DE2610592A1 - Lichtbogenofen zur schmelzreduktion von feinkoernigem, eisenoxidhaltigem material und verfahren zum betrieb des ofens - Google Patents
Lichtbogenofen zur schmelzreduktion von feinkoernigem, eisenoxidhaltigem material und verfahren zum betrieb des ofensInfo
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Description
Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget
Västeras/Schweden
Lichtbogenofen zur Schmelzreduktion von feinkörnigem,
eisenoxidhaltigem Material und Verfahren zum Betrieb des Ofens
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lichtbogenofen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb
dieses Lichtbogenofens.
Bei der herkömmlichen Herstellung von Roheisen durch Schmelzreduktion
in einem Lichtbogenofen, beispielsweise einem Tysland-Hole-Ofen,
wird als Charge eine Mischung aus stückförmigem Erz und stückförmigem Reduktionsmittel, wie beispielsweise Koks,
verwendet, in welche die Elektroden eintauchen. Der Grund für die Verwendung von stückförmigem Rohmaterial besteht in der Forderung
nach Gasdurshlässigkeit der Charge. Peinkörniges Rohmaterial
kann nicht benutzt werden, da es von den sich bei der Reduktion bildenden Gasen fortgeblasen werden würde.
Gemäß der DT-OS 2 412 887 ist es möglich, feinkörniges Rohmaterial
zv verwenden, wenn die Reduktion e.uf der Oberfläche eines Roheisenbades
in der Nähe eines Gleichstromlichtbogens vorgenommen wird, der zwischen einer als Kathode geschalteten hohlen Elektrode
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und dem als Anode geschalteten Roheisenbad brennt, wenn das feinkörnige Rohmaterial, vorzugsweise als Mischung, durch den
Kanal in der Elektrode zugeführt wird. Da die Elektrode in diesem Fall nicht von Charge umgeben ist und der Lichtbogen
direkt die Wände und den gewölbeartigen Deckel beleuchtet, besteht die Gefahr eines unnormal hohen Futterverschleißes.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lichtbogenofen der eingangs genannten Art und ein Verfahren zu
seinem Betrieb zu entwickeln, welche die Schmelzreduktion von feinkörnigem, eisenoxidhaltigem Material ermöglichen, ohne
daß die aufgezeigte Gefahr eines hohen Verschleißes des Futtermaterials besteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Lichtbogenofen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, der erfindungsgemäß
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
Ferner wird ein Verfahren zum Betrieb des Ofens nach der Erfindung
vorgeschlagen, welches die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
2 genannten Merkmale hat.
Die Erfindung gründet sich auf die Erkenntnis, daß es durch geeignete
Wahl von Strom und Spannung möglich ist, einen Lichtbogen zwischen einer Elektrode und einem Bad aufrechtzuerhalten, selbst
wenn die Elektrode von einer auf dem Bad schwimmenden Koksschicht umgeben ist.
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Die Erfindung bringt eine Reihe von Vorteilen: Die Seitenwände und der gewölbeartige Deckel werden wirksam gegenüber dem
lichtbogen abgeschirmt. Ferner verhindern die Zwischenwand und die Koksschicht durch ihre Formgebung, daß die heißen Reduktionsgase aus der Lichtbogenzone in nennenswertem Umfange mit dem
gewölbeartigen Deckel bzw. mit der Innenseite der Zwischenwand
in Berührung kommen. Infolgedessen ist die Temperatur am Deckel relativ niedrig, was eine lange Lebensdauer auch bei einfacher
Ausführung des Deckels bedeutet. Die Wärmeabgabe der genannten heißen Gase, die parallel zur Badoberfläche durch die Koksschicht
strömen, findet wegen der nach oben isolierenden Wirkung durch die Koksschicht im wesentlichen nur nach unten zum Schmelzenbad
hin statt, was wärmewirtschaftlich sehr vorteilhaft ist.
Der große Fluß von heißen Reduktionsgasen, welche die lichtbogenzone
unter dem unteren Ende der Elektrode verlassen, führt zu einer hohen Strömungsgeschwindigkeit des Gases in dem Spalt
zwischen der Elektrode und dem Bad. Hierdurch wird die während der Reduktion gebildete Schlacke von dieser Zone weggeblasen
und der Koks gleichzeitig zurückgehalten. Indem man der Koksschicht gemäß der Erfindung eine genügende Höhe gibt, strömen
die Gase aufgrund des niedrigeren Strömungswiderstandes längs der Bad Oberfläche zu dem Gassammelkanal zwischen der Außen- und
Zwischenwand. Die Gase werden hier gesammelt und durch eine oder mehrere Absaugöffnungen abgeleitet.
Gemäß der Erfindung worden die Wände des GasSammelkanals und
eventuell auch dessen Decke zweckmäßigerweise in Form von wassergekühlten Rohrpaneelen der gleichen Art ausgeführt, wie man sie
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in Dampfkesseln verwendet. Hierdurch erhält man Flächen mit
langer Lebensdauer und gleichzeitig die Möglichkeit, Energie in Form wertvollen Hochdruckdampfes zurückzugewinnen.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele soll die
Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines Lichtbogenofens nach der Erfindung,
Fig. 2-4 einige mögliche Elektrodenanordnungen bei einem Lichtbogenofen nach der Erfindung.
Entsprechend Fig. 1 ist über einem zweckmäßigerweise gefütterten, niedrigen kreisförmigen Ofengefäß 1 auf übliche Vfeise im Zentrum
eine mit Gleichstrom gespeiste Söderberg-Elektrode 2 angeordnet, die mit einem Kanal 3 für die Zufuhr der feinkörnigen Ausgangsmaterialien
versehen ist. Die Elektrode erstreckt sich durch den Ofendeckel 4 auf das Roheisenbad 15· Vom Rand des als
Gewölbe ausgebildeten Deckels erstreckt sich eine herunterhängende zylindrische wassergekühlte Wand 5, die unten an einen
gekühlten Flansch 6 angeschlossen ist. Dieser liegt dichtend
gegen den gekühlten Flansch 7 des Ofengefäßes an. Die wassergekühlte Zwischenwand 8 ist im Deckel 4 aufgehängt und mit
ihrer Oberkante gasdicht an den Deckel angeschlossen. Die Zwischenwand
8 erstreckt sich nach unten bis auf ein Niveau, das ungefähr in gleicher Höhe mit der Elektrodenspitze liegt, wenn sich diese
in der Arbeitsstellung befindet. Zwischen der Unterkante der
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Zwischenwand 8 und der Badoberfläche bildet sich eine ringförmige
Öffnung 9.
Der ringförmige Raum zwischen der Elektrode 2 und der Zwischenwand
8 ist teilweise mit einer Schicht 10 aus stiickf örmigem Koks gefüllt, die auf dem Bad schwimmt. Der Koks wird durch eine
geeignete Anzahl Zufuhröffnungen 11 im Deckel zugeführt und
bildet zur Elektrode 2 und zur Zwischenwand 8 hin Abrutschwinkel. Von der Öffnung 9 an bildet der Koks einen niedrigen Abrutschwinkel
zur Wand des Ofengefäßes 1 hin. Die Koksschicht 10 schirmt den Ofendeckel 4 und die Gefäßwand wirksam gegen die
Strahlung des Lichtbogens 12 ab.
Dadurch, daß der Koksschicht gemäß der Erfindung eine solche Höhe gegeben wird, daß der Strömungswiderstand durch die Koksschicht
für die heißen Gase der Lichtbogenzone 12 am niedrigsten längs der Badoberfläche ist, strömen diese Gase längs der Badoberfläche
durch die Öffnung 9 in den ringförmigen Gassammelkanal
13 zwischen der Außenwand des Deckels und der Zwischenwand 8
hinein. Im oberen Teil der Koksschicht sowie zwischen der Koksschicht und dem Deckel 4 entsteht nur eine geringe Gaszirkulation.
Die Wärmeabgabe der Gase beim Passieren längs der Badoberfläche durch die Koksschicht wird daher nach oben hin bedeutend
niedriger als nach unten zum Bad hin, was wärmewirtschaftlich von Vorteil ist.
Die Zwischenwand 8 und die Außenwand 5 sind als Rohrpaneele
gleicher Art ausgeführt, wie sie als Feuerflächen in Dampfkesseln
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9. 3. 1976 _ 6 - 20.149 P
verwendet werden. Die Paneele sind an ein Dampferzeugungssystem
angeschlossen, das eine Zirkulationspumpe und eine Haube
für die Dampf abscheidung enthält, welche Teile in I1Xg. 1 nicht
gezeigt sind. Hierdurch kann ein gewisser Teil der Wärme, die in den bei der Reduktion gebildeten Gasen vorhanden ist, in
Form von Hochdruckdampf genutzt werden. Der Rest des physika~ Iisehen und chemischen Energieinhalts der Gase wird auf andere
zweckmäßige Weise verwendet, je nachdem, was nach den örtlichen Bedingungen die beste Verwendungsart ist.
Die in dem Kanal 13 gesammelten Gase werden durch eine oder mehrere Abflußleitungen 14 abgeleitet, deren Wände als Rohrpaneele
ausgeführt sind und v/elche ebenfalls in das Dampferzeugungssystem
eingeschaltet sind.
Da Söderberg-Elektroden zweckmäßigerweise nicht mit einem Durchmesser von mehr als ca. 2 m ausgeführt werden und eine
obere Grenze für die Stromdichte haben, werden gemäß der Erfindung bei großen Ofenlei stufen mehrere von separaten
Gleichrichtern gespeiste Elektroden in einem gemeinsamen Ofengefäß angeordnet. Jede Elektrode wird mit einer zu ihr konzentrischen
gekühlten Zwischenwand umgeben, während die von der Peripherie des gewölbeartigen Deckels herunterhängende
gekühlte Außenwand der Außenkontur des Ofengefäßes angepaßt ist. Diese kann unter Berücksichtigung der gegenseitigen Anordnung
der Elektroden verschiedene Formen haben, was aus den Fig. 2, und 4 hervorgeht.
Der in Fig. 2 gezeigte Ofen enthält zwei nebeneinander angeord-
B09842/0603 _7_
9. 3. 1976 - 7 - 20.149 P
nete Elektroden 2a, 2b, die von je einer Zwischenwand 8a bzw.
8b umgeben sind. Fig. 3 und 4 zeigen Öfen mit drei Elektroden
2a, 2b, 2c, die in einer Reihe bzw. im Dreieck angeordnet sind.
U U ü Ü 4 2 / (J ö 0- 3
Claims (1)
- 9. 3. 197620.149 PPatentansprüche:1. Lichtbogenofen zur Schmelzreduktion von feinkörnigem, eisenoxidhaltigem Material mit Hilfe von feinkörnigem, kohlenstoffhaltigem Material mit einem Gefäß, dessen Roheisenbad als Anode dient, auf deren Oberfläche die Schmelzreduktion stattfindet, mit mindestens einer als Kathode geschalteten hohlen Elektrode, durch deren Kanal die feinkörnigen Materialien, vorzugsweise in einer Mischung, auf die Oberfläche des Roheisenbades geleitet werden, sowie mit einer das Gefäß umgebenden Außenwand und einem an diese angeschlossenen gewölbeförmigen Deckel (4), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außenwand (5) und jeder Elektrode (2) eine zur Elektrode konzentrische gekühlte Zwischenwand (8) vorhanden ist, die oben gasdicht an den Deckel (4) angeschlossen ist und die sich von oben nach unten erstreckt, wobei ihr unteres freies Ende ungefähr in derselben Höhe liegt wie die Spitze der sich in Arbeitsstellung befindlichen Elektrode, und daß der Raum zwischen der Außenwand (5) und der Zwischenwand (8) als Gassammei- und Gasabzugskanal (13) ausgebildet ist.2. Verfahren zum Betrieb des Lichtbogenofens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Raum zwischen der Elektrode (oder Elektroden) und der die Elektrode umgebenden Zwischenwand teilweise mit auf dem Bad schwimmendem stückförmigem Koks bis zu einer solchen Höhe über der Badoberfläche gefülltU te9. 3. 1976 Q 20.149 Pwird, daß die bei der Schmelzreduktion gebildeten Gase gezwungen werden, im wesentlichen parallel zur Badoberfläche in den Gassammelraum zwischen der Außenwand und der Zwischenwand zu strömen.609842/0603AOLeerseite
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