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Gerät zur Urethro-Cystoskopie und Cystometrie
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Die Neuerung bezieht sich auf ein Gerät zur Urethro-Oystoskopie und
Oystometrie mittels durch einen Katheter in die Harnröhre und die Harnblase eines
Patienten einführbaren C0 2 Gases.
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Die Urethro- Cystoskopie und Urethro- Cystometrie sind wichtig für
die Diagnostik der Urologen sowie der Gynäkologen, die sich mit der gynäkologischen
Urologie befassen. Die Urethro-Oystometrie lässt sich insbesondere bei der Urininkontinenz
anwenden. Es ist bekannt, sterile Flüssigkeit für die visuelle Diagnostik und für
die Druckdiagnostik zur Füllung der Harnblase anzuwenden. Die dafür bekannten Geräte
erfordern die Verwendung eines doppelhäufigen Katheters, der die mit steriler Flüssigkeit
durchgeführte Blasenfüllung von der Druckmessung trennt und eine aktuelle
Blasendruckmessung
ermöglichen soll. Es hat sich aber bei diesen Geräten herausgestellt, dass die mit
den bekannten Geräten ausgeführten Blasendruckdiagramme mangelhaft sind und insbesondere
schwer vergleichbar Sind, so dass der Arzt aus den Blasendruckdiagrammen keine eindeutigen
Rückschlüsse auf den Zustand der Harnblase und der Harnröhre ziehen kann.
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Bei der Anwendung der mit steriler Flüssigkeit arbeitenden Geräte
wurde die Diagnose insbesondere dann, wenn leichte oder schwere Blutungen an der
beispielsweise strahlenbeschädigten Harnblasenschleimhaut aufgetreten waren, durch
schlechte Übersicht erschwert. Eine einigermaßen zuverlässige Diagnose lässt sich
bei den bekannten Reräten nur durch ständige Blasenspülung ermöglichen.
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Zur Vermeidung der bei der Urethro- Cystoskopie und Cystometrie mit
steriler Flüssigkeit auftretenden Nachteile ist die Verwendung von CO2- Gas vorgeschlagen
worden, da die Verwendung von C02- Gas eine einfache, schnelle und billige Methode
ist.
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Der Farbton der Harnblasenschleimhaut verbleibt dabei nahe dem physiologischen
Aussehen. Die Blutungen aus den Kapillaren verschleiern und verschlechtern nicht
den Überblick innerhalb der Harnblase. Ferner sind eventuell notwendige endoskopische
Koagulationen leichter durchzuführen. Die Urethro-Cyctoskopie und Cystometrie mittels
C02- Gas ist bisher über das Versuchsstadium nicht hinausgekommen, wobei umständliche
und aufwendige Apparaturen verwendet wurden, die darüber hinaus nicht die für die
normale Anwendung erforderliche Betriebsicherheit und Ungefährlichkeit für den Patienten
besitzen.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für den praktischen Gebrauch
geeignetes, im technischen Aufbau einfaches aber betriebssicheres Gerät zur Urethro-Cystoskopie
und Cystometrie mittels CO2- Gas zu schaffen, das in der Anwendung einfach aber
völlig ungefährlich für den Patienten ist und das die bei den bekannten mit steriler
Flüssigkeit arbeitenden Geräten
anhaftenden Nachteile vermeidet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Neuerung vor, dass in einer innerhalb
eines Gerätegehäuses von einer C02- Vorratsflasche zum Katheteranschlußstutzen geführten
Gasleitung nacheinander ein Messgerät zur Anzeige des CO2- Vorrats in der Vorratsflasche,
ein fest eingestellter Druckminderer, ein einstellbarer Druckminderer, eine Gasdurchflußkontrolleinrichtung
mit angeschlossenen elektrischen Anzeigegeräten für die Durchflußmenge pro Zeiteinheit
und die Gesamtdurchflußmenge, ein Überdrucksicherheitsventil, ein Durchflußmengenregelventil,
ein Absperrventil und ein Druckmess- und Anzeigegerät mit induktivem Messwertgeber
zur Anzeige des aktuellen Drucks und zur Verbindung mit einem Kompensationsschreiber
angeordnet sind. Mit dem neuerungsgemäßen Gerät zur Urethro- Cystoskopie und Cystometrie
mittels CO2-Gas wird die der Neuerung zugrunde liegende Aufgabe gelöst, ein einfaches
und zugleich betriebsaicheres Gerät zu schaffen, das für den Einsatz in Klinken
und in den Praxen der Ärzte besonders geeignet ist. Alle Messergebnisse können registriert
und miteinander verglichen werden, da es sich gezeigt hat, dass die Messungen mittels
des neuerungsgemäßen Gerätes reproduzierbar sind. Das neuerungsgemäße Gerät, ermöglicht
neben den Vorteilen, die die Verwendung des CO2-Gases mit sich bringen, die Messung
des Volumens der Harnblase, des Druckes innerhalb der Harnblase, des Druckprofiles
innerhalb der Harnblase, sowie der Messung der Durchlässigkeit der Harnröhre, um
so das Harnverhalten des Patienten festzustellen. Insbesondere die letztgenannte
Möglichkeit ist bedeutsam für Prostata-Untersuchungen, da durch die Messung mit
dem neuerungsgemäßen Gercit ein psychologisches Moment ausscheidet, das bei sonstigen
bekannten Messungen des Harnverhaltens auftritt.
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In bevorzugter Weise ist der festeingestellte Druckminderer auf einen
Wert von maximal 1,5 bar eingestellt und der ein stellbare Druckminderer ist in
einem Bereich von r,, 150 mm Fl,-einstellbar.
Die Gasdurchflußkontrolleinrichtung
weist einen Expansionsbehälter großen Durchmessers auf, in dessen Randbereichen
die Gasströmungsgeschwindigkeit nahezu den Wert Nüll erreicht, wobei innerhalb des
Expansionsbehälters mindestens zwei Messwertaufnehmer angeordnet sind, von denen
einer im unmittelbaren Bereich der Einströmöffnung in den Expansionsbehälter und
mindestens ein weiterer in der Nähe der Wandung des Expansionsbehälters in einer
größtmöglichen radialen Entfernung vom ersten Messwertaufnehmer angeordnet ist,
und wobei die Messwertaufnehmer Teile einer Messbrücke bilden, in deren Ausgangsleitung
ein Messverstärker mit nachgeschaltetem Anzeigegerät für die pro Zeiteinheit durchfließenden
Gasmenge angeordnet ist. Dem Messverstärker ist ein Integrator mit Anzeigegerät
zur Bestimmung der Gesamtdurchflußmenge des Gases nachgeschaltet. Das dem Expansionsbehälter
nachgeschalte-te Durchflußmengeneinstellventil ist für eine Gasabgabe im Bereich
von O - 200 ml/min einstellbar.
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Die iQeuerung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungabeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Frontplatte
des Gerätes zur Urethro-Cystoskopie und Oystometrie mittels CO2-Gas Fig. 2 eine
prinzipielle Darstellung der Bauteile des Gerätes zur Führung des CO2-Gases und
Fig. 3 die Gasdurchflußkontrolleinrichtung des Gerätes in einer teilweise geschnittenen
und vergrößert dargestellten Seitenansicht.
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Das neuerungsgemäße Gerät zur Urethro-Cystoskopie und Cystoinetrie
mittels durch einen Katheter in die Harnröhre und die Harnblase eines Patienten
einführbaren CO2-Gases weist in einer innernalb eines Gerätegehäuses 21 von einer
CO2-VorratsSlasche 1 zum Katheteranschlußstutzen 17 geführten Gasleitung 22 nacheinander
ein .i.essgerat 2 zur Anzeige des CO2- Vorrats in der Vorratsflasche 1, einen festeingestellten
Druckminderer 39 einen ein si.ellbaren Druckminderer 4, eine Gasdurchflußkontrolleinrichtilng
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mit angeschlossenen elektrischen Anzeigegeräten 7, 9 für die Durchflußmenge pro
Zeiteinheit bzw. die Gesamtdurchflußmenge,ein Überdrucksicherheitsventil 10, ein
Durchflußmengenregelventil 12, ein Absperrventil 13 und ein Druckmess- und Anzeigegerät
15 mit induktivem Messwertgeber mit Messverstärker 14 zur Anzeige des aktuellen
Druckes und zur Verbindung mit einem Kompensationsschreiber über Anschlüsse 16 auf.
Die genannten Bauteile sind innerhalb des Gerätegehäuses 21 zwischen dessen Frontplaxte
19 und Rückwand 20 angeordnet.
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In der Frontplatte sind das Messgerät 2 zur Anzeige des C02 -Vorrats
in der Vorratsflasche 1, ein Stellra 3 für den einstellbaren Druckminderer 4, das
elektrische Anzeigegerät 7 für die Durchflußmenge pro Zeiteinheit, dessen Skala
in ml/min geeicht ist und von 0 bis 20O ml/min reicht, das elektrische Anzeigegerät
9 für die Gesa durchflußmenge, dessen Skala von 0 bis 2 1 reicht, ein Stellrad für
das Durchflußmengenregelventil 12, das als Nadelventil ausgebildet ist, ein weiteres
Stellrad 36 für das Absperrventil 13 mit Mzrkierungen für die Ein- und Ausstellung,
das Druckmess- und Anzeigegerät 55, der Katheteranschlußstutzen 17 und ein Tastknopf
11 für den Nullabgleich eines, Integrators 8 angeordnet, der dem elektrischen Anzeigegerät
9 vorgeschaltet ist. Dem elektrischen Anzeigegerät 7 ist ein Messverstärker 5 vorgeschaltet.
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In der Rückwand 20 des Gerätes sind ein Drehknopf 18 für die Regelung
eines Ventiles der CO2-FIasche 1 sowie die Anschlüsse 16 zum Kompensationsschreiber
und nicht näher dargestellte Netzanschlüsse angeordnet.
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Die in der Fig. 3 näher dargestellte Gasdurchilußkontrolleinrichtung
6 besteht aus einem Expansionsbehälter, der aus einem Zylinderstück 26 und zwei
Endscheiben 27, 28 mit Ringnuten 29 zusammengesetzt ist, in welche das Zylinderstück
26 mit Dichtungen 30 gasdicht eingesetzt ist. In beide Endscheiben 27,28 sind Anschlußstutzen
31,32 zur Verbindung mit der Gasleitung 22
zentrisch eingesetzt;
Die Anschlußstutzen sind mit äußeren Verrippungen versehen, um eine sichere Verbindung
mit der Gasleitung 22 herzustellen. Die Endscheiben 27,28 sind in nicht näher dargestellter
Weise über parallel zur Achse des Zylinderstückes 26 und außerhalb des Zylinderstückes
26 verlaufende Zuganker verbunden. Der Expansionsbehälter weist einen großen Durchmesser
auf, der sehr viel größer ist als der Durchmesser der Gasleitung 22, so dass in
den Randbereichen des Expansionsbehälters im Innern die Gasströmungsgeschwindigkeit
nahezu den Wert 0 erreicht. Von den beiden innerhalb des Expansionsbehälters angeordneten
Messwertaufnehmern 24,25 ist der Messwertaufnehmer 24 im unmittelbaren Bereich der
vom Anschlußstutzen 31 gebildeten Einströmöffnung in den Expansionsbehälter angeordnet,
wie es das die konstruktive Anordnung darstellende detail X #eIgt, so dass er von
der S4trb'mun# ês CO2- Gases umspült wird. Der andere Messwertaufnehmer 25 ist in
der Nähe der Wandung des Expansionsbehälters in einer größtmöglichen radialen Entfernung
vom Messwertaufnehmer 25 angeordnet, so dass die Gasströmungsgeschwindigkeit im
Bereich des Messwertaufnehmers 25 nahezu' den Wert 0 aufweist. Um den Gasstrom zu
lenken ist ein zylinderisches Abschirmblech 34 zentrisch um die Einströmöffnung
herum angeordnet. Die zum Hessverstärker 5 nur schaubildlich gezogenen elektrischen
Zuführungskabel der Messwertaufnehmer 24,25 werden aus dem Expansionsbehälter isoliert
und gasdicht herausgeführt.
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Die beiden aus. NT0' s bestehenden Messwertaufnehmer 24,25 sind Teile
einer Messbrücke, in der sich noch weitere festeingestellte und ein einstellbarer
Widerstand befinden. Die beiden in ihren Charakteristiken gleichartigen Messwertaufnehnier
24, 25 sind vom Strom durchflossen, der von einem nicht näher beschriebenen Netzteil
zugeführt wird. Sie befinden sich somit auf dem gleichen Temperaturniveau. Auf diese
Weise kann unter Zwischenschaltung des Messverstärkers 5 die durchfließende Gasmenge
pro Zeiteinheit sehr genau gemessen werden und am elektrischen
Anzeigegerät
7 abgelesen werden. Durch Integration mittels des Integrators 8 kann die insgesamt
geflossene Gasmenge am elektrischen Anzeigegerät 9 abgelesen werden. Nach erfolgter
Messung kann durch Betätigung des Nullabgleichs 11 eine Rückstellung der Anzeige
des Anzeigegerätes 9 erfolgen.
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Bei einer Füllung der Harnblase eines Patienten mit CQ2-Gas werden
an dem an den Anschlüssen 16 angeschlossenen Kompensationsschreiber der erste sensitive
Empfindungsdruck und die maximale Füllungsmenge des C02-Gases in der Harnblase registriert.
Um die Kapazitätsmessung in der Harnblase zu wiederholen, wird das Anzeigegerät
9 durch Betätigung des Nullabgleichs 11 auf 0 zurückgestellt. Neben dem Anzeigegerät
9 für die Füllmenge ist das Anzeigegerät 7 für die Durchflußmenge des C02-Gases
vorgesehen; der Gasfluß kann mit dem Durchflußmengenregelventil 12 und dem einstellbaren
Druckminderer 4 durch Einstellung des Abgabedruckes beliebig reguliert werden. Der
C02- Gasdruck in der Harnblase kann visuell in mm Hg am Druckmessgerät 15 abgelesen
werden. Unter dem Druckmessgerät 15 ist der Katheteranschlußstutzen 17 als Ausgangsöffnung
für das C02- Gas angeordnet; der Urethro-Oystoskopschaft kann mittels eines Gummischlauches
mit " lower lock ~ Ansatz angeschlossen werden. Alle Messergebnisse können am Kompensationsschreiber
aufgezeichnet werden.
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Die CO2- Urethro-Cystoskopie wird mit dem bekannten zystoskop mit
Direktoptik ausgeführt. Dazu wird der Durchfluß des C02-Gases auf 60 ml/min eingestellt
und nach Bedarf gesteigert bis auf 100 ml/min. Bei der Durchströmung des C02-Gases
können Schleimhautrelief und Schleimhautfalten der Harnröhre sowie die skeneschen
Drüsenausgänge betrachtet werden. Das Gesamtdruckprofil der Harnröhre sowie die
Verschlußkraft der Harnröhre können am Kompensationsachreiber registriert werden.
Für die Blasenfüllung mit CO2-Gas wird der Durchfluß bei einer Harnolase durchschnittlicher
Größe bis auf 200 ml/min erhöht. Der 31asendruck bewegt sich bei normotonischer
Harnblase zwischen
10 und 20 mm Hg. Bei der C02-Urethro-Cystoskopie
ist das normale oder pathologische Relief der Blasenachleåmhaut bedeutend besser
sichtbar als bei der bekannten Methode mittels steriler Flüssigkeit. Auch sind Farbphotoaufnahmen
in der Farbtonintensität bedeutend besser.
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Für die C02-Urethro-Cystometrie wird die Harnblase mit einer CO2-
Gasströmung von 100 - 200 ml/min gefüllt, bis das Völlegefühl der Harnblase beim
Patienten erreicht ist.
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Bei Verwendung des neuerungsgemäßen Gerätes kann durch Anwendung der
C02-Urethro-Cystbskopie und Cystometrie das Bildrelief der Blasenschleimhaut besser
betrachtet werden, da es dem normalen Farbton ähnlicher ist als bei der Verwendung
von steriler Flüssigkeit. Auch sind Blutungen in der Harnblase leichter zu sehen.
Auch sind die Photoaufnahmen einfacher auszuführen. Auch eine Koagulation der blutenden
Gefäße ist einfacher durchzuführen. Das Blasentonus und die Urethra - Schlußkraft
können bei zunehmender Blasenfüllung mit CO2-Gas fortlaufend registriert wenden.
Bei der Anwendung des neuerungsgemäßen Gerätes besteht keine Gefahr von C02-Gasembolien.
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Schutzansprüche