DE2601938B2 - Teleskopartig verstellbare Führungsschiene für ein Distraktionsgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine teleskopartig verstellbare Führungsschiene für ein Distraktionsgerät zur Durchführung einer Verlängerungsosteotomie am Oberschenkelknochen, die mit Einrichtungen zum An- und Abbau einer implantierbaren Antriebseinrichtung und Einrichtungen zur Fixierung einer erreichten Schieneneinstellung versehen ist

Schienen der genannten Art sind erforderlich, um den Abstand zwischen den beiden Teilen eines durchtrennten Knochens zur Vermeidung von Gewebeschäden allmählich so zu vergrößern, daß nach Abschluß der Distraktion eine angestrebte Verlängerung der Weichteile um den Knochen erreicht ist.

Zur Minderung der Infektionsgefahr und zur Herabsetzung der Biegemomente in Schiene und Knochen wurden bereits Führungsschienen vorgeschlagen, die nahe am Knochen implantiert werden und die entweder mittels eines Werkzeuges von außen verstellbar sind «ο (DE-AS 22 13 283) oder die mit einem impiantierbaren Antrieb (P 24 17 233.6-35) versehen sind. Bekannte Einrichtungen dieser Art haben noch den Nachteil, daß sie wegen unterschiedlicher Krümmungen, die ein Femur aufweisen kann, nicht in allen Applikationsfällen eine optimale Anpassung an die Form des Knochens ermöglichen und daß sie in ihrer Gesamtheit, d. h. mit Schiene und Antriebsmitteln bis zur Erlangung der endgültigen Festigkeit des Knochens im Körper des Patienten verbleiben müssen. Nach Erlangung der so vollen Extension genügt jedoch eine Fixierung der beiden Femurteile in der erreichten Stellung, während die mit der Führungsschiene verbundenen Antriebsmittel ihre Aufgabe erfüllt haben und für den weiteren Verlauf der Behandlung nur noch störende Eigenschaften haben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine teleskopartig verstellbare Führungsschiene für ein Distraktionsgerät so auszubilden, daß sie in jedem Applikationsfall optimal an die vorliegende Form ^wl unterschiedlich gekrümmter Knochen anpaßbar ist. Weder auf den teleskopartig ausziehbaren Bereich der Schiene noch auf ihre Antriebseinrichtung sollen bei der Durchführung einer Distraktionsbewegung Biegemomente übertragen werden, die hemmend wirken oder ^h> die eine erhebliche Überdimensionierung von Schiene und Antrieb erfordern.

Diese Aufgabe ist für eine Führungsschiene der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das am distalen Teil des Knochens zu befestigende Teil der Schiene an beiden Enden gelenkartige Laschen aufweist, die mit Bohrungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln versehen sind und ferner im Bereich der distalen Lasche einen lösbar befestigten Lagerbock enthält zum Einsetzen einer Antriebseinrichtung, die ferner mit dem proximalen Teil der Schiene verbindbar ist

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 die Seitenansicht einer teilweise aufgeschnitten dargestellten Führungsschiene;

F i g. 2 die Seitenansicht einer anbaubaren Antriebseinrichtung;

Fig.3 einen Schnitt längs der Linie III-III der zusammengebauten Teile nach F i g. 1 und F i g. 2;

Fig.4 eine Vorderansicht auf die Führungsschiene nach F i g. 1, teilweise aufgeschnitten dargestellt;

F i g. 5 eine Vorderansicht auf die Antriebseinrichtung nach F i g. 2.

Die Führungsschiene 1 weist an ihrem oberen Ende eine an sich bekannte gekrümmte Klinge 9 auf, die unter Aufwendung einer in Richtung der Längsachse verlaufenden Kraft proximal in einen Femur einzutreiben ist. Das Eintreiben der Klinge S ist dadurch wesentlich erleichtert, daß im Bereich der Klinge am Schaft des proximalen Teiles 3 der Führungsschiene 1 eine Bohrung 10 und eine daneben angeordnete Gewindebohrung 11 vorgesehen sind, in die korrespondierende Befestigungsmittel eines nicht dargestellten Werkzeuges einführbar sind, wobei mit dem Werkzeug eine gute Führung und eine parallel zur Längsachse der Klinge 9 gerichtete Krafteinwirkung ermöglicht ist. Nach dem Eintreiben der Klinge 9 erfolgt eine weitere Befestigung des Schienenteils am Knochen mit Hilfe von nicht dargestellten Schrauben, die in Bohrungen 15 einzuführen sind, welche unterhalb der Klinge das proximale Teil 3 der Führungsschiene 1 durchdringen. Wie aus der F i g. 3 ersichtlich ist, umfaßt das beschriebene Führungsschienenteil 3 biegesteif und axial verschiebbar ein distales Teil 2, das an beiden Enden mit beweglichen Laschen 4 und 5 versehen ist, die mit Bohrungen 6 und 7 zum Einführen weiterer nicht dargestellter Befestigungsschrauben versehen sind, mit denen das distale Teil 2 der Schiene am distalen Femur befestigt wird. Durch die gelenkartige Ausbildung der oberen Lasche 4 und die scharnierartige Anordnung der unteren Lasche 5 kommen diese stets gut zur Anlage am Knochenteil, unabhängig von dessen Krümmung, wobei das Auftreten von Spannungen oder Biegemomenten sowie eine Zugbeanspruchung der durch die Bohrungen 7 bzw. 15 geführten Befestigungsschrauben vermieden ist und darüber hinaus der Abstand zwischen Knochen und Führungsschiene klein gehalten werden kann.

Zur Durchführung der Extension ist der Anbau eines voll implantierbaren motorischen Antriebes 8 vorgesehen, der fernsteuerbar ist. Zum Einbau dieser Einrichtung wird zunächst ein Lagerbock 13 mit Hilfe einer Schraube 16 und eines Zentrierstiftes 17 am unteren Ende des distalen Teiles 2 der Führungsschiene 1 befestigt, der eine vierkantige nach oben weisende Ausnehmung 18 aufweist. Das Antriebsaggregat 8 kann dann mit einer nach unten aus ihm herausragenden Schubstange 19 in die Ausnehmung 18 des Lagerbocks 13 eingesetzt werden und am oberen Ende der Führungsschiene mit Hilfe korrespondierender Befesti-

gungsmittel, welche in die bereits beschriebene Bohrung 10 und Gewindebohrung 11 des proximalen Teils 3 der Schiene eingreifen, befestigt werden.

Bei voll implantiertem Gerät erfolgt dann mit fortschreitender Gewebedehnung eine Diitraktion bis zur Erlangung der angestrebten Beuverlängerung. In der Regel ist dann ein weiterer operativer Eingriff erforderlich, bei dem zweckmäßigerweise mit Hilfe von nicht dargestellten Klemmschrauben, die in Gewirdebohrungen 12 am unteren Ende der Führungsschiene einzuführen sind, eine Fixierung der erreichten Endstel-

lung der Schiene erfolgL Es kann dann anschließend das Antriebsaggregat 8 und der Lagerbock 13 kräftefrei von der Schiene abgenommen werden, wobei die Führungsschiene 1 selbst bis zum endgültigen Durchbau des Knodiens im Körper des Patienten verbleibt. Ein wesentlicher Vorteil des beschriebenen Geräts ist darin zu sehen, daß bei dessen Anwendung im Vergleich zu ähnlichen Geräten bekannter Bauart der Patient wesentlich weniger beansprucht wird und durch die volle Implantierbarkeit der beschriebenen Einrichtung Infektionsgefahren erheblich reduziert sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Teleskopartig verstellbare Führungsschiene für ein Distraktionsgerät zur Durchführung einer Verlängerungsosteotomie am Oberschenkelknochen, die mit Einrichtungen zum An- und Abbau einer implantierbaren Antriebseinrichtung und Einrichtungen zur Fixierung einer erreichten Schieneneinstellung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das am distalen Teil des Knochens ι ο zu befestigende Teil (2) der Schiene (1) an beiden Enden gelenkartige Laschen (4 und 5) aufweist, die mit Bohrungen (6 und 7) zur Aufnahme von Befestigungsmitteln versehen sind und ferner im Bereich der distalen Lasche (5) einen lösbar befestigten Lagerbock (13) enthält zum Einsetzen einer Antriebseinrichtung (8), die ferner mit dem proximalen Teil (3) der Schiene verbindbar ist

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