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Baustahlmatte zur Bewehrung ruhend oder dynamisch bean-
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spruchter Betonkörper Die Erfindung betrifft eine aus Längs- und Querstäben
bestehende Bewehrungsmatte für vorwiegend flächige Betonbauteile, die ruhend oder
dynamisch beansprucht werden. Üblicherweise werden die Quer- und Längsstäbe der
Matten an den Kreuzungsstellen durch Punktschweißung verbunden. Das vermindert die
Dauerfestigkeit und beeinträchtigt die Anwendungsmöglichkeit der Platten bei dynamischer
Beanspruchung.
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Deshalb wurden Matten entwickelt, bei denen nicht alle Kreuzungsstellen
verschweißtsind, z.B. wird die Schweißung ausschließlich auf die Randzone beschränkt.
Dabei leidet aber die Steifigkeit der Matte Um diese zu erhöhen, werden Diagonalstäbe
an den Randstäben angeschweißt. Weitere Vorschläge gehen dahin, die Quer- und Längsstäbe
an den Kreuzungastellen durch Rödeln oder durch Anbringung von Kunststoffmuffen
miteinander zu verbinden und / oder die Matten zu flechten, indem an den Kreuzungspunkten
abwechselnd der Quer- oder Längsstab oben liegt.
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Die Verfahren zur Herstellung solcher Matten sind kostspielig und
vermindern die Leistung der Erzeugungsanlage. Man findet daher in der Baupraxis
derartige Matten verhältnismäßig selten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine aus Längs-
und Querstäben bestehende Bewehrungsmatte mit hinreichender Formbeständigkeit beim
Transport und bei der Verlegung zu entwickeln, die sich - ohne Beeinträchtigung
der Dauerfestigkeit durch Schweißung - verhältnismäßig einfach und billig herstellen
läßt. Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß die Längsstäbe einer Matte
aus zwei miteinander verdrillten Drähten hergestellt und mit Öffnungen für die Durchführung
der Querstäbe versehen. Die Öffnungen werden dadurch gebildet, daß die miteinander
verdrillten Drähte in bestimmtem - der Entfernung der Querstäbe voneinander entsprechendem
- Abstand auf gebogen werden. Die Querstäbe werden in diesen Öffnungen fest
einOeklemmt
und dadurch gegen seitliche Verschiebung gesichert.
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Eine Overflächenverformung, b.B. Einwalzen von Rillen, zur Verbesserung
der Haftung der Stäbe im Beton ist dabei nützlich, aber nicht erforderlich, da die
Längsstäbe durch die der Erfindung zugrunde liegende Verbindung mit den Querstäben
gehindert werden, sich im Betonkörper zu bewegen.
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Bei der Verdrillung der beiden Drähte zu einem Stab tritt eine Kaltverformung
auf, die erfindungsgemäß zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften benutzt wird,
so daß die der Mattenherstellung üblicherweise vorgeschlatete Kaltverformung durch
Ziehen und / oder Walzen auf ein kleineres Ausmaß beschränkt bzw. ganz weggelassen
werden kann. Auch die bei der Mattenherstellung übliche Nachbehandlung durch Entspannungsglühen
kann wegfallen, wenn die Kaltverformung bei der Herstellung der Matte in solchen
Grenzen gehalten wird, daß der Dehnungswert die vorgeschriebene Grenze nicht unterschreitet.
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Für das Verdrillen gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Wege: 1.
Die Enden der beiden Drähte werden nur an einer Seite in einer Doppelklaue eingeklemmt,
während sich die beiden anderen Enden frei bewegen. Dann wird der bei der Verdrillung
entstehende Stab kürzer als die beiden benutzten Drähte vor der Verdrillung.
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2. Alle vier Enden der beiden Drähte werden in zwei voneinander in
festem Abstand stehenden Doppelklauen eingespannt. Dann werden die einzelnen Drähte
beim Verdrillen gereckt und der entstehende Stab behält die Länge der Drähte vor
der Verdrillung.
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Im ersten Fall ist die Kaltverformung kleiner als im zweiten.
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Unter optimaler Ausnutzung und Abstufung der verschiedenen Möglichkeiten
der Kaltverformung werden bei den erfindungsgemäßen Baustahlmatten aus Kohlenstoffstahl
z.B. mit 0,11 bis 0,12 % Kohlenstoff unter sonst gleichen Verhältnissen bei einer
zugelassenen Dehnung von beispielsweise 8 ffi höhere Festigkeitswerte (z.B. über
6Q kp/mm2 Streckgrenze) erreicht, als bei den
üblichen geschweißten
Matten aus kaltgezogenem oder kaltgewalztem Draht, d.h., man kann bei vorgeschriebener
Streckgrenze mit dünneren Drähten und entsprechend mit kleinerem Mattengewicht auskommen;
das um so mehr, als die bei geschweißten Matten unvermeidliche Querschnittsverminderung
und Versprodung des Materials an den Schweißstellen wegfällt. Deshalb steigt auch
die Dauerfestigkeit, so daß die erfindungsgemäße Matte für dynamisch beanspruchte
Bauteile besonders geeignet ist.
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In weiterer Entwicklung der Erfindung werden Drähte mit höherem oberhalb
der Schweißgrenze liegendem Kohlenstoffgehalt und dementsprechend höherer Festigkeit
benutzt. Das ermöglicht bei gegebener Beanspruchung wiederum ein kleineres Mattengewicht.
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Das Ausmaß der Kaltverformung wird in Anpassung an das Ausgangsmaterial
durch die Anzahl der Windungen zwischen zwei Querstäben bestimmt; ein weicher, kohlenstoff
armer Draht erfordert mehr Kaltverformung als ein härterer kohlenstoffreicherer,
um die verlangte Festigkeit zu erreichen. Während man bei den üblichen Verfahren
Zieheisen und / oder Walzen austauschen muß, wenn man das Ausmaß der Kaltverformung
ändern will, braucht man gemäß der Erfindung nur eine entsprechende Anzahl von Verwindungen
des Stabes einzustellen. Die Lehre der Erfindung geht nun dahin, in Anpassung an
das Ausgangsmaterial die Windungszahl Je Längeneinheit des Stabes so festzulegen,
daß die Dehnung einen festgelegten Grenzwert, z.B. 8 *, gerade erreicht, jedoch
nicht unterschreitet, so daß für jedes Material die höchstmögliche Festigkeit erreicht
wird.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Matte gibt es verschiedene
Möglichkeiten für die Ausbildung der Querstäbe. Sie können aus kaltverformtem und
oberflächenbehandeltem Draht bestehen, wie bisher üblich. Sie können aber auch aus
zwei miteinander verdrillten Drähten hergestellt werden, die im Gegensatz zu den
Längsstäben keine Aufbiegungen zur Aufnahme des anderen Stabes aufweisen. Die Haftung
der Querstäbe in den Öffnungen der Längsstäbe ist, wenn die Querstäbe aus verdrillten
Drähten bestehen, besonders AQJ3. ,nnni
Die bisherigen Ausführungen
schildern eine Matte, bei der die Längsstäbe die Querstäbe aufnehmen. Oft ist es
vorteilhaft, in umgekehrter Weise die Querstäbe mit Aufweitungen zu versehen, welche
die Längsstäbe aufnehmen. Je nach dem Verwendungszweck werden Drähte gleichen oder
verschiedenen Durchmessers miteinander verdrillt.
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Einige Ausführungs- und Herstellungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
sind zur weiteren Erläuterung der Anmeldung im Folgenden anhand von sieben Zeichnungen
beschrieben: Es zeigen: Abbildung 1 den Aufriß und Abbildung 2 den Grundriß eines
Kreuzungspunktes einer Matte, deren Längsstäbe aus je zwei verdrillten Drähten hergestellt
sind, während der Querstab aus einem normalen kaltverformten Draht besteht.
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Abbildung 3 eine Vorrichtung zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Matte im Aufriß, bei welcher beim Verdrillen nur die eine Seite der Drähte der Längsstäbe
fest eingespannt ist. Die gezeichnete Stellung ergibt sich nach der Einführung des
ersten Querstabes.
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Abbildung 4 die gleiche Vorrichtung wie Abbildung 3 im Grundriß.
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Abbildung 5 eine Vorrichtung gemäß Abbildung 4 nach Einführung des
dritten Stabes.
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Abbildung 6 den Grundriß einer Vorrichtung zur Herstellung der Längsstäbe
einer erfindungsgemäßen Matte, bei der alle vier Enden der Drähte beim Verdrillen
eingespannt sind.
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Abbildung 7 ein Teilstück der Vorrichtung nach Abbildung 6 im vergrößerten
Maßstab.
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Gemäß Abbildungen 1 und 2, die einen Kreuungspunkt eines Quer-und
Längsstabes einer Matte zeigen, sind die Drähte (1 und 2) verdrillt und in bestimmtem
Abstand zu Öffnungen (3) aufgebogen. In diesen liegt der Querstab (4).
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Die Abbildungen 3 bis 5 zeigen eine Vorrichtung zur Herstellung einer
solchen Matte mit Längsstäben aus zwei verdrillten Drähten in e i n e m Arbeitsgang.
Der Anzahl der Längsstäbe entsprechend
sollen mehrere solcher
Vorrichtungen im Abstand der Längsstäbe nebeneinander aufgestellt werden. Im einzelnen
arbeitet die Vorrichtung wie folgt: Die Enden der beiden Drähte (1 und 2) sind an
der einen Seite in der Klaue (11) eingespannt. Sie werden durch zwei Bohrungen in
der Scheibe (12) geführt. Diese Scheibe ist drehbar gelagert.
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In dem feststehenden Rohr (7), mit der Scheibe (12) fest verbunden,
befinden sich die kleinen Rohre (8 und 9), durch welche die beiden Drähte (1 und
2) geführt werden. Am linken Ende des Rohres (7) ist eine Scheibe (10) drehbar gelagert.
Sie trägt die Enden der Rohre (8 und 9). Auf diese Weise können diese sich zusammen
mit den Scheiben (10 und 12) drehen. Ein Schneckengetriebe (13) ist über eine ein-
und ausschaltbare Kupplung mit einem Elektromotor (beide nicht mitgezeichnet) verbunden
und treibt die Scheibe (12). Währenddessen bewegt sich die Klaue (11) nach rechts
und zwar wird sie angetrieben durch zwei auf Führungen laufende Gall'sche Ketten
(14 und 15), in welche die Greiforgane (16 und 17) eingreifen. Diese laufen ihrerseits
auf den gleichen Führungen wie die Gall'schen Ketten und dienen als Führungsglieder
für die Klaue (11). Die Gall'schen Ketten laufen an ihren Enden über Zahnräder,
die mit der Scheibe (12) so verbunden sind, daß die Ketten sich bewegen, wenn die
Scheibe (12) sich dreht. Das entsprechende Getriebe wurde nicht mitgezeichnet.
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Es enthält mehrere Schaltstufen, durch welche die Vorschubgeschwindigkeit
der Klaue (11) im Verhältnis zur Drehzahl der Scheibe (12), d.h., die Zahl der Windungen
der Drähte der Längsstäbe zwischen zwei Querstäben eingestellt wird. Wenn die Klaue
(11) sich so weit nach rechts bewegt hat, daß der nächste Stab eingeführt werden
muß, wird die Schnecke (13) von der Motorwelle abgekuppelt, so daß sie, die Scheibe
(12) und ebenso die Gall'-schen Ketten (14 und 15) stehen bleiben. Dann wird durch
sämtliche nebeneinander liegenden Vorrichtungen der Querstab (4) eingeführt. Nach
erneutem Einschalten der Kupplung werden die Schnecke (13), die Scheibe (12) und
die Gall'schen Ketten (14 und 15) in Bewegung gebracht und die Verdrillung fortgesetzt,
bis der Abstand zur Einführung des nächsten Stabes erreicht ist.
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Die Stellung nach der Einführung des dritten Stabes (4") ist in
Abbildung
5 dargestellt. Das Spiel wird fortgesetzt, bis die Matte in ihrer gesamten Länge
fertiggestellt ist, d.h., sämtliche Querstäbe eingeführt sind. Wenn die Klaue (11)
so weit nach rechts bewegt ist, daß die über den letzten Querstab hinausreichenden
Drahtenden der Längsstäbe verdrillt sind, dos., daß die Matte fertiggestellt ist,
so werden die Greiforgane (16 und 17) von den Gall'schen Ketten (14 und 15) getrennt.
Die fertige Matte wird dann abgehoben und zum Lagerplatz gebracht. Die Klaue (11)
läuft auf den Schienen unter dem Einfluß einer nicht mitgezeichneten Gewichts- oder
Federbelastung in die Ausgangsstellung nach links zurück, so daß die Drähte für
die Längsstäbe der nächsten Matte in die Klaue (11) eingeführt und festgeklemmt
werden können. Dann wird die Klaue (11) wieder mit den stillstehenden Gall'schen
Ketten (14 und 15) durch die Greiforgane (16 und 17) verbunden, die Kupplung zwischen
Schnecke und Motorwelle eingeschaltet, und so die nächste Matte hergestellt.
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Im folgenden Beispiel wird eine Matte, deren Längsstäbe aus zwei verdrillten
Drähten bestehen, beschrieben. Ihre Abmessungen sollen beispielsweise den üblichen
Matten des Typs R 3,577 entsprechen, für die die folgende Norm gilt: 20 Querstäbe
mit 5 mm Durchmesser im Abstand von 250 mm, Länge der Matte - bei 125 mm Überstand
an jeder Seite -5.000 mm, 11 Längsstäbe als Doppelstäbe mit je 6 mm Drahtdurchmesser
in Abstand von 150 mm in der Mitte der Matte, 4 Längsstäbe als Einfachstäbe mit
6 mm Drahtdurchmesser an den Seiten der Matte mit 150 mm Abstand.
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Sollen bei einer solchen Matte erfindungsgemäß die Längsstäbe aus
verdrillten Drähten hergestellt werden, so muß der Draht vor der Verdrillung länger
sein als der verdrillte Stab. Nimmt man z.B. eine Verdrillung von 2,5 Windungen
auf den Querstababstand von 250 mm, so ergibt sich bei einem Drahtdurchmesser von
6 mm eine Verkürzung des verdrillten Stabes gegenüber dem Ausgangsdraht um 1,8 *,
d.h., bei 5.000 mm Länge des Längsstabes
müßte der Draht 90 mm
länger, also 5.090 mm lang sein. Damit werden die verdrillten Längsstäbe der Matte
aber auch um 1,8 % schwerer als die einfachen Doppelstäbe.
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Dieser Nachteil wird dadurch ausgeglichen, daß die verdrillten Stäbe
im gleichen Verhältnis mit höherer Zugkraft beansprucht werden können, weil die
Drähte von der in Richtung des verdrillten Stabes wirkenden Kraft nur eine ihrer
Ganghöhe entsprechende Komponente aufnehmen. Dementsprechend werden unter der Voraussetzung
gleicher Belastbarkeit des einfachen Doppelstahes und des aus zwei Drähten verdrillten
Stabes für den letzteren Drähte mit kleinerem Querschnitt benutzt; im vorliegenden
Fall z.B. ein Draht mit einem Durchmesser von 5,95 mm anstatt 6,00 mm. Bei gleicher
Kraftaufnahme würde also das Produkt aus Länge und Querschnitt (und damit auch das
Gewicht) der einfachen Doppelstäbe und der aus zwei verdrillten Stäben hergestellten
Matte gleich groß sein.
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Diese Überlegungen geben nur den geometrischen und stati.- schen Zusammenhang
wieder. Es wurde oben ausgeführt, daß infolge günstigerer Kaltverformung bei vorgeschriebener
Dehnung und Festigkeit kleinere Mattengewichte erreicht werden können.
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Das ist besonders dann der Fall, wenn im Gegensatz zum obigen Beispiel
die Längsstäbe bei der Verdrillung an allen vier Enden eingespannt und gereckt werden.
In einem zweiten Arbeitsgang werden dann die gelochten Längastäbe mit den Querstäben
zu einer Matte vereinigt. Eine Vorrichtung zur Herstellung solcher verdrillter Stäbe
ist in den Abbildungen 6 und 7 dargestellt: Das eine Ende der Drähte (1 und 2) ist
in den Klauen (18 und 19) eingespannt. Diese sind an einer feststehenden Platte
(20) befestigt. Die beiden anderen Enden der Drähte (1 und 2) werden durch die Klauen
(21 und 22) gehalten. Diese sind mit der im Lager (24) drehbar gelagerten Scheibe
(23) verbunden. Sie wird durch das Gegenlager (25) gegen horizontale Verschiebung
gesichert. Die Antriebswelle (26) verbindet diese Scheibe mit einem von einem Elektromotor
angetriebenen Getriebe. Die Platte
(20) und das äußere Gehäuse
(28) der Lager (24 und 25) sind auf einer Grundplatte (27) angebracht. Im Grundsatz
entspricht diese Anordnung den bei der Herstellung von Torstahl benutzten Maschinen.
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Für die Befestigung der Klauen (21 und 22) auf der Scheibe (23) gibt
es drei Möglichkeiten: 1. Die Klauen (21 und 22) werden fest mit der Scheibe (23)
verbunden. Die Drähte (1 und 2) werden dann bei einer Drehung der Scheibe (23) miteinander
verdrillt und gereckt. Außerdem werden sie um ihre Mittelachse verdreht. Das Verhältnis
der Drehzahlen der Klauen (21 und 22) und der Scheibe (23) ist gleich 1 : 1.
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2. Die Klauen (21 und 22) werden mit einem gegen horizontale Verschiebung
durch Gegenlager gesicherten Bolzen in Öffnungen der Scheibe (23) frei drehbar gelagert.
Die Drähte (1 und 2) werden dann bei Drehung der Scheibe (23) zwar miteinander verdrillt
und gereckt, jedoch nicht um ihre eigene Achse gedreht.
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Das Verhältnis der Drehzahlen der Klauen (21 und 22) und der Scheibe
(23) ist gleich 0 : 1.
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3. Die Aufhängung der Klauen (21 und 22) erfolgt wie im ersten Fall,
jedoch wird ein Getriebe vorgesehen, welches - unabhängig von der Drehzahl der Scheibe
(23), z.B. auch bei Stillstand dieser Scheibe - die Klauen (21 und 22) und somit
auch die Drähte (1 und 2) um ihre eigene Achse dreht. Das Verhältnis der Drehzahlen
zwischen den Klauen (21 und 22) und der Scheibe (23) kann dann beliebig eingestellt
werden.
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Es liegt im Sinne der weiteren Entwicklung der Erfindung, die Befestigungsart
der Klauen (21 und 22) auf der Scheibe (23) so auszubilden, daß ein mit dem Ziel
optimaler Festigkeitswerte angestrebtes Ausmaß der Kaltverformung erreicht wird.
Diese ist nach Vorschlag zwei am geringsten. Die Drähte werden nur verdrillt und
gereckt. Bei Befestigungsart eins tritt zusätzlich eine Torsion der beiden Drähte
um die eigene Achse auf, wie bei der Herstellung von Torstahl. Diese gleichzeitige
Verdrehung und Verdrillung ist jedoch nur bei kleiner Gangzahl bzw. bei großer Ganghöhe
des veerfidXril}ten Stabes möglich, weil sich anderenfalls
die
verwundenen Drähte (1 und 2) nicht mehr frei bewegen und um ihre eigene Achse drehen
können. Die von den Klauen (21 und 22) ausgehende Torsionskraft wirkt dann nicht
bis zum anderen Ende des Stabes.
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Diese Nachteile vermeidet die dritte Aufhängung mit Getriebe.
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Mit ihr sollen zunächst durch Drehung der Klauen (21 und 22) bei feststehender
Scheibe (23) die Drähte (1 und 2) um ihre eigene Achse gedreht werden. Es entstehen
dabei also Stäbe aus Torstahl. Diese werden dann im vorgespannten Zustand durch
Drehung der Scheibe (23) - ohne daß sich die Klauen (21 und 22) um ihre eigene Achse
drehen - miteinander verdrillt. Die beiden Arbeitsgänge, Drehen und Verdrillen,
erfolgen also bei einer einmaligen Einspannung der vier Drahtenden in den Klauen
(19, 20, 21 und 22) nacheinander.
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Bei der Verdrillung werden zwischen die Drähte in dem Abstand, den
in der Matte die Querstäbe haben, zwecks Aufbiegung der verdrillten Drähte zu Öffnungen,
die Bolzen (29) eingeführt.
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Das Ein- und Ausführen dieser Bolzen ist schematisch in Abbildung
7 dargestellt. Der Bolzen (29) ist auf dem Boden des oben offenen Ringes (30) angebracht.
Dieser ist auf sechs Rollen in dem Rahmen (31) drehbar gelagert. Bei dem Verdrillen
dreht sich der Ring (30) mit den beiden Drähten (1 und 2) und bildet aus diesen
eine Öffnung. Der Rahmen (31) wird von der Stange (32) gehalten, mit der der Hebel
(33) in Verbindung steht. Dieser ist durch ein Langloch (34) mit einem entsprechenden
Bolzen mit der Stange (32) verbunden und in dem Punkt (35) drehbar gelagert. Sein
Ende wird durch die Halterung (36) gehindert, nach oben auszuweichen. Dadurch wird
der Rahmen (31) und der Ring (30) in der gezeichneten Stellung gehalten.
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Wenn die Drähte verdrillt sind, werden zunächst die beiden Klauen
(18 und 19) geöffnet, so daß der Draht sich in diesen frei bewegen kann. Sodann
wird der Hebel (33) aus der Halterung (36) gelöst. Die Feder (37) drückt dann die
Stange (32) mit dem Rahmen (31) nach unten. Diese wird geführt durch eine Öffnung
(3d)
n dem Aufsatz (39) und eine weitere Öffnung (40) in der Grundplatte (27). Die Feder
ist eingeklemmt zwischen dem oberen Teil des Aufbaus (39) und der Scheibe (41),
die fest auf der Stange (32) sitzt.
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Die Feder drückt den Rahmen (31) mit dem Ring (30) und dem Bolzen
(29) nach unten. Dieser Kraft kann der Rahmen (31) aber nur folgen, wenn der von
den verdrillten Drähten (1 und 2) umspannte Bolzen (29) senkrecht steht. Der Stab
wird deshalb mit den Klauen (21 und 22) einmal um 3600 gedreht, so daß an sämtlichen
Löchern (3) des Stabes (1 und 2) die Ringe (30) nacheinander den Bolzen (29) zu
einer senkrechten Stellung führen.
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Der Rahmen (31) mit dem Ring (30) weicht dann nach unten aus und zieht
den Bolzen (29) aus der Öffnung (3) heraus. Darauf wird der Stab nach Lösung der
Klauen (21 und 22) herausgenommen und die beiden Drähte für den nächsten werden
von oben eingelegt, festgeklemmt usw.. Das in Abbildung 7 beschriebene Schema für
das Einführen und Herausnehmen der Bolzen kann durch mechanische, pneumatische,
hydraulische oder elektrische Einrichtungen durchgeführt werden, wie sie bei den
Maschinen für die Drahtverarbeitung üblicherweise benutzt werden.
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Um diese gelochten Längsstäbe nun zu einer Bewehrungsmatte zusammenzufügen,
werden sie auf Spannvorrichtungen nebeneinander unter Ausübung einer Torsionskraft
so eingespannt, daß alle Öffnungen in einer zur Matte senkrecht stehenden Ebene
liegen. Dann werden die Querstäbe eingeschoben. Wenn die Matte anschließend aus
der Spannvorrichtung herausgenommen wird, bleibt in den Längsstäben zwischen den
einzelnen Öffnungen eine Torsionsspannung bestehen, durch die die Querstäbe eingeklemmt
werden.
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Notwendigenfalls werden die Querstäbe in den" Öffnungen (3) der Längsstäbe
(1 und 2) dadurch noch fester gehalten, daß auch in achsialer Richtung eine Vorspannung
zwischen den einzelnen Längsstäben erzeugt wird. Zu diesem Zweck wird der Abstand
der Öffnungen (3) in einigen Längsstäben etwas kleiner gemacht als in den anderen.
Vor Einführung der Querstäbe werden dann die
Längsstäbe mit verkleinertem
Lochabstand durch eine Spannvorrichtung in dem Maße gereckt, daß alle Löcher (3)
in einer Achse liegen. Dann werden die Querstäbe eingeführt und die durch die Spannvorrichtung
in achsialer Richtung der Längsstäbe ausgeübten Zugkräfte aufgehoben. Die Querstäbe
sind dann zwischen den einzelnen Längsstäben fest eingeklemmt. Die Stäbe der fertigen
Matte stehen also unter einer elastischen Vorspannung. Diese trägt zur weiteren
Verbesserung der Festigkeitswerte und zur Steigerung der Beanspruchbarkeit der Matte
bei.
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Die oben behandelten Beispiele zeigen die vielfältigen Herstellungamöglichkeiten
und die Vorzüge der erfindungsgemäßen Matte. Die Nachteile des Schweißens werden
vermieden. Die Eigenschaften der Matte werden in Anpassung an das Vormaterial durch
Verdrillen, Recken, Drehen der Drähte um die eigene Achse und / oder durch Vorspannung
optimal gestaltet. Dabei lassen sich diese Mittel einzeln oder gemeinsam anwenden.
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