DE2558185B2 - Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid oder Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid oder Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid

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Description

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Die Herstellung von Phosphorsäure-dimethyiamiddichlorid und Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid ist bekannt.
So kann beispielsweise Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid (im folgenden als Verbindung A bezeichnet) durch Umsetzung von Phosphoroxychlorid mit Dimethylamin in stöchiometrischen Mengen erhalten werden, wobei als Nebenprodukt Dimethylammoniumchlorid anfällt. Da die Reaktion stark exotherm verläuft, kann hierbei nur in großer Verdünnung, das heißt, in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels und bei Temperaturen um 0°C gearbeitet werden, um eine befriedigende Selektivität zu erzielen. Anstelle des freien Amins kann auch das Dimethylammoniumchlorid eingesetzt werden. Diese Reaktion verläuft jedoch sehr langsam, so daß mit einem großen Überschuß an Phosphoroxychlorid (etwa der fünffachen stöchiometrischen Menge) gearbeitet und das Reaktionsgemisch mindestens 8—10 Stunden unter Rückfluß des Phosphoroxychlorids (Sdp. 108,7°C/760mm Hg) erhitzt« werden muß. Die beiden Verfahren können ferner kombiniert werden, wobei das aus Phosphoroxychlorid und freiem Amin gebildete Ammoniumchlorid nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels mit dem überschüssigen Phosphoroxychlorid 12—18 Stunden unter Rückfluß (110° bis 115°C) erhitzt wird. Durch die hohe Verdünnung, die relativ niedrige Reaktionstemperatur und die geringe Löslichkeit des Dimethylammoniumchlorids bei dieser Temperatur, sind neben kräftigem Rühren die langen Reaktionszeiten notwendig. Nach beendeter Umsetzung ist außerdem als zusätzliche Maßnahme das Abdestillieren des überschüssigen Phosphoroxychlorids erforderlich (vgl. »Methoden der organischen Chemie« von Houben—Weyl, Bd. XII/2, 4. Auflage 1964, Seite 383-385; Inorganic Synthesis, Band 7, Seite 69-70 [I960]). Dieses Verfahren ist daher für die Durchführung in großtechnischem Maßstab aufwendig und aufgrund der niedrigen Raum-Zeit-Leistung, worunter der Verbrauch an Mol des Dimethylammoniumchiorids pro Liter und Stunde zu verstehen ist, unwirtschaftlich. Darüberhinaus kann nach diesem Verfahren nur die Verbindung A hergestellt werden.
Zur Herstellung von Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid (im folgenden als Verbindung B bezeichnet), kann ebenfalls Phosphoroxychlorid mit Dimethylamin in stöchiometrischen Mengen umgesetzt werden. Auch hierbei sind große Mengen eines inerten, organischen Lösungsmittels und die Einhaltung niedriger Temperaturen erforderlich, außerdem muß das Dimethylammoniumchlorid vor der Destillation des Endproduktes möglichst vollständig entfernt werden, da dieses bei erhöhter Temperatur die Zersetzung der Verbindung B katalysiert Diese Methode kann auch als Zweistufen-Verfahren durchgeführt werden, wonach zuerst die Verbindung A nach einer der oben bezeichneten Methoden hergestellt, zweckmäßig in reiner Form isoliert und anschließend mit Dimethylamin weiter umgesetzt wird, wobei gegebenenfalls das vom Lösungsmittel befreite Dimethylammoniumchlorid für die Herstellung von A wieder verwendet werden kann (vgl. a.a.O. Seite 445—447; Inorganic Synthesis, Seite 72). Nach beiden Arbeitsweisen fällt die Verbindung B zusammen mit festem Dimethylammoniumchlorid an, dessen Abtrennung sowohl aufgrund seiner feinkörnigen, voluminösen Beschaffenheit, als auch seiner geringen, aber signifikanten Löslichkeit, in den orgganischen Lösungsmitteln Schwierigkeiten bereitet Für die Durchführung in großtechnischem Maßstab sind daher auch diese Verfahren mit großem Aufwand verbunden.
Die Verbindung B kann außerdem durch Umsetzung von Phosphorsäure-tris-(dimethylamid) mit Phosphoroxychlorid im molaren Verhältnis 2:1 bei erhöhter Temperatur erhalten werden, wobei eine Übertragung der Amidgruppen unter Bildung von B stattfindet (vgl. a. a. O. Seite 449).
Eine weitere allgemeine Methode zur Herstellung von Phosphorsäure-diamid-chloriden durch Umsetzung von Phosphoroxychlorid mit den Hydrochloriden von sekundären Aminen bei erhöhter Temperatur oder deren Variante, nach der Phosphoroxychlorid mit 2 Mol eines Amins zum Phosphorsäure-amid-dichlorid umgesetzt und das Gemisch aus diesem mit dem gleichzeitig gebildeten Aminhydrochlorid ohne Lösungsmittel erhitzt wird, wobei jeweils erhöhte Temperaturen erforderlich sind (vgl. a. a. O. Seite 448—449) ist auf die Herstellung der Verbindung B nicht anwendbar und auch espressis verbis nicht beschrieben worden, da — wie bereits erwähnt — Dimethylammoniumchlorid unter diesen Bedingungen die Zersetzung der Verbindung B katalysiert. Diese Auffassung wird auch durch die Ausführungen zum Stand der Technik in der DE-OS 24 21 124, Seite 2, Absatz 2 bestätigt, worin ausgesagt wird, daß die Arbeitsweise, mehrere Amingruppen durch Reaktion von Phosphorsäurehalogeniden mit Aminhydrochloriden an die Phosphorylgruppe zu binden, bei thermisch empfindlichen Ausgangs- und Endverbindungen, bei flüchtigen Aminen oder sublimierbaren Aminhydrochloriden nicht in Frage kommt.
Keines der bekannten Verfahren befriedigt indessen bei der Durchführung in großtechnischem Maßstab, da hierbei entweder — bei Einsatz des freien Amins — aufwendige Vorrichtungen für Kühlung, Salzabtrennung und Destillation großer Lösungsmittelmengen erforderlich sind, oder — bei Einsatz des Aminsalzes — lange Erhitzungszeiten notwendig und große Mengen des überschüssigen Phosphoroxychlorids zu destillieren sind, wobei hinzu kommt, daß dieses letztgenannte Verfahren nur für die Herstellung von A durchführbar ist, während bei der Spaltung von Phosphorsäure-tris-(dimethylamid), nach dem die Verbindung B zugänglich ist, dieses Ausgangsmaterial erst selbst aus Phosphoroxychlorid und Dimethylamin über A und B als Zwischenstufen hergestellt werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das, ausgehend von Phosphoroxychlorid und Dimethylammoniumchlorid,
welches bei zahlreichen Umsetzungen von Dimethylamin mit substituierbaren Chloratomen als Nebenprodukt anfällt, in einfacher und wirtschaftlicher Weise sowohl die Herstellung der Verbindung A als auch der Verbindung B in guten Ausbeuten ermöglicht, ohne daß hierfür lange Erhitzungszeiten, Redestillationsanlagen für das Abdestillieren von überschüssigem Phosphoroxychlorid oder von organischen Lösungsmitteln oder aufwendige Filtrationsvorrichtungen für die Abtrennung des in feinkörniger Form anfallenden Dimethyl- ίο ammoniumchlorids erforderlich sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid A oder Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid B durch Umsetzung von Fhosphoroxychlorid und Dimethylammoniumchlorid bei erhöhter Temperatur unter wasserfreien Bedingungen ist dadurch gekennzeichnet, daß Phosphoroxychlorid mit einem Gemisch aus Dimethylanimoniumchlorid und A und/oder B, auf Temperaturen von 130° bis 2403 erhitzt, wobei je Mol Phosphoroxychlorid mindestens 1 Mol Dimethylammoniumchlorid eingesetzt wird, und gegebenenfalls A oder B aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem überraschenden Befund, daß die Verbindung B aus der Verbindung A durch Reaktion mit dem Aminsalz entgegen dem bestehenden Vorurteil hergestellt und die Verbindung A auf dem Umweg über B durch Reaktion mit Phosphoroxychlorid, was bisher noch nicht beschrieben worden ist, vorteilhafter als nach den bisher bekannten Methoden gewonnen werden kann. Diese Reaktionen werden durch die folgenden Gleichungen veranschaulicht worin Me jeweils eine Methylgruppe bedeutet:
(I) POCl2NMe2+(H2NMe2)+Cl-
-POCI(NMe2J2+ 2 HCl
(II) POCl(NM2J2+ POClj
- 2 POCl2NM2
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens muß zur Herstellung der Verbindung A die eingesetzte Aminsalzmenge der Phosphoroxychloridmenge molar mindestens entsprechen, das heißt, je Mol Phosphoroxychlorid muß mindestens 1 Mol Dimethylammoniumchlorid vorhanden sein, während zur Herstellung der Verbindung B je Mol Phosphoroxychlorid theoretisch mindestens 2 Mol Dimethylammoniumchlorid erforderlich sind. In beiden Fällen reagiert jeweils das eingesetzte Phosphoroxychlorid nach Gleichung (II) mit B zu A, während das so verbrauchte B nach Gleichung (I) laufend aus A und Aminsalz nachgebildet wird, wobei diese Reaktion die langsamere und daher für den Gesamtverlauf geschwindigkeitsbestimmend ist. Bei Einsatz von Phosphoroxychlorid: Aminsalz im Molverhältnis 1 :1 kommt die Reaktion zum Stillstand, wenn das eingesetzte Phosphoroxychlorid unter Bildung von A vollständig verbraucht ist. Bei Einsatz von Phosphoroxychlorid : Aminsalz im Molverhältnis 1 : 2 hingegen reagiert die Verbindung A nach vollständigem Verbrauch von Phosphoroxychlorid mit noch Vorhändenem Aminsalz unter Bildung von B weiter, wodurch die Reaktion nach beendeter Chlorwasserstoffentwicklung auf dieser Stufe zum Stillstand kommt.
Die Tatsache, daß dit Reaktion nach Gleichung (II) außerordentlich rasch verläuft, ermöglicht das Arbeiten bei den hohen Tempc-aturen im angegebenen Bereich. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Temperaturen von 160° bis 210°C durchgeführt, wobei sich das Arbeiten bei der Rückflußtemperatur von A (etwa 19O0C) besonders bewährt hat Durch die Steuerung der Zugabegeschwindigkeit des Phosphoroxychlorids in dem Maße wie es verbraucht wird, wird vermieden, daß dieses zu irgendeinem Zeitpunkt des Reaktionsverlaufs im Oberschuß vorhanden ist, und durch Rückfluß die Arbeitstemperatur senkt.
Bei Temperaturen ab etwa 1600C löst sich das Aminsalz in den Reaktionspartnern A und/oder B praktisch vollständig, so daß das erfindungsgemäße Verfahren in dem bevorzugten Temperaturbereich in homogener Phase durchgeführt werden kann. Zusätzlich kann durch mechanische Bewegung für eine gute Durchmischung der Reaktionspartner gesorgt werden. Das ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, da das Reaktionsgemisch durch den entweichenden Chlorwasserstoff und gegebenenfalls durch den Rückfluß von A auch ohne Rühren gut durchgemischt wird.
Das Mengenverhältnis von Dimethylammoniumchlorid zu den vorgelegten Reaktionspartnern A und/oder B spielt keine entscheidene Rolle. Im allgemeinen können auf jeweils 1 Gew.-Tl. Dimethylammoniumchlorid etwa 1,5—5 Gew.-Tl. A und/oder B eingesetzt werden.
Das Aminsalz kann entweder vorgelegt oder während der Reaktion zudosiert werden. Vorzugsweise wird das Aminsalz in geschmolzenem Zustand eingesetzt, wodurch seine Handhabung sehr vereinfacht wird. Als Ausgangsmaterial dient z. B. das bei Umsetzungen von Dimethylamin mit substituierbaren Chloratomen als Nebenprodukt in Form eines lösungsmittelfeuchten Feststoffes oder einer wäßrigen Lösung anfallende Aminsalz. Bei Einsatz des lösungsmittelfeuchten Feststoffs genügt Erhitzen auf die Schmelztemperatur, gegebenenfalls unter Vakuum, um Lösungsmittelreste zu entfernen. Aus wäßriger Lösung kann das Aminsalz ebenfalls auf einfache Weise in geschmolzener Form gewonnen werden, beispielsweise durch Eindampfen eines Teils der vorzugsweise gesättigten Lösung und Schmelzen des Rückstandes. Diese Schmelze wird fortlaufend mit weiterer Lösung versetzt, wobei das Wasser rasch verdampft. Nach beendetem Zulauf werden Feuchtigkeitsreste i. V. entfernt. Die Herstellung der Schmelze wird vorteilhaft in demselben Reaktionsgefäß vorgenommen, das anschließend für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird. Hierdurch entfallen aufwendige und zeitraubende Maßnahmen, wie Auskristallisieren, Ausfällen oder Sprühtrocknen, die üblicherweise für die Gewinnung von festem trockenem Aminsalz erforderlich sind.
Die entscheindende Maßnahme für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß bereits bei Beginn der Reaktion mindestens einer der Reaktionspartner A oder B vorhanden sein muß. Das anfängliche Mengenverhältnis der beiden Reaktionspartner A und B kann hierbei in weiten Grenzen schwanken. Je höher der Anteil von A ist, um so mehr wird die das Aminsalz verbrauchende Reaktion nach Gleichung (I) begünstigt. Bei Vorlage von reinem A ist es vorteilhaft, das Gemisch aus A und Aminsalz vor der Phosphoroxychloridzugabe kurze Zeit auf die Reaktionstemperatur zu erhitzen und anschließend das Phosphoroxychlorid langsam einzutragen, das heißt, in dem Maße wie es durch die Bildung von B für die Reaktion nach Gleichung (II) verbraucht wird. Bei Vorlage von reinem B hingegen kann das Phosphoroxychlorid ohne Vorerhitzen des Gemisches aus B und Aminsalz sehr rasch eingetragen werden, da es ab etwa
1300 sofort durch bereits vorhandenes B für die Reaktion nach Gleichung (II) verbraucht wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es indessen vorteilhaft, Gemische aus A und B einzusetzen, wobei sich Gemische aus etwa gleichen Gewichtsteilen A und B besonders bewährt haben.
Derartige Gemische können beispielsweise durch Erhitzen von A mit weniger aJs der stöchiometrisch äquivalenten Menge an Dimethyiammoniumchlorid, die zur Bildung von B nach Gleichung (I) erforderlich, oder durch Erhitzen von B mit weniger als der stöchiometrisch äquivalenten Menge an Phosphoroxychlorid, die zur Bildung von A nach Gleichung (il) erforderlich ist, hergestellt werden. Ferner können derartige Gemische auch dadurch erhalten werden, daß in Abänderung des bekannten Verfahrens zur Herstellung von B aus Phosphorsäure-tris-(dimethylamid), dieses mit mehr als der hierzu erforderlichen stöchiometrisch äquivalenten Menge an Phosphoroxychlorid erhitzt wird. Dieses Verfahren wird vorteilhaft so durchgeführt, daß Phosphoroxychlorid in auf 150—190°C vorerhitztes Phosphorsäure-tris-(dimethylamid) eingetragen wird, wobei auf jeweils 2 Mol Phosphorsäure-tris-(dimethylamid) 1,5-3 Mol Phosphoroxychlorid eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden je Gew.-Tl. Aminsalz mindestens 4 Gew.-Tl. eines Gemisches aus etwa gleichen Gew.-Tl. A und B eingesetzt, so daß je Gew.-Tl. Aminsalz mindestens 2 Gew.-Tl. A vorhanden sind. Ein Überschuß an A in Bezug auf eingesetztes Aminsalz ist besonders vorteilhaft, da hierdurch die Reaktion durch den Rückfluß von A gut beherrscht werden k."mn und eine vollständige Lösung des Aminsalzes garantiert wird. Außerdem stört die Sublimationsneigung des Aminsalzes nicht, da in den Kühler sublimierte Salzmengen durch den Rückfluß von A in das Reaktionsgemisch zurückgeführt werden.
Bei Einsatz stöchiometrisch genau äquivalenter Mengen an Phosphoroxychlorid und Aminsalz unter Miteinbeziehung der jeweils vorgelegten Mengen an A und/oder B verläuft das Verfahren quantitativ, wobei als Rückstand jeweils A oder B anfällt, deren weitere Reinigung sich bei Einsatz von sehr reinen Ausgangsmaterialien erübrigt.
Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, das Verfahren zur Herstellung von A oder B so lange durchzuführen, bis das eingesetzte Aminsalz jeweils vollständig verbraucht worden ist, da unumgesetztes Aminsalz bei der destillativen Abtrennung von A nicht stört, wenn diese im Vakuum bei Blas?ntemperaturen unter 1000C durchgeführt wird und B durch Fraktionierung leicht von den übrigen Reaktionsteilnehmern abgetrennt werden kann. Außerdem können unverbrauchte Mengen an A oder B jeweils erneut für weitere Ansätze verwendet wird.
Für die Herstellung der Verbindung A wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise so durchgeführt, daß das Phosphoroxychlorid in dem Maße, wie es verbraucht wird, in ein Gemisch aus Dimethylammoniumchlorid und etwa gleichen Gew.-Tl. A und B eingetragen, wobei je Mol Phosphoroxychlorid mindestens 1 Mol Dimethyiammoniumchlorid und mindestens 1 Mol A vorhanden sind, das Reaktionsgemisch unter Rückfluß erhitzt, bis die Chlorwasserstoffentwicklung praktisch beendet ist, und anschließend die Hauptmenge des gebildeten A unter vermindertem Druck aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Dieses Verfahren kann auch kontinuierlich durchgeführt werden, wobei das Phosphoroxychlorid und das Dimethyiammoniumchlorid im Molverhältnis 1 :1 in das unter Rückfluß von A siedende Gemisch aus A und B eigetragen und gleichzeitig das gebildete A aus dem Kondensat abgezogen wird.
Für die Herstellung der Verbindung B wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise so durchgeführt, daß das Phosphoroxychlorid in dem Maße, wie es verbraucht wird, in ein Gemisch aus Dimethyiammoniumchlorid und etwa gleichen Gewichtsteilen A und B
ίο eingetragen, wobei je Mol Phosphoroxychlorid mindestens 2 Mol Dimethyiammoniumchlorid und mindestens 1 Mol B vorhanden sind, das Reaktionsgemisch unter Rückfluß erhitzt, bis die Chlorwasserstoffentwicklung praktisch beendet ist und anschließend B durch fraktionierte Destillation aus dem Reaktionsgemisch gewonnen wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen A und B sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Schädlingsbckämpfungsmiueln. Lösungsmitteln und Schmiermitteln.
Beispiel 1
Ein Gemisch aus 162 g (1 Mol) Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid, 17Og(I Mol) Phor-phorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid und 81,5g (1 Mol) wasserfreiem Dimethyiammoniumchlorid wurde auf 120c erhitzt. Dann wurden innerhalb von etwa einer halben Stunde 153,3 g (1 Mol) Phosphoroxychlorid eingetragen und das Reaktionsgemisch anschließend etwa 5 Stunden bis zum Ende der HO-Entwicklung unter Rückfluß erhitzt. Dann wurden bei einem Druck von 1 mm/Hg ohne Kolonne alle bis 10O°C Sumpftemperatur flüchtigen Anteile abdestilliert.
Es wurden 479,8 g Destillat gewonnen, das nach gaschromatografischer Analyse 338,7 g Phosphorsäuredimethylamid-dichlorid und 137,2 g Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid enthielt.
Die Ausbeute an Phosphor im Destillat, bezogen auf Grammatom Phosphor in den Ausgangsverbindungen, betrug 96,4%, die entsprechende Stickstoffausbeute 92,4%. Aus dem Destillat wurden durch Fraktionierung bei 76°/10Torr 150g Phosphorsäure-dimethylamiddichlorid mit einer Reinheit von 99,3% gewonnen. Die Restmerge des Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid sowie das gesamte Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid wurden mit dem ersten Destillationsrückständen vereinigt, der noch etwas unumgesetztes Dimethyiammoniumchlorid und geringe Mengen Phosphorsäurebis-(dimethylamid)-chlorid enthielt. Dieses Gemisch wurde erneut für die Herstellung von Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid eingesetzt.
Beispiel 2
9Og(I1H Mol)wasserfreies Dimethyiammoniumchlorid und 160 g (0,99 Mol) Phosphorsäure-dimethylamiddichlorid wurden unter Rückfluß erhitzt, bis das Gemisch vollständig flüssig war. Dann wurden 150 g (0,98 Mol) Phosphoroxychlorid zugegeben, dessen Zulaufgeschwindigkeit so gesteuert wurde, daß die Temperatur der Reaktionsmischung nicht unter 180° sank. Anschließend wurde bis zum Ende der HCl-Entwicklung unter Rückfluß erhitzt. Nach Destillation des Gemisches im Vakuum bei 60°C/l mm Hg wurden 305,6 g Phosphorsäuredimethylamid-dichlorid mit einer Reinheit von 98,5% erhalten. Davon wurden 160 g wieder zum Destillationsrückstand gegeben als Medium für die nächste Umsetzung. Die Ausbeute an Phosphor-
säure-dimcthylamid-dichiorid betrug 92% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Phosphoroxychlorid.
Beispiel 3
81,5 g (1 Mol} wasserfreies Dimethylammoniumchlo- r> rid und 160 g (0,94 Mol) Phosphorsäure-bis-(dimcthylamid)-chlorid wurden auf 160° erhitzt. In die klare Lösung wurden innerhalb von 5 Minuten 85 g (0,55 Mol) Phosphoroxychlorid eingetragen und das Reaktionsgemisch 7 Stunden auf 190—210° erhitzt. Anschließend wurden bei einem Druck von 1 mm Hg alle bis 100cC Blasentemperatur flüchtigen Anteile abdestillien. Es wurden 247,2 g Destillat gewonnen, das nach gaschro-
matografischer Analyse 26,2 g Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid und 217,5 g Phosphorsäure-bis-(dimeihylamid)-chlorid enthielt. Im Destillationsrückstand befanden sich noch 4,7 g Dimethylammoniumchlorid als in Toluol unlösliche Bestandteile.
die Phosphorausbeute (analog Beispiel 1) betrug 96,4%, die Stickstoffausbeute 96,0%.
Aus dem Destillat wurden durch Fraktionieren bei 105°C/10mm Hg 205 g Pbosphorsäure-bis-(dimcthylamid)-chlorid mit einer Reinheit von 98,8% erhalten, wovon 160 g sowie der Vorlauf ( = Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid) als Reaktionsmedium für den nächsten Ansatz verwendet wurden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure-dimethylamid-dichlorid (A) oder Phosphorsäure-bis-(dimethylamid)-chlorid (B) durch Umsetzung von Phosphoroxychlorid und Dimethylammoniumchlorid bei erhöhter Temperatur unter wasserfreien Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphoroxychlorid mit einem Gemisch aus Dimethylammoniumchlorid und A und/oder B auf Temperaturen von 130° bis 2400C erhitzt, wobei je Mol Phosphoroxychlorid mindestens 1 MoI Dimethylammoniumchlorid eingesetzt wird, und gegebenenfalls A oder B aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert werden.
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