DE2612719B2 - Verfahren zur Ermittlung der Gerinnungsfähigkeit von Blut - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der Gerinnungsfähigkeit von BlutInfo
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Description
lung vein crsichtlicherweisL· mil Gcrinnungsprnhlcmcii
nicht behafteten Krankheitszuständen irgendwelche Blutgerinnungsprobleme auftreten.
Die Erfindung wird nun durch die folgende Beschreibung eines Ausl'ührungsheispiels und anhand
der Zeichnungen nüher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung von Testergehnissen entsprechend einem Muster A, wobei die Teslergebnisse
sowohl des PA-Tests als auch des H-PA-Tests normal waren (die Abkürzungen werden im
folgenden erläutert),
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Cierinnungsdauer
bei akuterThrombophlebitis im Vergleich /u einer normalen Kontrollprobe beim H-PA-Test,
Fig. 3 eine graphische Darstellung von Teslergebnissen
entsprechend einem Muster B, wobei die Testergebnisse des PA-Tests normal waren und die Testergebnisse
des H-PA-Tests in einem Zwischenzustand lagen,
Fig. 4 eine graphische Darstellung von Testergebnissen entsprechend einem Muster C, wobei die Testergebnisse
des PA-Tests niedrig und die Testergebnisse des H-PA-Tests sinkend waren, und
Fig. 5 eine graphische Darstellung von Testergebnissen entsprechend einem Muster I), wobei die Testergebnisse
sowohl des PA-Tests als auch des H-PA-Tests niedrig waren.
Zur Bestimmung des Zustands eines.Putienten hinsichtlich
seiner Blutgerinnungsfähigkeit wird eine Blutprobe des Patienten zwei Tests, nämlich einem
Test zur Neigung oder Prädisposition eines Patie:rten /ur Bildung von Blutklumpen (nachfolgend hier kurz
als Prokoagulans-Test bezeichnet und mit PA-Test abgekürzt) und einem Heparin-Prokoagulans-Test
(H-PA), unterworfen. Bei dem PA-Test wird aus dem Patientenblut gewonnenes Serum mit einer standardisierten
Thrombinlösung und dann einer standardisierten Plasma-Lösung gemischt. Die Dauer bis zur
Gerinnung bzw. Kluinpenhildung wird aufgezeichnet.
Bei dem zweiten Fest werden standardisierte Plasma- und Thromin-Lösungen zubereitet und
gleiche Teile von aus dem Patientenblut gewonnenem Serum mit verschiedenen Mengen Heparin versetzt.
Jede Probe des mit Heparin behandelten Serums wird einzeln mit dem Thrombin und nach einer bestimmten
Inkubalionsdauer mit dem Plasma gemischt. Wiederum wird die Gerinnungs- bzw. Klumpenbildungszeit
aufgezeichnet. Ähnliche Tests werden mit Serum von gesunden Individuen durchgeführt. Die Patienten
zeigen bezüglich der Gerinnungs- bzw. Klumpcnhildungslcndcn/. vier verschiedene Testmuster.
Ie nach dem speziellen Gerinnungs- oder Klumpenbildungsmuster entsprechend den Ergebnissen der
beiden Testarten lassen sich bestimmte Zustände, die bestimmte Behandlungsarten erfordern, festlegen.
Zur Vorbereitung eines Tests wird einem Patienten Blut entnommen, dieses zur Gerinnung eine halbe
Stunde lang bei Kaumtemperatur stehen gelassen und dann das Serum abzentiifugicit. Üblicherweise erfolgt
das Zentrifugieren etwa 15 min lang mit etwa 2000 llpm. Das Serum kann sofort verwendet oder bei
Raumtemperatur (i bis S h lang stehen gelassen werden.
Im folgenden werden die Veil'ahrensvorschriflen
Tür ilen PA- und H-PA-Test angegeben.
Standardisierung von Plasma und I liroinhin
für den PA-Test:
für den PA-Test:
Durch Auflösen von S!) g festen Plasmas (llaudelsprodukt
TCC der Ortho Diagnostics) in 1 ml destillierten Wassers wird Normalplasma hergestellt. Die
Thrombinlösung wird durch Wiederaufbereiten von Thrombin (Handelsprodukt Fibrindex der Ortho Diagnostics;
die Packung enthält 50 Einheiten Thrombin) mit 1 ml physiologischer Kochsalzlösung zubereitet.
Die Thrombinlösung wird in der Weise standardisiert, daß sie mit einer isotonischen physiologischen Kochsalzlösung
so weit verdünnt wird, bis 0,1 ml des verdünnten Thrombins innerhalb von 15 bis I in see 0,2 ml
Normalplasma (beide Lösungen wurden auf eine Temperatur von 37° C gebracht) koaguliert. Die erhaliene
Thrombinlösung wird als PA-Thrombin bezeichnet und lediglich für den folgenden PA-Test verwendet.
Prokoagulans-Test (PA-Test)
Mindestens ein Teströhrcheii, vorzugsweise jedoch
mehrere Teströhrchen, mit (jeweils) 0,2 ml Normalplasma werden in einem 37" C warmen Bail ins Temperaturgleichgewicht
gebracht. In einem weiteren Teslröhrchen werden 0,1J ml standardisierten (PA-)
Thrombins mit 0,1 ml Patientenserum versetzt. Nach gründlichem Durchmischen des Serums und Thiombins
wird das Röhrchen zu einer 3minüligen Inkubation in das 37" C warme Bad gestellt. Nach Beendigung
der 3minütigen Inkubationsdauer wird 0,1 ml des Thrombin/Serum-Reaktionsgemischs entnommen
und rasch - etwa gleichzeitig mit dem Herausnehmen des Plasmateströhrchens aus dem Bad - in
ein Plasmateströhrchcn überführt. Die Zugabe erfolgt derart, daß die einzelnen Bestandteile gut miteinander
vermischt werden. Im Augenblick der Zugabe des Thrombin/Serum-Reaktionsgeinischs zu dein Plasma
wird eine Stoppuhr eingeschaltet. Die Dauer bis zum ersten Auftreten eines Gerinnsels wird als PA /eil
bezeichnet. Da sich die optische Dichte des Gcmischs beim Auftretendes Gerinnsels merklich ändert, lassen
sich die Bildung uiid das Auftreten des Kli'impchens
oder Gerinnsels entweder mit bloßem Auge oder mit Hilfe eines geeigneten Instruments mit einer Einrichtung
zur Erzeugung eines Lichtstrahls, einer Einrichtung zum Durchstrahlen des Teströhrchens und einer
Nachweiseinrichtung, z. B. einer Photo/eile, feststellen.
Die restlichen Röhrchen mit jeweils 0,2 oil Plasma
können gegebenenfalls zur doppelten oder dreimaligen Durchführung des Tests verwendet werden. Andererseits
kann (können) eines (mehrere) der restlichen Teströhrehen zur Durchführung von ülindproben
oder zum Testen des Bluts anderer Patienten verwendet werden.
Die mittlere Gerinnungszeit für Serum normaler Prokoagulans-AktivitäLd. h. für Serum von gesunden
Patienten, beträgt 33 ± 2,5 see. Eine einzige Standardabweichung
beträgt dann 1 i '"> der Gcrimuiugszeit.
Eine Gerinnungszeit unter 30 see wird .ils niedrig
angesehen und dient als llanJIungsgruiullage.
Standardisierung von Plasma und Ihioiubiu
"■> für den II-PA-Test
"■> für den II-PA-Test
Durch Auflösen von SO mg festen l'l.isin.is Hände
Isproduk I TCC der Ortho Diagnostics)m I mldestil-
UlmKn Wasseis wird Normalplusimi hergestellt. Die
Thiomhinlösuiig wird durch Wiederaufbereiten von
Th mm hin (Handelsprodukt Fibrindex der Ortho Diagnostics; die l'ackungenthält 50 Einheiten Thrombin)
mil I ml physiologischer Kochsalzlösung zubereitet. Die Thromhinlösung wird in der Weise standardisiert,
daB sie mit einer isotonischen physiologischen Kochsalzlösung so weil verdünnt wird, bis 0,1 ml des verdünnten
Thromhins innerhalb von 10.5 bis Il see 0.2
ml Normalplasma (beide Lösungen wurden auf eine empeiatur \on 37" C gebracht) koaguliert. Die Gerimumgsreaktion
nach der Kippröhrchenmcthode beginnt etwa gleichzeitig mit dem Entfernen der die Lösung
enthaltenden Tcströhrchcn aus dem 37° C wannen Mad. Andererseits kann das das Gerinnungsrcaklionsgemisch
enthaltende Röhrchen bei Verwendung eines üblichen automatischen Thermostats in
dem Thermostaten bei einer Temperatur von 37" C bis zum Cjci iiinungsendpunkt stehen gelassen werden.
Hei Anwendung letzterer Maßnahme wird die Gerinniingszeit
um etwa 1 see verkürzt. Diese Änderung wird jedoch als vernachlässigter betrachtet. Das erhabene
Thrombin wird als H-PA-I hrombin bezeichnet und lediglich für den folgenden H-I'A-Test verwendet.
Hepaiin-Prokoagulans-Test (H-PA-Tcst)
esl\ ei fahren:
1. 0.2 ml Normalplasma wird in jedes mehrerer
Glasteslröhrchen pipettiert, worauf diese zum 11 τη |~>ci aturausgicicii in ein Wasserbad einer
'Iemperatur von 371' C gestellt werden.
ti.1' ml siiiiidäiuisiei ies (H-PA-) I'hrombin wird
in jedes mehrerer Glasleströhrchen cinpipettiert.
3.0.1 ml Patientenserum wird in jedes von vier TcMröhrchen eingefüllt. Dann wird in jedes
Tesiiöhichcn, 0,1 ml einer von vier verschiedenen
llcparinlosungen in einer normalen physiologischen
Kochsalzlösung, von denen je 0.1 ml 1 lepai inlösung mit 0,1. 0.07.11.06 bzw. 0.05 Heparineinheiten
enthält, zugegeben, worauf der Inhalt jeden Röhrchens gründlich durchgemischt
wild. Die I leparinkonzcntralion in den Hcpai in Salz-Lösungen beträgt 0.1. 0,07, 0,06 bzw.
0.05 u (l.l ml oder 1.0, 0,7, O.d bzw. 0,5 u/ml.
Das Svmliol »u« steht für »Heparineinheilcn«.
Das mit Heparin behandelle Serum aus einem der \ ier Tcströhrchcn wird in ein Thrombinröhrehen
überfuhrt, der Röhrcheninhalt gründlich clurchgcmischt. das Röhrchen in ein 37" (' warmes
Wasserbad gestellt und ein Inlervallzeitgeber eingeschaltet.
5. Nach genau 2minütigem Inkubieren wird 0,1 ml des Thrombin Heparin'Scrum-Gcmischs entfernt,
ein Plasmaröhrchen aus dem Had herausgenommen und praktisch gleichzeitig 0,1 ml des
Thromhin'Heparin Serum-Gemischs in das 0.2 ml Plasma enthaltende Röhrchen derart eingetragen,
dati der Röhrcheninhalt gründlieh dmchgcmischt wird. Auch hier liil.lt sich bei Verwendung
einer automalischen Vorrichtung die (ierinnungsieaktion in ilei Vorrichtung bei einer
Tcinpetauir von 37" C duiehführcn. Gleichzeitig
mil der Zugabe des Thrombin'Heparin/ Sctiim-Gcmischs zu dem Plasma wiril eine
Sloppuhi eingeschaltet und damit die Gerinniingszeit
in see ermittelt Das Verfahren wird until \ irweiuluim vim 0.1 ml des mit llepaiin
behandeilen Serums aus jedem der anderen drei Teströhrehen wiederholt, wobei ebenfalls die
Gerinnungszeit ermittelt wird. Es reicht aus, das Thrombin/Heparin/Seruin-Gcmisch !80 see
lang unter Heobachtung zu halten.
Die mittlere Normalkonlrollgerinnungszeit für Serum von gesunden Personen liegt über 180 see,
wenn 0,1 ml Scrum mil 0.1 ml aliquoten Heparinlösungen
mit 0.1, 0,07 bzw. 0,Od Heparineinheitcn verdünnt wird. Für das mit einer Heparinlösung mit 0,05
Heparineinhciten verdünnte Serum betrügt die Gcrinniingszeit
dl) ± 12 see.
Zur Auswertung der Tests bezüglich der beschriebenen Tests hinsichtlich der Serumkoagulierbarkcit
wurden Sera von drei Palientengruppen mit Hilfe der PA- und H-PA-Tests untersucht. Die erste Gruppe
bestand aus 25 gesunden Individuen (Studenten. Krankenschwestern. Technikern). Die zweite Gruppe
bestand aus 39 Frauen, die drei Wochen bis fünf Jahre
lang als Kontrazeptivum die »Pille« genommen halten. Die dritte Gruppe bestand aus 8 Patienten, die
mit frischer akuter Thrombophlebitis in die Klinik eingeliefert worden waren, vier Patienten mit ArIerienembolic,
drei Patienten mit atherosklerotisehen Hinschluß-Arterienerkrankungen und sieben Patienten
mit frischer Lungenembolie (die durch sorgfältige I.ungenuntersuchungen bestätigt wurden).
Hs hat sich gezeigt. daLl die Testergebnisse in vier
Muster einzuordnen waren:
A. Normal-PA; Normal-H-PA:
A. Normal-PA; Normal-H-PA:
.Jedes iioi male Individuum und 4 dei 3') »Pilie«-
Konsumentinncn (Kl'.'f ) zeigten dieses Muster (PA-Tesi-Geiinnungszeil
mindestens 30 see).
H. Normal-PA; Zwischenwert bei H-PA:
H. Normal-PA; Zwischenwert bei H-PA:
Hin H-PA-Testergebnis ist als Zwischenwert anzusehen,
wenn die mit der Heparinlösung mit 0,1 u versetzte Serumprobe in 40 bis 1 80 see gerinnt. Wie vorher
ausgeführt, wird das PA-Testcrgebnis als normal angesehen, wenn die Gerinnungszeit mindestens
gleich etwa K8'7r des Normalswerts entsprechend 30 see ist.
Von 39 »Pillen-Konsumentinnen« zeigten 29
(74'Ά) dieses Muster. Die 3 Patienten mit nicht-embolischem
Arlericncinsehluß befanden sich in dieser Gruppe.
Der ΡΛ-Test zeigte, daß Fibrinogcnabbauprodukte
(IDP oder Spaltproduktc) nicht erhöht waren. Die
H-PA-Testcrgcbnissc zeigten eine geringfügige Hrhöhung
beim Prokoagulans in dem Serum der Gerinnungstestergcbnisse
entsprechend dem Muster H zeigenden Individuen. Bekanntlich besteht bei ['rauen,
die die »Pille« nehmen, eine geringfügig erhöhte Tendenz,
zur Pfropfenbildung. Wenn jedoch die H-PA-Gerinnungszeit
in dem angegebenen Hcreich liegt, braucht nichts unternommen zu werden.
C". Niedriger Wert beim PA-Test; Zwischenwert beim H-PA-Test:
C". Niedriger Wert beim PA-Test; Zwischenwert beim H-PA-Test:
Von den 39 »Pillcn-Konsumenlinnen« zeigten 4 (lOO'/f) dieses Muster. Hei zweien der 4 Frauen waren
die Spaltproduktc erhöht. Hincr der 4 Patienten mil einem arteriellen Embolus befand sich in dieser
Gruppe. Auch dieser Patient zeigte eine Erhöhung bei den Spaltproduklen.
Hei den dem Muster C entsprechenden Frauen, die
die »Pille« nehmen, sollte die Dosis entweder durch Erniedrigen der Ostrogenmenge oder durch verringerte
Häufigkeit der Einnahme erniedrigt werden. Weileihin können gerinnungsverhindernde Arznei-
mittel. /. 15. Aspirin und Dipyridamol. gegeben werden.
I). Niedriger Wert beim Ι'Λ-Tesl; niedriger Wert
beim H-I1A-I est:
Von den 39 »Pillen-Konsumenlinncn« zeigten 2 (d'-i ) dieses Muster. Die Gerinnungszeit beim PA-Test
wild als niedrig angesehen, wenn sie unter etwa 30 see liegt. Das Hrgebnis des H-I'A-Tests wird als
niedrig angesehen, wenn die Gerinnungszeit für die 0.1 ti Ili'piiiin enthaltende Serumpiobc unter 40 see
liegt.
Nebenden beiden »Pillenkonsumentinnen« zeigten die 8 Patienten mit akuter Thrombophlebitis, die 7
Patienten mit I.imgenembolie und 3 der 4 Patienten mit ailciiellem Hinliolus dieses Musler.
Die das Miistei D zeigenden Patienten benötigen
eine Nolhehandlimg mit geeigneten Arzneimitteln, wie llepaiin und dergleichen.
I is sei dal auf hingewiesen. (IaLl die beschriebenen
Tests mil Sei um und nicht mit Plasma durchgeführt winden. Die sich in ilen PA-Hrgebnisscn widerspiegelnden
Piokoagulansaktivitäl ist im Sei um etwa 35'/<
liöliei als im Plasma. Diese Hrsclicinung dürfte auf
einen Antilhiomhinverbraiich während der Gerinnung
zurückzuführen sein. Hs wurde jedoch kein merklicher Unterschied im Antitlnombin-III-(AT-III-)(iehalt
zwischen Serum und Plasma festgestellt, wenn dei Test mit Serum- und Plasmaprohen von gesunden
Individuen durch Immunoelektrophorese gegeneinen
bekannten Antikörper, dei für menschliches AT-IIi monospezifisch ist. durchgeführt wurde.
Die PA I cstergcbnissc geben die algebraische
Summe (icsamtantithromliiiic gegen Gcsamlprokoagulantien
wieder.
Die ilaigeslelllen I-ligehnisse stüt/cn die Ansicht.
(IaLl die Sciimipiokoagulansaktiviliil die Plasmaprokoagulansaklivitiit
übersteigt, da Sei um mehr aus Hliilplällchcu stammende Piokoagulanlicn. insbesoiuleie
Hlällchcufaklor 4. enthält. Weiterliin waren
Immunotesls aiii AT-IlI bei sämtlichen drei geprüften
Gruppen mn mal. Diese Beobachtungen stützen die Aullassimg, dall verminderte PA-Gerinnungsz.eitcn
bei Patienten dei Giuppe II und III nicht auf einen erniedi igten ΛΊ-111-Wert zuiückziil uhren sind, und
festigen <lie in sächliche Hindung an z.ii kuliercnde
Prokoagulantien. Ferner wird hierdurch die Hypothese gelesligt. dall das hämostatisehe Ungleichgewicht
bei Patienten mit Koronarartciicncrkrankungen.
die niediige Weite beim PA-Test liefern, auf das
Vorhciischen \on Piokoagulantien gegenüber Antitliiombineu
ziu üekzulühren ist.
AI-III isi bekanntlich der Hepaiin-Cofaktor. Die
Antithiomhinaklhität wird deutlich erhöht, wenn
Hepaiiu mit AT-IM kombiniert wird. Wie aus Fig. 1
hei voigchl. kommt es bei Zugabe von 0.1. 0,07, 0,06
und 0.0.S Μ Hepaiin zu 0,1 ml Normalserum lediglich
bei dei llcpaiingabe \on 0,05 u zu cinei Gerinnung.
Wenn dagegen der Il-PA-Tesl mit Serum eines an
akiitei I hiombophlcbitis leidenden Patienten durchgefühlt
wild, kommt es trotz Zugabe von 0.1 ml Lösung mil 0.1 ti (llepaiin) in lediglieh 22 see zu einer
Gerinnung. Dieses Higcbnis muH mil der unendlichen
Geiinnungszeit lüi den Noriruilkontiolltesl verglichen
weiden (vgl. Fig. 2). Hei den Thiombophlebitispaticntcn
wai die unendliche Geiinnungszeit (infinity
clotting lime) eist nach Zugabe von 0.4 u (Heparin)
eiiciclil Hei dem Kontrolllesl (vgl. ebeitlnlls IM μ. 2)
vMii dir unendliche (ieiinnung^zcil hcicils mich Zugabe
von 0,1 u (Heparin) erreicht. Offensichtlich bleiben bei Zugabe steigender Konzentrationen an Heparin
zum Serum des Thrombophlebitispaticnten die H-PA-Testergebnisse konstant - wahrscheinlich ill's
folge einer unzureichenden AT-III/Hcparin-Komplcxbiklung
-, bis die Heparinmenge die Menge der Gesamtantiheparinfaktoren im Serum übersteigt.
Hntsprechend Fig. 2 beträgt die zur Hinleitung einer Verlängerung der Gerinnungszeit erforderliche Hein
parinkonzenlration etwa 0,2 u. 0,4 u sind für eine Niehtkoagulierbarkeit erforderlich. Im Gegensatz,
dazu ist selbst hei einer Zugabe von (nur) 0,1 u Heparin Normalserum nicht koagulierbar. Somit spiegelt
also offensichtlich der H-PA-Tcst die Gesamtserum-
ii antiheparinaktivität, d. h. das gesamte Prokoagulans.
und nicht irgendeine einzelne Antiheparinkomponente.wie Hlätlehcnfaktor 4, Faktor XIa, Faktor IXa,
Faktor Xa oder Thrombin, wider.
Folglich dürfte sieh also die Kombination von PA-
JO Test und H-PA-Test dazu eignen sicherzustellen, ob
das Gerinnungssystem ausgelöst oder aktiviert ist. !•'einer kann offensichtlich hierdurch das AusmaLl einer
derartigen Auslösung oder Aktivierung ermittelt werden. Wenn einer der beiden Tests allein durchge-
j'i führt wird, kann, wie sieh in mehreren Fällen gezeigt
hat, diese wesentliche Charakterisierung verlorengehen. Dies wird bei Patienten der Testmuster B und
C veranschaulicht. Die Hauptmenge der Frauen, die die »Pille« nehmen (29 von 39 bzw. 14%). zeigten
in das Testmuster H. nämlich Normalwerte beim PA-Test
und Zwischenwerte beim H-PA-Test. Diese Hrgebnisse sind in IMg. 3 dargestellt. Dieses Muster veranschaulicht
die friihestc und wahrscheinlich mildeste Form eines ausgelösten bzw. aktivierten Gcrinnungs-
Γ) systems. Dies wäre verlorengegangen, wenn lediglich
der PA-Test durchgeführt worden wäre, da die Gcrininmgszeit HH'ί betrug oder, grob gesprochen, innerhalb
einer Standardabweichung der mittleren Gerinnungszeit lag. Keine der 29 »Pillenkonsumentinnen«
■κι dieser Gruppe zeigte erhöhte FDP-Spaltproduktc.
Nur beiläufig sei darauf hingewiesen, daß ein Hrgebnis
beim PA-Test, das sich vom Mittelwert um mehr als eine Standardabweichung unterscheidet, den
Arzt auf die Möglichkeil des Vorlicgeiis eines patho-
■n logischen Zustands hinweisen sollte. Normalerweise
wird der Standpunkt vertreten, daß eine Hypothese so lange zweifelhaft ist, solange ein Testergebnis vom
Mittelwert um mindestens zwei Standardabweichungen abweicht. Hin solcher Unterschied entspricht ci-
-im ner Wahrscheinlichkeil von 19 in 20, daß die Hypothese
korrekt ist. Hs wird jedoch vorgeschlagen, daß bei der Bewertung der Hrgebnisse des PA-Tcsts eine
konservative Haltung eingenommen wird, d. h. daLl beim Überschreiten des Unterschieds von einer Stan-
Y, dardaliwcieliung eine weitere Analyse der Situation
erfolgt. Diese Haltung entspricht der Art und Weise, in der die Testcrgebnissc den verschiedenen Mustern
zugeordnet wurden.
Die normalen PA-Hrgebnisse bei Muster B unter-
w) scheiden dieses Muster vom Muster C, bei dem die PA-Hrgebnissc niedrig sind, die H-PA-Hrgcbnisse jedoch
einem Zwischcnwert entsprechen (vgl. Fig. 4). Dieses Muster wurde bei 4 »Pillenkonsumentinnen«,
3 Patienten mit nicht-cmholischcn arteriellen Πϊη-
m schluLlcrkrankungen und einem Patienten mit einem
arteriellen Hmbolus ermittelt. Das Muster C entsprich!
einem stärker ausgelösten hzw. aktivierten Geriniiiingssyslem. das wiederum ohne die begleilen-
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den PA-Ergebnisse verlorengegangen wäre. Die durchschnittliche Gerinnungszeit beim PA-Test betrug
60% des Nornialwerts oder 20 see. Die Spaltprodukte
waren bei 2 der 4 »Pillenkonsumentinnen« und bei dem Patienten mit arteriellem Embolus erhöht.
3 Patienten mit atherosklerotischen Einschlußgefäßerkrankungen zeigten das Muster B. Dies würde implizieren,
daß eine intravaskulüre Fibrinablagerung bei peripheren Gefäßerkrankungen für die Muster C
und D essentiell ist.
Offensichtlich reicht für die Muster A und D der H-PA-Test alleine aus. Es ist in hohem Maße beeindruckend,
daß jeder Patient mit Venenthrombose oder Lungenembolie und 3 der 4 Patienten mit arteriellem
Embolus auffallend niedrige PA- und H-PA-Ergebnisse zeigten (vgl. Fig. 5). Es sei darauf hingewiesen,
daß die Gerinnungszeit bei dem H-PA-Test auch bei Zugabe einer Heparinmenge von 0,1 u unter
20 see lag. Folglich reicht der H-PA-Test alleine aus, einen ernsthaft pathologischen Zustand zu dokumentieren.
An dieser Stelle, an der über das Ausreichen des H-PA-Tests für die Muster A und D berichtet
wird, sei jedoch darauf hingewiesen, daß man ein normales H-PA-Testergebnis lediglich beim Muster A
erhält. Kurz gesagt, fällt der H-PA-Test nur beim Muster A normal aus. Bei Muster D führt der H-PA-Test
zu niedrigen werten.
Das Testmuster C kann dazu dienen, Patienten in einen »präthrombotischen« Zustand einzuordnen.
Das Muster B kann dazu dienen, Patienten in einen »vor-präthrombotischen« Zustand einzuordnen. Der
hohe Zuordnungsgrad der »Pillenkonsumentinnen« zu den Mustern B und C kann dazu herangezogen
werden, die Medikation mit Kontrazeptiva weniger empirisch durchzuführen, und ferner auch noch dazu,
die bereits geringe Häufigkeit eines bei Einnahme von Kontrazeptiva möglichen Thromboembolismus durch
Einstellen der Dosis auf bestimmte Werte der PA- und H-PA-Aktivität noch weiter /.u senken. Dies läßt
sich entweder durch Vermindern der mit jeder Dosis aufgenommenen Östrogenmenge oder durch Verringern
der Häufigkeit der Dosierung bewerkstelligen. In bemerkenswerter Weise ermöglichen es die PA-
und H-PA-Tests thromboseanfällige und thrombotische Individuen, bei denen eine Antiblättchen- oder
Antikoagulans-Therapie von Nutzen sein kann, zu identifizieren. Eine derartige Therapie kann durch
Verabreichung von Arzneimitteln, wie Aspirin und Dipyridamol, durchgeführt werden.
Die geschilderten Ergebnisse lassen sich auch dann erhalten, wenn die geschilderten Maßnahmen in der
einen oder anderen Weise variiert werden. So lassen sich beispielsweise die Konzentration des verwendeten
Thrombins, die Inkubationstemperatur und -dauer beim PA-Test und die Heparinkonzentrationen
und Reaktionstemperatur beim H-PA-Test variieren. Für den Fachmann dürfte es auf Grund der vorherigen
Ausführungen nicht mehr schwierig sein, derartige Änderungen durchzuführen und trotzdem
bei den PA- und H-PA-Tests geeignete Werte für die Gerinnungszeit zu erhalten (um die jeweils erhaltenen
Ergebnisse den beschriebenen vier Mustern zuzuordnen). Darüber hinaus dürfte es selbstverständlich sein,
daß bei niedrigen oder normalen Werten im Rahmen des H-PA-Tests, d. h. nicht bei Zwischenwerten, der
PA-Tcst nicht mehr durchgeführt werden muß. Ungeachtet
dessen können die Ergebnisse eines trotzdem durchgeführten PA-Tests eine Bestätigung bringen,
ob die untersuchte Person dem Muster A oder D ziizuordnen ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Ermittlung der Gerinnungsfähigkeit
von Blut, dadurch gekennzeichnet, daß man gleiche Teile eines aus dem zu untersuchenden
Blut gewonnenen Serums mit verschiedenen Mengen Heparin versetzt, jeder der erhaltenen
Heparin/Serum-Lösungen in ein eine Thrombinlösung enthaltendes eigenes Teströhrchen
überführt, einen Teil jeder erhaltenen Thromhin/Heparin/Serum-Lösung zur Ermittlung
des Auftretens einer Gerinnung mit Normalplasma reagieren läßt und - im Falle des Auftretens
einer Gerinnung - die Gerinnungszeit ermittelt, wobei sämtliche Maßnahmen unter
standardisierten Bedingungen durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Thrombinlösung vorher
standardisiert, indem man sie mit einer isotonischen physiologischen Kochsalzlosimg so lange
verdünnt, bis 0,1 ml der verdünnten Thrombinlösung 0,2 ml Normulplasnia in 10,5 bis I 1 see gerinnen
laßt, wobei sowohl die Thrombinlösung als auch das Nomialplasma eine Temperatur von
37° C aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils 0,1 ml Serum
0,1 ml einer Lösung von 1,0, 0,7, 0,6 bzw. 0,5 u (Einheiten) Heparin /use!/!.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man jede der Heparin/Serum-Lösungen
zu 0,'J ml standardisierter Thrombinlösung zusetzt, die erhaltenen Heparin/Serum/
Thronihin-Lösungen 2 min bei einer Temperatur von 37" C inkubiert, 0,1 ml jeder inkubierlen Lösung
in ein eigenes Teströhrehen mit jeweils 0,2 ml Normulplusnia einer auf 37" C eingestellten Temperatur
zusetzt und die Gerinnungszeiten für den Inhalt jeden Teströhrchens ermittelt.
5. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man einen weiteren Teil des
Serums mit einer bestimmten Menge einer zweiten Thrombinlösung versetzt, einen Teil des Thrombin/Serum-Gemischs
mit Norinalplasina mischt und die Gerinnungszeit ermittelt, wobei sämtliche
Maßnahmen ebenfalls unter standardisierten Bedingungen durchgeführt weiden.
(t. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die zweite Thrombinlösung standardisiert, indem man sie mit isotonischer
physiologischer Kochsalzlösung derart verdünnt, bis 0,1 ml der verdünnten /weiten
Thrombinlösung 0,2 ml Norinalplasina in 15 bis H) see gerinnen läßt.
7. Verfahren nach Anspruch (>, dadurch gekennzeichnet,
daß man 0,1J ml zweite Thrombinlösung, 0,1 ml Serum und 0,2 ml Normalpiasina, das
auf eine Temperatur von 37" C gebracht worden ist, verwendet und mil dem Norinalplasina 0,1 ml
Thromhin/Seruin-Gemisch vermischt, wobei man
das Gemisch aus der zweiten Thrombinlösung und dem Serum unmittelbar vor Zugabe zu dem Norinalplasina
3 min lang bei einer Temperatur von 37" (.' inkubiert, und daß man die Gerinnungszeil
des I'lasma/Throm bin/Serum-Gern ischs ermittelt.
Das häufige Auftreten von Koronararterienerkrunkungen
und die Notwendigkeit einer geeigneten Behandlung, häufig in Notfällen, erhellen den Bedarf
nach Diagnosetests, die rasch zur Einleitung einer ge- < eigneten Behandlung den Zustand eines Patienten erkennen
lassen. Eine zweite Hauptgruppe von Personen, die eine sorgfältige Überwachung erfordern, sind
diejenigen Frauen, die die »Pille« nehmen. Sämtliche oralen Kontrazeptiva basieren auf Östrogenen, die
in bekanntlich die Neigung des Blutes zur Pfropfen-oder
Klümpchenbildung erhöhen. Eine gewisse Erhöhung der Pfropfen- oder Klümpchenbildungsneigung kann
zwar toleriert werden, bei solchen Frauen, die gegen die Wirkung der »Pille« stärker Hinfällig sind, muß
π diese erhöhte Anfälligkeit erst einmal festgestellt und nachgewiesen werden, um Präventivmaßnahmen ergreifen
zu können.
Eine Abweichung in der Gerinnungsfähigkeit des Blutes kann bei anderen Arten von Patienten, nämlich
.•ο solchen, die für Thrombose- und Thromboembolieerkrankungen
prädisponiert sind, zu einer Katastrophe führen. In entsprechender Weise kann ein Nachweis
einer Abweichung von der Gerinnungstendenznorm in Richtung auf ein Absinken von wesentlicher Beil
dcutung sein, da das Fehler geeigneter Gerinnungsfaktoren sowohl zur inneren als auch äußeren Blutung
führen kann.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine
rasch durchzuführende und zuverlässige Maßnahme
in zur Ermittlung des Zustands eines Individuums hin-
SiCiliiiCil iiOr vtCrmütiilgHiCnuCn/ HCiiiCS uiütCS, ZUT
Bestimmung der Frage, ob ein Individuum im Hinblick
auf ein bevorstehendes Koronararterienereignis eine Notbehandlung erfordert, zur Bestimmung, ob
Ii bei bestimmten Individuen der Gebrauch bzw. die
Kinnahme von oralen Kontrazeptiva zu einer Gerinnung oder Klumpenbildimg führen kann, und dergleichen
zu schaffen, wobei sieh diese Maßnahmen gegebenenfalls
automatisch durchführen und/oder zu einer
in automatischen Diagnose verwenden und in Kliniken und dergleichen routinemäßig durchführen lassen
sollten.
Diese Aulgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zur Ermittlung der Gerinnungsfähigkeit
r, von Blut gelöst, das sich dadurch auszeichnet, daß man gleiche Teile eines aus dem zu untersuchenden Blut
gewonnenen Serums mit verschiedenen Mengen Heparin versetzt, jede der erhaltenen Heparin/Serum-Lösungen
in ein eine Thrombinlösung enthaltendes
,ο eigenes Teströhrehen überführt, einen Teil jeder erhaltenen
Thrombin Heparin/Serum-Lösung zur Ermittlungdes Auftretens einer Gerinnung mit Normalplasma
reagieren liißl und - im Falle des Auftretens einer Gerinnung-die Gcrinniingszcit ermittelt, wobei
-,-> sämtliche Maßnahmen unter standardisierten Bedingungen durchgeführt werden.
Vorteilhalte Weiterbildungen des ciiiiulungsgemäßen
Verfahrens sind in den Patentansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
mi Dem Arzt wird mit dein erfindungsgemäßen Verfahren
ein rasch durchzuführender und zuverlässiger lost zur Klärung der Frage, ob ein Individuum bezüglich
einer Gcriunungsuhnormalität eine Not- oder Dauerbehandlung erfordert oiler nicht, an die H a ml
„-, gegeben. Dieser lest kann auch zur Routinekontrolle
bei Patienten, die aus irgendwelchen Gründen eine Klinik oder ein Krankenhaus aufsuchen, durchgeführt
werden, um sicherzustellen, daß nicht bei der Behänd-
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