DE2614848A1 - Verfahren und vorrichtung zur ueberfuehrung von schlammfoermigen oder zaehfluessigen abfallstoffen in einen festen deponierbaren zustand - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur ueberfuehrung von schlammfoermigen oder zaehfluessigen abfallstoffen in einen festen deponierbaren zustand

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DE2614848A1 DE19762614848 DE2614848A DE2614848A1 DE 2614848 A1 DE2614848 A1 DE 2614848A1 DE 19762614848 DE19762614848 DE 19762614848 DE 2614848 A DE2614848 A DE 2614848A DE 2614848 A1 DE2614848 A1 DE 2614848A1
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03BSEPARATING SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS
    • B03B9/00General arrangement of separating plant, e.g. flow sheets
    • B03B9/06General arrangement of separating plant, e.g. flow sheets specially adapted for refuse
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE
    • B09B3/00Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
    • B09B3/20Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste
    • B09B3/25Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste using mineral binders or matrix

Description

  • Verfahren und Vorrichtung
  • zur Überführung von schalmmförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffen in einen festen deponierbaren Zustand Die Erfindung betrifft zum einen ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
  • Eine umweltfreundliche Beseitigung von schlammförmigen und pastösen Gemischen aus Ölen und anderen organischen Stoffen mit anorganischen und organischen Festbestandteilen ist bisher nur mit cjrossen Schwierigkeiten und hohem Aufwand auf Sondermüllbeseitigungsanlagen möglich.
  • Eine Deponierung dieser Stoffe im angelieferten Zustand kann bis zur endgültigen Beseitigung nur innerhalb des Betriebsgeländes einer Sondermüllbeseitigungsanlage in Betracht kommen, wo gewährleistet ist, dass die Stoffe nicht in das umgebende Erdreich bzw. in das Grundwasser gelangen können. Da diese Stoffe in zunehmend grösserem Umfang angeliefert werden, kann eine Deponierung nur in begrenztem Umfang in Betracht kommen. Zudem kann sie zu Geruchsbelästigungen der Belegschaft und der Umgebung fahren.
  • Eine Wiedergewinnung der in diesen sehr unterschiedlich zusammengesetzten Abfallgemischen enthaltenen Stoffe ist gegenwärtig und in absehbarer Zukunft technologisch und wirtschaftlich noch nicht realisierbar. Auch eine thermische Beseitigung dieser Abfallstoffe in geeigneten Verbrennungsanlagen bereitet erhebliche Schwierigkeiten.
  • Zum einen müssen hierbei die enststehenden Rauchgase rauch den nunmehr gültigen Bestimmungen der Ta-Luft gereinigt werden, was einen erheblichen apparativen und kostenmässigen Aufwand erforderlich macht. Fin weiteres Problem entsteht durch die bei der Rauchwaswäsche anfallenden konzentrierten Salzlösungen, die beseitigt werden müssen, um den Problemkreis "Reinhaltung der Luft - Verschmutzung des Wassers" zu durchbrechen. Eine umweltfreundliche Beseitigung dieser konzentrierten Salzlösungen ist nach dem gegenwärtigen Stand der Technik jedoch nur mit hohen Kosten möglich.
  • Zur Vermeidung dieser technischen und wirtschaftlichen Probeme wurde versucht, die halbflüssigen, schlammförmigen und pastösen Abfallstoffe in einen festen Zustand zu überführen, ohne dabei neue Umweltprobleme bezüglich Luftverunreinigung oder Beeinträchtigung von Gewässern aller Art, des Bodens der Flora umd der Kacina zu schaffen.
  • Die CH-PS 405 612 und die DT-OS 2 053 627 beschreiben ein Verfahren zur Herstellung von festen, insbesondere pulverförmigen, Öle, bituminöse Stoffe oder Wachse in feiner Verteilung enthaltenden Hydroxiden, bei dem eine mit Wasser ein Hydroxid bildende pulverförmige Verbindung mit den Ölen, bituminösen Stoffen oder Wachsen vermischt wird. An:ic hliessend wird diese Mischung mit der stöchiometrischen Wassermenge zum Hydroxid umgesetzt. Figur die ein hydroxid bildende Verbiiidung wird vorzugsweise Calciumoxid verwendet. Aus der I)T-AS 1 254 591 ist es weiterhin bekannt, zur Ölaufnahme vorgesehene Stoffe vor dem Zusammenbringen mit dem öl mit einem IJydrophobituncjsmittel zu versetzen, das die llaftung der hydrophoben Stoffe, dh. des Öls am Kalkstaub, fördert. Ausgehend von diesem Stand der Technik wurden Verfahren zur Ab trennung von in Wasser schwer lösli clien organischen Stoffen aus wässrigen Mehrhasensystemen und Verfahren zum Unschädlichmachen von Abfallstoffen entwickelt, die in der I)T-OS 2 328 777 und in der DT-OS 2 328 778 beschrieben sind. Bei diesen Verfahren werden die Abfallstoffe mit einem mit Hydrophobierungsmitteln vorbehandelten Erdalkalioxid vermischt, das anschliessend mit etwa stöchiometrischen Wassermengen zum trdalkalihydroxid umgesetzt wird. Im Falle des Verfahrens zum Abtrennen von in Wasser schwer löslichen organischen Stoffen aus wässrigen Mehrphasensystemen wird das Wasser dem Mehrphasensystem selbst entzogen. In der bevorzugten Ausführungsform wird bei diesem Verfahren hydrophobierter Branntkalk verwendet. Hierdurch soll eine ausreichende Adsorption der Abfallstoffe erreicht werden, um ein umweltfreundliches Deponieren der so gewonnenen Endprodukte zu ermöglichen, was der Vorbehandlung des Branntkalks mit einem Hydrophobierungsmittel zugeschrieben wird.
  • In diesem Zusammenhang wird ausgeführt: Branntkalk reagiert mit Wasser rasch und exotherm. Er würde daher ohne besondere Vorbehandlung in wässrigen Systemen durch das Wasser gelöscht, dh. in Calcium-Hydroxid übergeführt werden, das die öligen Substanzen jedoch nur ebenso ungenügend adsorbiert wie direkt zugesetzter gelöschter Kalk. Selbst hydrophobiertes Calcium-Hydroxid hat nur eine vergleichsweise geringe adsorptionskapazität für ölige Stoffe. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass sich Calciumoxid völlig anders verhält, wenn es nach einer Vorbehandlung mit Hydrophobierungsmitteln in Gegenwart der Abfallstoffe mit Wasser umgesetzt wird, welches entweder bereits im System in der zur Hydroxidbildung erforderlichen stöchiometrischen Mindestmenge vorliegt oder nach der Aufnahme der flüssigen Abfallstoffe zugesetzt wird. Bezüglich des hierbei ablaufenden Mechanismus wird angenommen, dass die Moleküle des ITydrophobierungsmittels zunächst die Oberfläche der Calciumoxidmizellen bedecken und diese hierdurch gegen den Angriff des Wassers schützen. Unter Einwirkung der in der nichtwässrigen Phase enthaltenen organischen Stoffe dürfen die Moleküle des Hydrophobierungsmittels dann stufenweise inaktiviert, dh. von der organischen Phase aufgenommen werden, so dass Wassermoleküle an das CaO-Gitter herankönnen und unter erheblicher Volumenvergrösserung Calciumhydroxid bilden, dessen Teilchen im status nascendi die organischen Substanzen adsorbieren.
  • Die Hoffnungen, mit diesem Verfahren und dem Einsatz von hydrophobierten Erdalkalioxiden geeignete Mittel zur Überführung der halbflüssigen, schlammförmigen und pastösen Abfallstoffe in einen umweltfreundlichen, deponierbaren festen Zustand gefunden zu haben, haben sich leider nicht bestätigt.
  • Entsprechende Untersuchungen, bei denen primär die Auslaugbarkeit der vorhandenen Mineralölanteile untersucht wurde, haben gezeigt, dass die erhaltenen schüttfähigen, pulverförmigen Reaktionsprodukte die Mineralölanteile durch Oberflächenadsorption nur ungenügend binden. Die Umsetzungsprodukte geben daher bei Auslaugungsversuchen Mineralölanteile an das umgebende Wasser ab.
  • Die Verwendung von hydrophobiertem Calciumoxid hat die Löslichkeit des Calciumhydroxids nicht vermindert, so dass die Auslauglösungen derartiger Umsetzungsprodukte stark alkalisch sind. Bei einer Ablagerung der Umsetzungsprodukte ausserhalb vorschrif tsmässig abgedichteter Deponien sind daher entsprechende Cewäs sers chutzmaßnahmen notwendig.
  • Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht in den hohen Kosten des für die Durchführung der Verfahren benötigten hydrophohierten Branntkalks.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermöglicht, schlarmförmige oder zähflüssige Abfallstoffe mit wässrigen Bestandteilen und mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen, insbesondere wässrig-pastöse Gemische aus Ölen, anderen organischen, insbesondere flüssigen Stoffen und anorganischen sowie organischen Feststoffanteilen in einen festen Zustand über zuführen, der ein umweltfreundliches Deponieren der Produkte ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man die ein wässriges Mehrphasensystem darstellenden Abfallstoffe mit einem Erdalkalioxid versetzt, das Erdalkalioxid mit den wässrigen Bestandteilen zu einem mit den anderen Bestandteilen beladenen Erdalkalihydroxid reagieren lässt und anschliessend das erhaltene Produkt mit einem ilydrophobierungsmittel versetzt.
  • Bei Auslaugungsversuchen, die mit nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Produkten durchgefiihrt wurden, zeigte sich, dass sich darin das enthaltene Calciumhydroxid unter der Einwirkung atmosphärischer Niederschläge weitgehend passiv verhält und Hydroxylionen nur in einem verminderten IJmfang in Lösung setzt, so dass, soweit bisher ersichtlich, keine besonderen Maßnahmen zum Gewäss erschutz durchgefiihrt werden müssen. Die herabgesetzte Löslichkeit des Calciumhydroxids vermindert auch die Alkalisierung des Bodens. In dem gewonnenen pulvrig-festen Umsetzungsprodukt sind des weiteren die Adsorptionskräfte zwischen dem Calciumhydroxid und den adsorbierten öligen Stoffen so erhöht, dass eine Trennung durch atmosphärische und klimatische Einwirkungen nicht stattfindet. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Produkte lassen sich, soweit absehbar, auch ausserhalb von Sondermüllplätzen ohne Umweltgefährdung deponieren.
  • Die durch das erfindungsgemässe Verfahren zu verarbeitenden schlammförmigen oder zähf lfissigen Abfallstoffe enthalten wässrige und in Wasser schwer lösliche organische Bestandteile. Unter in Wasser schwer löslichen organischen Bestand teilen sollen hierbei sowohl organische Stoffe und Stoffgemische verstanden werden, die mit Wasser teilweise mischbar sind, als auch solche, die in Wasser völlig unlöslich sind, wobei die organischen Stoffe oder Stofigemische ausser in flüssigem Zustand auch als im Wasser suspendierte Stoffe vorliegen können, die erst bei einer Temperaturerhöhung oder unter dem Einfluss eines Lösungsmittels eine Phasenänderung erleiden. Es handelt sich somit bei den in Rede stehenden schlammförmigen oder zähfliissigen Abfallstoffen nicht nur um Zweiphasensysteme aus Wasser mit organischen Flüssigkeiten, die mit Wasser nicht oder nur begrenzt mischbar sind, sondern auch um Mehrphasensysteme, die auch feinverteilte Feststoffe enthalten können. Neben organischen Feststoffen können selbstverständlich auch anorganische Feststoffe sowie deren Lösungen enthalten sein. Die schlammförrnigen bzw. zähflfissigen Abfallstoffe sollten jedoch von festen Grohverunreinigungen befreit sein.
  • Die in den schlammförmigen oder zähflilssigen Abfallstoffen enthaltenen organischen Bestandteile können monomere und polymere Verbindungen wie Polymerisate, Polykondensate und Polyadditionsverbindungen natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein.
  • Als Beispiele für organische Stoffe oder Stoffgemische, welche Bestandteile der schlammförmigen, zähflüssigen Abfallstoffe sein können, seien genannt: Altöle wie verbrauchte Motorenöle, Schneidöle, Bohröle, pflanzliche und tierische öle, Wachse und wachsähnliche Stoffe, wie sie beispielsweise in Autowaschanlagen anfallen, Teeröle, Harze, bituminöse Stoffe und Peche, Kunstharze, Erdöle, Erdölfraktionen wie Benzin, Maschinen-, Schmier- und Heizöle, sowie aromatische Verbindungen wie beispielsweise Benzol und Toluol.
  • Diese Stoffe oder Stoffgemische fallen vielfach als Abfallprodukte von technischen Prozessen in Form von wässrigen Mehrphasensystemen an wie beispielsweise bei Bohr-, Schneid- und Lackierarbeiten, bei der Imprägnierung in der Textil- und Papierindustrie sowie bei der Oberflächenbehandlung von Metallen, wo Rückstände von Bohrfetten, Bohrölen, Schneidölen, Lackemulsionen, Imprägnierungsmitteln, Harz-und Kunstharzemulsionen und ähnlichem mehr in grossen Mengen entstehen.
  • Im allgemeinen wird man für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens alle derartigen einkommenden Abfallstoffe zunächst in Schlammbunkern vor ihrer Weiterverarbeitung sammeln, so dass eine in ihrer Konsistenz und in ihrem Wassergehalt annähernd homogene Schlammasse entsteht, die zunächst auch noch mit Grobverunreinigungen wie Putzwolle und grösseren Fremdkörpern versehen ist.
  • Die Zusammensetzung von typisch anfallenden schlammförmigen Abfallstoffen, welche nach dem erfindungsgemässen Verfahren verarbeitet werden, ist in folgender Tabelle wiedergegeben: Zusammensetzung von typischen öl-Schlämmen: 1. Spezifisches Gewicht 1,10 - 1,35 2. Wassergehalt 35 - 60 Gew.
  • 3. Unbrennbare Feststoffe (Glührückstand) 30 - 50 Gew.% 4. Brennbare Bestandteile 10 - 20 Gew.8 (mit einem mittleren Heizwert von ca. 1600 kcal/kg) 5. Petroläther-Extrahierbares (Öle und Fette) 6 - 70 Gew.% Auch Säureharze können Bestandteile der genannten schlammförmigen Abfallstoffe sein. Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens werden die Säureharze getrennt gelagert und den wässrig-schlammförmigen Gemischen aus ölen, anderen organischen Stoffen und anorganischen sowie organischen Feststoffen erst unmittelbar vor dem Zusetzen des Erdalkalioxids in einer Menge von etwa bis zu 1o Gew.% zugesetzt.
  • Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich besonders zur Aufbereitung von Abfallstoffen mit einem Wasseranteil von etwa 30 Gew.% bis etwa 65 Gew.%, vorzugsweise von etwa 35 Gew.% bis etwa 40 Gew.%.
  • Eine Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens besteht in dessen Anwendung auf schlammförmige oder zähflüssige Abfallstoffe mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen, insbesondere mit anorganischen und organischen Feststoffanteilen, die keinen oder nur einen sehr geringen Wasserbestandteil aufweisen. In diesem Fall werden die Abfallstoffe erfindungsgemäss mit Wasser, vorzugsweise mit Industrieabwasser, versetzt, bis ein Wassergehalt von etwa 30 bis etwa 65 Gew.%, vorzugsweise von etwa 35 bis etwa 40 Gew.% erreicht ist, wonach man die so gebildeten Mehrphasensysteme mit einem Erdalkalioxid versetzt und mit dem Wasser zu einem mit den anderen Abfallstoffen beladenen Erdalkalihydroxid reagieren lässt, wobei man anschliessend das erhaltene Produkt mit einem Hydrophobierungsmittel Das erfindungsgemässe Verfahren führt zu besonders vorteilhaften Ergebnissen, wenn man dem wässrigen Mehrphasensystem Erdalkalioxid in derartigen Mengen zuführt, dass durch die Umsetzung das im Mehrphasensystem enthaltene Wasser vollständig aufgehraucht wird. Soweit dieses Wasser hierbei nicht durch die Umsetzung mit dem Erdalkalioxid unter Bildung eines Erdalkalihydroxids chemisch gebunden wird, wird es durch die bei dieser exothermen Reaktion freigesetzte Wärme verdampft.
  • Hierbei arbeitet man zweckmässigerweise mit einem Erdalkalioxidunterschuss bezogen auf die zur Umsetzung in dem Mehrphasensystem zur Verfügung stehende Wassermenge.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Erdalkalioxid in einer Menge zugegeben wird, die etwa 20% bis etwa 50%, vorzugsweise etwa 30% bis etwa 45% der maximalen Menge beträgt, die mit dem im Mehrphasensystem enthaltenen Wasser stöchiometrisch umsetzbar ist.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens lassen sich grundsätzlich alle Arten von Hydrophobierungsmitteln einsetzen, dh. anionen- und kationenaktive sowie nicht-ionogene grenzflächenaktive Substanzen, soweit sie nicht selbst auslaugbar sind und eine Gefährdung für Grundwasser und Boden bedeuten.
  • Hierbei kommen folgende Verbindungsklassen in Betracht: Fettsäuren wie Stearin- und Palmitinsäure, Alkylsulfate, Alkylarylsulfonate, Alkylsulfonate, Sulfobernsteinsäureester, Salze von Carbonsäuren, die eigentlichen Seifen, Sulfosuccinamide, Äthersulfate, Nqnylphenolpolyglykoläther, Fettalkoholpolyglykoläther sowie deren Sulfatierungsprodukte, Polyglykoläther, aliphatische Amine, Aminoxide, aliphatische Alkohole und Cellulosederivate sowie polymere Verbindungen.
  • Metallseifen wie Aluminiumstearat, Zinkstearat, Zinkoleat, Siliconharze wie höher alkylierte Siliconharze, Silane wie höher alkylierte Silane, Acrylharze wie anpolymerisierte Acrylsäuremethylester, Fettamine wie fettsäuremodifizierte Melaminharze, kommen vorzugsweise in Betracht. Als besonders geeignetes Hydrophobierungsmittel hat sich eine komplexe Zinkseite auf der Basis von Zink und natürlichen C12 bis C20-Fettsäuren erwiesen. Ein Beispiel einer derartigen komplexen Zinkseife ist das von den Chemischen Werken München Otto Bärlocher vertriebene "EIydrophobierungsmittel NBL".
  • (Dieses Hydrophobierungsmittel ist ein weisses geruchloses, voluminöses Pulver mit einem Schmelzpunkt von 118 bis 12o0C.
  • Asche: 13 - 14%; Siebrückstand (17 my): Max. 1%; Schüttgewicht: Ca. 150 g/l + 10%; Rüttelgewicht: Ca. 200 g/l + 10%.) Besonders zweckmässig ist es, wenn das Hydropliobierungsmittel, bezogen auf das Mehrphasensystem, mit etwa o,o5 bis etwa 2 Gew.%, vorzugsweise o,25 bis o,85 Gew.%, zugegeben wird.
  • Die Zugabe des Hydrophobierungsmittels, bezogen auf den Gesamtansatz aus dem wässrigen Mehrphasensystem und dem zugegebenen Erdalkalioxid, liegt zweckmässigerweise zwischen etwa o,o2 Gew.% und etwa 2 Gew.%, vorzugsweise zwischen etwa o,2 Gew.% und etwa o,5 Gew.%.
  • Ein in seiner Konsistenz besonders homogenes Endprodukt lässt sich erhalten, wenn das zu verarbeitende Mehrphasensystem gleichmässig mit dem zugegebenen Erdalkalioxid vermischt wird und wenn anschliessend an die hierdurch in Gang gesetzte Umsetzungsreaktion zwischen dem Erdalkalioxid und dem im Mehrphasensystem enthaltenen Wasser das entstandene Produkt mit dem Hydrophobierungsmittel vermischt wird. Vorzugsweise erfolgt das Beimischen des Hydrophobierungsmittels sobald die Temperatur im Reaktionsgemisch nach Erreichen ihres Maximalwerts wieder unter diesen abfällt.
  • Zur Vermeidung einer möglichen Umweltverschmutzung durch die bei der Reaktion entstehenden #rüden werden gemäss einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung die mit dem durch die Reaktionswärme ausgetriebenen Wasserdampf in den jrüden entweichenden flüchtigen Bestandteile des Mehrphasensystems kondensiert und aufgefangen und/oder die in den Prüden mitgerissenen Feststoffteilchen abgeschieden.
  • Als günstig hat es sich ferner erwiesen, wenn die zu verarbeitenden schlammartigen Abfallstoffe zwecks Homogenisierung zwischengelagert und vor ihrer Uberführung in einen festen deponierbaren Zustand mechanisch von gröberen Feststoff- und Fremdkörperverunreinigungen befreit werden. Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich mit sämtlichen Erdalkalioxiden, dh. mit Calciumoxid, Bariumoxid, Strontiumoxid oder Magnesiumoxid sowie Mischungen derselben, insbesondere von Calciumoxid und Magnesiumoxid verwenden. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Calciumoxid oder von handelsüblichem Branntkalk, insbesondere "Weißfeinkalk" erwiesen. Von Vorteil sind hierbei seine Preisgünstigkeit und die Möglichkeit, ihn bei Sondermüllbeseitigungsanlagen auch anderwärtig zu verwenden.
  • Im folgenden ist daher die Erfindung jeweils am Beispiel des Branntkalks beschrieben.
  • Der Branntkalk wird vorzugsweise, bezogen auf das Mehrphasensystem, diesem mit etwa 20 Gew.% bis etwa 65 Gew.%, vorzugsweise etwa 45 Gew.% bis etwa 60 Gew.%, zugeführt.
  • Die Zuführung des Hydrophobierungsmittels, bezogen auf die Menge des zugegebenen Branntkalks, liegt zweckmässigerweise zwischen etwa o,l bis etwa 4 Gew.%, vorzugsweise zwischen etwa 0,5 Gew.% bis 2,4 Gew.%, wobei sich der Bereich von etwa o,5 bis 1,2 Gew.% im Hinblick auf die Kostenseite und die Verbesserung der Auslaugbeständigkeit als am günstigsten erwiesen hat.
  • Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Überführung von schlammförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffen mit wässrigen Bestandteilen und mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen in einen festen, deponierbaren Zustand zu schaffen, die insbesondere eine einfache und genau überwachbare Durchführung des vorstehend erwähnten erfindungsgemässen Verfahrens ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung gelöst, die gekennzeichnet ist durch eine Kombination aus einer Dosier- und Transporteinrichtung für die Abfallstoffe, einer Dosier- und Transportanlage für die Zuschlagstoffe und einer Misch- und Umsetzanlage.
  • Für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist es besonders zweckmässig, wenn die Dosier- und Transportanlage für die Zuschlagstoffe zumindest zwei voneinander unabhängige Dosier- und Transporteinrichtungen enthält.
  • Eine exakt reproduzierbare Durchführung des Verfahrens ist insbesondere dann möglich, wenn jede Dosier- und Transporteinrichtung eine Dosiervorrichtung, eine Wiegevorrichtung und eine Transportvorrichtung enthält.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen in der Dosier- und Transporteinrichtung für die Abfallstoffe die Wiege- und die Transportvorrichtung aus einer in Schienen zu der Misch- und Umsetzanlage fahrbaren Drehbehälterwaage.
  • Zweckmässigerweise ist eine Zuführung für Zusatzstoffe wie beispielsweise Säureharze vorgesehen, welche im Bereich der Schienen so einmündet, dass sie eine Abgabe der Zusatzstoffe in die fahrbare Drehbehälterwaage ermöglicht.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Misch-und Umsetzanlage aus zumindest einem Chargenmischer besteht.
  • Für den praktischen Betrieb ist es vorteilhaft, wenn die Einbringung der Zuschlagstoffe in die Misch- und Umsetzanlage und/oder die Austragung des fertigen Produkts aus dieser mittels Förderschnecken erfolgt.
  • Zweckmässigerweise ist die Misch- und Umsetzanlage nach aussen abgekapselt und mit einer Prüdenabsaug- und/oder Prfidenreinigungsvorrichtung versehen. Dies ermöglicht einen umwelt-und bedienungsfreundlichen Betrieb der Anlage. Zweckmässigerweise enthält die Prüdenabsaug- und Reinigungsvorrichtung zumindest einen Feststoffabscheider und/oder zumindest eine Kondensationskühleinrichtung und/oder eine Schlammaustragvorrichtung.
  • Zur Erzielung eines gleichmässigen Reaktionsproduktes ist es günstig, wenn der Dosier- und Transporteinrichtung für die Abfallstoffe ein Schlammhomogenisierungsbehälter und/oder eine Schlammsortieranlage vorgeschaltet sind. Die Schlammsortieranlage enthält bevorzugt einen Rollenrost und einen Vibrationsstangenrost.
  • Es ist ferner praktisch, wenn der Misch- und Umsetzanlage zumindest ein Lagersilo nachgeschaltet ist.
  • Die Erfindung soll im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden: t'ie einzige Figur zeigt schematisch eine Anlage zur Aufbereitung von schlammförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffen mit wässrigen Bestandteilen und mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen, die sich zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens besonders eignet. Die Figur besteht aus drei von links nach rechts aneinander anzulegenden Blättern Fig.la, Figur und Fig.lc.
  • Die in einen festen, deponierbaren Zustand überzuführenden schlammförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffe mit wässrigen und mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen, welche auch anorganische und organische Feststoffteilchen enthalten können und in ihrer möglichen Zusammensetzung vorstehend näher beschrieben wurden, sollen im folgenden abgekürzt jeweils als "Schlamm" bezeichnet werden.
  • Die Anlage lässt sich - mehr oder weniger willkürlich - in eine Reihe von afgaben- oder funktionsmässig in sich abgeschlossene, miteinander in Wechselwirkung stehende Bereiche I bis V gliedern. Zur Verdeutlichung der einzelnen, den jeweiligen Bereichen im wesentlichen zugeordneten Bauelemente sind die Bereiche in der Figur durch strichpunktierte Umrahmungen oder eine Klammer hervorgehoben. Es sind dies die in Fig.la ganz links dargestellte Schlamm-Sortieranlage I, die in Fig.la rechts an diese anschliessende Dosier- und Transporteinrichtung II für die Schlämme, die oben in Fig.lb dargestellte Dosier- und Transportanlage III für die Zuschlagstoffe, die unten in Fig.lb angeordnete Misch- und Umsetzanlage IV, die in Fig.1c dargestellte Lagerung V für die umgesetzten Produkte sowie die oben in Fig.1a dargestellten grüdenabsaug- und Xrüdenreinigungsvorrichtung VI.
  • Tn der Schlamm-Sortieranlage 1 werden die angelieferten, stark verunreinigten Schlämme von Grobteilen befreit. Die in Mulden, Tankwagen oder Gebinden von den verschiedensten Stellen und Firmen angelieferten Schlämme S+GV variieren in ihrer Zusammensetzung erheblich. Alle diese angelieferten Schlämme werden zunächst in einen Tiefbunker 1 abgegeben, der ein grosses Fassungsvermögen hat. Lediglich grössere Anfälle von Säureharzen werden getrennt gelagert, beispielsweise in einem mit einem Riihrwerk versehenen Behälter 47, der in Fig.1b links unten dargestellt ist. Durch die Lagerung der verschiedenartigen Schlämme im Tiefbunker 1 vor ihrer Weiterverarbeitung erfolgt eine gewisse Homogenisierung der Schlämme, insbesondere bezüglich ihres Wassergehalts.
  • Da die angelieferten Schlämme S+GV noch eine Menge von Feststoffen als grobe Verunreinigungen GV enthalten, wie beispielsweise Fässer, Putzwolle, Flaschen und andere Behälter, wird eine Grobreinigung dieser Schlämme vorgenommen. Die Schlämme S+GV werden hierzu von einem Greiferkran 2 dem Tiefbunker 1 entnommen und einem Aufgabetrichter 3 zugeführt. Der Aufgabetrichter 3 gibt die Schlämme auf einen Rollenrost 4, in dem eine Grobabscheidung der Feststoffe GV erfolgt. Die auf dem Rollenrost 4 zurückbleibenden Feststoffe GV laufen über diesen hinweg und gelangen von dem Ende des Rollenrosts 4 in einen Abfallbunker la, der die mit öl, Wasser und anderen organischen Stoffen getränkten Feststoffe GV aufnimmt. Der durch den Rollenrost 4 hindurchgefallene Schlamm wird von einer Fördereinrichtung, im dargestellten Fall von einem Förderband 5, einem Vibrationsstangenrost 6 zugeführt1 der eine Feinabscheidung der Feststoffe GV aus dem Schlamm bewirkt. Die von dem Vibrationsstangenrost 6 zurückgehaltenen Feststoffe GV gelangen ebenfalls in den Abfallbunker la. Der durch den Vibrationsstangenrost 6 hindurchgetretene, mechanisch gereinigte Schlamm S wird einem zweiten Tiefbunker 7 zugeführt und in diesem gespeichert. Der zweite Tiefbunker 7 dient gleichzeitig als Vorbunker für die in der Misch-und Umsetzanlage IV aufzubereitenden Schlämme.
  • Die maximale Korngrösse der in den Schlämmen S noch enthaltenen Feststoffe liegt bei ca. 3 cm.
  • Die in dem Abfallbunker 1a gesammelten schlammgetränkten Feststoffe GV werden getrennt weiterverarbeitet, vorzugsweise in einer Verbrennungsanlage wie beispielsweise einem Drehrohrofen. Ihre Beseitigung im einzelnen ist nicht Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
  • Die Dosier- und Transporteinrichtung II für die Schlämme S entnimmt diese dem zweiten Tiefbunker 7 mittels eines Schöpfwerkes 8, das im dargestellten Fall aus einem Becherwerk 8a und und einer Transportschnecke 8b besteht. Die Transportschnecke 8b gibt die Schlämme S gleichmässig dosiert in eine fahrbare Drehbehälterwaage 9 ab, die in Schienen 10 gelagert ist. Die Drehrichtung der Transportschnecke 8b ist umkehrbar, so dass mittels des Becherwerks 8a, der Transportschnecke 8b und eines Schlammabführrohres 8c der Schlamm S im Tiefbunker 7 gemischt und homogenisiert werden kann. Die Chargengrösse wird jeweils entsprechend der Zusammensetzung der Schlämme und den sich hieraus ergebenden Rezeptanforderungen über eine automatische Steuerung gegeben, die im einzelnen nicht dargestellt ist.
  • wiegen der Schlämme S wird die Drehbehälterwaage 9 mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebsmechanismus auf den Schienen 10 in den Bereich der Misch- und Umsetzanlage IV gefahren, wo sie, wie weiter unten näher beschrieben, die Schlämme durch Kippen in verschiedene Mischer 11, 12, 13, 14 abgibt, bevor sie anschliessend wieder in ihre Ausgangslage zurückfährt, in der die nächste Charge des von der Förderschnecke 8b zugeführten Schlamms S eingewogen wird.
  • Die Zusammensetzung der in dem zweiten Tiefbunker 7 gelagerten Schlämme S variiert im wesentlichen innerhalb der im folgenden angegebenen Bereiche: 1. Spezifisches Gewicht: 1,10 ... 1,35 2. Wassergehalt: 35 - 60 Gew.% 3. Unbrennbare Feststoffe: (Glührückstand) 30 - 50 % 4. Brennbare Bestandteile (mittlerer Heizwert ca.
  • 1600 kcal/kg): lo - 20 % 5. Petroläther-Extrahierbares wie öle und Fette: 6 - Ao Gew.%.
  • Über den Schienen 10 mündet an'einer vorbestimmten Stelle eine Zuführung 47a für Zusatzstoffe, die beispielsweise mittels einer Pumpe P ein Säureharz SH aus dem Behälter in einen Vorratsbehälter 54 und von dort in dosierten Mengen in die Drehbehälterwaage 9 abgibt, wenn diese in der entsprechenden Lage auf der Schiene 1o angehalten wird. Hierdurch kann eine vorbestimmte Menge des Säureharzes SH den Schlämmen S vor deren Umsetzung beigegeben werden. Im dargestellten Fall entspricht diese Lage der Drehbehälterwaage einer von ihr beim Abgeben des Schlammes in die Misch- und Umsetzanlage eingenommenen Position.
  • Über der Misch- und Umsetzanlage IV ist die Dosier- und Transportanlage III für die Zuschlagstoffe angebracht, die zur Überführung der Schlämme in einen festen, deponierbaren Zustand verwendet werden. Die Dosier- und Transportanlage III enthält zwei voneinander getrennte Dosier- und Transporteinrichtungen für den Branntkalk B und für das Hydrophobierungsmittel H.
  • Die Dosier- und Transporteinrichtung für den Branntkalk B besteht aus drei siloartigen Behältern 15, 16 und 17, die aus Stahlblech oder einem geeigneten Kunststoff gefertigt sind.
  • Die Behälter sind so ausgebildet, dass der Branntkalk darin trocken gelagert wird. An den unteren Enden der Behälter 15, 16 und 17 sind Auslässe angebracht, unter denen sich von Antriebsmotoren bewegte Förderschnecken 20, 21, 22 und 23 erstrecken, die dosierte Mengen des Branntkalks B in zwei getrennte stationäre Wiegebehälter 24 und 25 bringen. In den Wiegebehältern werden entsprechend den Rezeptanforderungen für die jeweiligen Schlammzusammensetzungen Branntkalkchargen abgewogen. Die abzuwiegenden Chargen werden über eine nicht näher dargestellte, vorzugsweise elektrische Steuerung der Anlage eingegeben. Von den Wiegebehältern 24 und 25 gelangen die abgewogenen Mengen des Branntkalks B über Förderschnecken 40 und 41 zu Einlassrohren 43, 44, 45 und 46, in denen der Branntkalk B durch die Schwerkraft den Mischern 11, 12, 13 und 14 der Misch-und Umsetzanlage IV, wie durch Pfeile angedeutet, zugeführt wird. Die Mischer 11, 12, 13 und 14 werden nacheinander beschickt, wobei die Drehrichtung der Förderschnecken 40 und 41 durch Umpolung von deren Antriebsmotor umgekehrt wird.
  • Die Dosier- und Transporteinrichtung für das Hydrophobierungsmittel H entnehmen dieses mittels Förderschnecken 26 und 27 zwei siloartigen Vorratsbehältern 18 und 19, die ähnlich wie die Vorratsbehälter 15 und 17 für den Branntkalk ausgebildet sind. Die Förderschnecken 26 und 27 beschicken einen stationären Wiegebehälter 28 mit dosierten Mengen des Hydrophobierungsmittels H. Von einer Förderschnecke 47 wird das Hydrophobierungsmittel H über Rohre 48 bis 51 an die vier Mischer 11 bis 14 abgegeben.
  • Die vier Mischer 11 bis 14 der Misch- und Umsetzanlage IV lassen sich auf diese Weise mit genau dosierten Branntkalk- und Hydrophobierungsmittelzugaben beschicken. Die Mischer 11 bis 14 sind als Chargenmischer ausgebildete Spezial-Intensivmischer, die eine innige Durchmischung der Reaktionskomponenten ermöglichen und gleichzeitig als Reaktionsraum für den nach dem Mischvorgang einsetzenden chemischen Umsetzungsprozess dienen. In die Mischer 11 bis 14 sind Temperaturfühler, beispielsweise Thermoelemente 55 bis 58 eingebaut, die eine Temperaturüberwachung des Reaktionsablaufs ermöglichen.
  • Die Beschickung der Mischer 11 bis 14 mit dem Schlamm S, dem gegebenenfalls ein Säureharz SH beigegeben ist, erfolgt durch ein Kippen der Drehbehälteraage 9 über Einfülltrichter 52 und 53, die im dargestellten Fall die in der Drehbehälterwaage 9 enthaltenen Schlammchargen den Mischern 11 und 12 bzw. 13 und 14 zuführen. Welcher der Mischer 11 oder 12 bzw. 13 oder 14 jeweils beschickt wird, hängt von der Stellung einer in dem Einfüllbehälter 52 bzw. 53 eingebauten Steuerklappe 63 bzw. 64 ab. Die Beschickung der Mischer erfolgt programmgesteuert in einer vorgegebenen Reihenfolge.
  • Bei einer Ausführung der Mischer 11 bis 14 mit je 4.ooo Liter Nutzlast können mehr als 1o Tonnen Rohschlamm pro Stunde verarbeitet werden. Ein aus Befüllen, Mischen, Reagieren und Entleeren bestehendes Mischerspiel dauert ca. 30 Minuten.
  • Die aus der Misch- und Umsetzanlage IV an den Unterseiten der Mischer 1o bis 14 ausgetragenen Produkte P werden über Förderschnecken 30 und 31 sowie Becherwerke 32 und 33 in Lagersilos 34 und 35 der Lagerung V gebracht. Die Lagersilos 34 und 35 sind im dargestellten Fall erhöht angebracht, so dass ein Fahrzeug unter diese eingefahren und mittels Telleraustragapparaten 59 und 60 sowie Trichtern 61, 62 einfach beladen werden kann.
  • Von der Lagerung V werden die Produkte ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt.
  • Da bei dem Misch- und Umsetzvorgang in den Mischern 11 bis 14 Staub und Dämpfe entstehen, die zu einer Verschmutzung der Umgebung und einer Gefährdung des Arbeitspersonals der Anlage führen können, sind die Mischer nach aussen abgekapselt und mit einer *rüdenabsaug- und Feststoffabscheidevorrichtung VI über Leitungen 36 verbunden. Die bei dem Misch- und Umsetzvorgang entstehenden brüden enthalten staubförmige Komponenten - insbesondere Kalkstaub und staubförmiges Hydrophobierungsmittel -, Wasserdampf und leichtsiedende Bestandteile aus den Schlämmen. Die Leitungen 36 führen zu Feststoffabscheidern 37, im dargestellten Fall vier Zyklonen, in denen die Feststoffe F abgeschieden werden. Die von den Feststoffen befreiten Gase G werden durch eine Zweistufen-Kondensationskühleinrichtung 38 gesaugt. Um dem Vorhandensein von Staub im Kondensat Rechnung zu tragen, sind die Kühler mit Schlamm-Austragvorrichtungen ausgestattet. Das schlammförmige Kondensat und die von den Feststoffabscheidern 37 abgeschiedenen Feststoffe F werden in Containern 39 gesammelt und innerhalb der Sondermüllbeseitigungsanlage in üblicher Weise beseitigt.
  • Das die Kondensationskühleinrichtung 38 verlassende Abgas A ist weitgehend schadstoffrei, so dass es über einen Abgaskamin direkt in die Atmosphäre abgegeben werden kann. Falls das Abgas A nicht schadstoffrei ist, kann es, gegebenenfalls nach Durchlaufen eines Abgaswäschers, der bevorzugt im Kreislaufprinzip arbeitet, der Brennkammer einer Verbrennungsanlage zugeführt werden, in der beispielsweise die als Grobverunreinigungen in den Schlämmen ursprünglich enthaltenen Feststoffe GV verbrannt werden.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens mit der vorstehend beschriebenen Anlage werden die einer Grobreinigung unterzogenen Schlämme S über das Schöpfwerk 8, die fahrbare Drehbehälterwaage 9 und die Trichter 52 bzw. 53 aufeinanderfolgend in die Mischer 11 bis 14 eingewogen, gegebenenfalls unter Beimischung eines Säureharzes SH. Anschliessend wird die aus dem im vorhinein ermittelten Wassergehalt der Schlämme berechnete Menge des Branntkalks B aus den Behältern 15 mit 17 zudosiert und in den Mischern etwa 3 Minuten lang innig vermischt. Anschliessend werden die Mischer abgestellt. Die Masse erreicht nun innerhalb von etwa 1o Minuten eine Temperatur von etwa looOC durch die Umsetzung des Branntkalks mit dem im Schlamm enthaltenen Wasser. Hierbei entweicht das chemisch nicht gebundene Wasser in Form von Wasserdampf, der gleichzeitig die leicht siedenden bzw. mit Wasserdampf flüchtigen Bestandteile des Schlamms enthält. Die brüden werden, wie vorstehend erwähnt, in der nachgeschalteten Brüden-Absaug- und Feststoffabscheidevorrichtung weiterbehandelt.
  • Die Temperatur der in diese Vorrichtung eintretenden Brüden beträgt ca. 9o0C. Nach Ablauf der vorstehend genannten 1o Minuten beginnt die Temperatur in den Mischern wieder unter die maximale Reaktionstemperatur abzufallen. Zu diesem Zeitpunkt wird das Mischwerk wieder in Gang gesetzt, und es wird die errechnete Menge des Hydrophobierungsmittels zugegeben, die anschliessend intensiv mit der Masse vermischt wird. Dieser Vorgang dauert in etwa 1 bis 2 Minuten. Anschliessend werden die Mischer 11 bis 14 entleert, und das pulvrig-feste hydrophobe Endprodukt, das ein Schüttgewicht von ca. 6oo g/l aufweist (etwa 500 g/l bis 700 g/l), wird zur weiteren Abkühlung in die Lagersilos 34 und 35 gebracht, aus denen es nach der endgültigen Abkühlung für weitere Verwendungszwecke bzw. zur Ablagerung entnommen wird.
  • Indem die einzelnen Mischer 11, 12, 13 und 14 nacheinander beschickt und in Betrieb genommen werden, lässt sich erreichen, dass der Hauptanfall der Brüden in den Mischern zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgt, was den Betrieb der srüdenabsaug-und Feststoffabscheidevorrichtung VI erleichtert.
  • In der vorstehend beschriebenen Vorrichtung wird das Verfahren mit einem Branntkalkunterschuss, bezogen auf das im Schlamm zur Verfügung stehende Wasser, durchgeführt. Auf diese Weise lässt sich der stark exotherme Hydrationsverlauf des Branntkalks beherrschen, ohne dass höhere Reaktionstemperaturen auftreten, als dies zur Verdampfung des Uberschusswassers erforderlich ist. Diese Verfahrensführung erlaubt es, die Mischer ohne eine zusätzliche Kühlung zu betreiben. Auch Explosionsklappen müssen bei den Mischern nicht vorgesehen werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass keine kostspielige Vorheizung oder Trocknung der Schlämme vor ihrer Aufbereitung notwendig ist.
  • Da mit der Anlage auch korrodierende Stoffe, wie beispielsweise Säureharze verarbeitet werden, empfiehlt es sich, alle mit diesen Materialien in Berührung kommenden Bereiche aus korrosionsfesten Stoffen,wie beispielsweise einem entsprechenden Stahlblech anzufertigen oder diese Teile mit einem entsprechenden Korrosionsschutz zu versehen.
  • Wenn der Wassergehalt der angelieferten zu verarbeitenden Schlämme zu niedrig ist - als solches wird ein Unterschreiten eines Wassergehalts von 308 angesehen -, kann der Schlamm S mit der notwendigen Wassermenge, vornehmlich Industrieabwasser, versetzt werden. Die Einstellung des Wassergehalts erfolgt vorzugsweise in dem Tiefbunker 7, in den eine nicht dargestellte Wasserzuleitung mündet.
  • Die folgende Tabelle gibt eine Reihe von Versuchsbeispielen für das erfindungsgemässe Verfahren wieder: T a b e l l e
    Brannt- Wassergehalt des Branntkalk- Branntkalkzugabe
    Umsetzungs-Ansätze kalk zu Schlamms zugabe zu in % der stöchio-
    1000 kg 1000 kg metrisch umsetzba-
    Nr. Schlamm Brannt- Hydrophobierungs- % in der in
    Schlamm Schlammwasser ren Menge +)
    kalk mittel Ansatz- 1000 kg
    menge
    kg kg kg kg kg kg kg %
    1 1600 1000 5,2 - 6,5 - 13 625 55 880 550 1136 36,5
    2 1600 1000 5,2 - 6,5 - 13 625 60 960 600 1042 33,5
    3 1700 1000 5,4 - 6,75 - 13 588 55 935 550 1069 34,5
    4 1700 1000 5,4 - 6,75 - 13 588 60 1020 600 980 31,5
    5 2600 1400 8,0 - 10,0 - 20 538 35 910 350 1537 49,4
    6 2600 1400 8,0 - 10,0 - 20 538 40 1040 400 1345 43,2
    7 2600 800 6,8 - 8,5 - 17 308 35 910 350 880 28,3
    8 2600 800 6,8 - 8,5 - 17 308 40 1040 400 770 24,7
    9 3000 1400 8,5 - 11,0 - 22 467 35 1050 350 1334 42,9
    10 3000 1400 8,5 - 11,0 - 22 467 40 1200 400 1168 37,5
    11 3000 800 7,5 - 9,5 - 19 267 35 1050 350 763 24,5
    12 3000 800 7,5 - 9,5 - 19 267 40 1200 400 668 21,5
    +) Das theoretische (= stöchiometrische) Verhältnis Branntkalk (Calciumoxid) zu Wasser bei völligem Umsatz zu Calciumhydroxid errechnet sich nach der Umsetzungs-Gleichung zu:
    CaO + H2O # Ca(OH)2
    3111 1000 4111 Bei den der Tabelle zugrunde liegenden Versuchen wurde als Branntkalk jeweils ein "Weißfeinkalk nach DIN 1060" verwendet, dessen Zusammensetzung aus folgender Tabelle hervorgeht: Chemische Zusammensetzung Calciumoxid CaO + Magnesiumoxid MgO: 89,4 Gew.%, davon Magnesiumoxid MgO: 1,o Gew.% (nach Abzug des an CO2 und SO2 gebundenen CaO bzw. MgO bezogen auf glühverlustfreie Substanz) Kohlendioxid CO : 1,8 Gew.% (bei Lieferung aurch das Werk) Kornfeinheit Rückstand auf dem Sieb o,63 DIN 4188: 0 Gew.% Rückstand auf dem Sieb o,o9 DIN 4188: 3,o Gew.% Ergiebigkeit Wasserzusatz: 37,5 1 Ergiebigkeit: 31,2 l/io kg Verarbeitbarkeit (bei 18 cm Ausbreitmaß): 18 kpmm.
  • Als Ilydrophobierungsmittel wurde das EIydrophobierungsmittel NBL der Chemischen Werke München Otto Bärlocher verwendet, das eine komplexe Zinkseife ausschliesslich auf Basis Zink und natürlichen C12 - C20-Fettsäuren ist.
  • Die Tabelle lässt erkennen, dass jeder der zwölf Umsetzungsansätze von ölschlamm und Branntkalk mit drei unterschiedlichen Chargen des Hydrophobierungsmittels versetzt wurde. Die linke Reihe der IIydrophobierungsmittelzusätze entspricht einer, bezogen auf den Gesamtansatz aus Schlamm und Branntkalk prozentualen Zugabe von o,2 Gew.%, die mittlere Reihe einer prozentualen Zugabe von o,25 Gew.% und die rechte Reihe einer prozentualen Zugabe von o,5 Gew.%.
  • In der Praxis hat sich gezeigt, dass man bereits mit o,2o bis o,25% Hydrophobierungsmittel auskommt, um ein umweltfreundlich deponierbares Produkt zu erhalten. Eine Mengensteigerung des Hydrophobierungsmittels auf o,5% bringt eine geringe Steigerung der Auslaugbeständigkeit. Eine Erhöhung des Hyydrophobierungsmittelzusatzes erheblich über diesen Wert hinaus bringt keine weitere Wirkungsgradverbesserung.

Claims (32)

  1. Patentansprüche tJ Verfahren zur Überführung von schlammförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffen mit wässrigen Bestandteilen und mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen, insbesondere von wässrig-pastösen Gemischen aus Ölen, anderen organischen Stoffen und anorganischen sowie organischen Feststoffanteilen, in einen festen, deponierbaren Zustand, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass man die ein wässriges Mehrphasensystem darstellenden Abfallstoffe mit einem Erdalkalioxid versetzt, das Erdalkalioxid mit den wässrigen Bestandteilen zu einem mit den anderen Bestandteilen beladenen Erdalkalihydroxid reagieren lässt und anschliessend das erhaltene Produkt mit einem Hydrophobierungsmittel versetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Überführen von wässrigschlammförmigen Gemischen aus Ölen, anderen organischen Stoffen und anorganischen sowie organischen Feststoffen, dadurch gekennzeichnet, dass den Gemischen vor ihrem Versetzen mit dem Erdalkalioxid, bezogen auf die Gemische, bis zu lo Gew.% eines Säureharzes zugegeben wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Abfallstoffe Mehrphasensysteme mit einem Wassergehalt von etwa 30 bis etwa 65 Gew.%, vorzugsweise etwa 35 bis etwa 40 Gew.%, verwendet werden.
  4. 4. Verfahren zum Überführen von schlammförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffen mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen, insbesondere mit anorganischen und organischen Feststoffanteilen in einen festen, deponierbaren Zustand, dadurch gekennzeichnet, dass man den Abfallstoffen Wasser zugibt, bis ein Wassergehalt von etwa 30 bis etwa 65 Gew.%, vorzugsweise etwa 35 bis etwa 40 Gew.%, erreicht ist, dass man das erhaltene wässrige Mehrphasensystem mit einem Erdalkalioxid versetzt, das Erdalkalioxid mit dem wässrigen Anteil des Mehrphasensystems zu einem mit den Abfallstoffen beladenen Erdalkalihydroxid reagieren lässt und anschliessend das erhaltene Produkt mit einem Hydrophobierungsmittel versetzt.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man das Erdalkalioxid in einer derartigen Menge zugibt, dass durch die Umsetzung desselben mit dem Wasser das Wasser vollständig aufgebraucht wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen auf das zur Umsetzung in dem Mehrphasensystem zur Verfügung stehende Wasser, mit einem Erdalkalioxidunterschuss gearbeitet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Erdalkalioxid in einer Menge zugegeben wird, die etwa 20 bis etwa 50%, vorzugsweise etwa 30% bis etwa 45t der Maximalmenge beträgt, die mit dem im Mehrphasensystem vorhandenen Wasser stöchiometrisch umsetzbar ist.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorstehenden AnsprUche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrophobierungsmittel, bezogen auf das Mehrphasensystem, mit etwa o,o5 Gew.% bis etwa 2 Gew.%,-vorzugsweise etwa o,25 Gew.% bis etwa o,85 Gew.%, zugegeben wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrophobierungsmittel, bezogen auf den Gesamtansatz aus dem wässrigen Mehrphasensystem und dem zugegebenen Erdalkalioxid, mit etwa o,o2 Gew.% bis etwa 2 Gew.%, vorzugsweise mit etwa o,2 Gew.% bis etwa o,5 Gew.%, zugegeben wird.
  10. lo. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrphasensystem gleichmässig mit dem zugegebenen Erdalkalioxid vermischt wird und dass im Anschluss an die hierdurch in Gang gesetzte Umsetzungsreaktion zwischen dem Erdalkalioxid und dem im Mehrphasensystem enthaltenen Wasser das entstandene Produkt mit dem Hydrophobierungsmittel vermischt wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Beimischen des Hydrophobierungsmittels durchgeführt wird, sobald die Temperatur im Reaktionsgemisch nach Erreichen ihres Maximalwerts wieder unter diesen abfällt.
  12. 12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem durch die Reaktionswärme aus getriebenen Wasserdampf in den Brüden entweichenden flüchtigen Bestandteile des Mehrphasensystems kondensiert und aufgefangen werden und/oder dass die in den Prüden mitgerissenen Feststoffteilchen abgeschieden werden.
  13. 13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verarbeitenden schlammförmigen Abfallstoffe zwecks Homogenisierung zwischengelagert und vor ihrer Überführung in einen festen, deponierbaren Zustand mechanisch von gröberen Feststoff- und Fremdkörperverunreinigungen befreit werden.
  14. 14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Erdalkalioxid Branntkalk verwendet wird.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Branntkalk, bezogen auf das Mehrphasensystem, mit etwa 20 Gew.% bis etwa 65 Gew.%, vorzugsweise etwa 45 Gew.% bis etwa 60 Gew.%, zugeführt wird.
  16. 16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrophobierungsmittel mit etwa o,1 Gew.% bis etwa 4 Gew.%, vorzugsweise etwa o,5 Gew.% bis 2,4 Gew.%, bezogen auf den Branntkalk zugegeben wird.
  17. 17. Vorrichtung zur Überführung von schlammförmigen oder zähflüssigen Abfallstoffen mit wässrigen Bestandteilen und mit in Wasser schwer löslichen organischen Bestandteilen in einen festen, deponierbaren Zustand, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Kombination aus einer Dosier- und Transporteinrichtung (11) für die Abfallstoffe, einer Dosier-und Transportanlage (III) für die Zuschlagstoffe und einer Misch- und Umsetzanlage (IV).
  18. 18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosier- und Transportanlage (III) für die Zuschlagstoffe zumindest zwei voneinander unabhängige Dosier- und Transporteinrichtungen (20-25, 40, 41, 43-46; 18, 19, 26-28, 42, 48-51) enthält.
  19. 19. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Dosier- und Transporteinrichtung eine Dosiervorrichtung (8; 15, 16, 20, 21; 16, 17, 22, 23; 18, 19, 26, 27), eine Wiegevorrichtung (9; 24; 25; 28) und eine Transportvorrichtung (9, 10; 4o, 41; 42) enthält.
  20. 20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass in der Dosier- und Transporteinrichtung (II) für die Abfallstoffe die Wiege- und die Transportvorrichtung aus einer in Schienen (1o) zu der Misch- und Umsetzanlage (IV) fahrbaren Drehbehälterwaage (9) bestehen.
  21. 21. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosier- und Transporteinrichtung (II) eine Schlammunwälzanlage (8, 8a, 8b, 8c) enthält.
  22. 22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlammumwälzanlage zumindest ein Schöpfwerk (8a) enthält, das den Schlamm (S) einem Behälter (7) entnimmt und anschliessend wieder zuführt.
  23. 23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Schöpfwerk (8a) zugleich einen Teil der Dosiervorrichtung (8) bildet.
  24. 24. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zuführung (47a) für Zusatzstoffe, welche im Bereich der Schienen (10) so einmündet, dass sie eine Abgabe der Zusatzstoffe in die fahrbare Drehbehälterwaage (9) ermöglicht.
  25. 25. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Misch- und Umsetzanlage (IV) aus zumindest einem Chargenmischer ( ; 13; 14) besteht.
  26. 26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die fahrbare Drehbehälterwaage (9) jeweils einen Chargenmischer (11 12; 13, 14) beschickt.
  27. 27. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbringung der Zuschlagstoffe in die Misch- und Umsetzanlage (IV) und/oder die Austragung des fertigen Produkts aus dieser mittels Förderschnecken (20-23, 26, 27, 40, 41, 48; 30, 31) erfolgt.
  28. 28. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Misch- und Umsetzanlage (IV) nach aussen abgekapselt und mit einer jrüdenabsaug- und Arüdenreinigungsvorrichtung (VI) versehen ist.
  29. 29. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Brüdenabsaug- und Xrüdenreinigungsvorrichtung (VI) zumindest einen Feststoffabscheider (37) und/oder zumindest eine Kondensationskühleinrichtung (38) und/oder eine Scillammaustragevorrichtung enthält.
  30. 30. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosier- und Transporteinrichtung (II) für die Abfallstoffe ein Schlammbehälter (1) und/oder eine Schlammsortieranlage (206) vorgeschaltet sind.
  31. 31. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlammsortieranlage (2-6) einen Rollenrost (4) und einen Vibrationsstangenrost (6) enthält.
  32. 32. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Misch- und Umsetzanlage (IV) zumindest eine Abtransportanlage für das Umsetzungsprodukt (30-33) und/oder ein Lagersilo (34, 35) nachgeschaltet ist.
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