DE2602892A1 - Konzentriertes hepatitis-b-oberflaechenantigen enthaltende masse und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Konzentriertes hepatitis-b-oberflaechenantigen enthaltende masse und verfahren zu ihrer herstellung

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DE2602892A1
DE2602892A1 DE19762602892 DE2602892A DE2602892A1 DE 2602892 A1 DE2602892 A1 DE 2602892A1 DE 19762602892 DE19762602892 DE 19762602892 DE 2602892 A DE2602892 A DE 2602892A DE 2602892 A1 DE2602892 A1 DE 2602892A1
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Description

  • Konzentriertes Hepatitis-B-Oberflächenantigen enthaltende
  • Masse und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft eine konzentriertes Hepatitis-B-Oberflächenantigen enthaltende Masse in einem physiologisch verträglichen Medium und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
  • Von Prince wird in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Science USA, Bd. 60, Seiten 814-821 (1968), ein Antigen besprochen, das während der Inkubationszeit und im klinischen Anfangsstadium der nach Bluttransfusionen auftretenden Serumhepatitis beobachtet worden ist. Dieses Antigen scheint mit dem sogenannten Australia-Antigen identisch zu sein (vgl. Prince, Lancet, Band 2, Seiten 462-463 (1968); Blumberg, Sutnick and London, J. Am. Med. Assoc. Band 207, Seiten 1895-1896 (1969); und Wright, McCollum and Klatskin, Lancet Band 2, Seiten 118-121 (1969)), und ein Austausch von Bezugsreagenzien ergab, daß zwischen diesem Antigen und dem "Hepatitisantigen" von Gocke und Kavey, Lancet Band 1, Seiten 1055-1059 (1969) Identität besteht. Das Antigen wurde von Prince, Hargrove, Szmuness, Cherubin, Fontana und Jeffries, N. Engl. J. Med., Band 282, Seiten 287-291 (1970), als spezifisch für das Virus der Serumhepatitis beschrieben, ein Virus, das die Hauptursache der bei erwachsenen Städtern unabhängig von der parenteralen Einwirkung von Blut oder Blutprodukten sporadisch auftretenden Hepatitis zu sein scheint.
  • Das mit derartigen Serumhepatitis-Infektionen verbundene Antigen wird mit einer Vielzahl von Namen bezeichnet, wie Australia-Antigen, SH-Antigen, Au/Sh-Antigen, HAA usw., und jeder Name hat seine Befürworter. Jeder hat aber auch gewisse Mängel.
  • Geographische Namen sagen Ärzten und Studenten wenig, und bei der Bezeichnung HAA wird die spezifische Rolle dieses Antigens bei Infektionen mit dem Hepatitisvirus B außer acht gelassen.
  • Die Bezeichnung Sh hat den Nachteil, die Vorstellung hervorzurufen, daß dieses Antigen zu einem Virus gehört, das nur durch "Serum" oder Blutprodukte übertragbar ist; es gibt jedoch jetzt viele Beweise dafür, daß das Hepatitisvirus B (Serumhepatitis-Virus) auch "infektiös" ist. Die weitere Verwendung des Begriffes "Serumhepatitis" dürfte daher mehr Verwirrung stiften als Klärung bringen. Daher wurde von dem National Research Council der U.S. National Academy of Science ein besonderer Unterausschuß eingesetzt, der u.a. eine bessere Terminologie vorschlagen sollte. Die empfohlene Terminologie kehrt zu den klassischen Begriffen Hepatitisvirus A und Hepatitisvirus B zurück, die in den 40er und 50er Jahren benutzt wurden. Das Antigen heißt daher logischerweise Hepatitis-B-Antigen (HB-A-g) und der gegen dieses Antigen gerichtete Antikörper Hepatitis-B-Antikörper (HB-A-k). Diese Terminologie wird in der folgenden Beschreibung verwendet.
  • Im Jahre 1964 beschrieb Blumberg, Bulletin of the New York Academy of Med., Band 40, Seiten 377-386 (1964), die Entdeckung einer anscheinend anderen Polymorphie des menschlichen Serumproteins. Im Serum von Blutern, die mehrfache Bluttransfusionen erhalten hatten, wurde ein Antikörper festgestellt, der bei der Ouchterlony-Methode mit einem Antigen reagierte, das kein ß-Lipoprotein war und im Serum eines Teils bestimmter fremder Völker sowie im Serum einiger Leukämie-Patienten gefunden wurde. Dieses Antigen wurde als Australia-Antigen bezeichnet, da es ursprünglich in dem Serum eines australischen Ureinwohners festgestellt worden war. Familienuntersuchungen scheinen die Hypothese zu stützen, daß dieses Antigen ein genetisch bestimmtes Isoantigen ist. Später wurde festgestellt, daß das Australia-Antigen bei etwa 25% aller Anstaltspatienten mit Down-Syndrom vorkommt.
  • Eine zufällige Beobachtung von Blumberg schaffte die Grundlagen für eine neue Deutung der vorstehend besprochenen Feststellungen.
  • Von einem Kind mit Down-Syndrom wurden regelmäßig Blutproben entnommen. Anfangs konnte bei dem Kind kein Antigen festgestellt werden; spätere Proben dagegen waren positiv. Aus klinischen Berichten ging hervor, daß das Kind fast gleichzeitig an Hepatitis erkrankt war. Dann wurde gefunden, daß das Antigen in fünf von 48 Serumproben von Patienten mit Virushepatitis vorkam.
  • Diese Untersuchungsergebnisse ließen sich mit mindestens drei Hypothesen in Einklang bringen: 1. Das Antigen war ein genetisch bestimmtes Serum-Isoantigen, dessen Gegenwart mit der Empfindlichkeit für eine Anzahl von Krankheiten oder Krankheitsstoffen, z.B. Leukämie, Mongolismus, Hepatitis usw., in Zusammenhang steht; 2. das Antigen war ein genetisch bestimmtes Isoantigen, dessen Erscheinen von der Gegenwart eines "freisetzenden" Virus abhängig ist; und 3. das Antigen war spezifisch an ein Virus gebunden und konnte einen oder mehrere dieser Zustände hervorrufen.
  • Zunächst wurde die letzte Hypothese als die-am wenigsten wahrscheinliche angesehen, da man sich nicht vorstellen konnte, daß ein Virus-Antigen im Blut gesunder Träger in Mengen zirkulieren könnte, die für die Feststellung durch einen verhältnismäßig wenig empfindlichen Immundiffusionsversuch ausreicht.
  • Die Ergebnisse einer Gemeinschaftsarbeit von Prince und Blumberg über die physikalischen Eigenschaften des Antigens stützten jedoch die dritte Hypothese, da gefunden wurde, daß das Antigen an Teilchen gebunden ist, die sich mit der Geschwindigkeit kleiner virusartiger Teilchen sedimentieren lassen.
  • Ein spezifischer Zusammenhang zwischen dem Australia-Antigen und der Hepatitis wurde jedoch erst aufgefunden, als die Zusammensetzung des für den Immundiffusions-Test verwendeten Agar-Agars geändert wurde. Nur dann wurden die Fällungslinien für eine Identitätsprüfung hinreichend deutlich. Die mit dem neu entwickelten Immundiffusionssystem erhaltenen Ergebnisse wurden von Prince in Proceedings of the National Academy of Science Band 60, Seiten 814-821 (1968) beschrieben.
  • Jokelainen, Krohn, Prince und Finlayson, Journal of Virology Band 6, Seiten 685-689 (1970), untersuchten die Struktur von Hepatitis-B-Antigen enthaltenden Teilchen unter einem Elektronenmikroskop und bestätigten die Existenz großer kugelförmiger Teilchen (ca. 43 nm) sowie kleinerer (ca. 20 nm) stab-und kugelförmiger Teilchen. Die größeren Teilchen scheinen eine Außen- und eine Innenmembran sowie einen Kern zu haben, die sich durch Anfärben sichtbar machen lassen. Die Außenmembran der großen Teilchen scheint den Kugeln von 20 nm Durchmesser und den Stäbchen, von denen bekannt ist, daß sie Hepatitis-B-Antigen aufweisen, ähnlich zu sein. Alle drei Teilchenarten scheinen Hepatitis-B-Antigen zu enthalten, da sie sämtlich durch Hepatitis-B-Antiserum verklumpt werden.
  • Gelegentlich haben große Teilchen Vorsprünge mit einer Struktur, die mit derjenigen der Stäbchenformen identisch ist, und Einschnürungen an ihnen erteilen ihnen in einigen Fällen ein Aussehen, das an eine Reihe kleiner Kugelteilchen erinnert.
  • Diese Feststellungen scheinen mit denjenigen von Dane, Cameron und Briggs, Lancet Band 1, Seiten 695-698 (1970), übereinzustimmen, wonach alle diese Formen sich reproduzieren und die kleinen Kugeln und Stäbchen eine übermäßige Produktion von Membranmaterial darstellen.
  • Untersuchungen mit negativem Anfärben bestätigten das virusartige Aussehen der großen kugelförmigen Teilchen. Untersuchungen mit positivem Anfärben führten zu drei weiteren Erkenntnissen: 1. Die größeren Teilchen haben eine Doppelmembran-Struktur; 2. der zentrale Kern der nukleoidartigen Komponente enthält ein Material, das sich mit Uranylacetat anfärben läßt; und 3. die kleinen Kugeln und Stäbchen enthalten kein Kernmaterial. Obwohl Uranylacetat nicht als spezifisches Färbemittel für Nukleoprotein angesehen werden kann, ist bekannt, daß es vorzugsweise von solchem Material aufgenommen wird, und dies dürfte daher auch im Kern eines Virus vorkommen. Diese Feststellungen stützen deshalb die Hypothese, daß von den drei beschriebenen Hepatitis-B-Antigen enthaltenden Teilchen die größeren, etwa 40-45 nm großen Teilchen höchst wahrscheinlich das wirkliche Hepatitis-B-Virus sind.
  • Krugman und Mitarbeiter, J. Am. Med. Assoc., Band 217, Seite 41 (1971), veröffentlichten vorläufige Untersuchungsergebnisse, die darauf schließen lassen, daß HB-Ag enthaltendes Serum, das durch 1 Minute Kochen inaktiviert worden ist, nicht infektiös und immunogen ist und zum Eintritt einer Schutzwirkung führt, wenn es einer kleinen freiwilligen Gruppe von Kindern verabreicht wird.
  • Prince, Szmuness, Hargrove, Jeffries, Cherubin und Kellner veröffentlichten in Perspectives in Virology, Band 7, Kapitel 14, Seiten 241-296 (Academic Press, 1971), einen umfassenden Bericht über den Stand der Forschung zur Untersuchung des spezifischen Antigens des Hepatitis-B-Virus.
  • Es konnte somit gezeigt werden, daß während der Inkubationszeit einer klassischen Serumhepatitis nach Bluttransfusion im Serum HB-Ag vorkommt. Antikörper für dieses Antigen wurden bei Patienten gefunden, die mehrfache Bluttransfusionen erhalten hatten, wie Patienten mit Hämophilie und Cooleyscher Anämie.
  • In Seren von Patienten, die eine typische Virushepatitis durchgemacht haben und wieder genesen sind, ist der Antikörper in der Regel nicht zu finden. Es wurde gefunden, daß das Hepatitis-B-Antigen mit dem früher beschriebenen Australia-Antigen und dem "Hepatiti s-Antigen " von Gocke identisch ist. Wie gezeigt wurde, ist das Antigen mit virusartigen Teilchen von 20 bis 25 nm Durchmesser verbunden und hat in Sucrose eine wäßrige Dichte von 1,17. Um festzustellen, ob eine Unterscheidung zwischen den beiden Haupttypen der Virushepatitis möglich ist, wurden die Seren von Patienten mit akuter Virushepatitis auf die Gegenwart von HB-Ag geprüft. In keinem der vier untersuchten Fälle einer MS-1-Infektion mit kurzer Inkubationszeit konnte das Antigen festgestellt werden, während in allen acht untersuchten Fällen einer MS-2-Infektion mit langer Inkubationszeit das Antigen identifiziert wurde. Ebenso wurde nur in einem von 74 Fällen aus vier Epedemien von infektiöser Hepatitis und in keinem von 19 sporadisch aufgetretenen Fällen bei Kindern unter 14 Jahren das Antigen festgestellt, während in 76 von 116 Fällen (66%), die nach dem Kontakt mit verunreinigten Injektionsnadeln auftraten, und in 25 von 43 Fällen (58%) nach Bluttransfusion ein positives Ergebnis erhalten wurde.
  • Das HB-Ag wurde auch bei 71 von 129 Patienten (55%) mit Virushepatitis festgestellt, aus deren Krankengeschichte keine Anhaltspunkte für eine parenterale Infektion ersichtlich waren.
  • Diese Feststellungen legen den Schluß nahe, daß das Hepatitis-B-Virus die Hauptursache der bei erwachsenen Städtern sporadisch und unabhängig von einer parenteralen Einwirkung von Blut oder Blutprodukten auftretenden Hepatitis ist.
  • Es wurde gefunden, daß das HB-Ag bei der Bevölkerung tropischer Länder 10 bis 100 mal häufiger als im Blut freiwilliger Spender in der Stadt New York vorkommt. Diese Feststellungen bestätigen frühere Ergebnisse, die bei der Prüfung auf Australia-Antigen erhalten wurden.
  • Während bei etwa 90 bis 95% der Patienten mit akuter Serumhepatitis, bei denen Antigen gefunden wurde, das HB-Ag im Blut nur kurze Zeit festzustellen ist, entwickelt sich bei einigen Personen eine lang dauernde Hepatitis-B-Antigenämie. Eine lang dauernde Persistenz des Antigens wurde auch bei klinisch gesunden Personen aller untersuchten Bevölkerungskreise gefunden.
  • Bei etwa 2 bis 3% von Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, aber keine Anzeichen einer akuten Hepatitis zeigen, finden sich feststellbare Mengen von HB-Ag. Demgegenüber kann das Antigen nur bei 0,18 der freiwilligen Blutspender in der Stadt New York festgestellt werden. Bei bezahlten Blutspendern, die die Hepatitis mindestens 10 mal häufiger als freiwillige Blutspender übertragen sollen, wurde gefunden, daß die Wahrscheinlichkeit für das Vorkommen von HB-Ag im Blut 12,5 mal größer als bei freiwilligen Blutspendern ist.
  • Darüber hinaus wurde das mit der Hepatitis B im Zusammenhang stehende Antigen auch im Serum von 8 von 138 untersuchten Schimpansen gefunden. In 3 Tieren war das Antigen mindestens 5 Jahre vorhanden. Dagegen wurde das Antigen nicht im Serum von 99 Pavianen und 11 Gibbonaffen gefunden. Antigenämische Schimpansen zeigten histologische Anzeichen einer chronischen Hepatitis. HB-Ak wurden in 6 von 138 Schimpansen gefunden, davon in drei Tieren nur vorübergehend. Die Schimpansen-Antigenträger sind nützliche Tiermodelle für die Untersuchung des Zustandes von Hepatitis-B-Virusträgern und Methoden zum ihrer Therapie.
  • Wahrscheinlich sind chronische HB-Ag-Träger auch Träger des Hepatitisvirus B, da Blut, das dieses Antigen enthielt, bei mindestens 5 von 8 Empfängern in einer Untersuchung und 9 von 12 Empfängern in einer zweiten Untersuchung zu Hepatitis führte.
  • Die Menge des HB-Ag und der HB-Ak kann quantitativ nach folgenden Verfahren bestimmt werden: Durch Agar-Agar-Gel-Diffusion nach der Methode von Prince, Proc. Nat'l Acad. Sci. U.S.A., Band 60, Seiten 814-821 (1968); durch IEOP nach der Methode von Prince und Burke, Science, Band 169, Seiten 593-595 (1970); durch passive Hämagglutination (HA) und Hemmung der Hämagglutination (HAI) nach der Methode von Vyas und Shulman, Science Band 170, Seiten 332-333 (1970); und neuerdings direkt durch den Radioimmunversuch (RIA) von Ling und Overby unter Benutzung der Ausria-Ausrüstung der Abbot Laboratories.
  • Es wird geschätzt, daß das Plasma von Trägern des Hepatitisvirus B etwa 0,1 bis 1,0 mag an Protein gebundenes Antigen je Milliliter Plasma enthält. Das Plasma derartiger Träger kann daher als brauchbare Antigenquelle für die Herstellung von Vakzinen benutzt werden.
  • Von Prince wird in einer US-Patentanmeldung eine Vakzine zum Schutz gegen Hepatitis-B-Infektionen, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Vakzine und eine Vakzinationsmethode beschrieben, bei der diese Vakzine verwendet wird. Die Vakzine von Prince enthält HB-Ag-Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 16 bis etwa 30 nm in einem physiologisch verträglichen Träger. Die Vakzine ist im wesentlichen frei von den wahrscheinlich infektiösen HB-Ag-Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 40 bis 45 nm.
  • Zur Herstellung der Vakzine benutzt Prince ein Reinigungsverfahren, das aus einer Extraktion mit Fluorkohlenwasserstoffen, Fällung mit Methanol und Zonen-Ultrazentrifugation besteht.
  • Die von Bond und Hall, J. Infect. Dis., Band 125, Seiten 263 bis 268 (1972), beschriebenen Methoden für die Zonen-Ultrazentrifugation sind nach Prince für die Trennung und Reinigung von HB-Ag in seine morphologischen Formen geeignet. Die Methoden sind jedoch gefährlich und erfordern besondere Sicherheitsvorkehrungen. Darüber hinaus ist die Zonen-Ultrazentrifugation außerordentlich kostspielig, und die bei dem in der Patentanmeldung beschriebenen Verfahren benötigten großen Gesamtmengen an Material, das der Ultrazentrifuge je Einheit Produkt zugeführt werden muß, führen zu außerordentlich hohen Produktionskosten für das gereinigte Antigen. Weniger kostspielige Methoden für die Herstellung von HB-Ag sind daher wünschenswert, so daß die daraus hergestellte Vakzine der Offentlichkeit zu einem Preis zur Verfügung gestellt werden kann, der ohne unbillige Härten für den einzelnen oder die dffentlichkeit getragen werden kann.
  • In der US-PS 3 415 804 werden von Polson Methoden zum Fraktionieren von Mischungen proteinhaltiger Substanzen unter Verwendung von Polyäthylenglykol (PEG) als ein die Dispergierbarkeit herabsetzendes Mittel beschrieben, wobei man eine flüssige Phase, die eine Fraktion in Dispersion, und eine feste Phase erhält, die die zweite Fraktion enthält. Bei der Polson-Methode, die die Anwendung eines pH-Wertes von 7,0, eine Temperatur von 21 °C und eine Protein-Konzentration von weniger als 0,4 g/100ml vorsieht, ist eine Polyäthylenglykol-Konzentration von mehr als 12% erforderlich, um g -Globuline und Albumin zu fällen.
  • Nach Polson ist die Uberlappung zwischen den Fraktionen um so größer, je höher die Protein-Konzentration ist. Obwohl nach geltender Anschauung das HB-Ag normalerweise an die r -Globulin-Fraktionen gebunden ist, gibt Polson keine geeignete Methode zur Trennung des HB-Ag von den aus dem Plasma erhaltenen Fraktionen an. Außerdem sind nach Polson sehr hohe PEG-Konzentrationen erforderlich, um die gewünschte Fraktionierung zu erzielen.
  • Von de Rizzo, Pandey, Wallis und Melnik, Infection and Immunology Band 6, Seiten 335-338 (1972), ist eine zweistufige Methode zum Konzentrieren und Reinigungen von HB-Ag unter Verwendung von PEG und dem Polyelektrolyten 60 (einem vernetzten Copolymerisat von Isobutylen und Maleinsäureanhydrid) beschrieben worden. In der ersten Stufe wird Plasma mit einer Protein-Konzentration von 79, 9 mg/ml bei einem pH-Wert von 4,6 und einer Temperatur von 25 OC mit 8%igem PEG gefällt. Es wird angegeben, daß der Niederschlag 100% des ursprünglichen HB-Ag und nur 12,5% der ursprünglichen Proteine enthält. Die Proteine in dem Niederschlag bestehen aus 2 mg/ml Albumin, 3 mg/ml bL2-Globilin und 5 mg/ml Gamma-Globulin. Alle 1' ß- und ß2-Globuline sollen in der flüssigen Phase verbleiben. Das in diesem durch PEG-Fällung erhaltenen Niederschlag enthaltene HB-Ag wurde dann unter Verwendung des Polyelektrolyten 60 konzentriert und gereinigt. Nach den Angaben von de Rizzo und Mitarbeiter soll dabei eine 8fache Reinigung des HB-Ag in dem PEG-Niederschlag erzielt werden; eine Nacharbeitung des Verfahrens durch die Anmelder ergab jedoch nur eine zweifache Reinigung. Außerdem wurde gefunden, daß der Verfahren von de Rizzo und Mitarbeiter nicht in der beschriebenen Weise reproduzierbar ist.
  • In der US-PS 3 636 191 werden von Blumberg und Millman Verfahren zur Herstellung einer Vakzine gegen Virushepatitis beschrieben, bei denen Antigen enthaltendes Plasma einer Ultrazentrifugation, Enzymspaltung, Säulenfiltration durch ein Gel, Differenzdichten-Zentrifugation in einer Sucroselösung, Dialyse, Differenzdichten-Zentrifugation in einer Lösung von Cäsiumchlorid und einer Dialyse unterworfen wird. Das beschriebene Verfahren ist sehr kostspielig und für die Reinigung von HB-Ag in großem Maßstab nicht geeignet. Ferner wurde gefunden, daß das Antigen durch die proteolytische Spaltung verändert werden kann. Darüber hinaus scheint es mit dem beschriebenen Verfahren nicht möglich zu sein, die in dem Spenderblut vorkommenden an das HB-Ag gebundenen größeren Teilchen abzutrennen.
  • Es stellt sich somit die Aufgabe, ein zur Herstellung von Vakzine in großem Maßstab geeignetes Hepatitis-B-Antigen sowie ein wirtschaftliches und sicher reproduzierbares Verfahren zu seiner Herstellung zur Verfügung zu stellen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Hepatitis-B-Oberflächenantigen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß entweder a) das Hepatitis-B-Antigen hauptsächlich in Form von 27 bis 30nm großen Teilchen zugegen ist; b) die Masse aus einem Gemisch von 27-30 nm großen Teilchen, Fäden und 40 nm großen Teilchen von Hepatitis-B-Antigen besteht; oder c) die Masse hauptsächlich aus 20 nm großen Teilchen von Hepatitis-B-Antigen besteht.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von hochgereinigtem Hepatitis-B-Antigen aus dieses Antigen enthaltendem flüssigem Blutmaterial durch Entfernen praktisch aller Verunreinigungen aus diesem Material besteht darin, daß der pH-Wert des Blutmaterials auf einen Wert im Bereich von etwa 4,4-4,7 eingestellt, das Material sodann mit etwa 4,0 bis 4,5 Gew.-% Polyäthylenglykol, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, vermischt, der gebildete, Hepatitis-B-Antigen enthaltende Niederschlag abgetrennt und ihm eine solche Menge Wasser zugesetzt wird, daß ein flüssiges Zwischenprodukt erhalten wird, dessen Hepatitis-B-Antigen-Konzentration im wesentlichen die gleiche wie diejenige des ursprünglichen Blutmaterials ist, der pH-Wert des flüssigen Zwischenproduktes auf einen Wert im Bereich von etwa 4,9-5,1 eingestellt und dadurch ein Niederschlag, der proteinhaltiges Material und Polyäthylenglykol enthält, sowie eine flüssige Phase, die Hepatitis-B-Antigen enthält, gebildet, die flüssige Phase abgetrennt, auf einen pH-Wert im Bereich von etwa 4,4-4,7 eingestellt, mit etwa 4,0-4,5 Gew.-% Polyäthylenglykol, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, vermischt und der gebildete Niederschlag, der gereinigtes Hepatitis-B-Antigen enthält, abgetrennt wird.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Durch das Verfahren der Erfindung werden die Nachteile der vorstehend gewürdigten bekannten Verfahren vermieden. Zweckmäßigerweise wird die Fällung mit PEG bei einem ph-Wert im Bereich von 4,4 bis 4,7 bei einer Temperatur im Bereich von 0-8 OC ausgeführt. Der das gereinigte HB-Ag enthaltende Niederschlag kann weiter durch Adsorption der Protein-Verunreinigungen an Hydroxyapatit und isopyknische Bandentrennung sowie durch Zonen- Ultrazentrifugation zur Trennung der morphologischen Formen des Antigens gereinigt werden. Die letztgenannten Verfahrensmaßnahmen sind zwar, wie oben ausgeführt, recht kostspielig, doch ergibt die doppelte Fällung mit Polyäthylenglykol ein schon weitgehend vorgereinigtes Material, so daß die der Ultrazentrifuge zuzuführende Gesamtmenge an Material je Einheit der gewonnenen relativ nicht infektiösen kugelförmigen Teilchen von 20 nm Durchmesser wesentlich geringer als die bei dem von Prince beschriebenen Verfahren ist und infolgedessen auch die Herstellungskosten erheblich geringer sind.
  • Wie erfindungsgemäß gefunden wurde, kann das gereinigte HB-Ag in drei verschiedene Fraktionen getrennt werden, von denen jede reich an einem der drei verschiedenen morphologischen Formen der HB-Ag-Teilchen ist. Hierzu wird eine Menge einer wäßrigen Flüssigkeit, die eine wesentliche Konzentration von gereinigtem HB-Ag enthält, einer Hydroxyapatit-Chromatographiesäule aufgegeben, die Säule sodann mit einem dreifach abgestuften Laufmittel eluiert und das aus der Säule ablaufende Eluat in mindestens drei verschiedenen Portionen getrennt aufgefangen. Die Anforderungen an die Zonen-Ultrazentrifugation werden dadurch wesentlich verringert, und sie kann möglicherweise ganz weggelassen werden.
  • Anhand der Zeichnungen wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine graphische Darstellung der Ergebnisse von mit Hilfe der Celluloseacetat-Elektrophorese ausgeführten Bestimmungen des Protein-Gehalts von Materialien nach verschiedenen Stufen der Polyäthylenglykol-Fällung gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine graphische Darstellung der Ergebnisse der isopyknischen Bandentrennung gemäß der Erfindung; Fig. 3 eine graphische Darstellung der Ergebnisse der Zonen-Ultrazentrifugation gemäß der Erfindung; Fig. 4, Mikroaufnahmen der nach der Zonen-Ultrazentrifugation 5 u. 6 erhaltenen Produkte; und Fig. 7 eine graphische Darstellung der Ergebnisse der Säulenchromatographie.
  • Gemäß der Erfindung wird gereinigtes HB-Ag quantitativ aus flüssigem Blutmaterial, wie Blutplasma oder -serum, das das Antigen enthält, mit Hilfe eines zweistufigen Fällungsverfahrens unter Verwendung von Polyäthylenglykol (PEG) gewonnen.
  • Es wurde gefunden, daß PEG mit einem Molekulargewicht im Bereich von 300 bis 100.000 geeignet ist. Eine ausgeprägte Verbesserung läßt sich erreichen, wenn das PEG ein Molekulargewicht von mindestens 600 und höchstens 20000 hat. Die besten Ergebnisse werden mit einem PEG erhalten, dessen Molekulargewicht im Bereich zwischen 1500 und 20000, beispielsweise um 6000, liegt.
  • In der Regel wird bevorzugt, das Verfahren mit einem PEG auszuführen, dessen Molekulargewicht in einem eng begrenzten Bereich liegt, d.h. aus Molekülen besteht, deren Molekulargewicht im Vergleich zu dem oben angegebenen Gesamtbereich in einem eng begrenzten Bereich liegt. Manchmal ist es jedoch auch möglich, mit PEG-Mischungen von ganz verschiedenem Molekulargewicht zu arbeiten.
  • Eine weitere Reinigung läßt sich durch Adsorption der Protein-Verunreinigungen an Hydroxyapatit erzielen, wobei man entweder chargenweise oder nach den Methoden der Säulenchromatographie arbeitet. Bei der Säulenchromatographie werden die HB-Ag-Teilchen in drei verschiedene Grundgesamtheiten getrennt. Durch die PEG-Fällung mit nachfolgender Adsorption an Hydroxyapatit kann eine Verringerung des Probenvolumens von 1:1000 erhalten werden.
  • Schließlich können die restlichen Protein-Verunreinigungen mit Hilfe konventioneller Methoden der isopyknischen Bandentrennung, Zonen-Ultrazentrifugation und Ausschlußchromatographie an Sepharose 4B entfernt werden.
  • Bei der PEG-Fällung des HB-Ag werden 96% der Plasmaproteinverunreinigungen entfernt. Durch die (satzweise) Adsorption von Protein-Verunreinigungen an Hydroxyapatit werden weitere 90% Protein-Verunreinigungen entfernt, wobei über 50% des ursprünglichen HB-Ag in der überstehenden Flüssigkeit verbleiben. Nach der isopyknischen Bandentrennung und der Zonen-Ultrazentrifugation ist das Produkt frei von allen Plasmaprotein-Verunreinigungen.
  • Nach dem vorstehend angegebenen Verfahren wurde HB-Ag aus 8 1 Schimpansenplasma sowie aus 2- und 5-Liter-Chargen Humanplasma abgetrennt und gereinigt, wobei die Brauchbarkeit des Verfahrens sich bestätigte. Bei der Säulenchromatographie mit Hydroxyapatit wurde gefunden, daß das HB-Ag in drei verschiedene Grundgesamtheiten von Teilchen getrennt werden kann: 1. in eine Fraktion, die hauptsächlich 27 bis 30 nm große Teilchen enthält; 2. in eine Fraktion, die aus einem Gemisch von 27 bis 30 nm großen Teilchen, Fäden und 40nm großen Teilchen besteht; und 3. in eine Fraktion, die hauptsächlich 20 nm große Teilchen enthält.
  • REINIGUNG DES HEPATITIS-P-ANTIGENS DURCH FÄLLUNG MIT POLYÄTHYLEN-GLYKOL, CHARGENWEISE ADSORPTION AN HYDROXYAPATIT, ISOPYKNISCHE BANDENTRENNUNG UND ZONEN-ULTRAZENTRIFUGATION A. Fällung des Hepatitis-B-Antigens mit Polyäthylenglykol De Rizzo und Mitarbeiter, a.a.o. haben ein Verfahren zur Reinigung von HB-Ag beschrieben, bei dem Polyäthylenglykol verwendet wird. Mehrfache Nacharbeitungen des von de Rizzo und Mitarbeiter angegebenen Verfahrens ergaben nur eine zweifache Reinigung des HB-Ag. Nach dem folgenden verbesserten Verfahren werden 96% der Plasmaproteine entfernt, und es wird praktisch das gesamte HB-Ag quantitativ gewonnen.
  • 1. Als Ausgangsmaterial für die Reinigung wurde eine ganze Einheit (240 ml) HB-Ag-enthaltendes Plasma verwendet.
  • 2. Das Plasma wurde bei Raumtemperatur durch Zusatz von 1,0-n Salzsäure auf einen pH-Wert im Bereich von etwa 4,4 bis 4,7 (optimal 4,6) eingestellt, und ein sich bildender Niederschlag wurde durch Zentrifugieren entfernt.
  • 3. Zu der überstehenden Flüssigkeit aus dem Schritt 2 wurde tropfenweise eine 30%ige Lösung von PEG 6000 in destilliertem Wasser zugesetzt, bis eine 2%ige Konzentration erreicht war; dann wurde das erhaltene Gemisch über Nacht im Kühlschrank bei einer Temperatur von etwa 0 bis 8 OC stehengelassen, um die Protein-Verunreinigungen einschließlich Fibrinogen auszufällen. Die überstehende Flüssigkeit wurde durch Zentrifugieren geklärt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß der Zusatz einer jeden wesentlichen Menge von PEG eine gewisse Menge Proteine einschließlich Fibrinogen ausfällt. Infolgedessen gibt es im Grunde keine untere Grenze für die zuzusetzende PEG-Menge. Da es andererseits Zweck der Erfindung ist, Verunreinigungen von dem HB-Ag abzutrennen, muß die Gegenwart von Antigen in dem Niederschlag dieses Verfahrensschrittes vermieden werden, und daher liegt die obere Grenze für die PEG-Konzentration unmittelbar unterhalb der Konzentration, bei der wesentliche Mengen Antigen zusammen mit der Fibrinogen-Fraktion ausgefällt werden. In der Praxis wurde gefunden, daß eine Konzentration von 3,0 Gew.-t PEG wesentliche Mengen Antigen zusammen mit der unerwünschten Fibrinogen-Fraktion ausfällt, daß eine Konzentration von 2,5 Gew.-% PEG die höchste Konzentration ist, die toleriert werden kann, und daß eine Konzentration von etwa 2,0 Gew.-% Polyäthylenglykol optimale Ergebnisse liefert.
  • 4. Der bei dem Verfahrensschritt 3 nach dem Zentrifugieren erhaltene Niederschlag wurde verworfen, und die PEG-Konzentration der überstehenden Flüssigkeit auf einen Wert im Bereich von etwa 4,0 bis 4,5 Gew.-% eingestellt. Danach wurde die überstehende Flüssigkeit erneut über Nacht im Kühlschrank bei einer Temperatur von etwa 0 bis 8 OC stehengelassen. In der Praxis kann es möglich sein, bei diesem Verfahrens schritt PEG-Konzentrationen bis zu 8,0 Gew.-% anzuwenden, doch vergrößert eine Erhöhung der PEG-Konzentration auch das Risiko, zusammen mit dem Antigen ß- und ;-Globuline und Albumine auszufällen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß bei Raumtemperatur höhere Konzentrationen von Polyäthylenglykol vorzuziehen oder gar erforderlich sind, bei Temperaturen von 0 bis 8 OC aber eine Konzentration von 4,0 bis 4,5 Gew.-% Polyäthylenglykol am zweckmäßigsten ist.
  • 5. Der bei dem Verfahrensschritt 4 erhaltene Niederschlag wurde durch Zentrifugieren verdichtet und dann erneut in etwa 200 ml destilliertem Wasser suspendiert, um eine Mischung mit etwa dem gleichen Volumen- wie das Originalplasma zu erhalten.
  • 6. Aus der Suspension des Verfahrensschrittes 5 wurde die Hauptmenge des PEG und eine kleine Menge Proteine nach dem Einstellen der Suspension durch tropfenweisen Zusatz von 1 ,0-n Natronlauge auf einen pH-Wert im Bereich von etwa 4,9 bis 5,1 (optimal 5,0) durch Zentrifugieren entfernt. Bei dem Einstellen des pH-Wertes erscheint in der Regel eine weiße Trübung.
  • 7. Die klare überstehende Flüssigkeit aus dem Verfahrensschritt 6 wurde durch tropfenweisen Zusatz von 1,0-n Salzsäure auf einen pH-Wert von etwa 4,4 bis 4,7 (optimal 4,6) eingestellt und mit PEG versetzt, bis eine Endkonzentration von etwa 4,0 bis 4,5 Gew.-% erreicht war. Das Material wurde erneut über Nacht im Kühlschrank bei etwa 0 bis 8 OC stehengelassen und dann zentrifugiert. Die Bemerkungen im Zusammenhang mit dem Verfahrensschritt 4 gelten hier entsprechend.
  • 8. Der bei dem Verfahrensschritt 7 erhaltene Niederschlag, der das Antigen enthielt, wurde zur Herstellung einer Mischung, die etwa das halbe Volumen des ursprünglichen Plasmas hatte, erneut in 100 ml destilliertem Wasser suspendiert.
  • Der Erfolg der vorstehend beschriebenen Reinigung kann in Fig.1 verfolgt werden, die die Ergebnisse der Proteinverteilung bei der Celluloseacetat-Elektrophorese nach jedem Reinigungsschritt wiedergibt.
  • In Fig. 1 stellt die Linie 1 die Protein-Franktionen dar, die in dem ursprünglichen, das HB-Ag enthaltenden Plasma, das ein typisches Plasmaprotein-Verteilungsbild zeigt, vorkommen.
  • Linie 2 bezieht sich auf die überstehende Flüssigkeit nach der Einstellung des pH-Wertes auf 4,6 (Verfahrensschritt 2) und zeigt Verluste im Fibrinogen- und g 1-Protein-Bereich. Die Linie 3 zeigt, daß eine weitere Verminderung der Verunreinigungen (insbesondere Fibrinogen) durch die Fällung mit 2% PEG (Verfahrensschritt 3) erzielt wird. Die Linie 4 läßt erkennen, daß aus der ersten überstehenden Flüssigkeit mit 4,0 bis 4,5% PEG (Verfahrensschritt 4) eine große Menge Protein entfernt worden ist. Die Linie 5 zeigt, daß der erneut suspendierte HB-Ag-Niederschlag (Verfahrensschritt 5) immer noch eine verhältnismäßig große Menge von Protein-Verunreinigungen enthält, und Linie 6 macht deutlich, daß die Proteinverteilung sich nach der Ausfällung der Hauptmenge des PEG bei einem pH-Wert von etwa 5,0 (Verfahrensschritt 6) sich nicht wesentlich geändert hat. Bei der zweiten Fällung mit 4,0 bis 4,5% PEG (Verfahrensschritt 7) sind, wie aus der Linie 7 hervorgeht, erhebliche Mengen von Verunreinigungen aus der überstehenden Flüssigkeit entfernt worden. Aus der Linie 8 ergibt sich, daß der Endniederschlag von HB-Ag (bei zweifacher Konzentration) einen Hauptpeak nur im OL 2-Bereich und zwei kleinere Peaks im Albumin- und Fibrinogen-Bereich aufweist (Verfahrensschritt 8).
  • Die Ergebnisse der vorstehend beschriebenen Reinigungsschritte sind in Tabelle 1 zusammengefaßt, aus der folgendes ersichtlich ist: 1. In den Vorreinigungsstufen (Verfahrensschritte 2, 3 und 4) werden 16% der verunreinigenden Proteine ohne HB-Ag-Verluste entfernt; 2. die erste Fällung mit 4,0 bis 4,5 % PEG (Verfahrensschritt 5) ergibt eine vierfache Reinigung; und 3. die zweite Fällung mit 4,0 bis 4,5 % PEG (Verfahrensschritt 8) ergibt eine mehr als 24-fache Gesamtreinigung des HB-Ag. TABELLE 1 REINIGUNG DES HB-Ag MIT PEG 6000 VERFAHRENS- MATERIAL VOLUMEN PROTEIN %ORIGINAL- HB-Ag-TITER (CEP) SCHRITT (ml) (g) PROTEIN 1 Plasma 240 14,2 100 256-512 2 Plasma (pH 4,6) 140 13,2 93 256-512 3 2% PEG enthaltende 250 12,0 84 256-512 überstehende Flüssigkeit 4 4,5% PEG 270 8,2 58 0 5 Niederschlag mit 200 3,6 25 256-512 4,5% PEG 6 Niederschag mit 200 3,4 24 256-512 4,5% PEG bei pH 5,0 7 4,5% PEG enthaltende 230 2,4 18 2-4 überstehende Flüssigkeit 8 Niederschlag mit 100 0,5 3,6 512-1024 4,5 PEG Die Faktoren, die zu diesen verbesserten Ergebnissen beigetragen haben, sind: 1. Die Anwendung von zwei aufeinanderfolgenden Fällungsstufen bei einer PEG-Konzentration von etwa 4,0 bis 4,5 Gew.- und einer Zwischenstufe, bei der der pH-Wert leicht auf etwa 5,0 erhöht wurde, um bestimmte Verunreinigungen auszufällen, führte zu einer nahezu quantitativen Gewinnung des Antigens; 2. die Anwendung von zwei Vorreinigungsschritten trug ebenfalls zur Entfernung störender Plasmaprotein-Verunreinigungen bei; 3. die Titration mit konzentrierten PEG-Lösungen statt des Zusatzes von festem PEG führte zur besseren Beherrschung der Reinigungsbedingungen; und 4. durch die Erniedrigung der Temperatur nach jedem PEG-Zusatz waren für die selektive und quantitative Fällung des HB-Ag niedrigere PEG-Konzentrationen ausreichend.
  • B. Reinung des Hepatitis-B-Antigens mit Hydroxyapatit Das nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise durch Fällung mit PEG erhaltene Hepatitis-B-Antigen wurde mit Hydroxyapatit weiter gereinigt. Da bei einer Säulenchromatographie über Hydroxyapatit die Durchflußmengen sehr gering sind, wurde eine Chargenarbeitsweise bevorzugt. Zu dem Produkt des vorstehend beschriebenen Verfahrensschrittes 8 wurden weitere 100 ml destilliertes Wasser zugesetzt, so daß eine Charge erhalten wurde, die aus etwa 200 ml Blutflüssigkeitsmaterial bestand, etwa 500 mg Protein enthielt und einen HB-Ag-Titer von 256-512 (CEP) hatte. Der pH-Wert der Charge wurde durch Zusatz von 10 ml eines 0,5-m Phosphatpuffer auf 6,8 eingestellt.
  • Die Lösung wurde mit 150 ml verdichtetem Hydroxyapatit-Sediment vermischt und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Mischung wurde dann 2 Minuten bei 2000 U/min (in einer Sorvall-Zentrifuge) zentrifugiert, und die überstehende Flüssigkeit wurde abgezogen. Das Sediment wurde zweimal mit 100 ml einer 0,02-m Phosphatpuffer-Lösung mit einem pH-Wert von 6,8 gewaschen. Die überstehende Flüssigkeit und die Waschflüssigkeiten wurden vereinigt und durch Ultrafiltration konzentriert. Das Volumen des Konzentrats wurde mit einer 0,02-m Phosphatpuffer-Lösung, die 0,02% Natriumazid enthielt, auf 12 ml eingestellt.
  • Das gewaschene Sediment des Hydroxyapatits wurde 2 mal mit 100 ml einer O,1-m Phosphatpuffer-Lösung mit einem pH Wert von 6,8 und 2 mal mit 100 ml einer 0,2-m Pufferlösung eluiert.
  • Die Eluate wurden vereinigt und durch Ultrafiltration konzentriert. Der Puffer wurde gegen eine 0,02-m Phosphatlösung mit einem pH-Wert von 6,8 ausgetauscht. Abschließend wurde die Charge mit einer 0,02-m Pufferlösung, die 0,02% Natriumazid enthielt, auf 12 ml eingestellt.
  • Die Protein-Konzentration wurde durch Messung der optischen Dichte bei 280 nm (E = 1,42) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
  • TABELLE 2 Protein Gesamt-Probe Volumen O.D. 280 nm mg/ml Protein Überstehende Flüssig- 12 ml 1662 4,7 56 mg keit und Waschflüs- (lOfache sigkeiten Verd.) 0,1- bis 0,2-m 12 ml 2,455 17,3 208 mg Phosphat-Eluat (1 Ofache Verd.) Die Antigen-Aktivität wurde in CEP gemessen und ist in Tabelle 3 wiedergegeben.
  • TABELLE 3 Gesamt Probe Volumen Protein HB-Ag-Titer HB-Ag-enthaltendes Ausgangsmaterial für die Hydroxyapatit-Adsorption 200 ml 500 mg 256- 512 Uberstehende Flüssigkeit und Waschflüssigkeiten 12 ml 56 mg 1024-2048 0,1- bis 0,2-m Phosphat-Eluat 12 ml 208 mg 1024-2048 Die vorstehend wiedergegebenen Resultate zeigen, daß etwa 50% des HB-Ag und nur etwa 10% des Gesamtproteins von dem Hydroxyapatit ausgeschieden wurden.
  • C. Isopyknische Bandentrennung eines aus Hydroxyapatit ausgeschiedenen HB-Ag-Präparates Eine Probe des durch PEG-Fällung und Adsorption von Protein-Verunreinigungen an Hydroxyapatit (wie oben beschrieben) gereinigeen HB-Ag wurde durch isopyknische Bandentrennung weiter gereinigt. Eine Probe von 12 ml, die 56 mg Protein enthielt und einen HB-Ag-Titer (CEP) von 1024-2048 hatte, wurde durch Ultrafiltration auf 3,0 ml eingeengt. Die Lösung wurde zu gleichen Teilen auf 3 Röhrchen aufgeteilt, die CsCl-Lösungen mit linearem Dichtegefälle enthielten, und 24 Stunden bei 35000 U/min in einer Spinco-Ultrazentrifuge mit einem Rotor SW 65 zentrifugiert. Von der aus dem Boden abtropfenden Flüssigkeit wurden Fraktionen von je 10 Tropfen aufgefangen. In den Fraktionen wurde nach Verdünnung mit 0,5 ml eines 0,05-m Tris-Puffers mit einem pH-Wert von 7,5 der Proteingehalt bestimmt, in dem bei 280 nm die optische Dichte und mit Hilfe von CEP-Methoden die Antigen-Aktivität gemessen wurden. Die Ergebnisse der Bestimmung des Proteingehalts (optische Dichte bei 280 nm) und der HB-Ag-Aktivität (CEP) sowie die CsCl-Dichte sind in Fig. 2 wiedergegeben. Die Proben aus dem Spitzenbereich der Antigen-Aktivität (Fraktionen 18 bis 28) wurden vereinigt, dialysiert und auf ein Volumen von 3 ml konzentriert.
  • Aus den in Fig. 2 dargestellten Ergebnissen geht hervor, daß die meisten Protein-Verunreinigungen mit hoher Dichte (erster Peak der optischen Dichten) durch die Adsorption an Hydroxyapatit entfernt worden waren.
  • D. Zonen-Ultrazentrifugation in Sucrose-Lösung mit Dichtegefälle Die durch PEG-Fällung, Behandlung mit Hydroxyapatit und isopyknische Bandentrennung erhaltene Probe wurde weiter durch Zonen-Ultrazentrifugation gereinigt. Eine Sucrose-Lösung mit linearem Dichtegefälle wurde durch Mischen von je 14,5 ml von Lösungen hergestellt, die 25 und 10 Gew.-% Sucrose in 0,02-m Phosphat-Lösung mit einem pH-Wert von 7,6 sowie 0,02 Gew.-% Natriumazid enthielten. Die Probe wurde auf drei aliquote Teile von 1 ml aufgeteilt und 18 Stunden bei 23000 U/min zentrifugiert. Von der aus dem Boden abtropfenden Flüssigkeit wurden Fraktionen von je etwa 0,5 ml aufgefangen. In den Proben wurden die Proteine durch Messen der optischen Dichte bei 280 nm und die Antigen-Aktivität nach der CEP- und RIA-Methode bestimmt.
  • Die Ergebnisse der Bestimmungen sind in Fig. 3 wiedergegeben.
  • Das der Fig. 3 zugrunde liegende Eluat wurde zu 7 Fraktionen vereinigt, die dialysiert und konzentriert wurden. Es wurde nur eine kleine Menge niedermolekularer Verunreinigungen (zwei kleine Peaks in der optischen Dichte) gefunden, die deutlich von dem großen HB-Ag-Peak getrennt waren (Fig. 3).
  • Die konzentrierten Fraktionen wurden weiter mit Hilfe der Immunelektrophorese analysiert. Die vereinigten Fraktionen I-IV ergaben keine Serumprotein-Verunreinigungen bei der Prüfung mit Antiserum auf Humanserum-Proteine.
  • Bei einer Untersuchung der Fraktionen I-IV unter dem Elektronenmikroskop wurden bei der Fraktion I (Fig. 4) hauptsächlich kurze Fäden, in der Fraktion II (Fig. 5) hauptsächlich runde Teilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 27 nm, in der Fraktion III (Fig. 6) hauptsächlich Teilchen mit einer Größe von 20 nm und in der Fraktion IV (nicht wiedergegeben) Teilchen mit einer Größe von 20 nm und kleiner gefunden.
  • Das Ergebnis der Gesamtreinigung kann der Tabelle IV entnommen werden. Aus ihr ist ersichtlich, daß die PEG-Fällung eine mehr als 24fache Reinigung des HB-Ag bei einer Gewinnung von 83% der ursprünglichen Aktivität ergab. Durch die Behandlung mit Hydroxyapatit wurde das HB-Ag in zwei Fraktionen getrennt. Die bei der Adsorption an Hydroxyapatit überstehende Flüssigkeit, die 40% der ursprünglichen HB-Ag-Aktivität enthielt, wurde weiter durch isopyknische Bandentrennung und Zonen-Ultrazentrifugation gereinigt. Die bei dem letztgenannten Verfahrensschritt erhaltenen Fraktionen wurden, wie in Fig. 3 angegeben, vereinigt und zu eingehenden analytischen Untersuchungen herangezogen. Diese Fraktionen enthielten keine durch eine empfindliche Immunelektrophorese feststellbare normale Serumprotein-Verunreinigungen. Ferner stellen sie eine 400- bis 1200-fache Reinigung des HB-Ag dar und enthalten 43% der Ausgangsaktivität.
  • Wie aus den Fig. 4 bis 6 ersichtlich, enthält die Fraktion I hauptsächlich kurze Fäden, die Fraktion II hauptsächlich sphärische Teilchen von 27 nm Durchmesser und die Fraktion III typische Kugeln von 20 nm Durchmesser.
  • TABELLE 4 ERGEBNISSE DES REINIGUNGSVERFAHRENS VERFAHRENS- PROBE VOLUMEN GESAMT TITER SPEZIFISCHE %AUSBEUTE SCHRITT PROTEIN (CEP) AKTIVITÄT EINHEITEN/MG Original-Plasma 240 ml 14,2 g1) 256-512 4,3-8,6 I 1. PEG-Niederschlag 200 ml 3,6 g1) 256-512 14-28 II 2. PEG-Niederschlag 100 ml 0,5 g1) 512-1024 102-104 III Hydroxyapatit- 12 ml 56 mg²) 1024-2048 205-410 überstehende Flüssigkeit Hydroxyapatit-Eluat 12 ml 208 mg²) 1024-2048 51-102 IV Isopyknische Banden- 16,3 mg²) 225-450 trennung der über- 3 ml 43,0 mg²) 3200-6400 600-1200 stehenden Flüssigkeit von der Hydroxyapatit-Behandlung V Zonen-Ultrazentrifugation Fraktion I 3 ml 1,063) 640-1280 1800-3600 Fraktion II 2,5 ml 1,933) 1280 1600 Fraktion III 3 ml 6,843) 6400-12800 2800-5600 Fraktion IV 3 ml 0,453) 800 5300 1) nach Kjelldahl 2) E 1cm = 1,42 3) E 1 cm = 3,73 0,1% 0,1% E. Reinigung von Hepatitis-B-Antigen in großem Maßstab mit Hilfe der Hydroxyapatit- Chromato graphie Hepatitis-B-Antigen aus 8 1 Schimpansenplasma (Typ ad), 5 1 Humanplasma (Typ adx) und 2 1 Humanplasma (Typ ayx) wurde gereinigt. Das Reinigungsverfahren bestand aus einer zweifachen Fällung mit Polyäthylenglykol gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren mit nachfolgender Säulenchromatographie über Hydroxyapatit. Die Ergebnisse der Reinigung des Schimpansen-Antigens werden nachstehend als Beispiel wiedergegeben.
  • a. Polyäthylenglykol-Fällung 800 ml Blutplasma wurden gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren mit PEG gefällt. Alle Arbeitsbedingungen mit Ausnahme der Materialmengen und der Herkunft des ursprünglichen Plasmas waren identisch. Die Ergebnisse des Verfahrens sind in der nachstehenden Tabelle 5 aufgeführt.
  • TABELLE 5 Beispiel Volumen HB-Ag-Titer Protein (CEP) (mg/ml) Original-Plasma 8000 ml 1:500 55 2. PEG-Fällung 250 ml 1:10.000 52 Es wurde also in bezug auf das HB-Ag eine 20fache Reinigung erzielt.
  • b. Säulenchromatographie Eine aliquote Probe (50 ml) des in Wasser suspendierten 2.PEG-Niederschlages wurde einer 500-ml-Säule aus Hydroxyapatit aufgegeben, die dann jeweils mit 1 1 eines dreifach abgestuften Laufmittels aus 0,02-m, 0,05-m und 0,1-m Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert 6,8 eluiert wurde. Aufgefangen wurden Fraktionen von 10 ml. In dem Eluat wurde das HB-Ag nach der CEP-Methode und das Protein durch Messung der optischen Dichte bei 280 nm bestimmt. Die Ergebnisse sind in Fig. 7 wiedergegeben.
  • Die Peakfraktionen des Eluats nach Fig. 7 wurden vereinigt, durch Ultrafiltration konzentriert und erneut analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengestellt. Eine Elektronenmikroskopie der ersten Peakfraktion des HB-Ag ergab hauptsächlich 25 bis 30 nm große Teilchen, während die Peakfraktion II Teilchen unterschiedlicher Größe einschließlich langer Fäden sowie 40 nm großer Teilchen und die Peakfraktion III hauptsächlich 20 nm große Teilchen enthielten.
  • TABELLE 6 Optische Dichte Gesamtbei Protein Protein Probe Volumen HB-Ag (CEP) Verdünnung 20 nm mg/ml mg Fraktion I (Röhrchen 1-85) 4 ml 10000 1:10 2,26 15,7 62,7 Fraktion II (Röhrchen 85-100) 6 ml 10000 1:10 2,079 14,6 87,8 Fraktion III (Röhrchen 101-120) 5 ml 10000 1:100 0,526 37,0 185,2 Fraktion IV (Röhrchen 121-150) 6 ml 800 1:10 2,620 18,5 110,7 Fraktion V (Röhrchen 151-186) 6 ml 800 1:10 1,730 12,2 73,1 Fraktion VI (Röhrchen 187-210) 10 ml 50000 1:100 1,407 99,1 991,0 Fraktion VII Röhrchen 211-240) 7 ml 12000 1:100 0,691 48,7 340,6 Aus vorstehendem ist klar ersichtlich, daß die Säulenchromatographie über Hydroxyapatit einem zweifachen Zweck dient: 1. Der Entfernung großer Mengen von Protein-Verunreinigungen; und 2. der Abtrennung von drei verschiedenen Grundgesamtheiten von HB-Ag-Teilchen.
  • L e e r s e i t e

Claims (28)

  1. Ansprüche 1. Konzentriertes Hepatitis-B-Oberflächenantigen enthaltende Masse in einem physiologisch verträglichen Medium, dadurch gekennzeichnet, daß entweder a) das Hepatitis-B-Antigen hauptsächlich in Form von 27 bis 30 nm großen Teilchen zugegen ist; b) die Masse aus einem Gemisch von 27-30 nm großen Teilchen, Fäden und 40 nm großen Teilchen von Hepatitis-B-Antigen besteht; oder c) die Masse hauptsächlich aus 20 nm großen Teilchen von Hepatitis-B-Antigen besteht.
  2. 2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hepatitis-B-Oberflächenantigen bei der Celluloseacetat-Elektrophorese einen einzigen großen Peak im i Bereich ergibt.
  3. 3. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie frei von Protein-Verunreinigungen ist.
  4. 4. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hepatitis-B-Oberflächenantigen bei der Celluloseacetat-Elektrophorese zwei kleinere Peaks im Albumin- und Fibrinogen-Bereich ergibt.
  5. 5. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Hepatitis-B-Oberflächenantigen-Titer von 512-1024 CEP hat.
  6. 6. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Hepatitis-B-Oberflächenantigen-Titer von 256-512 CEP hat.
  7. 7. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Hepatitis-B-Oberflächenantigen-Titer von 1024-2048 hat.
  8. 8. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Immunelektrophorese keine normalen Serumproteine feststellbar sind.
  9. 9. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 205-410 Einheiten spezifischer Aktivität (ESA) je Milligramm.
  10. 10. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 225-450 ESA/mg.
  11. 11. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 600-1200 ESA/mg.
  12. 12. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 1800-3600 ESA/mg.
  13. 13. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 1600 ESA/mg.
  14. 14. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 2800-5600 ESA/mg.
  15. 15. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aktivität des Hepatitis-B-Oberflächenantigens von 5300 ESA/mg.
  16. 16. Masse nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einaiHepatitis-B-Oberflächenantigen-Titer von 6400-12800.
  17. 17. Masse nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen Hepatitis-B-Oberflächenantigen-Titer von 640-1280.
  18. 18. Verfahren zur Herstellung von hochgereinigtem Hepatitis-B-Antigen nach Anspruch 1 aus dieses Antigen enthaltendem flüssigen Blutmaterial durch Entfernen praktisch aller Verunreinigungen aus diesem Material, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Blutmaterials auf einen Wert im Bereich von etwa 4,4-4,7 eingestellt, das Material sodann mit etwa 4,0-4,5 Gew.-% Polyäthylenglykol, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, vermischt, der gebildete, Hepatitis-B-Antigen enthaltende Niederschlag abgetrennt und ihm eine solche Menge Wasser zugesetzt wird, daß ein flüssiges Zwischenprodukt erhalten wird, dessen Hepatitis-B-Antigen-Konzentration im wesentlichen die gleiche wie diejenige des ursprünglichen Blutmaterials ist, der pH-Wert des flüssigen Zwischenproduktes auf einen Wert im Bereich von etwa 4,9-5,1 eingestellt und dadurch ein Niederschlag, der proteinhaltiges Material und Polyäthylenglykol enthält, sowie eine flüssige Phase, die Hepatitis-B-Antigen enthält, gebildet, die flüssige Phase abgetrennt, auf einen pH-Wert im Bereich von etwa 4,4-4,7 eingestellt, mit etwa 4,0 bis 4,5 Gew.-% Polyäthlenglykol, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, vermischt, und der gebildete Niederschlag, der gereinigtes Hepatitis-B-Antigen enthält, abgetrennt wird.
  19. 19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei jedem Mischvorgang und während der Bildung der Niederschläge im Bereich von etwa 0-8°C gehalten wird.
  20. 20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das ursprüngliche Blutmaterial Fibrinogen enthält und unter Einhaltung eines pH-Wertes von etwa 4,4-4,7 mit einer das Fibrinogen fällenden Menge von etwa 2,5 Gew.-% Polyäthylenglykol, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, oder weniger vermischt, der gebildete, Fibrinogen enthaltende Niederschlag von dem übrigen Blutmaterial abgetrennt und das von dem Fibrinogen befreite Blutmaterial für die weiteren Verfahrensschritte verwendet wird.
  21. 21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei dem Misch- und Fällungsvorgang im Bereich von 0 bis 8 OC gehalten wird.
  22. 22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Fällung des Fibrinogens das ursprüngliche Blutmaterial auf einen pH-Wert im Bereich von 4,4-4,7 eingestellt und ein sich gegebenenfalls bildender Niederschlag abgetrennt wird.
  23. 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abtrennung durch Zentrifugieren ausgeführt wird.
  24. 24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyäthylenglykol in Form einer wäßrigen Lösung zugemischt wird.
  25. 25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung von Polyäthylenglykol verwendet wird, die etwa 30 Gew.-% Polyäthylenglykol enthält.
  26. 26. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederschlag, der gereinigtes Hepatitis-B-Antigen enthält, weiter durch Adsorption von Protein-Verunreinigungen an Hydroxyapatit sowie nachfolgende isopyknische Bandentrennung (isopycinc banding) und Zonen-Ultrazentrifugation gereinigt wird.
  27. 27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorption mit Hilfe von Methoden der Säulenchromatographie ausgeführt wird.
  28. 28. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß zur Trennung des gereinigten Hepatitis-B-Antigens in drei verschiedene Grundsgesamtheiten von Teilchen eine Menge einer wäßrigen Flüssigkeit, die Hepatitis-B-Antigen enthält, auf eine Hydroxyapatit-Chromatographiesäule aufgegeben, die Säule mit einem Laufmittel eluiert wird und mindestens drei verschiedene Fraktionen des Eluats aus der Säule aufgefangen werden.
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