DE2615195A1 - Verfahren zur beseitigung von abwasser, das ammoniumionen, sulfationen und organische stoffe enthaelt - Google Patents
Verfahren zur beseitigung von abwasser, das ammoniumionen, sulfationen und organische stoffe enthaeltInfo
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Description
Kaiserstrasse 41 Dr.HS/Ki
Telefon (0611) 235555
Bankkonto: 225/0389
N / 1542
Beanspruchte Priorität:
22. Januar 1976, Japan,
No. 5485/1976
No. 5485/1976
Anmelder : Nittetu Chemical Engineering Ltd.
Asakaze Nigokan Building, No. 1G-9, Sotokanda 1-chome,
Chiyoda-ku, Tokyo, Japan
Chiyoda-ku, Tokyo, Japan
Verfahren zur Beseitigung von Abwasser, das Ammoniumionen, Sulfationen und organische
Stoffe enthält.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren für die Beseitigung eines Abwassers, das Ammoniumionen, Sulfationen und
organische Stoffe enthält.
Es sind verschiedene chemische Verfahren bekannt, bei denen ein Auslauf (Abwasser) anfällt, der Ammoniumionen (NH4 ),
Sulfationen (SO
und organische Stoffe enthält. Ein typi-
sches Beispiel ist das Verfahren für die Herstellung von
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-z-
Acrylnitril (im folgenden als AN bezeichnet) durch die Am oxidation
oder von Methylmethacrylatester (im folgenden als ΜΜΛ bezeichnet). Bei diesen Verfahren ist die Menge der entsprechenden
anfallenden Abwässer unvermeidlich gross, bezogen auf die Einheit der durch sie entstandenen Produkte. In
diesen Abwässern sind Ammoniumsulfat und organische Substanzen in hohen Konzentrationen enthalten. Besonders in dem Abwasser,
das während der Herstellung von AN anfällt, sind Ammoniumionen, Cyanidionen (CN~) usw. zusätzlich zu den Ammoniumionen,
die vom Ammoniumsulfat herrühren, enthalten. Das Ablassen dieses Abwassers in seiner unveränderten Form in
einen Fluss, See oder das Meer führt zur Verunreinigung der Umwelt und ist unerwünscht. Wenn dieses Abwasser in seiner
unveränderten Form der Beseitigung mittels Verbrennung unterworfen wird und das entstehende Abgas von der Verbrennung in
die Atmosphäre freigegeben wird, dann verursacht das Abgas Verunreinigung der atmosphärischen Luft. Diese Art der Beseitigung
erweist sich daher ebenfalls als unerwünscht.
Im allgemeinen ist das zuverlässigste und einfachste Verfahren, das zur Beseitigung irgend eines Abwassers, das organische
Stoffe in hoher Konzentration enthält, zur Verfugung steht, das der Verbrennung. Bei der Beseitigung durch Verbrennung
des Abwassers ist die Zuführung einer grossen Menge eines Hilfsbrennstoffes erforderlich, wenn das Abwasser keinen
grossen Heizwert besitzt. In diesem Falle wird der Wassergehalt des Abwassers vorher soweit wie möglich gesenkt, z.B.
durch Verdampfen oder Heizlufttrocknung, und das Abwasser wird nachfolgend in einen Verbrennungsofen gebracht, so dass
es ohne Verwendung des Hilfsbrennstoffes verbrannt werden
kann. Alternativ dazu ist es notwendig, dass die Verbrennung des Abwassers in seiner unveränderten Form durchgeführt wird,
indem solch ein Hilfsbrennstoff in der unreduzierbaren minimalen
Menge verwendet wird. Wenn das Abwasser, das zu dem Verbrennungsofen geführt wird, in einer Form vorliegt, die
ein Versprühen gestattet, wird die Verbrennung üblicherweise unter Verwendung eines Röstofens vom Sprühtyp durchgeführt.
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Ein Wirbelschichtbett-Röstoien wird verwendet, wenn das zu
beseitigende Abwasser in Form von Schlamm, Granulat oder Pulver vorliegt, welcher bzw. welches durch Entfernen von Wasser
von dem Abwasser erhalten wird. Die Verwendung des Röstofens vom Wirbelschichttyp erweist sich ebenfalls als vorteilhaft,
wenn das zu beseitigende \bwasser viel Wasser und andere unverbrennbare Bestandteile enthält und einen niedrigen Heizwert
hat oder wenn es kaum schmelzbare anorganische Substanzen enthält. Im wesentlichen vollständige Verbrennung der organischen
Stoffe wird erhalten, wenn die Temperatur der Verbrennung allgemein über dem Wert von 7000C, vorzugsweise
800°C, liegt und die anderen Bedingungen so gesteuert werden, dass das als Folge der Verbrennung des Abwassers abgegebene
Gas einen restlichen Sauerstoffgehalt von nicht weniger als
1,5 Vol.%, vorzugsweise 3,0 Vol.% aufweist, obgleich alle diese Bedingungen bis zu einem gewissen Masse mit der \rt und
der Grosse des verwendeten Verbrennungsofens variieren.
Das viel diskutierte Problem der Umweltverschmutzung kann jedoch entstehen, wenn das Abwasser, das Ammoniumionen, Sulfationen
und organische Stoffe enthält, in seiner unveränderten Form durch das oben beschriebene Verfahren der Verbrennung
behandelt wird und das entstehende Abgas in die atmosphärische Luft abgegeben wird. Verbrennung des Abwassers in seiner
unveränderten Form führt zu Umwandlung der in dem Abwasser vorhandenen Ammoniumionen in Ammoniak. Wenn die Verbrennung
in diesem Fall bei einer Temperatur von nicht höher als 1000 C durchgeführt wird, dann wird ein Teil dieses Ammoniaks
oxidiert, wie es durch die unten angegebene Reaktionsformel
(1) ausgedrückt ist. Trotzdem bleibt eine beträchtliche Menge des Ammoniaks unangegriffen in dem Abgas der Verbrennung. Ein
Teil des Ammoniaks reagiert bei der Einwirkung von Sauerstoff mit diesem, wie es durch die Reaktionsformel (2) unten angegeben
ist, und lässt Stickstoffoxide (im folgenden als NO
bezeichnet) bei einer Temperatur von mehr als 1000°C entstehen.
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2NH3 + 3/2 O2 —>
N2 + 3H2O (1)
NH3 + O2 _* Ν0χ+ H2O (2)
Das Abgas der Verbrennung führt daher das so gebildete NIL,
und NO mit sich. Dieses würde natürlich die Luft verunreinigen, wenn es an die Luft abgegeben würde. Bei der Durchführung
der Beseitigung durch Verbrennung des Abwassers muss dieses Abwasser daher von Ammoniumionen befreit werden, bevor
es dem Beseitigungsverfahren unterworfen wird. Durch geeignete
Auswahl der Betriebsbedingungen des Ofens allein ist es schwierig, erfolgreich den Gehalt an nicht zersetztem N0„ und
NO in dem Abgas der Verbrennung auf Werte abzusenken, die
für die Freisetzung an Luft tolerierbar sind, also beispielsweise auf weniger als jeweils 100 ppm. Das SO4 , das in dem
■\bwasser vorhanden ist, wird thermisch in Schwefeldioxid
(S0„) zersetzt, wenn es auf eine Temperatur von 800 C oder mehr erhitzt wird. Bei solch einer hohen Temperatur wird ein
Gleichgewicht zwischen den Schwefeloxiden SO9 und S0~ eingestellt,
wie es durch die Formel (3) angegeben ist.
S0„ ——* SO0 + 1/2 O9 (3)
Bei Temperaturen oberhalb des Wertes von 800°C verschiebt sich das durch die Formel (3) ausgedrückte Gleichgewicht im
wesentlichen in Richtung des rechten Gliedes der Formel. Das Abgas der Verbrennung, das folglich das erzeugte SO0 enthält
verursacht natürlich Luftverschmutzung, wenn nicht der SO0-Gehalt
desselben auf einen hinreichend tolerierbaren Wert wie z.B. auf weniger als 100 ppm (Volumen) abgesenkt wird,
bevor das Gas an die Luft freigegeben wird. Damit solch ein Auftreten von SO3 innerhalb des Röstofens bei der Verbrennungsbeseitigung
von dem Abwasser ausgeschlossen werden kann, ist es daher notwendig, dass das \bwasser von SO4
vor der Verbrennung, des \bwassers befreit wird oder das es
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geeignet behandelt wird, um das SO in ein anorganisches
Salz umzuwandeln, das nicht in der Lage ist, SO2 durch thermische
Zersetzung beim Einfluss einer erhöhten Temperatur zu erzeugen. Sonst wird der SO2~Gehalt des \bgases von der Verbrennung
merklich erhöht.
Es ist daher eine \ufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
neues Verfahren für die Verbrennungs-Beseitigung eines Abgases, das \mmoiiiumionen, Sulfationen und organische Stoffe
enthält, zu schaffen, durch das die Beseitigung durchgeführt werden kann, ohne dass das Problem der Luftverschmutzung
durch das \bgas von der Verbrennung auftritt.
Diese Aufgabe und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden detaillierteren Beschreibung.
Die Anmelderin hat Untersuchungen durchgeführt, um die oben
angegebene Aufgabe zu lösen. Sie fand dabei, dass das von der Verbrennung des \bwnssers herrührende Abgas nicht mehr Luftverschmutzung
verursacht, wenn die Verbrennung des Abwassers nachfolgend auf eine Behandlung durchgeführt wird, die das
Zufügen entweder von Calziumhydroxid (Ca(OH)2) oder Calziumoxid
(CaO) zu dem \bwasser enthält, um dadurch die in dem Abwasser vorhandenen SO. -Ionen in Form von Calziumsulfat
zu fixieren und gleichzeitig zu bewirken, dass die vorhandenen NH4 -Ionen in Form von NHo in dem Abwasser freigesetzt
werden, und das von dem Abwasser erzeugte NH~ wiedergewonnen wird. Die vorliegende Erfindung beruht auf diesen Erkenntnissen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Beseitigung
eines Abwassers geschaffen, das Ammoniumionen, Sulfationen und organische Stoffe enthält, und dieses Verfahren
enthält den ersten Verfahrensschritt der Zugabe von Calziumhydroxid oder Calziumoxid zu dem Abwasser, wodurch die in
dem Abwasser enthaltenen Sulfationen in Form von Calziumsulfat
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fixiert und ausgefällt werden und gleichzeitig die in dem Abwasser vorhandenen Ammoniumionen in Form von Ammoniak in
dem Abwasser freigesetzt werden, den zweiten Verfahrensschritt des Inkontaktbringens von erhitzter Luft mit dem so
behandelten Abwasser, um dadurch im wesentlichen das gesamte Ammoniak und einen Teil des in dem Abwasser vorhandenen Wassers
herauszudestillieren und abzuführen und gleichzeitig zu gestatten, dass der nach der Verdampfung verbleibende Rest
einen pH-Wert von etwa 8,5 oder mehr annimmt, und den dritten Verfahrensschritt des Einführens des Verdampfungsrückstandes,
der in dem zweiten Verfahrensschritt erzeugt worden ist, in
einen Verbrennungsofen, um ihn hier bei Temperaturen im Bereich von 700°C bis 1000°C zu verbrennen.
Bei der vorliegenden Erfindung wird Calziumhydroxid oder
Calziumoxid zu dem Abwasser, das \mmoniumionen, Sulfationen und organische Stoffe enthält, zugegeben, bevor das Abwasser
der Beseitigung durch Verbrennung unterworfen wird. Da das Calziumhydroxid Ca(OH)2 die Natur eines nichtflüchtigen Alkali
(eines relativ starken) besitzt, werden die in dem Abwasser enthaltenen NH>+-Ionen durch die Reaktion der unten angegebenen
Formel (4) in NH„ umgewandelt und in dieser Form freigesetzt. Gleichzeitig werden die in dem Abwasser vorhandenen
SO4 -Ionen mit Ca++-Ionen zur Reaktion gebracht, wie
es durch die Reaktionsformel (5) unten angegeben ist, und folglich in Form von CaSO. ausgefällt. Dieses Reaktionsprodukt,
CaSO4, ist so stabil, dass es sich selbst dann, wenn es sich unter der Bedingung einer relativ hohen Temperatur
innerhalb des Ofens befindet, nicht zersetzt und SO2 liefert.
Ca(OH)2 r Ca++ + 20H~
NH4 + + OH" —>
NH3 + H2O (4)
Ca(OH)2 + SO4"" >- CaSO4 + 2OH" (5)
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Ein typisches Ausführungsbexspiel der vorliegenden Erfindung
wird nun spezieller unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben.
Zeichnung beschrieben.
Die beigefügte Zeichnung zeigt ein Fliessdiagramm einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Beseitigung eines
Abwassers von dem Verfahren der AN-Herstellung. Das von diesem AN-Verfahren herrührende Abwasser besitzt beispielsweise eine Zusammensetzung, wie sie im folgenden angegeben ist:
Abwassers von dem Verfahren der AN-Herstellung. Das von diesem AN-Verfahren herrührende Abwasser besitzt beispielsweise eine Zusammensetzung, wie sie im folgenden angegeben ist:
(NH4)2SO4 13,5 Gew.%
Anderes NH4 + 1,2 Gew.n?
^. 25,5 Gew.%
Cyanidion (CN")
Cyanidion (CN")
1,5 Gevi.% J
9,3 Gew."o J
9,3 Gew."o J
Organische Stoffe
Wasser Rest 74,5 Gew.%
Das unbehandelte Abwasser, dessen organische Substanzen eine
Verbrennungswärme von mehr als etwa GOOO kcal/kg besitzen,
wird durch eine Pumpe 3 zu einem Mischtank 2 geführt, in dem
das Abwasser kontinuierlich mit fein pulverisiertem Calzium- hydroxid (Ca(OH)2) oder Calziumoxid (CaO) gemischt wird, das
kontinuierlich über eine Kalkzuführungsvorrichtung 1 zugeführt wird. Ein Teil des freigesetzten NH3 verlässt den Misch
tank 2 in gasförmiger Form und wird durch eine Anunoniak-Entnahmeleitung
18 abgeführt. Die Aufschlämmung, die Calziumsulfat,
CaSO4, und überschüssigen Kalk, Ca(OH)2, in Form der
Ausfällung enthält, wird zu einem Ende eines Verdampfers 4
für Ileizluftkontakt geführt. In diesen Verdampfer 4 wird ein heisses Gas, das durch das unten näher zu beschreibende Ver fahren gebildet wird, in der gleichen Richtung wie die Aufschlämmung geblasen, und die heisse Luft dient dementspre chend dem doppelten Zweck, die Aufschlämmung zu erhitzen und
Ausfällung enthält, wird zu einem Ende eines Verdampfers 4
für Ileizluftkontakt geführt. In diesen Verdampfer 4 wird ein heisses Gas, das durch das unten näher zu beschreibende Ver fahren gebildet wird, in der gleichen Richtung wie die Aufschlämmung geblasen, und die heisse Luft dient dementspre chend dem doppelten Zweck, die Aufschlämmung zu erhitzen und
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das in der Aufschlämmung vorhandene Wasser zu verdampfen. Durch diese Behandlung wird das in der Aufschlämmung vorhandene
freie Ammoniak NH3 zusammen mit dem enthaltenen Wasser verdampft und der entstehende NHo-Dampf wird durch das
heisse Gas mitgeführt, das durch das andere Ende des Verdampfers 4 abgelassen wird. Das innerhalb des Verdampfers 4
verdampfte und konzentrierte \bwasser wird von diesem Verdampfer in Form einer Aufschlämmung oder trockener Substanz
als Verdampfungsrückstand entnommen. Die Menge an Ca(OH)2,
die in den Mischtank 2 zur Mischung mit dem Abwasser eingeführt wird, wird so eingestellt, dass im Laufe der Verdampfung
und in dem Zustand, wenn der grösste Teil des in dem Abwasser enthaltenen \mmoniaks ausgetrieben ist, der
pH-Wert des trockenen Abwassers, das immer noch eine gewisse Menge Wasser enthält, die die Messung durch Verwendung eines
pH-Meters oder pH-Testpapieres erlaubt, nicht geringer aIm
8,5, vorzugsweise 10,0 und noch stärker zu bevorzugen 11,0, ist. Spezieller gesagt, wird Ca(OII)2 in einer ausreichenden
Menge in den Mischtank 2 eingeführt, so dass der pH-Wert des Verdampfungsrückstandes im alkalischen Bereich durch das
überschüssige Ca(OH)2 gehalten werden kann, das in dem Verdampfungsrückstand
verbleibt, nachdem der Sulfatrest oder andere saure Reste, die in dem Abwasser enthalten sind, völlig
in Calziumsalz umgewandelt ist. In diesem Fall kann die Menge an Ca(OH)2. die in den Mischtank 2 eingeführt werden
soll, durch Analysieren der Zusammensetzung des Abwassers und Bestimmung des endgültigen Kondensationsgrades des Abwassers
berechnet oder experimentell bestimmt werden. Im praktischen Betrieb sollte die Menge an Ca(OH)2 oder CaO,
die hinzugegeben werden soll, in \bhängigkeit von der Art des Abwassers oder der Betriebsbedingungen variiert werden.
Diese Menge kann im voraus durch Experimente oder durch Messung des pH-Wertes des Verdampfungsrückstandes bestimmt
werden, der an einer geeigneten Stelle des Verdampfers aufgesammelt wird, oder auch durch Ablesen an einem pH-Messgerät,
mit dem der Verdampfer ausgestattet ist, und in-Beziehung-Setzen
zu den Daten der wirklich zugeführten Alkalimengen.
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Im Ergebnis werden nahezu alle NH.+-Ionen in NH„ umgewandelt,
und nur ein sehr geringer Bruchteil von ihnen verbleibt in der ursprünglichen Form. Die verbleibende Menge an NHo kann
wahlweise auf einen niedrigen Wert abgesenkt werden, indem die Temperatur und das Volumen des heissen Gases auf ziemlich
hohe Werte eingestellt werden. Bei einem pH-Wert im oben angegebenen Bereich werden die in dem Ausgangsabwasser
vorhandenen CN~- Ionen nicht mehr flüchtig gemacht, so dass der grössere Teil dieser Ionen in dem Verdampfungsrückstand
verbleibt. Dann wird der Verdampfungsrückstand, der organische Stoffe, CaSO. und überschüssiges Ca(OH)2 enthält, in
seiner unveränderten Form in einen Verbrennungsofen 5 übergeführt, um dort beseitigt zu werden.
Der Verbrennungsofen 5 weist den üblichen Wirbelschicht-Aufbau auf. In diesem Verbrennungsofen 5 wird das konzentrierte
Abwasser (der Verdampfungsrückstand) von dem Verdampfer
4 in nach unten gerichteter Richtung durch den oberen Teil des Ofens 5 in ein Wirbelschichtbett eingeführt, das
aus Teilchen aus einem inerten Material (wie z.B, aus Quarz) besteht. Gleichzeitig wird, wenn es aus Gründen der Wärmebilanz
erforderlich ist, ein Hilfsbrennstoff durch eine Brennstoffleitung
6, die an der Seite des Ofens 5 angebracht ist, zugeführt. Die Luft, die zum Durchführen der Verbrennung des
Verdampfungsrückstandes und gleichzeitig zum Aufrechterhalten
der Wirbelschicht desselben unter den erforderlichen Bedingungen innerhalb des Verbrennungsofens 5 notwendig ist,
wird durch ein Verbrennungsluftgebläse 8 durch ein Trägergitter
7 zugeführt. Die \sche von der Verbrennung, die vorwiegend
aus CaSO. und CaO besteht, wird durch ein übliches Verfahren aus dem Verbrennungsofen 5 entnommen und getrennt
als Asche 9 beseitigt. Die Faktoren, die die Ergebnisse der Verbrennung innerhalb des Verbrennungsofens 5 beeinflussen,
sind die Temperatur des Ofens und die restliche Sauerstoffkonzentration innerhalb des Abgases, das von dem Verbrennungsofen
5 abgelassen wird. Damit die organischen Stoffe aus dem Abwasser ..a wesentlichen vollständig in dem Verbren-
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nungsofen 5 herausgebrannt werden, ist es notwendig, dass
die Temperatur des Wirbelschichtbettes nicht niedriger als 700°C, vorzugsweise nicht niedriger als 800°C, liegt und die
restliche Sauerstoffkonzentration in dem Abgas nicht geringer als 1,5 Vol.%, vorzugsweise nicht geringer als 3,0 Vol.%,
ist. Üblicherweise ist es allein für den Zweck, die vollständige Verbrennung der organischen Substanzen sicherzustellen,
vorteilhaft, diese Temperatur so hoch wie zulässig einzustellen. Im Falle der vorliegenden Erfindung jedoch enthält das
in den Verbrennungsofen 5 eingeführte Material CaSO. in beträchtlich
hoher Konzentration. Um diese Verbindung vor Zersetzung zu schützen ist es daher notwendig zu verhindern,
dass die Temperatur über 1000°C ansteigt. Unter den Temperaturbedingungen für die Verbrennung des Abwassers durch die
vorliegende Erfindung ist der tolerierbare Temperaturbereich relativ schmal. Es kann jedoch gesagt werden, dass in dieser
Situation die Verwendung eines Verbrennungsofens vom Wirbelschichtbett-Typ vorteilhaft ist, um das Abwasser im wesentlichen
unter einer bestimmten Reihe von Bedingungen stabil zu verbrennen.
Das heisse Gas, das folglich innerhalb des Verbrennungsofens 5 erzeugt wird, wird von relativ groben Teilchen Asche mittels
eines inneren Zyklons 20 befreit und gibt dann in einem Wärmeaustauscher 10 seine Wärme an die Luft ab, die von einem
Luftgebläse 12 hindurchgeblasen wird. Es wird dann im wesentlichen vollständig von den feinen Teilchen, die von ihm noch
mitgeführt werden, durch ein Schlauchfilter oder Beutelfilter 13 befreit und schliesslich von dem Schornstein 11 in
die Atmosphäre freigesetzt.
Die heisse Luft, an die die Wärme in dem Wärmeaustauscher
abgegeben worden ist, wird zu dem Verdampfer 4 geleitet, wie es oben beschrieben ist, und zur Verdampfung des Wassers und
der Ammoniakbestandteile des Abwassers verwendet. Das heisse Gas, das aus dem Verdampfer 4 abströmt, führt einen ziemlichen
Bruchteil Wasser und den grössten Teil des Ammoniaks
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mit, die ursprünglich in dem \bwasser enthalten waren. Am
Ausgang des Verdampfers 4 ist die Temperatur des heissen Gases bereits unterhalb 20O0C gefallen. Während das heisse
Gas durch einen Entfeuchter 14 geschickt wird, wird es mit der kalten Flüssigkeit abgekühlt, die durch die Umwälzpumpe
16 und den Kondensator 15 zirkuliert, was zu dem Ergebnis führt, dass ein Teil des Wassers, das in dem heissen Gas
enthalten war, kondensiert wird. Das entstehende Kondensat absorbiert Ammoniak bis zur Sättigung, und das mit Ammoniak
gesättigte Kondensat wird durch die Ablass leitung 17 abgeführt. Demzufolge wird Ammoniak enthaltende Luft durch den
oberen Teil des Entfeuchters 14 enthalten. Diese Luft wird mit dem Ammoniak zusammengeführt, das durch die Ammoniak-Ablassleitung
18 strömt. Das zusammengeführte an Ammoniak reiche Gas wird durch eine Leitung 19 zu der Reaktionseinheit
für Propylen-Ammoxidation geführt, um dort als Quelle für
Ammoniak und als Teil der Luft für die Oxidation verwendet zu werden.
Beschrieben wurde ein typisches Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Aus dieser Beschreibung können die Eigen-
vor»
schäften und Wirkungen derslie genden Erfindung wie folgt zusammengefasst
werden:
(1) Das Aussenden von SO2 wird vollständig ausgeschlossen,
da durch die Zugabe entweder von Ca(OH)2 oder CaO zu dem
unbehandelten Abwasser die darin enthaltenen SO4 -Ionen
im wesentlichen in CaSO4 umgewandelt und festgelegt werden,
und eine mögliche Emission von SO2 aufgrund des
nicht ausgefällten SO4 in dem Verdampfungsrückstand wird ebenfalls unterdrückt, da mehr als die äquivalente
Menge an Ca++-Ionen dort eingeführt werden, und
da auch die Verbrennungstemperatur auf nicht mehr als 10000C gehalten wird.
(2) Die in dem ursprünglichen Abwasser enthaltenen NH4 +-Ionen
werden, wie es durch die obenstehende Formel (4) angegeben ist, in Form von NH3 durch die Zugabe einer ausrei-
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chenden Menge von Ca(OH)2 oder CaO als ein billiges Alkali
zu dem Ausgangsabwasser freigesetzt. Das Ammoniak, das in Form von freien NHL innerhalb des \bwassers vorhanden
ist, wird zusammen mit der Wasserkomponente durch Abtreiben von dem Abwasser entfernt. Durch das Abtreiben wird
dieses Ammoniak im wesentlichen vollständig von dem Abwasser
wiedergewonnen und einer neuen Verwendung zugeführt. Um vollständige Wiedergewinnung des Ammoniaks zu
gestatten, ist es erforderlich, dass der pH-Wert des Verdampfungsrückstandes
wenigstens 8,5 beträgt. Die Wiedergewinnung des Ammoniaks wird, wie es oben beschrieben ist,
dadurch bewirkt, dass heisse Luft in das Abwasser eingeblasen wird und dementsprechend das \mmoniak in der Luft
enthalten sein kann. Daneben wird sie durch Einblasen von Dampf in das \bwasser oder durch indirektes Erhitzen des
Abwassers durchgeführt, um so das Ammoniak in Verbindung
mit dem Wasserbestandteil in Dampfform aus dem Abwasser
zu destillieren.
(3) Die Wärme, die aus dem von dem Verbrennungsofen ausströmenden Abgas wiedergewonnen wird, wird wirksam dafür verwendet,
um im wesentlichen völlige Wiedergewinnung von Ammoniak aus dem Abwasser zu erzielen und den Viasserbestandteil
des \bwassers bis zum grösstmöglichen Ausmass zu verdampfen. Die entstehende Aufschlämmung, der Schlamm
oder die trockene Materie wird zu dem Verbrennungsofen
geleitet, in dem die von dem Abwasser mitgeführten organischen Stoffe ohne Verwendung von Hilfsbrennstoff oder
unter Verwendung der kleinstraöglichen Menge an Hilfsbrennstoff verbrannt werden.
(4> Das Material, das in den Verbrennungsofen eingeführt und
dort verbrannt wird, kann, wenn es die Umstände erfordern, völlig von der ^mmoniakkomponente baxreit werden. Wenn
dieses Material unter den oben angegebenen Bedingungen der Temperatur und der restlichen Sauerstoffkonzentration
verbrannt wird, können die Konzentrationen des restli-
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Chen NHo und des gebildeten NO in dem Abgas, das von der
Verbrennung herrührt, bis unterhalb ihi'er jeweiligen tolerierbaren
Grenzen abgesenkt werden.
(5) Die fühlbare Wärme, die von dem heissen, von dem Verbrennungsofen
entnommenen Abgas mitgeführt wird, kann zum Vorheizen der Luft mittels eines Wärmeaustauschers verwendet
werden. Die so wiedergewonnene Wärme kann teilweise oder vollständig für die Wärme aufbereitet werden, die
zur Entfernung der Wasserkomponente und der Amraoniakkomponente von dem Abwasser bis zu ihren jeweiligen speziellen
Werten erforderlich ist.
Durch das in der beigefügten Zeichnung dargestellte Verfahren wurde ein Abwasser mit den folgenden Eigenschaften von einem
Acrylnitril-IIerstellungsverfahren einem Experiment unterworfen, das die Neutralisation mit Kalk, Konzentration und Verbrennung
in der oben beschriebenen Weise umfasste.
Spezifisches Gewicht : 1,08
pH : 5,5
pH : 5,5
Verbrennungswärme : 6600 kcal/kg der darin enthaltenen organischen Stoffe
Analyse : (NH4)2SO4 8,95 Gew.%
Anderes NH.+ 1,84 Gew.%
CN " 0,11 Gew.%
Organische Substanzen 12,78 Gew.%
Wassergehalt 76,32 Gew.%.
Das unbehandelte Abwasser wurde direkt dem Mischtank 2 zugeführt,
in dem es unter Verwendung von 71,4 kg gelöschtem Kalk von industrieller Güte als Ca(OH)2 pro lOOO kg des unbehan-
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delten Abwassers als Kalk neutralisiert wurde. Die demzufolge enthaltene Aufschlämmung wurde in ihrer unveränderten Form,
nämlich in einer Form, die das gebildete CaSO. und andere entwickelte Substanzen enthielt dem Verdampfer 4 zugeführt
und durch diesen konzentriert. Die heisse Luft als Wärmequelle wurde auf erhöhte Temperaturen von 600 bis 65O°C in
dem Wärmeaustauscher erhitzt und für die Verdampfung der Aufschlämmung verwendet. Zu dieser Zeit wurde die Feststoffkonzentration
der Aufschlämmung von etwa 24 Gew.% auf etwa 38 Gew.% erhöht und gleichzeitig wurden bis zu etwa 93 % der
Ammoniakkomponente freigesetzt und in Luft diffundieren gelassen,
Am Auslass des Verdampfers, der direkten Kontakt gestattete,
lag die Temperatur des Abgases näherungsweise in dem Bereich von 160 bis 180°C und die der konzentrierten Aufschlämmung
näherungsweise im Bereich von 90 bis 95°C. Der pH-Wert der Aufschlämmung war nicht niedriger als 10,0.
Als das Abgas, das die verdampfte Wasserkomponente und die Ammoniakkomponente enthielt, in Kombination durch den Entfeuchter
14, die Flüssigkeits-Umwälzpumpe 16 und den Kondensator 15 behandelt wurde, gestattete die Kühlflüssigkeit,
die auf etwa 40°C gehalten wurde, dass nicht weniger als 85 % der Wasserkomponente in dem Abgas in die Flüssigkeit
kondensiert wurde und dass nur 15 % der Ammoniakkomponente in die Flüssigkeit übergingen. Die verbliebenen Wasserbestandteile
und Ammoniakbestandteile begleiteten das Abgas weiterhin und wurden zusammen mit Luft zu dem Hauptverfahrensreaktionsgefäss
geführt, wo sie für die Reaktion der Ammoxidation verwendet wurden.
Daneben wurde die Aufschlämmung, die in dem Verdampfer 4 kon zentriert worden war, in ihrer unveränderten Form in den Wirbelschichtbett-Verbrennungsofen
5 geleitet und in einer Schicht aus Sandteilchen, die als Wirbelschichtmedium dienten,bei
Temperaturen im Bereich von 800°C bis 8500C verbrannt. Im Falle eines Ausgangsabwassers mit einer Zusammen-
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Setzung wie der oben angegebenen verläuft die Verbrennung üblicherweise selbständig, ausgenommen wenn die Verbrennung
gestartet wird. In dem oben angegebenen Temperaturbereich trat die Bildung von SO« aufgrund der thermischen Zersetzung
von CaSO., das in dem Abwasser vorhanden war, nur zu einem vernachlässigbar kleinen Ausmass auf. Während das Abgas in
dem Wärmeaustauscher war, gab es den grösseren Teil seiner fühlbaren Wärme an den kalten Luftstrom ab. Es wurde von
feinen suspendierten Teilchen durch das Schlauchfilter oder Beutelfilter 13 befreit und dann durch die Rauchabzugs leitung
11 in die Umgebungsluft abgegeben.
Dem Verbrennungsofen 5 wurde die Luft in einem Verhältnis von 20 bis 30 % im Überschuss zugeführt, um die vollständige
Verbrennung der iη dem Ausgangsabwasser enthaltenen organischen
Stoffe zu gewährleisten. Dementsprechend war die von der Verbrennung herrührende Asche ein weisses Pulver,
das vorwiegend aus CaSO4 und CaO bestand. Die Asche konnte daher
direkt beseitigt oder in ihrer unveränderten Form beispielsweise für die Rückgewinnung von Land verwendet werden.
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Claims (4)
- Patentansprüche(l. Verfahren zur Beseitigung von \bwasser, das Ammoniumionen, Sulfationen und organische Stoffe enthält, dadurch gekennze-ichnet, dass es die folgenden Verfahrensschritte umfasst:(a) Zugabe von Calziumhydroxid oder Calziumoxid zu dem Abwasser und dadurch erfolgende Fixierung und Ausfällung der Sulfationen, die in dem Abwasser vorhanden sind, in Form von Calziumsulfat und gleichzeitiges Bewirken, dass die Ammoniumionen, die in dem Abwasser vorhanden sind, in Form von Ammoniak in diesem Abwasser freigesetzt werden;(b) Inkontaktbringen des so behandelten Abwassers mit erhitzter Luft, um dadurch im wesentlichen das gesamte Ammoniak und einen Teil des in dem Abwasseraus^>vorhandenen Wassers «^!!destillieren und wiederzugewinnen und gleichzeitig zu gestatten, dass der entstehende Verdampfungsrückstand einen pH-Wert von etwa 8,5 oder mehr annimmt, und(c) Einführen des Verdampfungsrückstandes in einen Verbrennungsofen, um dadurch den Restbestandteil bei einer Temperaauszubrennen.einer Temperatur im Bereich von 700°C bis 1000°C
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass als Verbrennungsofen ein Verbrennungsofen mit Wirbelschichtbett verwendet wird.
- 3. Verfahren nach \nspruch I1 dadurch gekennzeichnet , dass als Wärmequelle für die erhitzte Luft das heisse Abgas verwendet wird, das von dem Verbrennungsofen entnommen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch !,dadurch g e -reich von 8000C bis 10000C liegt.kennzeichnet , dass die Temperatur im Be-8000C bis 10000C709852/0006ORIGINAL INSPECTED
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