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Feldhäcksler
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Feldhäcksler mit zwei der Messertrommel
vorgeschalteten angetriebenen Preßwalzen, die gegenüber zwei ortsfest angeordneten
unteren Einzugswalzen abstandsveränderlich angeordnet und mit der Kraft eines einstellbaren
Federmechanismus gegen diese belastet sind.
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Bei einem bekannten Feldhäcksler dieser Gattung (DT-AS 1.059.701)
sind die beiden oberen Preßwalzen endseitig jeweils in einem geteilten Schwenkarm
gelagert. An den beiden Teilen dieses Schwenkarms greift dabei ein gesondert
einstellbarer
Federmechanismus an. Wenngleich der durch ein Gelenk unterteilte Schwenkarm eine
Einzelverstellung der beiden Preßwalzen zuläßt, so erfolgt diese Verstellung der
beiden Preßwalzen jedoch nicht unabhängig voneinander. Durch die Verstellung der
einen Preßwalze wird nämlich auch der Anpreßdruck der anderen Preßwalze beeinflußt,
da beide Preßwalzen an einem gemeinsamen Schwenkarm angeordnet sind.
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Außerdem ändert sich auch die in Richtung des Federmechanismus wirkende
Komponente der Reaktionskraft des Antriebsdrehmoments der Preßwalzen in Abhängigkeit
von der Stellung der beiden Teile des Schwenkarms. Da die beiden Preßwalzen über
gemeinsame Kettentriebe angetrieben werden, wird deren Vorpressung auch durch die
Drehmomente beeinflußt, welche durch diese Kettentriebe entstehen. Mit diesem bekannten
Feldhäcksler läßt sich daher keine gleichbleibende Vorpressung der Preßwalzen erzielen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Feldhäcksler
dahingehend zu verbessern, daß eine Optimierung der Vorpressung jeder einzelnen
Preßwalze ohne gegenseitige Beeinflussung und ohne Beeinflussung durch die unter
Last auf das System einwirkenden Drehmomente möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Preßwalze
unabhängig von der anderen in den Seitenwänden des Feldhäckslers in Richtung auf
die gegenüberliegende untere Einzugswalze verschiebbar gelagert ist und daß jede
Preßwalze unabhängig von der anderen antreibbar ist.
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Bei dieser Anordnung der Preßwalzen hat das Drehmoment der Antriebskraft
keinen Einfluß mehr auf die Vorpressung.
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Die Vorpressung jeder Preßwalze kann entsprechend den Arbeitsbedingungen
eingestellt werden1 ohne daß dadurch die Vorpressung der anderen Walze beeinflußt
wird.
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Zweckmäßigerweise ist die Achse einer jeden Preßwalze in seitlichen
Lagern drehbar gelagert, die in geradlinigen Führungsschlitzen der Seitewände des
Feldhäckslers verschiebbar geführt sind. Die Führungsschlitze können dabei unter
einem beliebigen Winkel gegenüber der Flußrichtung des Erntegutes angeordnet werden1
sodaß die Preßrichtung der einzelnen Preßwalzen frei wählbar ist.
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Eine hinsichtlich der Einstellbarkeit der Vorpressung der einzelnen
Preßwalzen besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet
durch eine im oberen Bereich eines jeden Führungsschlitzes an der Seitenwand befestigte
Spindelmutter, in der eine Gewindespindel verdrehbar gelagert ist, und eine Feder,
die sich an der Gewindespindel und an dem zugeordneten seitlichen Lager der Preßwalzenachse
abstützt. Dabei ist vorgesehen1 daß die Gewindespindel eine Längsbohrung besitzt,
die eine an dem zugeordneten seitlichen Lager befestigte Führungsstange axial verschiebbar
aufnimmt.
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Die seitlichen Lager sind vorteilhafterweise als Pendelrollenlager
ausgebildet, sodaß die Preßwalzen auch einseitig nach oben ausweichen können.
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Für den unabhängigen Antrieb der beiden Preßwalzen sind insbesondere
Gelenkwellen geeignet, die über Kardangelenke mit der Achse der zugeordneten Preßwalze
und mit einer Antriebswelle verbunden sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 schematisch eine
Seitenansicht der Einzugsorgane eines Feldhäckslers gemäß der Erfindung; Fig. 2
eine Draufsicht auf den Bereich der Einzugsorgane des Feldhäckslers nach Fig. 1;
Fig. 3 eine andere Ausführungsform der Erfindung; Fig. 4 noch eine andere Ausführungsform
der Erfindung; und Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch ein seitliches Lager einer
Preßwalze.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt der Feldhäcksler ein Vorsatzgerät
1, bei dem es sich um eine Aufnahmevorrichtung oder um ein Maisgebiß handeln kann.
Dem Vorsatzgerät 1 ist in Flußrichtung des Erntegutes der eigentliche Häcksler nachgeschaltet.
Dieser weist untere Einzugswalzen 2 und 3 sowie obere Preßwalzen 4 und 5 auf , die
in Richtung der in Fig. 1 gezeigten Pfeile angetrieben werden, um das Erntegut der
Messertrommel 6 zuzuführen. Die Achsen der Einzugswalzen 2 und 3 sind in an den
Seitenwänden 7 des Feldhäckslers ortsfest angeordneten Lagern drehbar gelagert.
Damit die Vorpressung des zugeführten Erntegutstranges verändert werden kann, sind
die Preßwalzen 4 und 5 in den Seitenwänden 7 gegenüber den Einzugswalzen 2 und 3
abstandsveränderlich gelagert. Zu diesem Zweck sind die Achsen 8 und 9 der Preßwalzen
4 und 5 in seitlichen Lagern 10 drehbar gelagert, die in vertikalen Führungsschlitzen
11 der Seitenwände 7 verschiebbar geführt
sind. Wie aus Fig. 1 und
2 hervorgeht, erfolgt die Verstellung der Preßwalzen 4 und 5 mit Hilfe von Gewindespindeln
12, die in an den Seitenwänden 7 befestigten Spindelmuttern 13 drehbar gelagert
sind und über Federn 14 auf die seitlichen Lager 10 der Achsen 8 und 9 der Preßwalzen
4 und 5 drücken. Jede Gewindespindel 12 ist rohrförmig ausgebildet und von einer
an dem zugeordneten Preßwalzenlager 10 befestigten vertikalen Führungsstange 15
frei beweglich durchsetzt.
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Die Kompression der Feder 14 und damit die auf die seitlichen Lager
10 ausgeübte Kraft, d.h., diejenige Kraft, mit der die Preßwalzen 4 und 5 nach unten
gedrückt werden, kann demzufolge mit Hilfe der Gewindespindeln 12 eingestellt werden.
Bei einer Überbelastung können die Preßwalzen 4 und 5 unter Kompression der Federn
14 nach oben ausweichen.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind die Führungsschlitze
11 in den Seitenwänden 7 des Feldhäckslers vertikal, d.h. rechtwinklig zur Flußrichtung
des Erntegutes angeordnet. Diese Anordnung der Führungsschlitze hat zur Folge, daß
die in Flußrichtung des Erntegutes wirkende Reaktionskraft des Antriebsdrehmomentes
der Preßwalze vollständig von den Seitenwänden 7 aufgenommen wird und demzufolge
keine Auswirkung auf die Vorpressung der Preßwalze hat.
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Wenn aber eine andere Preßrichtung der Preßwalzen gewünscht wird,
so ist dies durch eine entsprechende Anordnung der Führungsschlitze 11 in den Seitenwänden
7 ohne weiteres möglich.
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Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform sind die Führungsschlitze
11 für die seitlichen Lager 10 der beiden
Preßwalzen 4 und 5 beispielsweise
unter dem gleichen Winkel gegen die Flußrichtung des Erntegutes geneigt, wogegen
sie bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform nach unten gegen den Erntegutstrom
konvergieren. Der Mechanismus zum Verstellen der Preßwalzen 4 und 5 ist bei den
Ausführungsformen nach den Fig0 3 und 4 genauso ausgebildet, wie dies vorstehend
unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 erläutert wurde.
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Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die seitlichen Lager 10 der Preßwalzen
4 und 5 als Pendelkugellager ausgebildet, sodaß die Preßwalzen auch einseitig nach
oben ausweichen können.
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Die Preßwalzen 4 und 5 sind nicht nur unabhängig voneinander gegenüber
den Einzugswalzen 2 und 3 verschiebbar, sondern sie werden auch unabhängig voneinander
angetrieben0 Zu diesem Zweck sind die Achsen 8 und 9 der Preßwalzen 4 und 5 jeweils
über ein Kardangelenk 16 mit einer Gelenkwelle 17 verbunden, die ihrerseits über
ein zweites Kardangelenk mit einer (nicht gezeigten) Antriebswelle verbunden ist.