DE2558092B1 - Keramikform zur entnahme einer probe aus einem blasenden stahl-konverter - Google Patents
Keramikform zur entnahme einer probe aus einem blasenden stahl-konverterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine an ein Papprohr od. dgl. angesteckte zweiteilige Keramikform zur Entnahme
einer Probe aus einem blasenden Stahl-Konverter, mit einem Thermoelement.
Eine derartige Form ist bekannt (DT-PS 21 26 501) in Gestalt und Anwendung als Vorrichtung zur Bestimmung
des Kohlenstoffgehaltes der Stahlschmelze. Das dabei anfallende erstarrte Entnahmestück, das funktionsbedingt
zur Aufnahme der Liquiduslinie eine Dicke aufweist, die groß genug ist, eine verhältnismäßig
langsame Erstarrung sicherzustellen, ist nur scheinbar eine Probe im Sinne einer Laborprobe zur Durchführung
einer raschen Spektral- und Gasanalyse. Geeignete Laborproben haben bekanntlich die Form und Größe
einer Scheibe von 32 mm Durchmesser und 12 mm Dicke mit einem zu der Probe gehörenden Einlaufstift
von 6 mm Dicke.
Als eine bekannte Vorrichtung anderer Art zur Entnahme der bezeichneten Laborprobe aus einem
blasenden Konverter könnte gegebenenfalls eine solche angesehen werden, bei der innerhalb des Endstückes
eines entsprechend groß bemessenen Papprohres eine Blechschalenform gehaltert ist, und zwar mit Zufluß
über ein vorn aus dem Papprohr austretendes Quarzröhrchen. Das Quarzröhrchen ist mit einer im
Stahlbad wegschmelzenden Blechkappe geschützt, wobei die Kappe Aluminium enthält, das die Desoxidation
bewirkt Vorn aus dem Papprohr austretend ist ferner ein Thermoelement vorhanden. Bei einer solchen
Vorrichtung gelangen die Desoxidationsprodukte zwangsläufig mit in die Probenform hinein. Auch
Schlackenteilchen in der sich lebhaft bewegenden Stahlschmelze können ungehindert in die Probenform
gelangen. Derartige Nachteile weist die bekannte, keramische Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art
mit der abwärts gerichteten Einlaufkammer nicht auf.
Die Erfindung bezweckt, eine Keramikform der
rs bezeichneten Art zu schaffen, die als Gießform für die
besagte Laborprobe geeignet ist. Dabei soll die Keramikform im Hinblick auf den praktischen Gebrauchswert
der Vorrichtung so gestaltet sein, daß sie unter rascher Hergabe der Laborprobe leicht zerschlagbar
ist und ihr ein möglichst geringer Edelmetallverbrauch eigen ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das einer scheibenförmigen, mit einem Einlaufstift versehenen
Laborprobe entsprechende Formnegativ zusammen mit den mit Aluminium füllbaren Einlaufkanal eines
Formkörperpaares mit sich in Längsrichtung erstrekkender Teilfuge ein sogenanntes U-Rohr bildet und daß
das Thermoelement in einer im Ansteckzapfen beginnenden und oberhalb des Probennegativs endenden
Aussparung eingebettet ist.
Die erfindungsgemäße Keramikform erfüllt, wie unten weiter dargestellt ist auch kostenmäßige
Voraussetzungen an den praktischen Gebrauchswert der »Sonde«. Die Temperaturmeßstelle liegt nämlich
vom Papprohr weit genug weg, durch die sich am Papprohr heftig bildenden Reaktionsgase nicht behindert
zu werden, jedoch nicht so weit wie es bei der bekannten Keramikform der Fall ist Dadurch ist die
erforderliche Länge an teurem Platindraht vergleichsweise klein.
In zweckmäßiger Ausführung der erfindungsgemäßen Keramikform besteht das Formkörperpaar aus
spiegelbildlichen Hälften. Dies hat den Vorteil einfacher Herstellung und gleichmäßiger thermischer Formbeanspruchung.
Das Thermoelement, etwa ein vorgefertigter keramischer Bauteil, kann an der der Einlauföffnung gegenüberliegenden
Seite des Formkörpers angeordnet sein. Um die temperaturempfindliche Spitze des Thermoelementes
und auch die übliche Blechschutzkappe beim Eintauchen der Sonde nicht zu gefährden, empfiehlt
sich, den Formkörper so zu gestalten, daß ein Rücksprung vorhanden ist, in dem die stoßempfindlichen
Teile des Thermoelementes untergebracht werden können. Eine andere Möglichkeit der Anordnung und
des besten mechanischen Schutzes des Thermoelementes ist die, das Thermoelement in einer entsprechend
vergrößerten Einlauföffnung des Einlaufkanals anzuordnen.
Da die erfindungsgemäße Keramikform von einer Vorrichtung zur Kohlenstoffbestimmung ausgeht, sieht
die Erfindung in Weiterbildung vor, die Keramikform so zu gestalten, daß zusätzlich eine Kohlenstoffbestimmung
möglich ist Hierzu ist zwischen dem Thermoelement und dem besagten Probennegativ ein zweites
Probennegativ angeordnet, dessen Dicke sich aber unwesentlich von der Breite unterscheidet. Ein zweites
Thermoelement taucht in das zweite Probennegativ ein,
ORIGINAL INSPECTED
und es ist zweckmäßig, das zweite Thermoelement ebenfalls in der entsprechenden Formaussparung, d. h.
in einem Abzweig davon, unterzubringen. Beide Probennegative lassen sich aus demselben Einlaufkanal
speisen. Um sicherzustellen, daß sich zuerst das erste Probennegativ mit Stahl füllt, ist es zweckmäßig, das
zweite Probennegativ mit einem schräg ansteigenden Abzweigkanal an den Einlaufkanal anzuschließen.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen dargestellt. Im weiteren ist die Zeichnung
erläutert Es zeigen
F i g. 1 in Ansicht auf eine Formkörperhälfte und im Längsschnitt durch das halternde Papprohr eine
Vorrichtung zur Probennahme aus einem blasenden Konverter,
Fig.2 die Vorrichtung nach Anspruch 1 in Ansicht
gemäß Pfeilrichtung II,
F i g. 3 die Vorrichtung nach F i g. 1 im Schnitt durch beide Formkörperhälften entsprechend Pfeilrichtung
III-IIIderFig. 1,
Fig.4 in Ansicht und Längsschnitt entsprechend
F i g. 1 eine Vorrichtung zur Entnahme einer Laborprobe aus einem blasenden Konverter und zugleich zur
Entnahme einer Probe zur Kohlenstoffbestimmung,
F i g. 5 die Vorrichtung nach F i g. 4 im Schnitt durch beide Formkörperhälften entsprechend Linie V-V.
Ein aus zwei spiegelbildlichen Hälften 1 und 2 bestehendes Formkörperpaar, das aus einem keramischen
Material gebrannt ist und das eine sich in Tauchoder Längsrichtung erstreckende Teilfuge 3 besitzt,
enthält das Negativ 4 und 5 der weiter oben bezeichneten Laborprobe von den ebenfalls bereits
angegebenen Maßen. Die Laborprobe setzt sich zusammen aus einem Scheibenteil und aus einem Stift.
Entsprechend besteht das Negativ dieser Laborprobe aus den beiden Teilen 4 und 5. Das sich in Längsrichtung
der Form erstreckende Negativ 5 des Stiftes dient bekanntlich als Einlaufkanal für den Stahl des
Scheibenteiles der Probe. Deshalb ist der Stift im weiteren mit Einlaufstift bezeichnet.
Zur Bildung eines sogenannten U-Rohres erstreckt sich in Längsrichtung der Form neben dem Probennegativ
4 bzw. 5 ein Einlaufkanal 6, dessen Querschnitt und auch der Querschnitt seiner Verbindung 7 mit dem
Negativ des Stiftes größer ist als der des Stiftnegativs 5. Die Einlauföffnung 8 ist mit einer in einer Nut
gesicherten Blechscheibe 9 verschlossen. In dem Einlaufkanal liegt in Gestalt einer Drahtspirale Aluminium
10.
Das Formkörperpaar 1 und 2 ist an ein als Lanze dienendes dickwandiges Papprohr 11 angesteckt. Das
heißt ein Ansteckzapfen 12 der Form ist in das untere Ende des Papprohres hineingesteckt, wie die Zeichnung
ausweist In Abwandlung dieser Ausführung kann das Papprohr 11 auch in einen nicht gezeichneten
muffenförmig ausgebildeten Zapfen der Keramikform hineingesteckt sein. Es ist auch noch möglich, die
Keramikform außer mit dem Einsteckzapfen 12 noch mit einem Muffenteil zu versehen, so daß die Verkittung
an der Innen- und Außenfläche des Papprohres 11 vorgenommen werden kann. Das Papprohr dient nicht
dazu, die beiden Hälften 1 und 2 zusammenzuhalten. Vielmehr sind diese beiden Hälften vor dem Einstecken
des Zapfens durch Keramikbrand oder durch Verkleben mit Keramikschlicker fest und dicht zusammengefügt.
Die oben offene Aussparung 13 erstreckt sich winkelförmig zu einer Temperaturmeßstelle 14, die mit
einer Blechkappe 15 abgedeckt ist. Im Gebrauchszustand der Vorrichtung nimmt die Aussparung 13 in
einem entsprechend geformten Spezial-Keramikbauteil Thermoelementdrähte und deren Lötstelle auf. Nur die
Temperaturmeßstelle 14 als Lötstelle dieses nicht gezeichneten Bauteiles ist angedeutet. Die Meßstelle
sitzt in Höhe der seitlichen Einlauföffnung 8 an der gegenüberliegenden Seite der Form und geschützt in
einem Rücksprung 16, der sich formmäßig, wie die Zeichnung aussagt, aus der Gestalt des Negativs 4
ro ergibt.
Beim Eintauchen der beschriebenen Vorrichtung in einen blasenden Konverter schmelzen die Blechscheibe
9 und die Blechkappe 15 rasch weg, und gleichzeitig mit dem Einlauf des Stahles in den Kanal 6 wird mit dem
Thermoelement 14 auch schon die Stahltemperatur gemessen.
Das beim Einlauf des unberuhigten Stahles sofort oxidierte Aluminium 10 wird wegen der gezeichneten
verhältnismäßig großen Querschnitte der Kanäle 6 und 7 nicht in das Formnegativ 5 und 4 hinein mitgerissen,
sondern verbleibt als Schlacke in dem Kanal 6. Es besteht damit eine gute Gewähr, daß die mit der
beschriebenen Vorrichtung entnommene Probe repräsentativ für den Momentanzustand des Stahles im
Konverter ist.
Die Keramikform nach F i g. 4 und 5, die dazu dient, zugleich mit der Entnahme der Laborprobe aus dem
Stahlbad und zugleich mit der Temperaturmessung des Stahlbades auch den Kohlenstoffgehalt der Schmelze
festzustellen, ist zunächst in denjenigen Einzelheiten, die mit denen der Keramikform nach Fig. 1 bis 3
übereinstimmen, mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Folgendes ist anders:
Zwischen dem Thermoelement 14 und dem Probennegativ 4 ist ein zweites Probennegativ 17 angeordnet,
das die Form einer Hohlkugel hat. Es kommt darauf an, daß die Dicke dieser Probe genau gleich der Breite ist
oder sich nur unwesentlich davon unterscheidet. In dem Sinne kann die Gestalt dieser Probe auch würfelförmig
sein oder beispielsweise auch ein stumpfer Quader sein. Entsprechend weist die Keramikform an der Stelle eine
deutliche Ausbauchung auf, wie die Fig.5 zeigt. Entsprechend F i g. 5 ist ähnlich F i g. 2 ein Formkörperpaar
vorhanden, das aus zwei spiegelbildlichen Hälften 18 und 19 besteht, die in der in Längsrichtung
verlaufenden Teilfuge 3 zusammengebrannt sind. In das Probennegativ 17 taucht ein zweites Thermoelement 20
möglichst bis zum Mittelpunkt ein. Ein entsprechender Keramikträger dieses Thermoelementes ist in einem
Abzweig 21 der Aussparung 13 eingebettet. Der darin für die Herstellung des Gebrauchszustandes eingelegte
und festgekittete Keramikbauteil, der die beiden Thermoelemente 14 und 20 enthält, verschließt das
Negativ 17 nach oben. Allerdings, und das gilt auch für das Negativ 4, sind in der Form, und zwar in der Teilfuge
3, kleinkalibrige Entlüftungskanäle eingeformt, die nicht gezeichnet sind. Das zweite Probennegativ 17 ist mit
einem schräg ansteigenden Abzweigkanal 22 an den hier längeren Einlaufkanal 23 angeschlossen. Hierdurch
besteht zwischen dem Kanal 22 und dem Kanal 23 zur Einlauföffnung 8 hin ein spitzer Winkel, der besorgt, daß
mit Sicherheit in das Negativ 17 erst dann Stahl einläuft, wenn das Negativ 4 wenigstens zum größeren Teil mit
Stahl vollgefüllt ist.
Nicht gezeichnet ist eine Abwandlung der Anordnung des Thermoelementes 14 in dem Sinne, daß dieses
Element in das obere Ende des Einlaufkanals 6 bzw. 23 eintaucht. Durch entsprechende Formgebung der
Krümmungsstelle des Einlaufkanals würde selbstverständlich dafür gesorgt, daß keine Querschnittsverengung
hervorgerufen wird. Eine derartige Bauweise hat den Vorteil, daß die Kappe 15 entfällt und die
empfindliche Spitze des Keramikbauteiles, der die Thermoelementlötstelle 14 besitzt, bestens geschützt im
Inneren der Keramikform liegt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. An ein Papprohr od. dgl. angesteckte zweiteilige Keramikform zur Entnahme einer Probe aus einem
blasenden Stahl-Konverter, mit einem Thermoelement, dadurch gekennzeichnet, daß das
einer scheibenförmigen, mit einem Einlaufstift versehenen Laborprobe entsprechende Formnegativ
(4 und 5) zusammen mit den mit Aluminium (10) füllbaren Einlaufkanal (6,23) eines Formkörperpaares
(1 und 2 bzw. 18 und 19) mit sich in Längsrichtung erstreckender Teilfuge (3) ein sogenanntes U-Rohr
bildet und daß das Thermoelement (14) in einer im Ansteckzapfen (12) beginnenden und oberhalb des
Probennegativs (4 bzw. 17) endenden Aussparung
(13) eingebettet ist.
2. Keramikform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formkörperpaar aus
spiegelbildlichen Hälften (1 und 2 bzw. 18 und 19) besteht
3. Keramikform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermoelement (14) an der
der Einlauföffnung (8) gegenüberliegenden Seite des Formkörpers angeordnet ist, vorzugsweise in einem
formmäßig hergestellten Rücksprung (16).
4. Keramikform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermoelement (14) in
einem entsprechend^vergrößerten Einlauföffnungsbereich
des Einlaufkanals (6bzw. 23) angeordnet ist.
5. Keramikform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Thermoelement
(14) und dem Probennegativ (4) ein zweites Probennegativ (17) angeordnet ist, dessen Dicke sich
unwesentlich von der Breite unterscheidet, und in das ein zweites Thermoelement (20) eintaucht, das in
einem Abzweig (21) der Aussparung (13) eingebettet ist.
6. Keramikform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Probennegativ (17)
mit einem schräg ansteigenden Abzweigkanal (22) an den Einlautkanal (23) angeschlossen ist.
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