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Abkantpresse
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abkantpresse zum Abkanten von
Werkstücken aus Metall, insbesondere von Blechtafeln, Bändern usw. mit einem an
einen bewegbaren Preßstempel angeordneten Abkantbalken, der zum Verformen des Werkstücks
in Eingriff bringbar ist mit einem Gegenwerkzeug Abkantpressen der eben genannten
Art dienen dazu, Profile -verschiedenster Querschnittsformen aus flachgewaiztem
Metall, wie zum Beispiel Blechtafeln, Bändern und Breitflachmetallen herzustellen.
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Bekannte Abkantpressen weisen zumeist ein C-förmiges Gestell mit einer
Tischfläche auf, auf welcher das Gegenwerkzeug angeordnet ist. Der Abkantbalken
ist insgesamt in einer Aufnahme am Preßstempel gehalten. Für die verschiedenen herzustellenden
Profile ist es notwendig jeweils bei der beabsichtigten Herstellung eines neuen
Profils den Abkantbalken und gegebenenfalls auch das Unterwerkzeug zu wechseln.
Das Umrüsten der Abkantpresse auf einen neuen Abkantbalken dauert zumeist lang,
da diese Abkantbalken eine Länge bis zu 5 Metern erreichen können und ein erhebliches
Gewicht aufweisen Für das Umrüsten können zwar Hebezeuge verwendet werden, der zeitliche
Aufwand verringert sich jedoch nur unwesentlich.
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Ein weiterer Nachteil des bekannten Abkantbalkens ergibt sich bei
der Ablagerung derselben. Da die Abkantbalken relativ groß und voluminös sind, ist
zumeist ein von Kränen befahrbarer Hallenraum und Ablageregale notwendig. Die Zahl
der für den Betrieb einer Abkantpresse notwendigen Abkantbalken wird nicht nur durch
die Anzahl der verschiedenartigen Profile bestimmt, sondern auch durch die gewünschten
Biegehalbmesser des Profils. Aus diesem Grunde kann die Lagerung einer Vielzahl
von Abkantbalken bei beengten Raumverhältnissen zu großen Schwierigkeiten führen.
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Bei dem eigentlichen Abkantvorgang werden die Werkstücke auf das Gegenwerkzeug
gelegt und von dem Abkantbalken gemäß dem vorgegebenen Profil verformt. Bei dieser
Verformung tritt der Verschleiß am Abkantbalken lediglich an der Spitze, also am
Biegeradius auf. Um diesen Verschleiß im Rahmen zu halten, ist die Verwendung guter
Werkzeugteile erforderlich, was die Herstellung eines Abkantbalkens sehr verteuert,
da diese
oft eine gekröpfte und langgestreckte Form besitzen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach
aufgebaute und billig herzustellende Abkantpresse der eingangs genannten Art zu
schaffen, die schnell umgerüstet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Abkantbalken
einen lösbar in einer Aufnahme am Preßstempel befestigten Träger aufweist, an dessen
freiem Ende ebenfalls lösbar ein Formwerkzeug angeordnet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Abkantpresse ist es möglich, daß Formwerkzeug
aus einem guten Werkzeugstahl herzustellen, während der Träger aus normalen Maschinenbaustahl
geformt werden kann. Auf diese Weise ist eine billige Herstellung möglich.
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Soll bei der erfindungsgemäßen Abkantpresse ein neues Profil hergestellt
werden, so ist es nicht notwendig, den ganzen Abkantbalken auszuwechseln. Es genügt,
daß bedeutend leichtere und kleinere Formwerkzeug auszutauschen. Dies gilt ebenfalls
für den Fall, daß zwar ein Formwerkzeug mit dem gleichen Profil, jedoch mit einem
anderen Biegehalbmesser verwendet werden soll.
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Ein Austausch des Trägers wird erst dann in Frage kommen, wenn die
Form des Trägers sich mit der Form des herzustellenden Profiles nicht verträgt,
daß heißt wenn der Träger z. B. tekrümmter sein muß, um bei der Herstellung des
Profiles das Werkstück bei seiner Verformung nicht zu behindern.
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Da die Formwerkzeuge sehr viel kleiner und leichter gestaltet sind,
als die bisher bekannten Abkantbalken ist für deren Lagerung auch ein kleiner Raum
ausreichend.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Formwerkzeug im wesentlichen ein Rotationskörper ist. Die Herstellung eines
so gearteten Formwerkzeuges ist einfach und billig und bietet zudem den Vorteil,
daß bei einem Verschleiß die Formflächen nachgearbeitet werden können.
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Etwa vorhandene Anlageflächen für die Halterung am Träger können durch
hobeln oder fräsen angebracht werden.
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Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
zum formschlüssigen Festlegen des Formwerkzeuges am Träger das Formwerkzeug zwei
winkelig zueinander stehende Anlageflächen aufweist, denen am Träger entsprechende
Gegenflächen zugeordnet sind.
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Um das Anbringen des Formwerkzeuges am Träger zu erleichtern ist bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß am Träger Zentrierzapfen
zum Zentrieren des Formwerkzeuges vorhanden sind.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
Zeichnung beschrieben. Es zeigt: Figur 1 eine Seitenansicht einer Abkantpresse,
Figur 2 eine Schnittansicht durch einen Träger und ein Formwerkzeug,
Figur
3 eine Schnittansicht durch einen Träger und eine weitere Ausführungsform eines
Formwerkzeuges, Figur 4 eine Schnittansicht durch ein Formwerkzeug, daß über ein
Distanzstück an einem Träger angeordnet ist.
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In Figur 1 der Zeichnung ist eine Abkantpresse 1 gezeigt, die zum
Abkanten von Werkstücken 2 im vorliegenden Fall einer Blechtafel dient. Sie weist
einen Preßstempel 3 mit einer Aufnahme 4 auf, in welcher ein insgesamt mit 5 bezeichneter
Abkantbalken lösbar befestigt ist. Der Abkantbalken umfaßt einen gekröpften Träger
6, an dessen freiem Ende mit Hilfe von Schrauben 7 ein Formwerkzeug 8 lösbar angeordnet
ist.
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Der Träger ist aus normalen Maschinenbaustahl hergestellt, während
das Formwerkzeug aus hochwertigen, verschleißfesten Werkzeugstahl besteht.
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Das Formwerkzeug weist zwei rechtwinkelig zueinander stehende Anlageflächen
9 und 10 auf, denen am Träger 6 zwei entsprechende Gegenflächen 11 und 12 zugeordnet
sind. Die Anlage- und Gegenflächen dienen zum formschlüssigen Festlegen des Formwerkzeuges
am Träger, um dies bei der Verformung zusätzlich zu sichern und um bei der Montage
des Formwerkzeuges eine Positionierhilfe zu geben.
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Die Schrauben 7 sind von der Oberseite des gekröpften Trägers 6 her
in das Formwerkzeug 8 eingeschraubt.
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Im gezeigten Falle besitzt das Formwerkzeug 8 im wesentlichen rechtwinkelig
zueinander stehende Formflächen 13 und 14, die
über eine Krümmungsfläche
15 miteinander verbunden sind. Mit dem Pfeil 16 ist der Biegehalbmesser angedeutet.
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Für das Abkanten des Werkstücks 2 kann der Preßstempel mit Hilfe eines
Antriebs, z.B. eines hydraulischen Zylinder-Kolbensystems nach unten in Richtung
auf ein Gegenwerkzeug 17 verfahren werden. Das Gegenwerkstück weist im gezeigten
Falle einen X-förmigen Querschnitt auf, dessen eine V-förmige Vertiefung unterhalb
der Spitze des Formwerkzeuges angeordnet ist. Das Gegenwerkzeug ist in nicht gezeigter
Weise auf einen Tisch 18 aufmontiert.
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Zum Abkanten des Werkstücks 2 senkt sich der Abkantbalken 5 nach unten
und drückt die gezeigte Blechplatte in die Vertiefung des Gegenwerkzeugs. Es ist
deutlich zu erkennen, daß der gekröpfte Träger 6 aufgrund seiner Kröpfung dieser
Verformung nicht entgegensteht.
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In Figur 2 der Zeichnung ist das untere Ende des Trägers 6 gezeigt,
in eine darin vorhandene Bohrung ist ein kegeliger Zentrierzapfen 19 eingeschraubt,
der zum Zentrieren des Formwerkzeuges 8 beim Montieren des Formwerkzeuges dient.
Zu diesem Zweck ist in dem Formwerkzeug 8 an den entsprechenden Stellen eine kegelige
Ausnehmung 20 für die Aufnahme des Zentrierzapfens vorhanden.
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In Figur 3 ist ein Formwerkzeug 8 gezeigt, das für größere Biegeradien,
im vorliegenden Fall für den Biegeradius 21 gedacht ist. Das Formwerkzeug ist als
Rotationskörper hergestellt, in den anschließend die bereits erwähnten Anlageflächen
9 und 10 eingearbeitet wurden. Auch dieses Formwerkzeug ist mit Hilfe
von
Zentrierzapfen 19 zentriert.
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In Figur 4 ist ein ähnliches Formwerkzeug wie in Figur 3 gezeigt,
das jedoch mit Hilfe eines Distanzstücks 22 am Ende des Trägers 6 befestig ist.
Das Distanzstück 22 weist eigene Gegenflächen 23 und 24 auf, die den bereits erwähnten
Gegenflächen 11 und 12 des Trägers entsprechen. Das gleiche gilt für Anlageflächen
25 und 26, die analog zu den Anlageflächen 9 und 10 des in Figur 1 gezeigten Formwerkzeugs
ausgebildet sind. Sowohl das Formwerkzeug 8 als auch das Distanzstück 22 ist jeweils
an den ihm benachbarten Teil,nämlich einmal am Distanzstück 22 und einmal am Träger
6 mit Hilfe wenigstens eines bereits beschriebenen Zentrierzapfens 19 zentriert.
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Die Befestigung untereinander ist durch nicht gezeigte Schrauben sichergestellt.
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In Figur 4 ist weiterhin ein anders geformtes Gegenwerkzeug 17 gezeigt,
daß diesmal eine Mulde 27 mit einer Kreiskrümmung aufweist. Die Verwendung des Distanzstückes
22 gibt die Möglichkeit, einen Träger 6 weiterhin zu verwenden, obwohl er an sich
wegen seiner bei der Verformung störenden Form ausgetauscht werden müßte. Dadurch,
daß mit Hilfe des Distanzstücks das Formwerkzeug tiefer angeordnet wird, stört der
Träger bei der Verformung nicht mehr.
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- Patentansprüche -
L e e r s e i t e