalen Ringwänden 27
und 28 uuf der Verschlußkappe eintaucht Über die
gesamte Pumpenanordnung ist eine Abschluß-Schutzkappe 29 gesteckt, die entweder durch Reibung oder
eine Schnappverrastung an der Außenwand 28 gehalten wird.
Die hohle Kolbenstange 19 bildet einen Abgabekanal 19a, in dem ein Ventilsitz ausgebildet ist, der eine
Abgabeöffnung 30 darstellt Die Öffnung wird normalerweise von einem Abgabeventil 31 geschlossen
gehalten, das am Kolben 14 mit kleinerem Durchmesser sitzt und innerhalb der hohlen Kolbenstange 13 axial ι ο
beweglich ist; das Abgabeventil 31 wird normalerweise durch die Federkraft einer zwischen den unteren
Kolben 14 und das Bodenende des Zylinderabschnittes 13 mit kleinerem Durchmesser eingespannten Schraubenfeder
32 in Schließlage gedrückt. Wenn jedoch der Druck im Gehäuse 10 zwischen den Kolben 12 und 14
die Kraft der Schraubenfeder Obersteigt, kann das Ventil 31 von seinem Sitz abgehoben werden. Die zwei
Kolben und der Teil des zwei unterschiedliche Durchmesser aufweisenden Gehäuses 10, der sich
zwischen diesen beiden Kolben befindet, bilden eine in ihrem Volumen veränderbare Pumpenkammer 33.
Der Kolben 14 nr.il kleinerem Durchmesser trägt eine
nach unten weisende und dorthin offene, rohrformige Verlängerung 34, in die die Flüssigkeit eindringen kann,
die in den unteren Teil des Zylinders 13 mit kleinerem Durchmesser über ein Tauchrohr 35, das am unteren
Ende des Pumpenzylinders sitzt und diesen stets mit der im Behälter befindlichen Flüssigkeit in Verbindung hält,
hereingekommen ist. jo
Am oberen Ende wird der Austritt des Kanals 36 im kleinen Kolben 14 mit Hilfe eines Kugelrückschlagventils
37 gesteuert, das einen Rückstrom von Flüssigkeit aus der Pumpenkammer 33 in den Behälter verhindert.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ventil r>
37 innerhalb eines Käfigs 38 eingeschlossen, der von einer oder mehreren öffnungen 39 durchbrochen ist,
durch die die Flüssigkeit aus dem Kanal 36 in die umgebende Pumpenkammer 33 strömen kann, von wo
aus sie dann nach oben durch das Ventil 31 in den 4i> Kolbenstangenkanal 19a, durch die Ventilöffnung 30
und weiter nach außen gelangt
Der Ventilkäfig ist ein zum Abgabeventil gehörender Bestandteil, der getrennt vom kleineren Ko'ben 14
hergestellt dann aber über da? obere Ende des -r·
kleineren Kolbens gesteckt und auf diesem befestigt wird, wie es die F i g. 1 zeigt Da die abzugebende
Flüssigkeit in der Pumpenkammer 33 zwischen dem großen und dem kleinen Kolben unter Druck gesetzt
werden soll, sind die Kolbenmanschetten 40 und 41 «> dieser beiden Kolben zueinander entgegengesetzt
gerichtet Mit anderen Wor»en, die elastische Kolbenmanschette
40 des oberen Kolbens weist mit ihrer freien Kante nach unten, während die elastische Kolbenmanschette
41 des kleinen unteren Kolbens 14 eine nach oben gerichtete freie Kante hat, so daß in bekannter
Weise die unter Druck stehende Flüssigkeit diese beiden Kolbenmanschetten in der Pumpenkammer radial
auswärts drückt und damit die Abdichtung zu den Zylinderwänden herstellt
Wie üblich bei derartigen Abgabepumpen ist gemäß Fi g. 1 und 2 auch diese Pumpe mit einer ventilgesteuerten
Belüftung 42 ausgestattet die einen Druckausgleich zwischen dem Behälterinnern und der Außenluft beim
Pumpen herstellt, während diese Verbindung nach außen in Ruhestellung der Pumpe oder während der
Lagerung unterbrochen ist, damit weder Inhalt auslaufen noch sonstwie verloren gehen kann. Wenn also der
Hauptkolben 12 niedergedrückt wird, dann kann Luft von außen durch den Zwischenspalt zwischen der
hohlen Kolbenstange 19 und dem Führungskragen 18 in den Zylinder 11 oberhalb des Hauptkolbens eintreten,
kann das durch einen Durchtrittsweg 42 am oberen Rand der Pumpenkammer übertreten und somit
abwärts in den Behälter gelangen. Befindet sich der Hauptkolben 12 in seiner obersten Lage, dann ist diese
Verbindung durch eine Ringschulter 43 unterbrochen, die sich gegen einen sich schräg abwärts und auswärts
öffnenden Abschnitt am Unterrand des Kragens 18 dichtend anlegt
Nach der Inbetriebnahme der Pumpe und nachdem sie angesaugt hat, arbeitet sie in an sich bekannter
Weise. Angenommen, die Pumpenkammer 33 ist wenigstens zu einem Teil mit auszupumpender Flüssigkeit
angefüllt zusammen mit einem Rest von Luft und/oder Dampf dieser Flüssigkeit dann bewirkt ein
Druck auf den Kopf 20, daß sich der obere Kolben 12 zum Arbeitshub abwärts zu verschieben beginnt Im
Anfangsbereich dieses Abwärtshubes bleibt das Abgabeven til 31 infolge des nach oben wir1 enden Druckes
der Feder 32, die am unteren Kolben 14 ansteht in
geschlossener Stellung. Mit weiter fortschreitender Bewegung jedoch wird aufgrund des Obergangs von
Flüssigkeit aus dem oberen Zylinder 13 die eingeschlossene Restluft und/oder der Dampf in der Pumpenkammer
33 zunehmend komprimiert An einem Punkt während des Abwärtshubes ist dann der erreichte
Kompressionsgrad so groß, daß die eingeschlossene Luft zusammen mit dem Flüssigkeitshhalt in der
Pumpenkammer 33 einen Druck ausübt der gleich der Gegenkraft der Feder 32 ist so daß im Anschluß daran
der untere Kolben 14 dann sich schneller abwärts bewegt als der obere Kolben. Dadurch wird das
Abgabeventil 31 frei und bleibt solange offen, wie der Druckunterschied aufrechterhalten bleibt während
welcher Zeit die Flüssigkeit durch den Abgabekanal 19a und die Sprühdüse abgegeben wird. Wenn der Druck
absinkt wird dann das Abgabeventil durch die Fnder wieder geschlossen, so daß es nicht möglich ist, daß
Flüssigkeit mit einem unter einer gewissen Grenze liegenlen Druck abgegeben wird.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Abwärtsverschiebung des unteren Kolbens dadurch
begrenzt, daß die hohle Kolbenverlängerung 34 gegen den nach oben gerichteten Sockel 35a des Tauchrohres
anläuft so daß dann bei fortgesetztem Niederdrücken des oberen Kolbens das Abgabeventil 31 wieder mit
Kraft geschlossen wird. Wird dann der Fingerdruck auf den Abgabekopf weggenommen, beginnen die Kolben
ihren Aufwärtshub, den ihnen die in der Feder 32 gespeicherte Kraft vermittelt. Die Aufwärtsbewegung
des Kolbens 12 und des Kolbens 14 erzeugt in der Pumpenkammer einen Unterdruck, wodurch Flüssigkeit
Ober das Saugrohr 35 und den Kanal 36 im unteren Kolben in die Pumpenkammer eingesaugt wird, womit
die Pumpe für den nächsten Abwärtshub bereitsteht.
Der so beschriebene Aufbau sowie die Arbeitsweise der Pumpe sind bekannt. Während der Betrieb einer
bereits gefüllten Put ,pe ohne weiteres abläuft, haben sich Schwierigkeiten dann eingestellt, wenn die
Pumpenkammer ein vergleichsweise großes Volumen hat und damit zu Beginn ein verhältnismäßig großes
Luftvolumen darin eingeschlossen ist, das beseitigt und durch Flüssigkeit ersetzt werden muß. Diese Schwierigkeit
hat ihren Grund Jarin, daß das verhältnismäßig große Luftvolumen in der Hauptpumpenkammer 33 zu
Beginn des Anpumpens wegen seiner starken Kompressibilität nicht ausreichend Kraft zwischen den Kolben 12
und 14 auszuüben vermag, um das Ventil 31 von einem Sitz abzuheben. Das Ventil bleibt also geschlossen und
schließt damit auch die in der Pumpenkammer 33 befindliche Luft ein.
Gemäß der Erfindung sind der untere Pumpenzylinder 13 und sein Kolben 14 so ausgebildet und
angeordnet, daß sie ein Anpumpventil darstellen, das an einem bestimmten Punkt des Kolbenhubs des unteren
Kolbens in der Pumpenkammer eingeschlossene Luft in den Behälter hinein abgibt, auf dem die Pumpe sitzt, so
daß ein wesentlicher Teil der in der Pumpenkammer
befindlichen Luft schnell daraus entfernt und dieses Luftvolumen beim nachfolgenden Saughub durch
Flüssigkeit ersetzt werden kann.
Das erfindungsgemäße Ventil wird durch einen kleinen, rampenförmigen Vorsprung 45 an der Innenwand
des unteren Pumpenzylinders 13 gebildet, der so angeordnet ist, daß er den elastisch verformbaren
Manschettenteil des unteren Kolbens i4 in seinem Bereich einwärts biegt, wenn der Kolben nahe dem
untersten Punkt seines Abwärtshubes ist, so daß dadurch in der Pumpenkammer 33 eingeschlossene Luft
in den Zylinder 13 und von dort durch das Tauchrohr 35 in den Behälter entweichen kann.
Der Vorsprung 45 ist deutlicher in den F i g. 3, 4 und 5 erkennbar, wo insbesondere in Fig.4 die rampenartig
abwärts-einwärts zum Kolben hin gerichtete Fläche 46 erkennbar ist, die die Kolbenmanschette 41 in der in
Fig.5 angedeuteten Weise in einem sehr kleinen Bereich des Zylinderumfanges ausbiegt. Wenn also die
Kolbenmanschette 41 (Fig. 5) von dem Vorsprung 45
■> eingebogen wird, entstehen Luftausweichkanäle 48 von
im wesentlichen dreieckiger Gestalt, die begrenzt werden von der Kolbenmanschette, der Innenwand des
unteren Zylinders 13 und einer Seitenwand 47 des Vorsprungs.
ίο Zum Anpumpen wird mit dem Finger der Abgabe
kopf niedergedrückt, wodurch beide Kolben gegen die
» Rückstellfeder 32 abwärts gedrückt werden. Während
dieser Kolbenbewcgung verschließt der Druck der Luft in der Pumpenk.immer 33 das Einlaßventil 37. Das
i) Abgabeventil 31 bleibt ebenfalls während des gesamten
Abwärtshubes geschlossen, wofür die Feder 32 sorgt, es
sei denn, die in der Pumpenkammer 33 komprimierte Luft ist durch das Hineindrücken des oberen Kolbens 12
in diese in ausreichendem Maße komprimiert, um das
:ii Abgabeventil gegen die Kraft der Rückstellfeder 32
aufzudrücken. Wird jedoch keine hinreichende Luftkompression
erreicht, mn das Abgabeventil 31 /u öffnen, was häufig dann auftritt, wenn die Pumpenkammern
großvolumig sind, dann wird die eingeschlossene
-'i Luft aus der Pumpenkammer 33 durch den Anpump-Ventilkanal 48 der Erfindung am Ende des Abwärtshubes
des Kolbens ausgelassen, so daß nur eine sehr kleine Anzahl von Pumpenhüben erforderlich ist, um die
Pumpe in Betrieb zu setzen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen