DE2609026C3 - Verfahren zum Herstellen, Füllen und Verschließen eines mit einem mehrteiligen Einfüll- und Entleerungsstutzen versehenen Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Ventil zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen, Füllen und Verschließen eines mit einem mehrteiligen Einfüll- und Entleerungsstutzen versehenen Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Ventil zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen, Füllen und Verschließen eines mit einem mehrteiligen
Einfüll- und Entleerungsstutzen versehenen Behälters aus thermoplastischem Kunststoff, wobei ein Vorformling in einer geteilten Blasform mittels eines in die
Blasform hineinragenden, in den Vorformling eingeführten Blasdornes durch ein Druckmittel bis an die
Innenwand der Blasform aufgeweitet wird und wobei beim Schließen der Blasform ein am Blasdorn
angeordnetes Einsatzteil mit Durchgangsöffnung mit dem Material für den Halsteil des Behälters formschlüssig verbunden wird und die Durchgangsöffnung später
verschlossen wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Ventil zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das eingangs genannte Verfahren ist beispielsweise aus der DK-AS 12 53 445 bekanntgeworden. Bei dem
bekannten Verfahren wird lediglich ein mehrteiliger Einfüll- und Entleerungsslulzen in einen Behälter aus
thermoplastischem Kunststoff eingeformt, wobei die eine flanschhülsc eines Stutzens vor dem Aufweiten
mittels eines Blasdornes in den Vorformling des
Behälters eingebracht und der Stutzen nach dem
Aufweiten mit der Wandung des Behülters verbunden wird.
Autgabe der Erfindung ist es, die Herstellung solcher
Behälter aus thermoplastischem Kunststoff dahingehend zu verbessern, daß mit dem Einformen des Einfüll-
und Entleerungsstutzens gleichzeitig das Füllen und Verschließen des Behälters erfolgt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß bei Verwendung eines als Ventil ausgebildeten Einsatzteiles das Zuführen des Druckmittels und des
Füllmittels durch das offengehaltene Ventil und das Schließen des Ventils nach dem Abtrennen seiner
Offenhalteorgane von der Innenseite des Behälters her selbsttätig erfolgt
Es wird also beim erfindungsgemäßen Verfahren dafür Sorge getragen, daß das Ventil beim Zuführen des
Druckmittels und des Füllmittels mechanisch offengehalten wird, aber sein Schließen in einfachster Weise
möglich ist, in dem man für das Abtrennen entsprechender Offenhalteorgane von der Innenseite des Behälters
her Sorge trägt
Vorteilhaft wird das crfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt mit einem Ventil mit einem aus einem Gehäuse und einem auf dem Gehäuse montierten
Deckel mit einer provisorischen Tülle bestehenden Ventilkörper, bei dec"» das Gehäuse und der Deckel eine
Kammer bilden und jeweils eine öffnung aufweisen, die in die Kammer einmündet, in der ein Kolben gegen die
Wirkung einer den Kolben gegen eine im Deckel sitzende Dichtungseinlage drückenden Feder verschiebbar ist, wobei sich dieses Ventil dadurch kennzeichnet,
daß zum Offenhalten des Ventils am Deckel über Verbindungsstege ein zum Inneren des Behälters axial
vorragendes Offenhalteorgan angeordnet ist, und daß zum Schließen des Ventils die Verbindungsstege
abtrennbar sind.
Vorzugsweise weist das Offenhalteorgan Längsrillen auf, was die Zuführung des Druckmittels und des
Füllmittels erleichtert.
Schließlich können in weiterer Ausbildung der Erfindung zwischen dem Deckel und dem Offenhaltcorgan zusätzliche radiale Haltebügel angeordnet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen Teilschnitt durch eine Anordnung, wobei sich das Ventil in seiner offenen Stellung befindet;
F i g. 3 einen Teilwhnitl entsprechend der F i g. I zur
Wiedergabe des geschlossenen Ventils;
Fig.4 eine Ansicht entsprechend der Fig. I zur Wiedergabe einer abgeänderten Ausführungsform;
F i g. 6 einen Teilschnitt entsprechend demjenigen nach Fig.4 zur Wiedergabe des Ventils in seiner
geschlossenen Stellung.
Gemäß dem in den F i g. I bis 3 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist die Erfindung auf ein Gefäß in
Art einer Aerosolflasche angewendet, die einen durch Extrusionsblasen einer schmclzflüssigen Kunststoffmasse hergestellten Körper 1 und ein in seiner Gesamtheil
mit dem Bezugs/eichen 2 bezeichnetes Ventilgehäuse aufweist. Der Hals 3 des Gefäßes ist um das
Ventilgehäuse 2 versiegelt, wobei die Versperrung oder Verankerung mit Hilfe von Nuten 4 und Vorsprüngen 5
auf der seitlichen äußeren Oberfläche des Vcntilgchäuses 2 hergestellt ist.
zusammen, einem Gehäuse 6 und einem durch Verrosten auf einer ringförmigen Schrägfläche 8 des
Gehäuses 6 befestigten Deekel 7. Das ins Innere des Gefäßes gerichtete Ende des Gehäuses 6 ist mit einem
Übergangsrohrstück 9 versehen, auf das ein Tauchrohr 10 aufgesteckt ist.
Das Übergangsrohrstück 9 ist mit einer Bohrung 11 mit der Achse X-X versehen, welche die öffnung des
Tauchrohres 10 und damit das Innere des Gefäßes mit einer Innenkammer 12 des Gehäuses 6 verbindet.
Das nach außen gerichtete Ende des Gehäuses 6 weist eine Rmgschulter 13 auf, die eine Dichtungseinlage 14
aus deformierbarem elastischen Material gegen die Innenfläche 15 des Deckels 7 preßt.
Der Deckel 7 enthält eine Axialbohrung 16 und ist
außerhalb des Körpers 1 der Aerosolflasche durch einen Bund 17 verlängert, an dem eine provisorische Tülle 18
über eine in der Wandstärke verringerte Ringzone 19 befestigt ist, die eine Linie geringeren Widerstandes
bildet und längs der man durch einen Schnitt die Tülle 13 der fertigen Aerosolflasche abtrennen kann.
Im Inneren der Innenkammer 12 ist verschiebbar ein
Kolben 20 montiert, der zwischen seiner seitlichen Außenfläche und der Innenoberfläche der Innenkammer
12 einen Kanal 21 beläßt, welcher das Innere des Körpers 1 der Flasche mit dem Äußeren verbindet,
entweder bspw. im Hinblick auf das Abblasen des Gefäßes und seiner Auffüllung oder im anderen Sinne
im Hinblick auf die Verwendung der Aerosolflasche zur Abgabe des in ihr enthaltenen Produktes. Der Kolben
20 wird federnd gegen die Dichtungseinlage 14 mittels einer Wendelfeder 22 gedrückt, die sich einerseits in
einer Ringrille auf der Innenfläche des Kolbens 20 und andererseits auf einer Schulter 24 am Boden der
Innenkammer 12 in der Nachbarschaft des Übergangsrohrstückes 9 abstützt.
Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel wird der Kolben 20 in einer von der Dichtungseinlage
14 entfernten Stellung gehalten, um den Durchtritt verschiedener Medien zu erlauben, wie Blasluft,
Kühlmedium, inertes Reinigungsgas, Füllmedium und Treibgas. Dieses Festhalten wird durch ein Anschlagorgan,
z. B. ein als Finger ausgebildetes Offenhalteorgan 25 sichergestellt, das durch radiale Verbindungsstege 26
geringer Stärke mit dem Deckel 7 verbunden ist und am Ende der Zuführungsvorgänge für die verschiedenen
Medien in die Flasche abgeschnitten werden kann.
Das Offenhallcorgan 25 hat die Form eines Zylinders,
dessen Ende 27 in Richtung auf das Innere des Körpers 1 der Flasche weist und zur Abstützung des Kolbens 20
und zur Sicherung seiner Halterung in der zurückgezogenen Stellung dient. Das Offenhalteorgan 25 durchsetzt
die Dichtungseinlagc 14 in der Mitte und ist mit längs verlaufenden Längsrillen 28 versehen, die die
Verbindung zwischen den beiden Zonen erlauben, die auf der einen und auf der anderen Seite von der
Dichtungseinlage 14 begrenzt sind, d. h. im Inneren des Ventils in Verbindung mit dem Inneren des Körpers 1
der Flasche und der Außenumgebung dieser Flasche. Die Längsrillen 28 des Offenhalteorgans 25 grenzen
/wischen sich Rippen 29 (Fig.2) ab, welche das Verschieben mit geringer Reibung gegen die Oberfläche
der Mittclöffnung 30 der Dichtungseinlage 14 ermöglichen. Im Inneren des nahe beim Bund 17 des Deckels 7
des Ventils liegenden zylindrischen Teiles 32 der provisorischen Tülle 18 ist ein Messer 31 montiert, mit
welchem durch Zertrennen der Verbindungsstege 26 am Ende der Füllung der Flasche das Offenhalteorgan 25
und der Deckel 7 sicher getrennt werden können.
Das Messer 31 wird durch ein geeignetes Mittel, bspw. durch eine nicht dargestellte Stößelverschiebevorrichtung
mit einfacher oder doppelter Wirkung betätigt. Der vordere Teil des Messers 31 weist eine
Schneidkante 33 und eine Schulter 34 auf, die derart gegen die Außenfläche des Deckels 7 des Ventilgehäuses
2 zur Anlage kommen, daß die Schneidkante 33 die Dichtungseinlage 14 nicht zerstören kann.
Die Fertigstellung und Füllung der in den F i g. I und 2 wiedergegebenen Flasche erfolgt in folgender Weise:
Befinden sich Flasche und ihre provisorische Tülle 18 im Zustand nach Fig. 1, dann werden die Endphasen
der Fertigstellung des Flaschenkörpers und der Füllung mit aktiver Flüssigkeit und Treibgas durchgeführt Das
Messer 31 wird dann geradlinig in Richtung X-X längs des Pfeiles /"derart verschoben, daß seine Schneidkante
33 die radialen Verbindungsstege 26 des öffenhalteorgans
25 zertrennt.
Wenn das Offenhalteorgan 25 frei ist, wird er durch
den Kolben 20 bezüglich des Ventiigehäuses 2 nach außen gedruckt, wobei der Kolben 20 se.bst in seiner
Anlagestellung gegen die Dichtungseinlage 14 durch die Wendelfeder 22 gedrückt wird. Das Ventil ist nun-nehr
geschlossen (Fig.3). Das Offenhalteorgan 25 wird auf
dem Ventilgehäuse 2 noch mittels seiner Rippen 29 gehalten, die sich auf die Mittelöffnung 30 der
Dichtungseinlage.14 abstützen.
Das Messer 31 befindet sich dann in seiner zurückgezogenen Stellung und es wird nunmehr die
Tülle 18 von dem Ventilgehäuse 2 abgetrennt, indem man mittels geeigneter Mittel längs der geschwächten
Widerstandslinie an der Ringzone 19 zwischen dem Bund 17 des Ventilkörpers und der provisorischen Tülle
18 einen Schnitt durchführt.
Die Flasche ist nunmehr fertig und wird an andere Stellen transportiert, wo das Offenhalieorgan 25
entfernt und durch einen nicht gezeichneten Druckknopf ersetzt wird. Die Flasche kann in der Zwischenzeit
allen Endbearbeitungsvorgängen unterworfen werden, wie Entgraten, Markieren, Dekorieren, Kontrollieren
usw.
Die beschriebene Anordnung weist eine Vielzahl von Vorteilen auf. Infolge des Offenhalteorgans ?5 ist der
Kolben 20 schon während aller Zuführungsvorgänge der verschiedenen Medien an seinem Platz, was diese
Vorgänge weniger empfindlich macht und die Gefahr der Beschädigung der Dichtungseinlagc 14 unterdrückt.
Wenn die radialen Verbindungsstege 26 durch das Messer 31 zerschnitten werden, schließt sich das Ventil
sofort. Außerdem wi"d, wenn die Verbindungsstege 26 zerschnitten werden, das Offenhalteventil 25 nicht
entfernt und bleibt fest am Ventilgehäuse 2. Dies erlaubt, dr.s Giü'e.ihalteorgan 25 an einer geeigneten Stelle des
Fabrikationsablaufes später zu entfernen.
Wegen der Schulter 34 am aktiven Ende dea Messers 31 ist der Weg dieses Messers 31 auf das notwendige
Maß zum Zertrennen der Verbindungsstege 26 beschränkt und es gibt keinerlei Gefahr einer Beschädigung
der Dichtungseinlage 14.
Die Fig.4, 5 und 6 zeigen eine abgeänderte
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, die sich dadurch von der Ausführungsform nach den F i g. I bis 3
unterscheidet, daß das Offenhalteorgan 25a einen reduzierten Durchmesser aufweist. Er ist nicht mehr
verschiebbar durch die Innenoberfläche der Mittelöffnung 30 des Dichtungseinsatzes 14 geführt und reibt
damit nicht mehr auf dieser. Man unterdrückt also die
Notwcndigkcii. Längsrülcn wie die l.ängsrillcn 28 und
Führungsrippen, wie die FOhrungsrippcn 29, vorzusehen,
was den Durchtritt der verschiedenen Medien begünstigt.
Wenn die Verbindungsstege 26 durchschnitten sind, wird das Offenhalteorgan 25a, um zu vermeiden, daß es
an der Rillstation herausfällt, am Deckel 7 des Ventilgchäuses 2 mit Hilfe von dünnen und biegsamen
Haltebügeln 35 festgehalten, welche an der Stelle im Fabrikationsablauf durchschnitten werden, wo die
Beseitigung des Offenhalteorgans 25a vorgesehen ist. Die Länge dieser Haltcbügel 35 erlaubt dem Offcnhalteorgan
25a nach dem Durchtrennen der Verbindungssiege 25a durch das Messer 31 bezüglich des
Haschenkörpers nach außen gestoßen zu werden, wenn der Kolben 20 in seine Vcrschlußstcllung kommt und
voll am Deckel 7 des Vcntilgehäuses 2 anschlägt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen, Füllen und Verschließen eines mit einem mehrteiligen Einfüll- und
Entleerungsstutzen versehenen Behälters aus thermoplastischem Kunststoff, wobei ein Vorformling in
einer geteilten Blasform mittels eines in die Blasform hineinragenden, in den Vorformling eingeführten
Blasdomes durch ein Druckmittel bis an die Innenwand der Blasform aufgeweitet wird und
wobei beim Schließen der Blasform ein am Blasdorn angeordnetes Einsatzteil mit Durchgangsöffnung
mit dem Material für den Halsteil des Behälters formschlüssig verbunden wird und die Durchgangsöffnung später verschlossen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines als Ventil ausgebildeten Einsatzteiles das Zuführen
des Druckmittels und des Füllmittels durch das offengehaltene Ventil und das Schließen des Ventils
nach dem Abtrennen seiner Offenhalteorgane von der Innenseite des Behälters her selbsttätig erfolgt
2. Ventil zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem aus einem Gehäuse und
einem auf dem Gehäuse montierten Deckel mit einer provisorischen Tülle bestehenden Ventilkörper, bei
dem das Gehäuse und der Deckel eine Kammer bilden und jeweils eine Öffnung aufweisen, die in die
Kammer einmündet, in der ein Kolben gegen die Wirkung einer den Kolben gegen eine im Deckel
sitzende Dichtungseinlage drückenden Feder verschiebbar is>. dadurch gekennzeichnet, daß zum
Offenhalten des Ventils am Deckel (7) über Verbindung£stege (26) ein zur, Inneren des Behälters axial vorragendes Offenhalteorgan (25, 25a)
angeordnet ist, und daß zum Sc liießen des Ventils die Verbindungsstege (26) abtrennbar sind.
3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Offenhalteorgan (23, 25a) Längsrillen
(28) aufweist.
4. Ventil nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Deckel (7) und
dem Offenhalteorgan (25a) zusätzlich radiale Haltebügcl (3S) angeordnet sind.
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