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Karl Lautenschläger EG. Möbelbeschlagfabrik, 6101 Reinheim/Odw.
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Eins chlaggehäus e für Möbelscharniere Die Erfindung betrifft ein
Einschlaggehäuse für Möbelacharniere mit einem über eine Deckplatte mit einem Einschlagzapfen
verbundenen Einschlagtopf, die in mit entsprechendem Untermaß bemessene Bohrungen
einer Möbeltür o.dgl. einschlag- oder einpreßbar sind, wobei der Einschlagzapfen
im wesentlichen vollständig und der Einschlagtopf zum Teil aus Kunststoff, die im
montierten Zustand des Scharniers sichtbaren Teile jedoch im wesentlichen aus Metall
bestehen.
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Als Einschlaggehäuse ausgebildete Türanschlagteile von Möbelscharnieren,
die ohne zusätzliche Verschraubung mit Überinaß in Bohrungen der mit dem Scharnier
schwenkbar anzulenkenden Möbeltür eingepreßt oder eingeschlagen werden, werden wegen
der einfachen und schnellen Montage zunehmend verwendet, wobei der feste Sitz und
die genaue Ausrichtung der imEinschlagtopf gebildeten Lagerbohrung-(en) für den
oder die Anlenkzapfen des Tragwand-Anschlagteils durch den zusätzlich zum Einschlagtopf
vorgesehenen Einschlagzapfen gewährleistet werden kann.
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Solche einstückig aus Kunststoff hergestellten Einschlaggehäuse sind
beispielsweise aus der DT-OS 1 928 964 bekannt.
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Aus Gründen der höheren Festigkeit und des besseren Aussehens wird
angestrebt, Scharnierteile heute vorzugsweise aus Metall, beispielsweise Zinkdruckguß
oder Stahlblech, herzustellen. Wegen der geringeren Elastizität von Metall im Vergleich
zu Kunststoff kann das Übermaß metallischer Gehäuse gegenüber den Bohrungen im Möbelstück
nur gering gehalten werden, so daß bei ganz aus Metall bestehenden Einschlaggehäusen
der hier in Frage stehenden Art kein dauernd fester Sitz erreicht wird und zusätzliche
Verschraubungen erforderlich sind. Ohne zusätzliche Verschraubung kommt man nur
bei den eingangs erwähnten metallischen Einschlaggehäusen aus, bei denen Teile des
äußeren Umfangs des Einschlagtopfs und der Einschlagzapfen gesondert aus Kunststoff
gefertigt und nachträglich am metallischen Gehäuse befestigt sind. Aber auch diese
Einschlaggehäuse haben, ebenso wie die ganz aus Kunststoff hergestellten einprebbaren
Gehäuse, den Nachteil, daß eine Demontage eines einmal eingepreßten Gehäuses ohne
Beschädigung der Bohrungen in der Möbeltür oder Zerstörung des Einschlaggehäuses
praktisch nicht mehr möglich ist, obwohl dies mitunter erforderlich oder erwünscht
ist, wenn beispielsweise ein bereits montierter, für die Anlenkung am Tragwand-Anschlagteil
mittels Kulissennuten vorgesehenes Einsteckgehäuse nachträglich durch ein für eine
andere Anlenkungsart - beispielsweise für die Anlenkung von zwei ein Viergelenk
bildenden Scharnierlenkern oder die Anlenkung der Kreuzgelenkarme eines 1800-Scharniers
eingerichtetes Einschlaggehäuse ersetzt werden soll.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein in seinen sichtbaren
Bereichen und im Bereich der Lagerung der Schwenkzapfen aus Metallbestehendes ausschließlich
durch
Einpressen oder Einschlagen mit hinreichender Festigkeit montierbares
Einschlaggehäuse für Möbeltüren o*'dgl.
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zu schaffen, das einfach herstellbar und bei Bedarf ohne Beschädigung
der Bohrungen in den Möbeltüren oder Zerstörung des Gehäuses wieder demontierbar
ist.
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Ausgehend von einem Scharnier der eingangs erwähnten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus Kunststoff bestehenden Teile
des Einschlagtopfes zwei seitliche Wangen aufweisen, die mit der aus Kunststoff
bestehenden flachen Deckplatte und dem Einschlagzapfen zu einem einstückig zusammenhängenden
Kunst stoffteil vereinigt sind, dass zwischen die Kunststoffbacken passend ein nach
oben offener, trogförmiger Metallteil eingesetzt ist, von dessen oberem Rand eine
die Kunststoff-Deckplatte überdeckende Flanschplatte einstückig vorspringt, und
daß der Kunststoffteil und der Metallteil lösbar miteinander verbunden sind. Das
erfindungsgemäße Einschlaggehäuse besteht also aus nur zwei Teilen, die vom Hersteller
fertig montiert geliefert werden, wobei der Kunststoffteil vom Material und seinerFormgebung
her die für das Einschlagen erforderliche Elastizität und der Metallteil die Belastbarkeit,
Steifigkeit und das Aussehen des Gehäuses bestimmt. Falls ein solches Scharnier
nach erfolgter Montage wieder demontiert werden soll, wird zunächst nur der den
Kunststoffteil abdeckende Metallteil abgenommen. Dadurch verringert sich aber auch
die Steifigkeit des zuvor durch den Metallteil abgestützten Kunststoffteils, so
daß die noch in den Bohrungen des MöbelstUeks verbliebenen Abschnitte aus Kunststoff
unter elastischer Verformung, d.h. ohne eigene oder Beschädigungen der Bohrung aus
den Bohrungen entfernt werden können. Nach der Vereinigung der beiden Teile miteinander
ist das Einschlaggehäuse dann wieder verwendbar.
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Der Einschlagzapfen wird mit Vorteil in an sich bekannter Weise als
hohler geschlitzter Spreizzapfen ausgebildet, dessen Durchmesser durch einen in
sein hohles Inneres einführbaren stiftförmigen Bauteil vergrößerbar ist, wobei der
Durchmesser des Zapfens so bemessen ist, daß er im ungespreizten Zustand einen etwas
geringeren Durchmesser als der Durchmesser der zugehörigen Bohrung in einem Möbelteil
hat, während er in gespreiztem Zustand das erforderliche Übermaß gegenüber der Bohrung
aufweist.
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Der stiftartige Bauteil wird also nicht nach dem Einführen des Zapfens
in die zugehörige Bohrung des Möbelteils in den Zapfen eingeführt, sondern bereits
vorher bei der Montage des Metall- und des Kunststoffteils, und er dient zunächst
nur dazu, den ursprünglich mit Untermaß bemessenen Zapfen auf das erforderliche
Übermaß zu bringen.
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Bei einer eventuell erforderlich werdenden Montage des Einschlaggehäuses
kann der stiftförmige Bauteil Jedoch vor oder nach der Entfernung des Metallteils
aus dem Zapfeninnern herausgenommen werden, wodurch dann der Einschlagzapfen nur
noch lose in der zugehörigen Bohrung sitzt und die Entfernung des Eunststoffteils
nicht behindert.
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Vorzugsweise ist der stiftförmige Bauteil eine ins hohle Innere des
Einschlagzapfens eindrehbare Schraube.
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Im zuletzt erwähnten Fall empfiehlt es sich, die Schraube gleichzeitig
zur Verbindung des Metallteils mit dem Kunststoffteil zu verwenden, indem die Schraube
beispielsweise durch einemit dem hohlen Innern des Einschlagzapfens fluchtende Bohrung
im Metallteil in den Einschlagzapfen eingeschraubt wird. Der Schraubenschaft spreizt
dann den Einschlagzapfen in der gewünschten Weise, während der Schraubenkopf den
Metallteil auf dem Kunstitoffteil hält.
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In erfindungsgemäßer Weiterbildung sind die Kunststoffwangen in ihrem
dem Einschlagzapfen gegenüberliegenden Bereich durch einen Steg verbunden, der von
einer vom Metallteil vorstehenden Zunge untergriffen wird. Zusätzlich zur Schraubenverbindung
ist der Metallteil dann auch noch durch die Zunge mit dem Kunststoffteil unverlierbar,
jedoch nach Herausdrehen der Schraube wieder demontierbar verbunden.
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Der Metallteil kann aus Metallguß, beispielsweise aus Zinkdruckguß,
hergestellt sein, wird jedoch vorzugsweise als Metall-Blechpreßteil ausgebildet.
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Die Zunge ist dann einfach bis auf eine Verbindungsseite aus dem Material
des Blechs freigestanzt und herausgebogen, während sie bei einem aus Metallguß hergestellten
Teil einstückig angegossen ist.
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Die Wangen des Kunststoffteils können an ihren äußeren, der zugehörigen
Bohrung im Möbel teil zugewandten Flächen ebenso wie die Umfangsflächen des Einschlagzapfens
in an sich bekannter Weise mit im Querschnitt sägezahnförmigen Umfangsgraten versehen
sein, wobei die Umfangsgrate der Wangen des Kunststoffteils in an sich bekannter
Weise als Abschnitte eines ein- oder mehrgängigen Sägegewindes ausgebildet sein
können.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutern, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt
durch ein aus einem Metallteil und einem Kunststoffteil zusammengeaetntes erfindungsgemäßes
Einschlaggehäuse; Fig. 2 einen in der Schnittführung der Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt
durch den Metallteil des Einschlaggehäuses;
Fig. 3 eineh in der
Schnittführung Fig. 1 und 2 entsprechenden Längsschnitt durch den Kunststoffteil
des Einschlaggehäuses; und Fig. 4 eine Draufsicht auf den in Fig. 3 gezeigten Kunststoffteil.
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Das in Figur 1 gezeigte, in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Einschlaggehäuse
setzt sich im wesentlichen aus zwei Teilen zusammen, einem beim montierten Gehäuse
10 überwiegend sichtbaren, im dargestellten Beispiel aus Metallblech im Stanzpreßverfahren
hergestellten Metallteil 12 und einem einstückig aus Kunststoff hergestellten Kunststoffteil
14. Die beiden Teile sind durch eine Schraube 16 einerseits und eine einen Abschnitt
im Kunststoffteil 14 untergreifende Zunge 28 des Metallteils lösbar miteinander
verbunden.
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Der Metallteil 12 weist, wie in Figur 2 gezeigt ist, einen trogförmigen
Abschnitt 20 auf, der in der Draufsicht jedoch nicht kreisförmig, sondern parallel
zur Längsachse seitlich abgeflacht ist. Im Innern des trogförmigen Abschnitts 20
sind in den seitlichen Wänden Lagerbohrungen 22 und 24 zur Aufnahme von (nicht gezeigten)
Lagerzapfen vorgesehen, mit denen die Scharnierlenker eines Viergelenkscharniers
im Einschlaggehäuse schwenkbar gelagert werden können.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß abhängig vop den geforderten kinematischen
Eigenschaften des Scharniers auch andere Anlenkarten verwirklicht werden können,
und daß die zur Aufnahme von Scharnierlenkern für ein Viergelenkscharnier dienenden
Bohrungen nur beispielsweise dargestellt und beschrieben sind.
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Unterhalb der Bohrungen 22 und 24 ist aus einem schrägen Wandabachnitt
26 eine Zunge 28 ausgestanzt und herausgebogen, die zur Verriegelung mit dem nachstehend
in Verbindung
mit den Figuren 3 und 4 noch näher beschriebenen
Kunststoffteil 14 dient.
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Auf der den Lagerbohrungen und der Zunge gegenüberliegenden Seite
schließt sich am oberen Rand des Abschnitts 20 eine horizontale Flanschplatte 30
an, in der eine Durchgangsöffnung 32 für eine Schraube 34 vorgesehen ist0 Zur Aufnahme
des Kopfes der als Senkkopfschraube ausgebildeten Schraube 34 ist die Öffnung 32
konisch eingesenkt. Auch der äußere Rand 36 der Flanschplatte ist zur Unterseite
hin umgebogen. Die Flanschplatte 30 erstreckt sich von etwa der Mitte des oberen
Randes des Abschnitts 20 aus nach außen und hat eine solche Breite, daß der nachstehend
beschriebene Kunststoffteil 14 im darunterliegenden Bereich abgedeckt wird. Form
und Abmessung der Flanschplatte 30 in Querrichtung hängen also auch vom zugehörigen
Kunststoffteil 14 ab.
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Der Kunststoffteil 14 besteht, wie ii den Figuren 3 und 4 gezeigt
ist, aus zwei Wangen 38, welche beim montierten Gehäuse 10 an den seitlich abgeflachten
Seitenwänden des Metallteils anliegen und zusammen mit dem trogförmigen Abschnitt
20 den Einschlagtopf 40 des Gehäuses 10 bilden.
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Die nach außen weisenden Flächen der Wangen 38 haben dementsprechend
in der Draufsicht Kreisabschnittsform. Wie bei Scharnier-Einschlagtöpfen üblich,
sind auf den äußeren Flächen Umfangsgrate 39 in Form eines ein- oder mehrgängigen
Säge gewindes vorgesehen.
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Die Wangen 38 werden in ihrem in Figur 3 links gezeigten unteren Bereich
durch einen im Querschnitt dreieckigen Steg 42 verbunden, unter den beim montierten
Einschlaggehäuse 10 die bereits erwähnte Zunge 28 des Metallteils 12 greift. Im
gegenüberliegenden oberen Randbereich sind die Wangen durch eine Deckplatte 44 zusammengehalten,
von
deren Unterseite in einigem Abstand von den Wangen 38 ein hohler geschlitzter Einschlagzapfen
46 vorsteht.
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Der Kunststoffteil 14 setzt sich also aus den durch den Steg 42 verbundenen
Wangen 38, der Deckplatte 44 und dem Einschlagzapfen 46 zusammen.
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Die Durchgangsöffnung 32 in der Flanschplatte 30 des Metallteils 12
fluchtet mit dem hohlen Inneren des Zapfens 46, so daß die Schraube 34 durch die
Öffnung 32 in den Einschlagzapfen 46 eingeschraubt und so der Metallteil unverlierbar,
jedoch durch Herausdrehen der Schraube wieder lösbar mit dem Kunststoffteil verbindbar
ist. Beim Eindrehen der Schraube 34 in das sich nach unten leicht konisch verjüngende
hohle Innere des Einschlagzapfens 46 weitet dieser sich spreizdübelartig auf. Sein
Außendurchmesser wird daher zunächst so bemessen, daß er in ungespreiztem Zustand
ein geringeres Maß hat, als beim fertigen Einschlaggehäuse vorgesehen. Erst beim
fertig montierten Gehäuse hat der Spreizzapfen also das für einen festen Sitz in
einer Bohrung mit vorgegebenem Durchmesser erforderliche Übermaß. Das ermöglicht
aber die erfindungsgemäß angestrebte zerstörungsfreie Herausnahme eines bereits
montierten Einschlaggehäuses. Hierzu braucht nämlich lediglich die Schraube 34 herausgedreht
und der Metallteil 12 nach oben zwischen den Wangen 38 herausgeschwenkt zu werden,
wobei der obere linke Rand des Metall teils sich an der Bohrung im Möbelteil abstützt
und als Schwenkgelenk wirkt. Die unter den Steg 42 greifende Zunge 28 kommt hierbei
außer Eingriff mit dem Steg. Der hochgeschwenkte Metallteil 12 wird dann zwischen
den Wangen 38 herausgezogen. Da die Wangen dann in Querrichtung nicht mehr durch
den Abschnitt 20 des Metallteils 12 starr abgtUtst werden, können sie elastisch
nach innen ausweichen und der Kunststoffteil kann aus den zugehörigen
Bohrungen
herausgenommen werden, da auch der nunmehr im Durchmesser wieder verringerte Einschlagzapfen
46 das Herausnehmen nicht behindert.
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Das heraus genommene Gehäuse kann durch Vereinigung des Metallteils
mit dem Kunststoffteil und erneutes Eindrehen der Schraube 34 dann wieder montiert
und erneut verwendet werden.
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L e e r s e i t e